Test: Sharkoon Skiller Mech SGK3

Mechanische Tastatur für Sparfüchse

Sharkoon hat in der Vergangenheit bereits des Öfteren bewiesen, dass gute Gaming-Peripherie nicht viel kosten muss. Wie die neuste Tastatur, die Skiller Mech SGK3, abschneidet, erfahrt ihr in unserem Test. 

Übersicht

Sharkoon ist in der Peripherie-Branche durch günstige Produkte für Gamer aufgestiegen. In der letzten Zeit hat der Hersteller auch zunehmend den Markt der Premium-Produkte bedient. Mit der SGK3 geht Sharkoon jedoch zu seinen Wurzeln zurück und bietet eine mechanische Gaming-Tastatur für unter 70 Euro an.

Technische Daten

Material

Kunststoff

Schaltertyp

mechanisch, Kailh blau

Anti-Ghosting Tastenzahl

N-Key-Rollover

Multimediapanel

Nein

Abtastrate

1.000 Hz

Onboard-Speicher

8 MB

Anzahl dedizierte Makro-Tasten 

Keine

Handballenauflage

Ja, fest installiert

Abmessungen

446 x 170 x 45 mm

Gewicht

1.46 g

Kabellänge

1,8 m

Besonderheiten

RGB-Beleuchtung, 

Preis

64,90 Euro

Lieferumfang

Design

Zurück zu den Wurzeln! So lautet scheinbar das Motto, das Sharkoon bei der SGK3 verfolgt. Der Hersteller hält sich strikt an das deutsche Drei-Block-Layout und fügt keine Extratasten hinzu. Solange das Eingabegerät nicht in den USB-Port eingesteckt ist, wirkt es sehr schlicht und hält sich mit optischen Spielereien zurück. Sobald die Verbindung zum Computer hergestellt ist, macht die Skiller Mech SGK3 mit ihren bunten RGB-LEDs auf sich aufmerksam. Über Tastenkombinationen, die in der mitgelieferten Bedienungsanleitung erklärt werden, können verschiedene Beleuchtungseffekte durchgeschaltet werden. Die meisten Effekte erweisen sich im Alltag jedoch als störend und sind unserer Meinung nach nur für Schow-Zwecke geeignet.

Sharkoon SGL3 Skiller Mech gesamt obenDie Tastatur ist komplett in Schwarz gehalten. Farbliche Akzente werden nur durch die RGB-Beleuchtung gesetzt.

Mit einer Breite von 446 und einer Tiefe von 170 Millimetern nimmt die SGK3 etwas weniger Platz auf dem Schreibtisch ein als die Tesoro Tizona Spectrum, die wir kürzlich getestet haben. Der Rahmen der Tastatur ist aus Kunststoff gefertigt, mit fast 1,5 Kilogramm gehört sie jedoch nicht gerade zu den Leichtgewichten der Klasse. Das liegt daran, dass Sharkoon eine Aluminiumplatte auf den Rahmen schnallt. Sehr gute Arbeit leistet Sharkoon bei der Lackierung: Die beiden Werkstoffe unterscheiden sich optisch kaum voneinander. Wir konnten die metallische Oberseite nur durch ihre größere Wärmeleitfähigkeit enttarnen.

 Sharkoon SGL3 Skiller Mech schalterDie blauen mechanischen Schalter arbeiten für den vergleichsweise geringen Preis der Tastatur gut.

Unter den hohen Tasten sitzen blaue, mechanische Schalter von Kailh, die Cherrys MX-Blue Switches nachempfunden sind. Direkt daneben sitzt pro Taste ein RGB-Beleuchtungsmodul, das in Kombination mit der schwarzen Aluminiumfläche schicke Reflexionen erzeugt. Leider werden auch größere Tasten wie die Leertaste mit nur einer LED versehen. Für eine perfekte Homogenität hätten wir uns über zusätzliche Beleuchtungsmodule gefreut.

Sharkoon SGL3 Skiller Mech nummernblockSharkoon verwendet auf der Oberseite Aluminium, das die Beleuchtung schön reflektiert.

Eine dezente Handballenauflage ist auch mit an Bord. Sharkoon lässt rund vier Zentimeter im unteren Bereich überstehen und winkelt den Überstand schräg nach unten ab. Das USB-Kabel wird mittig aus der Tastatur nach hinten herausgeführt und ist mit einer Stoffummantelung überzogen. Die Unterseite der Skiller Mech SGK3 ist mit einem wellenähnlichen Muster verziert. An den beiden hinteren Ecken können zwei Füße ausgeklappt werden.

Eigenschaften

Die Sharkoon Skiller Mech SGK3 richtet sich eindeutig an Gamer: Das gesamte Design ist darauf ausgelegt, den Nutzer beim Spielen möglichst gut zu unterstützen. Beispielweise wird keine vollwertige Handballenauflage installiert, sondern lediglich ein kleiner Bereich geboten, in den der Daumen aufgelegt werden kann. Dadurch wird mehr Stabilität und Agilität in der Hand erreicht als bei einer flachen, vollwertigen Handballenauflage. Auch die vielen Beleuchtungseffekte sagen eher Gamern zu, während Alltagsnutzer zu einer einfarbigen oder ausgeschalteten Beleuchtung tendieren dürften. Mit der Software ist zwar eine einfarbige Beleuchtung möglich, doch darauf kommen wir später zu sprechen.

