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Asus ROG Falchion Ace HFX im Test: Mit Magnetschaltern zum Sieg?

Gaming-Tastatur mit analogen Schaltern
asus rog falchion ace hfx republic of gamers logo

Die Falchion Ace HFX ist die neueste ultrakompakte Gaming-Tastatur aus dem Hause Asus ROG und setzt als analoge Tastatur auf magnetische Schalter. Diese bieten gegenüber mechanischen Alternativen einige entscheidende Vorteile – darunter auch das umstrittene SOCD, gegen das Counter-Strike-Entwickler Valve bereits den Bannhammer geschwungen hat. Doch lohnt sich die Falchion Ace HFX auch abseits der professionellen Shooter-Szene? Das klären wir in unserem Test.

Mit der Falchion Ace HFX führt Asus ROG erneut eine kompakte Gaming-Tastatur ein, die das gleiche „65%-Layout im 60%-Rahmen“-Designkonzept folgt, wie zuvor schon die Falchion RX (Test). Neben dem arg zusammengerückten Tastenfeld hat das neueste Modell aber einige neue Features zu bieten, von denen das spannendste wohl die magnetischen Schalter sein dürften.

Preislich hat das neueste Falchion-Modell ebenfalls ordentlich zugelegt: Während die Low-Profile-Variante für knapp 180 Euro zu haben ist, startet die Falchion Ace HFX bei rund 220 Euro. Ganz schön viel Geld also für ganz schön wenig Tastatur?

Design & Verarbeitung

Die Falchion-Tastaturen von Asus ROG sind die kompaktesten Modelle des Herstellers und nehmen durch den Verzicht auf die Funktionstasten sogar noch weniger Platz auf dem Schreibtisch ein, als die handliche Asus ROG Azoth (Test). Innerhalb ihrer Produktfamilie ist die Falchion Ace HFX dagegen das größte Modell. Denn durch die LED- und Touch-Leiste am oberen Rand ist sie nicht mehr so schmal wie die Falchion Ace und ihr fehlen auch die extraflachen Low-Profile-Tasten der Falchion RX Low Profile.

Dennoch erfordert das mit 306 x 110 Zentimetern sehr kompakte Format der Falchion Ace HFX bei mir, als Nutzer einer Fullsize-Tastatur mit allen erdenklichen Extratasten und Drehreglern, zunächst eine gewisse Eingewöhnungszeit. Besonders die Suche nach der Lautstärkeregelung kann bei den populären Mini-Tastaturen schnell zum Nervfaktor werden, da diese mal praktisch, mal eher umständlich implementiert wird.

Bei den neueren Falchion-Modellen hat Asus einen besonders gelungenen Ansatz gefunden, der sich wunderbar mit den knappen Abmessungen vereinbaren lässt: An der Oberkante befindet sich eine unscheinbare Touch-Leiste, die durch ein Fingerwischen Anpassungen an der Systemlautstärke, Musikwiedergabe, Tastenbeleuchtung und in diesem Fall sogar dem Auslösepunkt erlauben. Ein Doppeltippen löst alternative Funktionen wie die Stummschaltung oder Play/Pause aus, insgesamt ist die Bedienung sehr intuitiv. Die Touch-Leiste der Falchion Ace HFX fällt ein wenig größer aus als bei der ROG Falchion RX Low Profile, zudem gibt es zusätzliche haptische Markierungen für eine bessere Orientierung beim Wischen.

Doppelte USB-C-Anschlüsse für mehr Flexibilität

Zu den äußeren Besonderheiten zählen auch die beiden USB-C-Anschlüsse, die eine flexible Kabelführung links oder rechts am Monitorständer vorbei ermöglichen. Alternativ können auch zwei Geräte über diese Anschlüsse verbunden werden. Ein Schalter in der Mitte wechselt zwischen der aktiven Signalquelle.

Am rechten Ende befindet sich zudem ein Schalter für die Rapid-Trigger-Funktion, der wir uns im folgenden Abschnitt zuwenden. Der Schalter schnappt beim leichten Antippen magnetisch in die gewünschte Position – sehr befriedigend.

asus rog falchion ace hfx zweiter usb c mit drehschalter

Die sonstige Verarbeitungsqualität entspricht einem hohen Standard. Auf den hauseigenen Schaltern sitzen PBT-Tastenkappen mit der charakteristisch rauen Oberfläche, die gegenüber ABS-Kappen besonders abriebfest und langlebig sind. Üblicherweise bringen diese PBT-Kappen den Nachteil mit sich, dass ihre dichtere Struktur weniger lichtdurchlässig ist und LED-Tastenbeleuchtung weniger homogen erscheint. In diesem Fall trifft dies weniger deutlich zu, da Sekundär- und FN-Legenden aufgedruckt sind, teilweise sogar an den Tastenseiten.

Asus verzichtet beim Gehäuse der Falchion Ace HFX vollständig auf Metall, wodurch die Tastatur äußerst leicht ausfällt. Die kompakten Abmessungen und großzügig verteilte, gummierte Rutschsicherungen sorgen jedoch dafür, dass sie nicht übermäßig verrutscht.

