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Test: ASUS ROG Strix Scope RX Gaming-Tastatur

Schlichte Gaming-Tastatur mit optisch-mechanischen Tastenschaltern
Asus Themen
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Nun stellt auch Asus seine erste Gaming-Tastatur mit optisch-mechanischen Tastenschaltern vor: Die ROG Strix Scope RX soll besonders schnelle und präzise Tastenanschläge ermöglichen, zudem macht sie mit ihrem Aluminium-Gehäuse und hellen RGB-LEDs eine gute Figur auf dem Schreibtisch. In unserem Test haben wir herausgefunden, wie sich die ROG RX-Schalter im Vergleich mit optischen Schaltern der Konkurrenz schlagen.

Übersicht

Wurden mechanische Tasten lange Zeit als das Nonplusultra für Gaming-Tastaturen angesehen, stellen nun mehr und mehr Hersteller Flaggschiff-Modelle mit optischen oder optisch-mechanischen Schaltern vor. Die ROG Strix Scope RX ist erstmals mit Asus hauseigenen optisch-mechanischen ROG RX  Schaltern ausgestattet.

Bei einem optischen Schalter wird der Tastendruck nicht durch einen mechanischen Kontaktpunkt, sondern einen Infrarot-Lichtstrahl registriert. So sind deutlich schnellere Tastenanschläge möglich. Auch die Auslösewege, also Distanz, über die eine Taste bis zum Auslösen gedrückt werden muss, fallen bei optischen Schaltern in der Regel deutlich geringer aus.

Auf dem Papier scheint Corsair mit seinen OPX-Schaltern aktuell die Nase vorn zu haben, da diese den kürzesten Auslöse- sowie Gesamtweg und die längste Lebensdauer vorweisen können. Doch beim Test der Corsair K100 RGB fielen die sehr voreiligen Tasten gerade beim Schreiben von Texten fast schon störend auf. Die Scope RX könnte dies mit einem stärkeren Federwiderstand ausgleichen. Zumal sie nur etwa halb so viel kostet wie das 250 Euro teure Corsair-Spitzenmodell.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Asus hat das Design der Scope-Serie nur im Detail angepasst: Die Scope RX fällt so kompakt aus, wie ein eine Tastatur mit vollem Tastenumfang samt Nummernblock nur sein kann. Beim Aluminiumgehäuse verzichtet der Hersteller diesmal auf einen gebürsteten Look, was dem hochwertigen Eindruck nichts abtut. Am oberen rechten Rand sitzt nach wie vor das beleuchtete ROG-Logo neben den Status-Anzeigen. Die Handballenablage wie bei der Scope Deluxe sowie der LED-Streifen an der Unterseite wie bei der Scope TKL sind nicht dabei.

Die RGB-Beleuchtung ist sehr gut gelungen, da die LED mittig im Schalter platziert ist und die gesamte Tastenkappe gut ausleuchtet. Auch an den Seiten dringt der Lichtschein gut durch das semitransparente Schaltergehäuse. Insgesamt zählt die RGB-Beleuchtung der ROG RX Tastenschalter wohl zum besten, was wir bisher an einer Tastatur gesehen haben.

Sieht gut aus und hält lange: Die Scope RX ist nach IP56 gegen Staub und Wasser geschützt

Auffälligkeiten sind die für Shooter-Spieler vergrößerte Strg-Taste zur Linken sowie die invertierten Funktionstasten. Ein Mediapanel gibt es nicht, doch statt vollgepackter F-Tasten hat sich Asus dafür entschieden, die Lautstärke- und Wiedergabesymbole auf die Oberfläche und die Symbole F5-F12 an die Seiten zu verlegen. Neben den Tasten zur Wiedergabesteuerung gibt es außerdem einen „Stealth Key“, der sofort alle Fenster schließt und die Audio-Wiedergabe stoppt. Nach erneutem Druck auf die Taste können wir nahtlos fortfahren. Netter Ersatz für die Tastenkombinationen Windows+D und Windows-M, wir haben die Funktion jedoch nie genutzt.