Sharkoon SGL3 Skiller Mech gesamt schrägDas Kabel wird hinten mittig aus der Sharkoon Skiller Mech SGK3 geführt.

Da es sich bei der SGK3 um eine Gaming-Tastatur handelt, raten wir auch zu einem Schaltertypen, der für Gamer attraktiv ist. Unser Modell ist mit blauen Schaltern bestückt, die sich aufgrund des hohen Tastenhubs und des taktilen Feedbacks eher mäßig eignen. Sharkoon bietet jedoch auch braune und rote Schalter von Kailh an. Prinzipiell gelten rote Schalter unter Gamern als die besten. Leider sind die Kailh-Schalter noch nicht auf Augenhöhe mit den Vorbildern von Cherry. Vor allem der Umschaltpunkt lässt sich nicht sehr deutlich erfühlen. In Relation zum Preis der Tastatur arbeiten die Schalter allerdings sehr gut. Die chinesischen Nachbauten von Kailh erweisen sich unserer Meinung nach als guter Kompromiss und übertreffen einfache Rubberdome-Schalter deutlich.

An wenigen Stellen wird leider deutlich, dass die Skiller Mech SGK3 eher für den preisbewussten Gamer zugeschnitten ist. Beispielsweise sind nicht alle Tastenkappen perfekt aufgesetzt. Einige Kappen verdrehen sich im Eifer des Gefechts, was sich negativ auf die Kosmetik auswirkt. Üblicherweise erhöhen die ausklappbaren Füße den hinteren Bereich um wenige Millimeter. Bei der SGK3 ist dies leider unumgänglich, da das Tastenfeld subjektiv sogar etwas nach hinten abfällt, obwohl die hinteren Tasten etwa zwei bis drei Millimeter höher liegen als die vorderen).

Sharkoon SGL3 Skiller Mech logoStatt einer richtigen Handballenauflage hat Sharkoon die vorderen Bereich etwas breiter gestaltet.

Im Alltag ist es hilfreich, wenn Mediafunktionen mit Hotkeys oder Tastenkombinationen abgerufen werden können – Sharkoon entscheidet sich für die zweite Möglichkeit. In der Anfangszeit gestaltet es sich nicht ganz einfach, den Überblick bei den vielen Symbolen zu behalten, und ein dediziertes Mediapanel wird vermisst. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase sitzen die Handgriffe und können fast blind ausgeführt werden.

Software

Besonders deutlich wird die Low-Budget-Orientierung, wenn die Software zum ersten Mal aufgerufen wird. Im Vergleich zu Lösungen von Mitbewerbern steht hier noch viel Arbeit an. Das Fenster ist an eine bestimmte Auflösung gebunden, sodass es auf hochauflösenden Monitoren sehr klein ausfällt.

software screenshot sharkoon skiller mech sgk3Die Software benötigt noch ein großes Update und dürfte viele Einsteiger abschrecken.

Die Texte sind teilweise abgeschnitten, Schieberegler sind nicht korrekt animiert und die allgemeine Bedienung dürfte den meisten Einsteigern etwas schwerfallen. Ein großes Update könnte all diese Fehler ausmerzen, allerdings sollte die Software bereits zum Marktstart gut funktionieren.

Fazit

Sharkoon kehr zu seinen Wurzeln zurück und wendet sich mit der Skiller Mech SGK3 vor allem an die Sparfüchse unter den Gamern. Für rund 65 Euro wird eine solide, mechanische Tastatur mit RGB-Beleuchtung angeboten. Andere Tastaturen dieser Preisklasse verzichten häufig auf Beleuchtungseffekte oder arbeiten mit veredelten Rubberdome-Schaltern. Natürlich können die verbauten Switches nicht mit ihren Vorbildern von Cherry konkurrieren, für den zu zahlenden Preis erweisen sie sich aber als gute Alternative. Wer auf der Suche nach besonders hochwertigen Materialien ist, muss hingegen etwas tiefer in die Tasche greifen. Der gebotene Funktionsumfang geht mehr als in Ordnung, theoretisch können Makros und eigene Beleuchtungseffekte kreiert werden. Die kostenlose Software macht uns im Test allerdings einen Strich durch die Rechnung. Die Bedienung weiß nicht zu gefallen, die optische Aufmachung noch weniger. Wer sich mit den vorgefertigten Beleuchtungseffekten zufrieden gibt und von einer Rubberdome-Tastatur zu einem Modell mit mechanischen Schaltern wechseln möchte, kann beherzt zur Sharkoon Skiller Mech SGK3 greifen.

 

Pro Contra
  • geringer Preis
  • sehr unübersichtliche Software
  • fast perfekte RGB-Beleuchtung mit vielen Funktionen 
  •  Tastenkappen nicht sehr stabil
  • viele Mediafunktionen … 
  •  … leider nur per Tastenkombination
  • gute Ergonomie
 

 

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Niklas Schäfer

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