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Sony WH-1000XM6 Noise-Cancelling-Kopfhörer im Test: Absolute Stille für viel Geld

Top-Kopfhörer setzt neue Maßstäbe
sony wh 1000xm6 anc kopfhörer foto 6

Sonys WH-1000XM6 verbessert Noise Cancelling, Tragekomfort und Konnektivität. Doch sind die Updates knapp 450 Euro wert? Warum der Kopfhörer zu den besten zählt und mich trotzdem nicht ganz abholt, erklärt dieser Test.

Mit dem WH-1000XM6 hat Sony seinen luxuriösen Over-Ear-Kopfhörer konsequent weiterentwickelt. Der Nachfolger des erfolgreichen WH-1000XM5 beseitigt Kritikpunkte des Vorgängers und ergänzt bewährte Stärken um einige gezielte Verbesserungen. Sony ruft dafür allerdings auch einen höheren Preis auf: so werden stolze 450 Euro zum Marktstart fällig. Damit platziert sich der XM6 preislich über beliebten Konkurrenzmodellen wie dem Bose QuietComfort Ultra und dem Bowers & Wilkins Px7 S3.

Die sechste Generation von Sonys populärer ANC-Kopfhörerreihe tritt in große Fußstapfen. Bereits seit Jahren gilt die WH-1000X-Serie als Maßstab für effektive Geräuschunterdrückung, hohen Komfort und exzellente Klangqualität. Der Vorgänger WH-1000XM5 brachte 2022 eine umfassende Designänderung mit sich, die jedoch aufgrund fehlender Faltbarkeit und einiger Schwächen nicht von allen Nutzern begeistert aufgenommen wurde. Sony hat das Feedback der Nutzer gehört und adressiert mit dem WH-1000XM6 genau diese Aspekte.

Der Kopfhörer konkurriert neben den Vorgängermodellen WH-1000XM4 und XM5 etwa mit Apples AirPods Max, dem Bose QuietComfort Ultra, dem JBL Tour One M3 und dem Sennheiser Momentum 4 Wireless. Mit einem UVP von 450 Euro positioniert sich der XM6 preislich im oberen Segment – eine ambitionierte Ansage, besonders angesichts von günstigeren Alternativen wie dem älteren XM4 und XM5.

Design & Tragekomfort: Wieder faltbar

Optisch orientiert sich der XM6 stark am XM5, jedoch fallen bei genauerer Betrachtung ein paar Unterschiede auf. Eine entscheidende Änderung stellt die Rückkehr des faltbaren Designs dar, wie man es zuletzt vom WH-1000XM4 kannte. Ermöglicht wird dies durch neue Metallscharniere im Kopfband, wodurch der Kopfhörer kompakter und reisetauglicher wird. Die Ohrmuscheln lassen sich jetzt wieder platzsparend einklappen und drehen sich zudem nach innen, sodass sie beim Tragen um den Hals nicht ungeschützt nach außen zeigen. Die Soft-Touch-Oberfläche ist bei unserem schwarzen Testmuster aber besonders anfällig für Fingerabdrücke, sodass der Kopfhörer schnell abgegriffen aussieht.

Sony hat zudem das Kopfband verbreitert, was den Tragekomfort spürbar erhöht. Obwohl die Polsterung leicht reduziert wurde, verteilt sich das Gewicht angenehm auf dem Kopf. Die Anpassung der Größe erfolgt weiterhin stufenlos und geräuschlos, was dem hochwertigen Eindruck gerecht wird. Allerdings hätte Sony dem Kopfband durchaus etwas mehr Polsterung spendieren dürfen, um den Druck bei längerer Nutzung noch weiter zu reduzieren – etwa die XM4 sind in der Hinsicht schlichtweg bequemer.

Die Ohrpolster sind werkzeugfrei austauschbar, was die Langlebigkeit des Kopfhörers erhöht. Sie fallen etwas ovaler und tiefer aus als beim XM5, wodurch der Abstand zu den Treibern größer wird und die Ohren weniger schnell ermüden. Das Gesamtgewicht bleibt trotz dieser Anpassungen mit 254 Gramm relativ gering, was den XM6 auch auf langen Reisen und Flügen äußerst komfortabel macht.