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Das Kabel kommt ohne Stoffsleeve aus

Leider kommen bei den Tasten keine PBT-Kappen, sondern nur die günstigeren ABS-Varianten zum Einsatz. Auch das Kabel ist schmucklos und ohne Stoffsleeve gehalten. Ein zweiter USB-Stecker aktiviert den USB-Passthrough-Port am oberen Ende der Tastatur.

Die Tastatur macht einen insgesamt eher schlichten, aber hochwertigen Eindruck. Gemäß der Schutzklasse IP56 ist sie zudem gegen große Mengen Staub und starkes Strahlwasser geschützt – verschüttete Getränke stellen also keine große Gefahr dar.

Eigenschaften

Große technische Besonderheit der ROG Strix Scope RX sind die hauseigenen optisch-mechanischen ROG RX-Tastenschalter. Zur Auslösung wird kein mechanischer Kontakt hergestellt, sondern ein Kolben unterbricht beim Herunterdrücken einen Infrarot-Laser, wodurch der Tastenschlag erkannt wird.

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Die Tastenkappen werden mit vier Pins auf dem hohlquadratischen Schaft befestigt

Bei der Scope RX kommen lineare ROG RX Red-Schalter zum Einsatz, womit impliziert wird, dass in Zukunft auch Schaltermodelle mit anderer Schaltcharakteristik – beispielsweise clicky – zu erwarten sind. Die roten Modelle lassen sich sehr flott, aber auch angenehm leise betätigen. Asus gibt zwar eine Betätigungskraft von standardmäßigen 45 Gramm an, doch zu Beginn wird bereits eine höhere Betätigungskraft von 40 g benötigt.

Die Tasten fühlen sich dadurch zunächst schwergängig an, was jedoch nach kurzer Eingewöhnung nicht weiter störend auffällt. Im Gegenteil sammeln die ROG RX Schalter bei mir als Vielschreiber Bonuspunkte, da die Gefahr von versehentlichen Eingaben geringer ausfällt, als beispielsweise mit einer Corsair K100 RGB.

ASUS-ROG-Strix-Scope-RX-Gaming-Keyboard-Test-7Separate Mediatasten gibt es keine, dafür gut erkennbare Markierungen der Funktionstasten

Im direkten Vergleich mit anderen optisch-mechanischen Schaltern sowie den Cherry MX Red als mechanische Referenz (siehe Tabelle) fallen vor allem zwei Dinge auf: Die ROG RX-Schalter lösen zwar später aus als die optische Konkurrenz, aber immer noch früher als ein mechanischer Schalter. Außerdem liegen die Corsair OPX mit einer Lebenszeit von bis zu 150 Millionen Anschlägen vorn. Die 100 Millionen Anschläge der ROG RX sind inzwischen Standard, seit Cherry diesen März bekannt gab, dass auch die mechanischen MX-Schalter nun so viele Tastendrücke zu überstehen. Zuvor galten hier 50 Millionen als Obergrenze.

Modell
ROG RX (optisch)
Corsair OPX (optisch)
Razer Linear Optical (optisch)
Cherry MX Red (mechanisch)
Auslösepunkt
1,5 mm1,0 mm1,0 mm2 mm
Gesamtweg
4,0 mm3,2 mm4,0 mm4,0 mm
Betätigungskraft
45 g45 g40 g45 g
Lebensdauer
100 Millionen Anschläge150 Millionen Anschläge100 Millionen Anschläge100 Millionen Anschläge

Asus verspricht jedoch einen großen Unterschied zu den genannten Varianten: Durch ein hohlquadratisches Schaftdesign sollen die Tasten beim Tippen nicht wackeln und ein besonders präzises Gefühl bei jedem Anschlag bieten. Verschlüsse in allen vier Ecken fixieren die Tastenkappe, anstelle des üblichen Cross-Stems in der Mitte. Die roten X-Stabilizer-Führungen sollen Tastenwackeln zusätzlich reduzieren.

