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Test: Logitech G915 TKL Lightspeed

Kompakte Tenkeyless-Tastatur mit superflachen mechanischen Tasten
Logitech Themen
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Die Logitech G915 TKL Lightspeed vereint das Konzept einer kompakten, kabellosen Couch-Tastatur mit vielen Features einer vollwertigen Gaming-Tastatur. In diesem Test finden wir heraus, ob die flachen mechanischen GL-Tasten auch anspruchsvolle Spieler zufriedenstellen können.

Übersicht

Im Rahmen der Gamescom 2019 präsentierte Logitech erstmals seine hauseigenen GL-Tasten, die nur die halbe Höhe einer herkömmlichen Taste aufweisen und sich damit 25 Prozent schneller betätigen lassen sollen. Die neuen Tasten sind – ähnlich der Konkurrenz von Cherry und Co. – als lineare, taktile und clicky Versionen verfügbar und decken somit die bekannten Schaltcharakteristiken und Varianten des haptischen Feedbacks ab.

Auf der Gamescom zeigte Logitech die GL-Tasten am Beispiel der superflachen G915 Lightspeed und Logitech G815 Lightsync RGB. In diesem Test nehmen wir die kompakte Tenkeyless-Variante der Logitech G915 Lightspeed unter die Lupe.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Wer sich bereits mit der im letzten Jahr vorgestellten G915 Lightspeed auseinandergesetzt hat, wird sich mit der TKL-Version sofort zurechtfinden. Im Grunde handelt es sich hierbei um die gleiche Tastatur, nur eben ohne den Ziffernblock am rechten Ende des Tastenfeldes. Doch ganz so einfach lässt sich die G915 TKL nicht abwickeln, denn mit den kompakteren Maßen gehen auch einige mehr oder weniger verkraftbare Abstriche in Sachen Funktionalität einher.

So entfallen etwa auch die Profil- und Makrotasten des voll ausgestatteten Vorgängers. Die G915 TKL endet zur linken gleich ab den Umschalttasten und spart somit auch auf der linken Seite einige Zentimeter Platz ein. Die Multimediatasten zur Wiedergabesteuerung sind von ihrem Stammplatz zwischen NumBlock und Lautstärkerad über die Tasten F9-F12 umgezogen. Unterm Strich misst die TKL-Variante in der Breite nur 368 Millimeter und ist damit ein ganzes Stück kompakter als die ähnlich flache Logitech MX Keys (zum Test) und sogar als die Couch-Tastatur Corsair K83 Wireless (zum Test).

Ansonsten ist die G915 ganz die Alte geblieben und glänzt nach wie vor mit herausragender Verarbeitungsqualität und hochwertigen Materialien. Die Oberschale ist aus Aluminium gefertigt, darunter kommt Kunststoff mit einer stahlverstärkten Basis zum Einsatz.

Logitech-G915-TKL-Lightspeed-Gaming-Keyboard-2Gehäuse und Lautstärkerad aus Aluminium und Gummi-Multimediatasten – am Material wurde nicht gespart

Auch das Lautstärkerad in der rechten oberen Ecke der Tastatur ist aus Aluminium gefertigt, rollt stufenlos und daher äußerst leichtgängig. Die runden Zusatztasten für die Wiedergabe-, Helligkeits- und Verbindungssteuerung sind allesamt gummiert, ebenso wie das Verlängerungsstück für den USB-Dongle. So rutscht dieser Dongle weniger auf dem Tisch herum.

Die Tastatur selbst ist unterseitig ebenfalls mit mehreren Gummi-Rutschsicherungen bestückt, das gleiche gilt für die ausklappbaren Standfüße. Wie eine Couch-Tastatur kann die Logitech G915 TKL Lightspeed jedoch auch auf dem Schoß abgelegt werden.

Eigenschaften

Das größte Alleinstellungsmerkmal der Logitech G915 TKL Lightspeed gegenüber anderen derart flachen Modellen sind die hauseigenen GL-Tastenschalter. Wo die durchschnittliche Couch- und Low-Profile-Tastatur auf Notebooktasten zurückgreift, kommen hier echte mechanische Tasten samt freiliegenden Schaltern zum Einsatz. Diese erzeugen nicht nur den gleichen reflektierenden Leuchteffekt wie die ausgewachsenen Vorbilder, sondern bieten auch ein deutlich angenehmeres und präziseres Tippgefühl als die Notebook-Variante.

Die GL-Tastenschalter gibt es in Clicky, Tactile und Linear, unser Testmodell ist mit der Clicky-Variante bestückt. Diese erzeugen ein deutlich helleres Klicken als beispielsweise die Cherry MX Blue, ähnlich einer alten Schreibmaschine. Dies kann, wie bei allen „Clicky“-Tastaturen, je nach Vorliebe als angenehm oder störend empfunden werden – In unserer Redaktion lösten die Klickgeräusche anfangs gemischte Gefühle aus, nach mehreren Stunden fielen sie nicht mehr negativ auf.

