Für unter 100 Euro liest sich das Datenblatt der Epomaker G84 HE wie eine Kampfansage an Markenhersteller wie Asus und Co.: Magnetische Tastenschalter im trendigen, kompakten Format, 8.000 Hz Abtastrate und mehrere kabellose Verbindungsoptionen lassen sich bei den Marktgrößen erst ab 200 Euro finden. Wir haben die Gaming-Tastatur ausprobiert und teilen unsere Eindrücke!
Bestellbar ist die Epomaker G84 HE unter anderem bei Amazon, dort wird sie offiziell von Epomaker angeboten – aktuell dank 10€-Rabattcoupon sogar für nur 89,99 Euro (vermutlich zeitlich begrenzt einsetzbar). Alternativ könnt ihr das Keyboard auch im Epomaker-Onlineshop für 76,95 Euro bestellen.
Design & Verarbeitung: Schlicher Look mit seitlichen LED-Streifen
Optisch setzt Epomaker bei der G84 HE auf ein unspektakuläres Design, das sich derzeit tausendfach im Tastaturen-Markt finden lässt: Das 75/80-Prozent-Format gehört mit seinem Verzicht auf den Ziffernblock, ohne allzu viel Komfort durch zusammenrückende Tastenblöcke einzubüßen, zu den derzeit beliebtesten. Hierbei handelt es sich um ein 80-Prozent-Layout, dessen Anordnung der Tasten sich näher an dem klassischen Tastaturen-Layout orientiert.
Wer jedoch ein wenig mehr als das absolute Mindestmaß schätzt, wird Extras wie ein Lautstärkerad vermissen. Die Mediensteuerung ist wie üblich als Tastenkombinationen über die Funktionstasten verteilt, jedoch gibt es keine zusätzlichen Beschriftungen, die auf diese Zweitbelegungen hinweisen. Was so zu einer aufgeräumten Optik beiträgt, setzt ein regelmäßiges Nachschlagen in der Bedienungsanleitung voraus, um viele Funktionen der Tastatur zu nutzen.
Das Gehäuse besteht zwar aus Kunststoff, ist aber hochwertig verarbeitet!
Darunter fallen neben den üblichen System-Optionen auch spezifische Aktionen wie der Wechsel zwischen den verbundenen Bluetooth-Geräten oder eine Anzeige des Akkustands mittels der Tasten-LEDs. Letztere scheinen durch die lichtdurchlässigen Aussparungen der PBT-Tastenkappen, deren Beschriftung übrigens nicht (!) im deutschen Layout erhältlich sind.
Oft sind die langlebigen PBT-Kappen nicht mit beleuchteten Tastenlegenden vereinbar, bis auf einzelne schwächer ausgeleuchtete Tastenbereiche gibt es hier jedoch keine Kompromisse. Zusätzlich sind an den Seiten der Tastatur zwei farbige LED-Streifen angebracht, deren Licht jedoch so dezent ist, dass ich sie nach kurzer Zeit kaum noch wahrgenommen habe.
Allerdings setzt Epomaker auf ein reines Kunststoff-Gehäuse, das mit den hochwertigen Metall-Rahmen höherpreisiger Modelle nicht mithalten kann. Dennoch macht das Keyboard einen gut verarbeiteten Eindruck, wir konnten keine Mängel feststellen.
Konnektivität & Tippgefühl
“Tri-Mode” scheint das Schlagwort der Stunde zu sein, wenn es an die Entwicklung kabelloser Gaming-Tastaturen geht. Auch die G84 HE kann per Kabel, Bluetooth oder 2,4-GHz-Empfänger auf verschiedene Weise und mit mehreren Geräten verbunden werden. Über einen Schalter an der Rückseite wird schnell zwischen dem aktiven Gerät gewechselt, für den Transport kann der USB-Dongle in einem Staufach verborgen werden.

Unter den PBT-Tastenkappen sitzen hauseigene, magnetische Tastenschalter, deren Auslöse- und Rücksetzpunkte sich für jeden einzelne Taste zwischen 0,1 mm und 3,3 mm festlegen lassen. So sind beispielsweise superschnelle Eingaben auf den Bewegungstasten WASD möglich, während umliegende Tasten etwas weiter durchgedrückt werden müssen.
Der Tastenklang der “Duskrise Magnetic Switches” ist sehr satt und das Tippgefühl federnd. Im Innern sorgen ein Gasket Mount und fünf dämpfende Schichten, darunter Poron und Silikon, für ein Nutzererlebnis, das manche Markenhersteller erst ab mehreren hundert Euro bieten. Per Hot-Swap-Funktionalität können die Schalter nach Belieben ausgetauscht werden.
Software & Akkulaufzeit
In der Epomaker Software – die mitunter in der aktuellen Version etwas störrisch und mit langen Ladezeiten reagiert – können umfangreiche Einstellungen vorgenommen werden, darunter Rapid Trigger, SOCD und DKS (Dynamic Key Stroke). Letzteres erlaubt es, je nach Druckstärke bis zu vier Befehle über eine einzelne Taste zu steuern. Auch eine Abtastrate von bis zu 8.000 Hertz kann eingestellt werden, wobei diese für Tastaturen weniger relevant ist, als für Mäuse.
Eine hohe Abtastrate geht auch zulasten der Akkulaufzeit, die mit 30 Stunden bei kontinuierlicher Nutzung mit aktivierter Hintergrundbeleuchtung nicht bemerkenswert hoch ausfällt. Ohne Beleuchtung soll die Tastatur bis zu 160 Stunden durchhalten. Während unseres Tests mit 8.000 Hz blinkte schon nach wenigen Arbeitstagen die rote Akku-Leuchte, allerdings lassen sich durch eine niedrigere Abtastrate und ein wenig Herumprobieren mit dem Standby-Modus auch deutlich längere Laufzeiten realisieren.
Fazit zur Epomaker G84 HE
Die Epomaker G84 HE hat für kleines Geld einen großen Funktionsumfang zu bieten. Die aktuellen Features reichen von Highlights wie den hochgradig anpassbaren magnetischen Schaltern über eine umfangreiche Dämpfung im Innern bis hin zu 8.000-Hz-Polling, das bei einer Tastatur im direkten Vergleich nur einen geringen Mehrwert bietet. Abstriche werden dafür beim Design gemacht, das auf eine einfache, aber sauber verarbeitete Kunststoffkonstruktion setzt und auf Extras wie ein Lautstärkerad verzichtet.
Mit knapp unter 80 Euro bietet sich die G84 HE als günstige Möglichkeit zum Ausprobieren magnetischer Schalter an. Wer auf hochwertige Materialien, Extras und ein deutsches Layout verzichten kann, wird dank Hot-Swap vermutlich sogar langfristig glücklich. Für Sparfüchse lohnt sich darüber hinaus ein Blick auf alternative Shops wie Aliexpress, denn hier geht die mechanische Variante schon für knapp 50 Euro über die Ladentheke.
Pro
- starke Ausstattung zum günstigen Preis
- magnetische Tastenschalter (Hall Effect)
- viele Software-Optionen
- satter Tastenklang
Contra
- Akkulaufzeit ausbaufähig
- Ladezeiten in der Software
- kein DE-Layout
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