Die neue Transporttasche mit Magnetverschluss ist kompakter als beim XM5, lässt sich einhändig öffnen und schließen und wirkt insgesamt robuster. Dennoch wäre eine noch kleinere Bauform wünschenswert gewesen, um das Reisevolumen zu verringern. In vielen Situationen war sie einfach zu sperrig, sodass der Kopfhörer einfach so mitgenommen wurde, was schnell Gebrauchsspuren zufolge hatte. Das beiliegende Klinkenkabel sowie das rund 20 Zentimeter kurze USB-C-zu-A-Kabel lassen sich in der Tasche verstauen – schwacher Lieferumfang für 450 Euro!

Bedienung & App: Detailverbesserungen

Die Bedienung erfolgt per Touch-Gesten auf der rechten Ohrmuschel zur Steuerung von Wiedergabe und Lautstärke, ergänzt durch physische Tasten auf der linken Seite für Power und ANC-Modi. Die neue Power-Taste ist nun deutlich besser von der ANC-Taste unterscheidbar. Während Telefonaten lässt sich das Mikrofon durch zweimaliges Drücken der ANC-Taste schnell stumm schalten – praktisch in lauten Umgebungen.

Die Sony Sound Connect App bietet umfangreiche Möglichkeiten, darunter einen detaillierten 10-Band-Equalizer, EQ-Presets, den adaptiven Transparenzmodus und zahlreiche Automatikfunktionen wie Speak-to-Chat (löste teils grundlos aus) oder die automatische Anpassung des ANC an die Umgebung. Allerdings könnte die Menüführung übersichtlicher sein und manche Features sind ziemlich überflüssig: etwa der Hörmodus, die Kopfgesten und das ohne Amazon Music Unlimited nahezu unbenutzbare 360 Reality Audio.

Klangqualität: Abermals top

Beim Klang setzt Sony weiterhin auf 30-Millimeter-Treiber, die jedoch umfassend überarbeitet wurden. Die Treiber besitzen jetzt weichere Sicken und ein optimiertes Schwingspulen-Design, was sich unmittelbar in einem differenzierten und äußerst klaren Klangbild niederschlägt. Besonders beeindruckend ist die hohe Detailauflösung, unterstützt durch eine ausgewogene Klangabstimmung. Der Bassbereich ist kräftig, jedoch nicht aufdringlich oder überbetont. Stattdessen fügen sich tiefe Frequenzen harmonisch in das Gesamtbild ein. Die Mitten präsentieren sich präzise und natürlich, während die Höhen klar, aber nie unangenehm scharf wirken.

Die Klangsignatur ist etwas dunkler abgestimmt, was vor allem Pop- und elektronische Musikstücke angenehmer macht. Dennoch sind Höhen präsent genug, um Details wie feine Instrumentennuancen oder stimmliche Texturen hervorzuheben. Selbst ältere Aufnahmen profitieren von diesem Klangprofil. Insgesamt bietet der WH-1000XM6 somit eine hervorragende Klangqualität, die selbst anspruchsvolle Nutzer zufriedenstellen dürfte.

Bei den Audio-Codecs ergänzt Sony Bluetooth 5.3 inklusive LE Audio und LC3. Weiterhin vorhanden sind SBC, AAC und hochauflösendes LDAC (getestet mit Poco F7 Ultra), was insbesondere Android-Nutzer erfreuen dürfte. USB-C-Audio fehlt jedoch weiterhin ebenso wie Dolby Atmos und aptX-Codecs, obwohl ein Großteil der Konkurrenz dies beherrscht – sehr schade angesichts des Preises. Auracast beherrscht der Kopfhörer auch, nur lässt sich aktuell damit noch nicht viel anfangen. Zudem ist Multipoint-Unterstützung wieder an Bord, um den XM6 mit zwei Endgeräten gleichzeitig zu verbinden.

Noise Cancelling: Auch beim Telefonieren erstklassig

Das Noise Cancelling setzt erneut Maßstäbe dank des neuen QN3-Prozessors, der siebenmal leistungsfähiger als der Vorgänger QN1 sein soll. Die Anzahl der Mikrofone wurde auf zwölf erhöht (vier außen und zwei innen pro Ohrmuschel), was zu einem spürbaren Anstieg der Effektivität des ANC beiträgt. Tiefe Frequenzen wie Motoren- und Flugzeugrauschen werden nahezu komplett eliminiert, und selbst in lauten, komplexen Geräuschkulissen bleibt es beeindruckend ruhig. Das adaptive ANC reagiert zudem schnell und zuverlässig auf Veränderungen der Umgebung.