Eigenschaften

Optisch ähnelt die Falchion Ace HFX also sehr ihrem Low-Profile-Verwandten, der Falchion RX Low Profile. Bei den technischen Eigenschaften enden die Gemeinsamkeiten dagegen recht früh, die größten Überschneidungen gibt es bei der erwähnten Touch-Leiste sowie einer Kunststoffabdeckung für den Transport.

Anstelle einer kabellosen Option, die bei aktuellen Gaming-Tastaturen eigentlich schwer im Trend sind, ist die Ace HFX rein kabelgebunden nutzbar, wenn auch mit der zusätzlichen Flexibilität durch den zweiten USB-C-Anschluss. Einen anderen Trend verfolgt Asus ROG dafür bei dem Tastenklang, denn wo bei der Falchion RX LP “nur” zweilagige Silikonschaum-Dämpfung zu Einsatz kommt, stecken in der Ace HFX ganze fünf Dämpfungsschichten.

Das PCB wird in zwei Schichten aus Poron und drei aus Silikon inklusive Gasket Mount gebettet, wodurch jeder Tastenschlag abgefedert wird. Das Resultat ist ein tiefer, satter Tastenklang – die Tastatur ist aber alles andere als leise. Zusätzlich gedämpft werden kann der Tastenanschlag durch die mitgelieferte Abdeckung, in der die Tastatur abgestellt werden kann. Erwähnenswert ist auch die zusätzliche Dämpfung der Leertaste mit zwei Schaumstoffpolstern, wodurch die üblicherweise lauteste Taste angenehm satt klingt. Auch die Stabilisatoren sind ab Werk vorgeschmiert.

Wie unterscheiden sich magnetische und mechanische Schalter?

Natürlich haben auch die vorgeschmierten Tastenschalter einen beträchtlichen Anteil am Tippgefühl, doch neben der eigentlichen Besonderheit der ROG HFX Magnetic Switches verhallt jeder “thocky” Tastenschlag: Wie der Name bereit vorwegnimmt, handelt es sich hier nicht um die üblichen mechanischen oder gar optischen, sondern um magnetische Schalter, die sich den Hall-Effekt zunutze machen. Tasteneingaben werden hier durch Veränderungen des Magnetfelds erkannt, wenn der im Stempel sitzende Magnet näher an den Hall-Effekt-Sensor unter dem Schalter bewegt wird.

asus rog hfx magnetic switches
Bild: Asus

Der Clou: Da es sich um einen analogen Schalter handelt, der die genaue Position der Taste messen kann, lässt sich auch der Betätigungspunkt flexibel verändern. Bei den ROG HFX Magnetic Switches ist eine Anpassung zwischen den extremen Punkten 0,1 mm, bei dem ihr die Taste im Grunde nur anhauchen müsst, und 4,0 mm möglich, bei dem die Taste vollständig durchgedrückt werden muss.

Im Alltag kann diese Funktion viele Vorteile haben. Hier ein einfaches Beispiel: Ich persönlich bevorzuge Schalter mit einem späteren und damit präziseren Auslösepunkt, da so besonders beim Tippen von Texten schnell Flüchtigkeitsfehler passieren können. Auch im Spiel kann, je nach Genre, eine zu empfindliche Tasteneingabe nachteilig wirken, wenn beispielsweise im falschen Moment durch einen leicht aufgelegten Finger die Granate gezückt, die Waffe nachgeladen oder ein Sprung ausgelöst wird. In einigen anderen Spielen, in denen die Tasten in schneller Folge mehrfach gedrückt werden, ist eine augenblickliche Betätigung dagegen essenziell und eine ausbleibende Aktion wegen nicht ausreichend durchgedrückter Taste katastrophal.

Konkurrenz für Razers „Cheater-Tastatur“

Spannender werden die Magnetic Switches aber aus der Perspektive ambitionierter Shooter-Gamer*innen: Denn während mechanische Schalter nach dem Auslösen einen Rücksetzpunkt überqueren müssen, ehe sie erneut ausgelöst werden können, können magnetische Schalter sofort zurückgesetzt werden, wenn sie sich nach oben bewegen. Bei der Falchion Ace HFX wird dieses verzögerungsfreie erneute Auslösen durch Aktivierung der Rapid Trigger Funktion mittels des Schalters an der Seite möglich. Standardmäßig sind nur die WASD-Tasten betroffen, doch die Funktion lässt sich in der Armoury Crate Software auch auf andere Tasten ausweiten.

