Test: Sharkoon Skiller SGM2 und Skiller SGK4 Gaming-Maus und -Tastatur

Gaming-Peripherie für kleines Geld
Sharkoon-Gaming-Kit

Aktuelle PC-Spiele samt benötigter Hardware sind bereits teuer genug, müssen es dann gleich auch ebenso teure Gaming-Maus und -Tastatur sein? Nicht unbedingt, denn Alternativen wie die Sharkoon Skiller SGM2 und Skiller SGK4 wollen zumindest auf dem Papier aktuelle Gaming-Features zum ansprechenden Preis anbieten. Ob sich Spieler mit einem Hauch von Anspruch bei solchen heißen Preisen eher die Finger verbrennen, haben wir für euch herausgefunden.

Übersicht

Es war einmal, vor garnicht allzu langer Zeit, da war buntes Regenbogen-Gebimmel ein Premium-Feature, welches nur den High-End Gaming-Tastaturen und -Mäusen des oberen dreistelligen Preissegmentes vorbehalten war. Doch diese Zeiten sind längst vorbei, und inzwischen kann sich auch der Gelegenheitsspieler die beliebte RGB-Kirmes für eine schmale Mark ins Wohnzimmer holen. Bleibt nur noch die Frage zu klären, ob am Ende eine günstige Tastatur mit rudimentären RGB-Elementen oder ein günstiges RGB-Modul mit rudimentären Tastaturen-Elementen dabei herauskommt.

Sharkoon Skiller SGM2

Design & Verarbeitung

Rein äußerlich mutet die Skiller SGM2 gar nicht wie eine 18-Euro-Maus an: Das Gehäuse setzt sich aus mehreren Kunststoff-Elementen zusammen, deren abgerundete, mattschwarze Oberflächen zusammen mit der milchigen LED-Leiste einen simplen Einsteiger-Look geschickt umgehen. Das Mausrad ist gummiert und der mittig platzierte Knopf zur DPI-Einstellung mit einer Oberflächenstruktur versehen, zudem klappert rund um die Maus keine Tastenkappe. Auch die Gleitfüße kratzen nicht auf dem Mauspad, an der Verarbeitungsqualität hat Sharkoon also nicht gespart.

Mit den beiden Maustasten, den Daumentasten auf der linken Seite sowie Mausrad und DPI-Taste bietet die SGM2 immerhin sechs Tasten, eine weitere versteckt sich auf der Unterseite. Während die ersten sechs vor allem praktische Funktionen haben, dient der untere Button lediglich zur Änderung der RGB-Beleuchtung.

Eigenschaften

Auch wenn wir den prüfenden Blick einmal hinter die Fassade schweifen lassen, erspähen wir nicht auf Anhieb die erwarteten Einschränkungen der unteren Preisklasse: Der optische Sensor löst mit bis zu 6.400 DPI auf, die Stufen 400, 1.200, 3.200 und 6.400 DPI werden mittels der Taste auf dem Mausrücken durchgeschaltet und durch die Farbe des Skiller-Logos signalisiert. Diese vorgegeben Stufen lassen sich nicht anpassen, ebensowenig wie die Beleuchtung der LED-Leiste. Beides wird direkt am Gerät aus festgelegten Stufen ausgewählt, eine Software gibt es nicht.

Sharkoon-Gaming-Kit-3Hat keine Software nötig: Die Skiller SGM2

Was auf den ersten Gedanken wie ein skandalöser Verzicht klingen mag, ist im Grund jedoch garnicht weiter störend: Die DPI-Stufen sind passend gewählt, die RGB-Beleuchtungsmöglichkeiten einer Maus ohnehin meist sehr eingeschränkt und die Daumentasten lassen sich problemlos in den Tastenbelegungs-Optionen der meisten Spiele belegen. Damit schafft Sharkoon den Spagat zwischen aktuellen Trendfeatures und dem simplen Plug&Play-Prinzip des Einsteigersegments. Einziger Minuspunkt ist die mit 5 Millionen Klicks vergleichsweise kurze Lebensdauer der Tasten, doch bei dem Preis wirkt es fast anmaßend, diese zu bemängeln.

Fazit

Auf ihrer Produktseite wird die Sharkoon Skiller SGM2 damit beworben, unter Verzicht auf das „unnötige Drumherum“ entwickelt worden zu sein. Inwiefern RGB-Beleuchtung nun in den Rahmen des Nötigen fällt, sei dahingestellt – Fakt ist, dass Sharkoon bei dieser knapp 18 Euro günstigen Maus die unumgänglichen Einschränkungen so wählt, dass sie dem Spieler gar nicht wie solche vorkommen. Bei dieser grundsoliden Gaming-Maus mit nützlichen Features können Einsteiger und Gelegenheitsspieler für nur 18 Euro bedenkenlos zugreifen.

award_preis-leistung_Sharkoon-Skiller-SGM2

Pro

  • saubere Verarbeitung
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • schicke Beleuchtung
  • 6 Tasten

Contra

  • kurze Lebensdauer der Tasten

Sharkoon 1337 RGB Gaming-Mauspad

Um das Markenpaket abzurunden, haben wir den Sharkoon-Nager auf einer passenden Unterlage getestet: Das Sharkoon 1337 RGB Gaming-Mauspad ist ganz klassisch auf der Oberseite mit einer glatten Textiloberfläche und unterseitig mit einer gut greifenden Kautschuk-Schicht versehen. Die Besonderheit ist in diesem Fall der leuchtende Rand, der von LEDs in der am oberen Rand befindlichen Steuerkonsole aus durchleuchtet wird.