Im mehrwöchigen Testzeitraum wurden diverse ANC-Szenarien abgeklappert: mehrere Flüge und Bahnfahrten (ICE und rappelvolle Metro), Café- und Büro-Atmosphäre, Großstadtkulisse, Parks, der Computex-Messetrubel und vieles mehr – stets herrschte dank des Sony WH-1000XM6 Stille. Die Kombination aus sehr guter passiver Isolation und aktivem ANC liefert eine nahezu perfekte Geräuschunterdrückung. Einzig Nutzer mit Brillen könnten durch die dünnere Polsterung Probleme mit der optimalen Abdichtung und dadurch etwas weniger konsistentem ANC haben.

Der neue Transparenzmodus bietet eine sehr natürliche Wiedergabe der Umgebung, wobei die Intensität individuell in 20 Stufen angepasst werden kann. Besonders hervorzuheben ist die „Fokus auf Stimme“-Funktion, die Stimmen aus Umgebungsgeräuschen sehr gut hervorhebt.

Meinung: Das Noise Cancelling ist Sony mal wieder beeindruckend gelungen und insgesamt ist der XM6 ein toller Kopfhörer, doch das neue Modell wird meine privaten XM4 nicht ablösen. Für drei Jahre Wartezeit und 450 Euro habe ich schlichtweg etwas mehr erwartet als „man kann ihn wieder falten und das ANC ist besser“. Zu viele kleinere Mängel sind dafür geblieben. Dennoch wird sich der XM6 wahrscheinlich zahlreich verkaufen.

Tim Metzger

Die neue Mikrofonkonfiguration ermöglicht dank Beamforming (sechs Beamforming-Mikros) und KI-gestützter Sprachisolierung eine exzellente Sprachqualität, auch in lauten Umgebungen. Störgeräusche werden zuverlässig herausgefiltert, sodass Telefonate auch draußen oder in windigen Umgebungen klar verständlich bleiben. Bislang kam mir noch kein anderer Kopfhörer unter, der in diesem Aspekt so überzeugte.

Akku: Ausdauernd und ohne Zwangspause beim Laden

Die Akkulaufzeit liegt bei rund 30 Stunden mit aktiviertem ANC und circa 40 Stunden ohne, was im Vergleich zur Konkurrenz solide, aber nicht klassenführend ist – etwa der Sennheiser Momentum 4 (Test) hält noch wesentlich länger durch. Meiner Erfahrung zufolge sind bei moderater Lautstärke dennoch mehr als 30 Stunden mit ANC möglich.

Positiv fällt auf, dass der XM6 erstmals auch während des Ladevorgangs weiter genutzt werden kann. Zudem wurde die Schnellladefunktion verbessert: Drei Minuten Ladezeit reichen nun für drei Stunden Musikwiedergabe. Selbst nach mehrtägiger Nutzung musste ich mir im Testzeitraum bei einem Langstreckenflug zu keiner Zeit Sorgen über den Akkustand machen.

Fazit

Der Sony WH-1000XM6 ist eine gelungene Weiterentwicklung seiner Vorgänger – ganz nach dem Prinzip „Evolution statt Revolution“. Die Rückkehr zum faltbaren Design, das verbesserte ANC, die exzellente Klangqualität und der gute Tragekomfort machen ihn erneut zu einem der besten ANC-Kopfhörer. Der hohe Preis, die fehlende USB-C-Audio-Unterstützung und kleinere Komfort-Einschränkungen wie die dünne Polsterung bleiben als Kritikpunkte bestehen. Dennoch ist der XM6 ein ausgezeichneter Kopfhörer für anspruchsvolle Nutzer mit dem nötigen Kleingeld. Das Preis-Leistungs-Verhältnis könnte aber besser sein, denn die Konkurrenz ist größtenteils günstiger und nicht unbedingt schlechter.

ANC-Kopfhörer
Allround-PC.com Award
05/2025
Sony WH-1000XM6
Empfehlung

Pro

  • hervorragendes adaptives ANC
  • faltbares Design
  • modernes Bluetooth 5.3 und Multipoint-Unterstützung
  • Nutzung während des Ladens möglich
  • gute Sprachqualität bei Telefonaten

Contra

  • hoher Preis
  • teils unübersichtliche App
  • kein USB-C-Audio, Dolby Atmos oder aptX
  • dünne Kopfbandpolsterung
  • magerer Lieferumfang und sperrige Tasche
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Foto von Tim Metzger Tim Metzger Redakteur

Schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

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