Im Rapid Trigger Modus ist blitzschnelles Counterstrafing möglich, also ein abruptes Stoppen der Bewegung durch kurzes Drücken der entgegengesetzten Bewegungstaste im Lauf. Profis schießen mit dieser Technik in Spielen wie Counter-Strike 2 präziser während der Bewegung, haben sich diese Technik jedoch mit viel Übung angeeignet.

asus rog falchion ace hfx rapid trigger indikator

Über die Software lässt sich zusätzlich der sogenannte Speed-Tap-Modus einschalten, bei dem entgegengesetzte Richtungstasten wie A und D gleichzeitig gedrückt werden und nur die letzte Eingabe priorisiert wird, ohne dass die andere Taste losgelassen werden muss. Diese Funktion ist auch als SOCD (Simultaneous Opposing Cardinal Directions) bekannt und wurde erstmals von Razer mit der Huntsman V3 Pro eingeführt.

asus rog falchion ace hfx speed tap

Um einem unfairen Vorteil gegenüber Spielern ohne entsprechende Hardware vorzubeugen, hat CS2-Entwickler Valve letztes Jahr die Nutzung von Tastaturen mit SOCD verboten. Der CS-Konkurrent Valorant hat bislang noch keine solchen Maßnahmen ergriffen, doch das könnte sich in der Zukunft noch ändern. Zur Sicherheit lässt sich der Speed-Tap-Modus und die damit verbundenen Vorteile in den Softwareeinstellungen jederzeit deaktivieren.

8.000-Hz-Polling: Globuli für die Gaming-Skills

Auch das letzte Highlight-Feature soll das Interesse von Shooter-Fans wecken, die sich jeden möglichen Vorteil im Spiel verschaffen möchten. Die Rede ist von der überdurchschnittlich hohen Abtastrate (Polling Rate) von 8.000 Hz. Die meisten anderen Gaming-Tastaturen bieten eine Abtastrate von 1.000 Hz.

asus rog falchion ace hfx screenshot abtastrate

Zur Klarstellung: eine Abtastrate (Engl.: Polling Rate) von 1.000 Hz bedeutet, dass Daten wie die Schalterposition 1.000 Mal pro Sekunde übermittelt werden. Bei einer Polling-Einstellung von 8.000 Hz wird der Schalterzustand also 8.000 Mal pro Sekunde gemeldet. Natürlich wird durch eine höhere Abtastrate ein besserer Effekt erzielt. Bei einer Maus, deren kleinste Positionsveränderungen gerade im professionellen Bereich große Auswirkungen haben, ist dieser Effekt auch tatsächlich spürbar – siehe unsere Tests zu 8kHz-Mäusen wie der Razer Viper 8KHz. Eine ähnliche Verbesserung auch beim Tastenanschlag einer Tastatur festzustellen, ist in etwa so plausibel wie die Annahme, dass ein Auto durch rote Lackierung nachweislich schneller fährt.

Ein 8.000-Hz-Polling bringt den meisten Nutzer*innen in der Praxis also einen kaum spürbaren Vorteil und ist ein klassisches Beispiel für Marketing-Spielereien, nach dem Motto „größere Zahl = besser“. Da viele großen Tastaturenhersteller die Verpackungen ihrer Flaggschiff-Modelle mit dieser aufregend hohen Zahl schmücken, darf 8kHz-Polling bei einer neuen Tastatur in dieser Preisklasse allein aus Konkurrenzgründen natürlich nicht fehlen.

Fazit

Die Asus ROG Falchion Ace HFX besticht mit ihrem kompakten Layout und willkommenen Komfortfunktionen die den doppelten USB-Anschlüssen und der hervorragenden Touch-Leiste. Der wahre Star der analogen Gaming-Tastatur sind jedoch die magnetischen ROG HFX-Schalter mit anpassbarem Betätigungspunkt. Verschiedene Funktionen wie der Rapid-Trigger-Schalter erlauben eine genaue Anpassung dieses Features, mit dem die Ace HFX ganz an die individuellen Anforderungen ihrer Nutzer*innen angeglichen wird.

Mit 220 Euro UVP ist auch die neueste Asus-Tastatur kein Schnäppchen, obwohl sie inzwischen in einigen Shops bereits für unter 200 Euro angeboten wird. Wer ein kabelloses Modell bevorzugt, mit dem superkompakten Layout ohne dedizierte Funktionstasten nicht warm wird oder vor allem vom Marketing-Spektakel des 8.000-Hz-Pollings angelockt wird, sollte lieber einen Blick auf andere Asus-Modelle werfen.

Wer dagegen keine feste oder abweichende Präferenzen bei der Empfindlichkeit von Tastenschaltern hat, sich am zusammengerückten Tastenfeld nicht weiter stört und satten Tastenklang schätzt, findet in der Falchion Ace HFX eine gelungene Gaming-Tastatur, die nur wenige (8.000-Hz-Polling) und in einigen Fällen sogar willkommene (Touch-Leiste) Gimmicks enthält, die den Preis in die Höhe treiben.

Eingabegeräte
Allround-PC.com Award
02/2025
Asus ROG Falchion Ace HFX
Empfehlung

Pro

  • wertige Verarbeitung
  • intuitive Touch-Leiste
  • Zwei USB-C-Anschlüsse
  • gute Dämmung & satter Tastenklang
  • vielseitige HFX Magnetic Switches

Contra

  • hoher Preis
  • 8.000 Hz bei Tastaturen fast sinnfrei

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg Redakteur

Robin schreibt seit 2014 News und Artikel für Allround-PC und ist hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte zuständig, berichtet aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen. Für unsere Kanäle auf YouTube, TikTok und Instagram schneidet er regelmäßig Videos und ist hin und wieder auch vor der Kamera zu sehen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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