OneOdio Focus A5 im Test: ANC, LDAC und lange Laufzeiten für 70 Euro?

Design & Verarbeitung

Die OneOdio Focus A5 sind sehr leicht gebaut und bringen rund 250 Gramm auf die Waage. Damit liegen sie sowohl angenehm leicht auf dem Kopf auf als auch unbeschwerlich im Rucksack, denn die Kopfhörer sind ganz klar für den Einsatz unterwegs gedacht.

Für einen verhältnismäßig erschwinglichen Preis macht das Design einiges her und erweckt auf den ersten Blick nicht den Anschein, es handele sich hier um ein Modell für deutlich weniger als 100 Euro. Im Shop sind die Focus A5 in Schwarz, Blau und “Weiß” erhältlich, wobei letzteres eher einem Mix aus Creme- und Goldfarben entspricht. Auch das von uns gewählte schwarze Modell ist mit leichten Goldakzenten an den Faltgelenken versehen, die allerdings so wie der Rest der Kopfhörer aus Plastik gefertigt sind.

Sonderlich robust wirken die A5 dadurch nicht, können aber immerhin zu einem kompakten Format gefaltet und die Ohrmuscheln um 90° gedreht werden. So verschwinden sie in einem Seitenfach des Rucksacks oder können komfortabel um den Hals getragen werden.

Eigenschaften

Der Funktionsumfang der OneOdio Focus A5 überrascht, denn hier zeigen die günstigen Kopfhörer ihre Topform. Die A5 bieten sowohl Active Noise Cancelling (ANC) als auch einen Transparenzmodus, die über eine Taste an der rechten Ohrmuschel durchgeschaltet werden. Allgemein lassen sich die verschiedenen Tasten, darunter auch eine Lautstärkewippe und der An/Aus-Knopf mit Nebenjob als Play/Pause-Taste, sehr leicht haptisch unterscheiden.

Die Geräuschunterdrückung und der Transparenzmodus funktionieren genau, wie man es erwartet: Umgebungsgeräusche werden unterwegs ausreichend ausgeblendet, um sich ganz auf die Musik einzulassen, während im Transparenzmodus auch noch Gespräche bei aufgesetzten Kopfhörern möglich sind.

Die Akkulaufzeit fällt mit 45 Stunden bei aktiviertem und sogar 75 Stunden bei deaktiviertem ANC ziemlich beeindruckend aus, da sind auch längere Reisen ohne Lademöglichkeit kein Problem. 10 Minuten Laden stellt gleich mehrere Stunden Laufzeit wieder her, laut Hersteller bis zu zehn Stunden.

Über ein USB-C-zu-USB-A-Kabel werden die Kopfhörer nicht nur geladen, sondern können auch am PC oder anderen Geräten verwendet werden. Dabei stehen alle Tastenfunktionen weiterhin zur Verfügung, auf ANC und den Transparenzmodus müssen wir im Kabelbetrieb also nicht verzichten.

Das mitgelieferte Kabel fällt für die Nutzung an PC und Co. deutlich zu kurz aus und kann nur zum Laden verwendet werden. Jedes andere USB-C-Kabel funktioniert aber genauso gut.

Klangqualität

Bei der Klangqualität offenbart sich der Kompromiss, den Käufer für den geringen Preis hinnehmen müssen. Denn der Klang ist zwar durchaus räumlich und bildet die Position einzelner Klangquellen im Raum gut und abgegrenzt voneinander ab, ist allerdings keineswegs ausgewogen und trägt im Tieftonbereich zu dick auf.

Das mag dem einen mehr, der anderen weniger gefallen und fällt auch je nach Genre und Lautstärke unterschiedlich gravierend aus. Bei mittlerer Lautstärke wird der Bass bei Daft Punks „Harder, Better, Faster, Stronger“ so dröhnend, dass er Hörgenuss und Komfort gleichermaßen stört.

Leider fehlt den Focus A5 eine App mit Equalizer, sodass sich die Frequenzkurve nicht auf einfache Weise zähmen lässt. Bei manchen Streaming-Anbietern wie Spotify oder auch auf manchen Geräten lassen sich eigene Equalizer verwenden, die das Problem beheben.

Wer eine solche Lösung oder vielleicht sogar Gefallen an der starken Bass-Dominanz gefunden hat, freut sich außerdem über die Integration des hochauflösenden LDAC-Codecs, der in dieser Preisklasse alles andere als üblich ist. In Kombination mit einem Abonnement bei Lossless-Audio-Plattformen wie Tidal laufen die Kopfhörer daher zu Hochformen auf, auch wenn sie im direkten Vergleich hinter höherpreisigen Modellen mit ausgeglichener Klangqualität zurückbleiben.

Fazit

Optisch übertreffen die OneOdio Focus A5 die Erwartungen, die man an ein Modell für knapp 70 Euro stellen würde, und punktet darüber hinaus mit einem ordentlichen Funktionsumfang. Solide Geräuschunterdrückung und eine sehr lange Akkulaufzeit sowie die Option der Nutzung über USB machen die Focus A5 zu praktischen Reisebegleitern.

Klanglich liefern die Kopfhörer ein solides Grundgerüst mit angenehm räumlicher Abbildung, dürfte die Hörer jedoch mit seinen überbetonten, teils wummernden Bässen in höheren Lautstärken spalten. Für Audiophile dürfte das Kind damit trotz LDAC-Support bereits in den Brunnen gefallen sein, doch mit den integrierten Equalizern mancher Streamingdienste oder Smartphones lässt sich das Ergebnis für weniger anspruchsvolle Ohren noch retten.

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Robin Cromberg Redakteur

Robin schreibt seit 2014 News und Artikel für Allround-PC und ist hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte zuständig, berichtet aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen. Für unsere Kanäle auf YouTube, TikTok und Instagram schneidet er regelmäßig Videos und ist hin und wieder auch vor der Kamera zu sehen.

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