Da sich nicht rings um die Matte einzelne Leuchtdioden befinden, verblasst der Farbton am unteren Rand deutlich, bei Dunkelheit wird jedoch nach wie vor ein schicker Rundum-Leuchteffekt erzielt. Dieser Effekt kann über eine Taste an der Konsole angepasst werden, wobei lediglich eine Auswahl aus vorgegebenen Farben besteht. Klassische RGB-Effekte wie die bunte Regenbogen-Welle sind aufgrund der Beleuchtungsmethode natürlich nicht möglich, das 1337-Mauspad schafft maximal einen Wechsel zwischen einzelnen Farbtönen. Zum Preis von rund 20 Euro für die vorliegende mittelgroße Variante bietet Sharkoon ein nettes Accessoire.

Sharkoon Skiller SGK4

Design & Verarbeitung

Wo die SGM2 ihren Preispunkt mit einem neutralen Äußeren erfolgreich zu kaschieren vermag, kann die Gaming-Tastatur Skiller SGK4 das geübte Auge weniger täuschen: Ein reiner Kunststoff-Body mit zackigen Rändern schreit förmlich „Gaming!“, während hochpreisige Flaggschiff-Modelle derzeit stark zum vornehm zurückhaltenden Premium-Look tendieren und sich auch problemlos in Büroumgebungen einfinden würden. Doch das Aussehen ist wie immer Frage des persönlichen Geschmacks und in diesem Fall zielt Sharkoon bewusst auf das verspielte Design ab. Die bunte RGB-Beleuchtung trägt zwar zu diesem Eindruck bei, lässt sich aber auf Wunsch auch als statischen Farbton oder weniger bunte Farbwechsel festlegen.

Beim Tastenlayout bleibt Sharkoon nah am Standard und legt die Multimediatasten ganz unspektakulär als Doppelbelegung auf die Funktionstasten (F1-F12). Schade, zumal doch oberhalb dieser Tasten gleich acht dedizierte Zusatztasten liegen, über die sich die vier Nutzerprofile und vier Beleuchtungseinstellungen direkt ansteuern lassen. Da diese Funktionen auch in der Software verfügbar sind, hätten hier zumindest praktischere Lautstärkeregler Platz finden können. Das untere Ende der SGK4 wird um einige Zentimeter verlängert und bildet so eine simple Handballenauflage, ansonsten experimentiert Sharkoon nicht weiter mit dem klassischen Tastaturen-Design herum.

Eigenschaften

Auch bei der SGK4 muss Sharkoon zumindest auf einfachere Technik zurückgreifen, um einen so niedrigen Preis anbieten zu können: Unter den Tastenkappen sitzen keine mechanischen Schalter, sondern eine Rubberdome-Matte, welche die Tastatur zwar günstig in der Produktion macht, ihre Lebensdauer aber auch beträchtlich reduziert. Davon einmal abgesehen, erfüllen die Tasten ihre Aufgabe ohne Probleme. Die Tastenkappen verhaken nicht beim Herunterdrücken, zudem hat der SGK4 zudem volles N-Key-Rollover spendiert. So lassen sich beliebig viele Tasten gleichzeitig herunterdrücken, ohne dass eine Eingabe dabei verloren geht. Auch die Möglichkeit zum Sperren der Windows-Taste ist gegeben, mit der beim Spielen ein versehentliches Umschalten auf den Desktop im falschen Moment verhindert wird.

Die Software bietet einen eher überschaubaren und standardmäßigen Funktionsumfang, die gespeicherten Einstellungen lassen sich in vier Profilen auf dem Onboard-Speicher der Tastatur festhalten und beim Wechsel auf einen anderen Rechner problemlos übernehmen. Zu den Software-unterstützten Funktionen gehören recht einfache Beleuchtungseinstellungen und eine Option zur Makro-Programmierung.

Fazit

Während die Gaming-Maus Skiller SGM2 deutlich mehr bietet, als man bei ihrem Preis erwartet könnte, verhält es sich bei der SGK4 ganz anders: Hier bekommt der Kunde recht genau seinen Geldwert geboten. Das Ergebnis ist eine solide Rubberdome-Tastatur mit N-Key-Rollover und grundlegenden Gaming-Features, alles was darüber hinaus geht, kann anspruchsvolle Gamer jedoch nicht mehr beeindrucken. Die RGB-Beleuchtung ist im Jahr 2019 so selbstverständlich, dass man schon stutzig wird, wenn der RAM-Riegel ohne bunte LEDs ausgeliefert wird. Dennoch stellt die Sharkoon Skiller SGK4 für nur 30 Euro eine ideale und ordentlich verarbeitete Gaming-Tastatur für Einsteiger dar.

Pro

  • N-Key-Rollover
  • RGB-Beleuchtung
  • vernünftiger Preis

Contra

  • Rubberdomes

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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