In der Praxis habe ich mich als sturer Hardliner vollwertiger Tastenkappen mit den flachen Tasten hin und wieder vertippt, da die Abstände zwischen einzelnen Tasten mit der Höhe der Kappe etwas schrumpfen. Im Spiel fiel dieser Faktor weniger negativ ins Gewicht, im Gegenteil fördern der kürzere Betätigungsweg und nah beieinander liegende Aktionstasten einen subjektiv beschleunigten Spielstil. Bei einer Testrunde PvP in Guild Wars 2 hatte ich beispielsweise das Gefühl, in hektischen Spielsituationen die Ausweichrolle per V-Taste sowie die Klassenmechaniken auf den weiter entfernten Funktionstasten F1-F4 einfacher erreichen zu können.

Kabellose Lightspeed-Technologie: Schnelle Signalrate und lange Laufzeit

Ein weiterer Star der G915 TKL Lightspeed ist die namensgebende Lightspeed-Technologie, die für die kabellose Nutzung verantwortlich ist. Die Tastatur kann wahlweise über ein Micro-USB-Kabel in Standardlänge 1,8 Meter an den PC angeschlossen, oder kabellos via Bluetooth oder USB-Dongle angebunden werden. Die Signalübertragung von Eingaben erfolgt verzögerungsfrei und lässt schnell vergessen, dass die Tastatur nicht per Kabel verbunden ist.

Hinzu kommt eine außerordentlich lange Akkulaufzeit: Laut Herstellerangaben hält der Akku bis zu 40 Stunden bei maximaler Helligkeitsstufe durch, ohne Beleuchtung soll die kabellose Tastatur sogar bis zu 135 Tage durchhalten (bei einer täglichen Nutzung von 8 Stunden). Letzteren Wert können wir bislang nicht bestätigen, doch mit aktivierter RGB-Beleuchtung – die sich bei Nichtnutzung deaktiviert – erscheint zumindest der erste Wert durchaus realistisch.

In der Software Logitech G Hub lassen sich einige Anpassungen an den verschiedenen Beleuchtungsmodi vornehmen, Makro-Kürzel programmieren und sogar die im Spielmodus deaktivierten Tasten frei auswählen.

Fazit

Bei der Logitech G915 TKL Lightspeed handelt es sich um einen gelungenen Hybriden aus kabelloser und überaus kompakter Couch-Tastatur und hochwertiger Gaming-Tastatur. Ähnliches sagten wir bereits über die Corsair K83 Wireless, die jedoch deutlich mehr auf den gemächlichen Wohnzimmer-Einsatz ausgelegt ist. Die G915 TKL dagegen verwendet echte mechanische Tastenschalter für ein präziseres Tippgefühl und wird damit auch höheren Spieler-Ansprüchen gerecht.

Die Tastatur ist sehr hochwertig verarbeitet und die neuen GL-Tasten können auch als Kompromiss für jene durchgehen, denen eine flache Notebook-Tastatur zum Zocken einfach nicht ausreicht. Auch preislich orientiert sich Logitech mit rund 230 Euro eher an den vollwertigen Gaming-Tastaturen und lässt Freunde des kabellosen Tippspaßes ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Damit ist die G915 TKL Lightspeed rund doppelt so teuer wie die vergleichbar kompakte und ebenfalls kabellose (allerdings nur per Bluetooth) Cooler Master SK621 (zum Video-Test) und überbietet sogar den Preis der hochwertigen Razer BlackWidow Elite (zum Test), einer vollwertigen mechanischen Tastatur für 180 Euro.

Käufer der hervorragenden Logitech G915 TKL Lightspeed sollten also dringenden Bedarf an genau dieser relativ einzigartigen Feature-Sammlung haben – oder abwarten, bis der Preis ein wenig fällt.

Eingabegeräte
Allround-PC.com Award
07/2020
Logitech G915 TKL Lightspeed
Empfehlung

Pro

  • hochwertiges, elegantes Design
  • Material- und Verarbeitungsqualität
  • gut erreichbares Multimediapanel inkl. Lautstärkerad
  • blitzschnelle Lightspeed Wireless Technologie
  • sehr lange Akkulaufzeit
  • Verbindung via Kabel, Bluetooth oder Lightspeed
  • gute GL-Tasten
  • Durchführung für weitere Geräte
  • Onboard-Speicher

Contra

  • stolzer Preis

Beitrag erstmals veröffentlicht am 13.07.2020

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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