Die Harpe Ace Mini soll mit einem kleineren Gehäuse noch besser in der Hand liegen und richtet sich mit ultraleichtem Gewicht und optischen Micro-Switches an Profi-FPS-Gamer. Was sich gegenüber der ROG Harpe Ace Aimlab Edition noch geändert hat, erfahrt ihr in diesem Test.
Vor knapp zwei Jahren lieferte Asus mit der ROG Harpe Ace Aimlab Edition eine minimalistische, aber hochpräzise Gaming-Maus ab, die ihre Nutzer durch eigene Optionen in der Aimlab-Zielübungssoftware zu besseren Spieler machen soll. Auch ohne die Software-Synergie ist die Harpe Ace eine hervorragende Maus für Shooter-Fans.
Mit der neuen Mini-Version fliegt nun die AimLab-Kooperation raus und macht Platz für einige Hardware-Upgrades sowie leicht geschrumpfte Abmessungen. Reicht das, um den Ableger vom gelungenen Original abzuheben?
Design & Verarbeitung
Das Design der Harpe Ace Serie könnte schlichter kaum sein, zumindest nach der reinen Gehäuseform zu urteilen. Natürlich sind die üblichen RGB-Designelemente enthalten, die in der Gaming-Kategorie zum guten Ton gehören: In diesem Fall leuchtet das semitransparente Gummi-Mausrad, das bunte Blinken kann in der Software angepasst und mit kompatiblen Asus-Produkten synchronisiert werden.
Ein weiteres optisches Detail sind diagonale Rillen auf Höhe der Fingerkuppen, die an beiden Seiten für mehr Griffigkeit sorgen. Asus bezeichnet das Design als “halbsymmetrisch”, gemeint ist eine eigentlich symmetrische Form, die durch Daumentasten allein auf der linken Seite nur für Rechtshänder interessant ist.

Die Bezeichnung “Mini” wirkt etwas übertrieben, denn auf den ersten Blick wirkt die Harpe Ace Mini fast identisch zum Original. Tatsächlich ist die Maus nur in der Länge einen Zentimeter kürzer und fällt minimal flacher aus. Da die Zielgruppe für Gaming-Mäuse von der Größe einer winzigen Laptop-Maus eher wenige Anhänger aufweisen dürfte, erscheint uns die zurückhaltende Größenreduktion angemessen. So liegt die Harpe Ace Mini bei allen üblichen Griffarten noch gut in der Hand.
Kürzer, leichter, besser?
Die kürzere Form bei ungefähr gleichbleibender Größe der beiden Haupttasten sorgt in meinem Fall zudem dafür, dass meine Fingerspitzen näher am äußersten Rand der Tasten aufliegen und die Taste leichter herunterdrücken können. So lässt sie sich besonders mühelos in schneller Folge wiederholt klicken, was im kompetitiven Spiel besonders zur Geltung kommt.

Mit der Größe schrumpft auch das Gewicht von 54 auf 49 Gramm zusammen, was in beiden Fällen schnellen Mausbewegungen zugutekommt. Die Maus wirkt obendrein gut ausbalanciert, das Gewicht gut auf das Gehäuse verteilt.
Ein wenig unpraktisch erscheint die Position der DPI-Taste an der Unterseite der Maus, doch wer die Sensorempfindlichkeit nicht regelmäßig verstellt, wird diesen Umstand nie wahrnehmen. Ebenfalls an der Unterseite gelegen sind die Taste für Bluetooth-Pairing, ein Schieberegler zum Wechseln der Verbindungsart und ein praktisches Staufach für den USB-Empfänger.
Eigenschaften
Wie ihr Vorgänger – und gefühlt jedes aktuelle Gaming-Produkt – bietet auch die ROG Harpe Ace Mini mehrere Möglichkeiten zum Verbinden an. Neben einer Bluetooth-Option für extra lange Laufzeiten und dem zwei Meter langen USB-Ladekabel stellt die Verbindung per 2,4-GHz-Dongle und latenzfreier Speednova-Technologie die empfohlene Variante dar. Der sogenannte Omni-Empfänger gehört inzwischen zum Lieferumfang einer Vielzahl von Asus-Geräten und ermöglicht die Verbindung mehrerer unterstützter Geräte, beispielsweise der Tastatur ROG Falchion RX Low Profile.
Die Akkulaufzeit per 2,4-GHz-Empfänger bleibt mit 79 Stunden bei eingeschalteter Beleuchtung identisch zum AimLab-Modell, die unbeleuchtete Laufzeit fällt mit bis zu 105 Stunden etwas länger aus. In der Software können der verbleibende Akkustand sowie verschiedene Energiesparoptionen eingesehen werden.
Außen (fast) ganz die Alte, innen nette Upgrades
Während die optischen Neuerungen der Harpe Ace Mini weniger aufregend ausfallen, hat Asus das Innenleben gehörig umgekrempelt: Angefangen beim neuen ROG AimPoint Pro Sensor, der als verbesserte Version des sehr präzisen Vorgängers eine erhöhte Auflösung von 42.000 DPI und Mausgeschwindigkeit von 750 DPI mitbringt.
Die mechanischen Tastenschalter der AimPoint-Variante weichen optischen ROG Micro-Switches, die wir schon von der ROG Keris II Ace kennen und deren Lebensdauer auf 100 Millionen Klicks ansteigt.