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Der rote X-Stabilizer und das hohlquadratische Schaftdesign sollen Tastenwackeln reduzieren

Der optische Auslösemechanismus beseitigt außerdem die Entprell-Verzögerung (Debounce) mechanischer Tastaturen nahezu restlos, wodurch das Betätigungssignal unmittelbar mit dem Tastendruck übermittelt wird.

Ich habe die ROG Strix Scope RX über einen längeren Zeitraum sowohl zum Schreiben als auch Spielen genutzt. Das anfangs ungewohnte Gefühl der ein wenig schwergängigen, stabilisierten Tasten ist schnell überwunden. Tatsächlich scheint Asus einen nahezu optimalen Kompromiss aus schneller Auslösegeschwindigkeit fürs Gaming und fehlerfreier Übertragung ohne versehentliche Fehleingaben gefunden zu haben. Der kürzere Auslöseweg und die verzögerungsfreie Signalübertragung per Laser garantiert ein erfrischend flüssiges Spielerlebnis, was sich besonders bei schnellen Shootern bemerkbar macht. Je schneller die Tastenschalter, desto schlechter eignen sie sich oftmals für Vielschreiber. Asus gleicht diesen Faktor durch den erhöhten Einstiegswiderstand aus – anders als bei der Corsair K100 RGB kam es mit der Scope RX nicht einmal vor, dass ein ruhender Finger zu ellenlangen Fehleingaben führte.

Die Asus ROG Strix Scope RX erhält softwareseitige Unterstützung in Form von Armoury Crate. Hier kann die Beleuchtung detailliert angepasst und mit Aura-Sync-kompatiblen Geräten gleichgeschaltet werden. Auch die Tastenbelegung kann hier angepasst und Makro-Befehle programmiert werden. Ansonsten hat die Software keinen großen Mehrwert zu bieten.

Fazit

Auf den ersten Blick recht unspektakulär, kann die ROG Strix Scope RX bei genauerem Hinsehen gleich in mehreren Aspekten überzeugen. Das schlichte Gehäuse ist wertig gestaltet und nach IP56 gegen Wasser und Staub geschützt. Zudem ist die kräftige, von allen Seiten einsehbare RGB-Beleuchtung gerade im Dunkeln ein echter Hingucker.

Die ROG RX Schalter sind der Inbegriff von Stabilität – sowohl hinsichtlich der wackelfreien Tastenführung, als auch durch die reduzierten Fehlanschläge, dank höherem Startwiderstand. Die Tastendruck-Erkennung per Lichtschranke funktioniert einwandfrei und schnell. Insgesamt eignet sich die Tastatur gleichermaßen für Zocker wie Vielschreiber.

Der eine oder andere Wermutstropfen ist vorhanden: Beim Material der Tastenkappen und dem Kabelsleeve wäre noch Luft nach oben, ebenso wie ein separates Mediapanel schön gewesen wäre. Doch bei einer UVP von 129,90 Euro sind solche Einsparungen durchaus zu verkraften. Für das Geld bietet Asus eine schlichtere, aber auch kostengünstigere Alternative zur Corsair K100 RGB – also eine Option für jene, die optisch-mechanische Schalter ohne das zusätzliche Beiwerk suchen.

Eingabegeräte
Allround-PC.com Award
10/2020
ASUS ROG Strix Scope RX
Empfehlung

Pro

  • hochwertige Verarbeitung
  • schicke RGB-Beleuchtung
  • gelungene ROG RX-Tastenschalter
  • leiser Tastenanschlag
  • staub- und wasserdicht nach IP56

Contra

  • ABS-Kappen
  • keine dedizierten Mediatasten

Beitrag erstmals veröffentlicht am 19.11.2020

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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