Im Grunde ist der Umstieg zu optischen Schaltern ist bei einer Maus weniger deutlich spürbar als bei einer Tastatur (siehe Falchion Ace HFX), doch die ROG Micro-Switches leisten sehr gute Arbeit. Der Auslösepunkt liegt gerade so, dass die Maustasten nicht versehentlich, aber äußerst schnell auslösen. Bei Shootern wechsle ich je nach Entfernung regelmäßig zwischen automatischem und halbautomatischem Feuermodus, muss also häufig die linke Maustaste für wiederholte Schüsse hämmern. In Kombination mit den im Abschnitt Design beschriebenen, leicht zu drückenden Maustasten lassen sich weiter entfernte Gegner so ähnlich schnell niedermähen wie im vollautomatischen Modus.

Erwähnenswert ist auch die Option, die Abtastrate von standardmäßigen 1.000 Hz kabellos auf bis zu 8.000 Hz anzuheben. Dafür wird ein separat erhältlicher ROG Polling Rate Booster benötigt, für den weitere 30 Euro Aufpreis anfallen. Die 10 Euro günstigere Keris II Ace Wireless wird mit diesem Adapter geliefert, schafft die 8.000 Hz jedoch nur über eine Kabelverbindung und kommt kabellos trotz Polling Rate Booster “nur” auf 4.000 Hz. Die schnellere Abtastrate ist, in Kombination mit einem leistungsstarken PC und einem Monitor mit höherer Bildrate definitiv spürbar und das Upgrade damit durchaus eine Überlegung wert.
Software
In Nutzerforen und auf Reddit wird viel über die eigenen Begleitsoftwares eines jeden Hardwareherstellers geklagt und die Armoury Crate von Asus gehört nicht selten zu den Auslösern solcher Beschwerde-Posts.
Inzwischen hat Asus seine Software ein wenig umgekrempelt, doch während unseres Tests kommt es nach wie vor zu langen Ladezeiten beim Ändern von Einstellungen und beim bloßen Manövrieren durch die Menüs. Auch ist die Software durch ihren hohen Ressourcenverbrauch und ihre tiefen Systemzugriffe, die sie für die Steuerung und Überwachung von Systemkomponenten benötigt, nicht immer ein willkommener Gast auf der Festplatte.
Einen großen Pluspunkt verdient sich Asus daher mit der neuen Lösung: Wer der Software nicht Zugang zum ganzen System verschaffen möchte, kann seine Peripheriegeräte jetzt endlich separat steuern. Inzwischen bietet Asus nämlich eine abgespeckte Variante namens Armoury Crate Gear an, die über die Support-Seite des jeweiligen Produkts heruntergeladen wird.
Auch hier erwarten uns mal längere, mal kürzere Ladezeiten beim Blättern durch die einzelnen Menüpunkte, insgesamt läuft die neue Software-Option aber ausreichend flüssig. Auch für die Verbindung mehrerer Geräte via Omni-Empfänger wird eine Variante von Armoury Crate Gear heruntergeladen, die sich ausschließlich mit diesem Prozess befasst.
Fazit ROG Harpre Ace Mini: tolle Gaming-Maus zum fairen Preis
Die Asus ROG Harpre Ace Mini ist mehr als nur eine kleinere Variante der AimLab-Edition. Zum einen, weil sie mit nur einem Zentimeter weniger eigentlich kaum als “Mini” durchgeht, sondern eher eine optimierte Größe für den sicheren Griff aufweist. Zum anderen, weil auch unter der Haube einige Verbesserungen stattgefunden haben.
Im direkten Vergleich werden die Unterschiede zwischen den Sensoren und Tastenschaltern der beiden Harpe Ace Modelle vermutlich weniger offensichtlich sein, denn auch das AimLab-Modell ist im Spiel schon äußerst präzise und schnell. Anspruchsvolle Gamer werden die zusätzliche Empfindlichkeit jedoch zu schätzen wissen. Positiv ist auch die Option, die kabellose Abtastrate per separat erhältlichem Adapter auf 8.000 Hz zu erhöhen. Weniger positiv ist, dass diese Option nicht im Preis von 140 Euro enthalten ist, sondern zum Aufpreis von 30 Euro kommt.
Pro
- kürzere Form liegt gut in der Hand
- geringes Gewicht
- Staufach für Dongle
- lange Akkulaufzeit
- Kabel-, Funk- oder Bluetooth-Verbindung
- Reaktionsschnelle Tasten und Sensor
Contra
- Armoury Crate Gear trotz löblicher Abkopplung nicht fehlerfrei
- 8.000-Hz-Adapter nicht enthalten
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