Das neueste Office-Produkt von Logitech soll den Arbeitsalltag mit diversen innovativen Features erleichtern: Trotz altbekanntem Design strotzt die MX Master 4 geradezu vor smarten Funktionen, die an mehreren neuen Tasten Einsatz finden. Aber kann die Maus im Test überzeugen?
Der neueste Ableger der MX Master Serie tischt wie gewohnt mit einem üppigen Funktionsumfang auf: Die Premium-Büromaus von Logitech setzt auf ein ergonomisches, angewinkeltes Design samt Daumenablage. Hinzu kommen Funktionen, die in Symbiose mit gängigen Kreativprogrammen einen effizienten Workflow anregen sollen.
Mit einer UVP von 130 Euro gehört die MX Master 4 wieder zu den Premium-Geräten aus Logitechs Büroserie. Doch im Vergleich mit ähnlich bepreisten Produkten wie der Signature Slim Solar+, die wir parallel zur Maus testen, bietet die vierte MX Master allein beim Blick auf das Datenblatt einen deutlich größeren Mehrwert.
Design: Detailverbesserungen mit Gewicht
Schon die erste MX Master war mit einem zweiten, seitlich eingelassenen Mausrad für horizontales Scrollen ausgestattet. Über die Jahre hat sich dieses Rad weiterentwickelt, sodass es inzwischen sehr komfortabel mit der Seite des Daumens bedient werden kann.
Auch das umschaltbare Mausrad ist keine wirkliche Neuheit, nun lässt sich aber die entsprechende Taste zum Umschalten des Laufmodus für andere Zwecke neu belegen. Im gerasterten Modus rollt das Mausrad bei einer schnellen Scrollbewegung ungebremst weiter, der nahtlose Wechsel zwischen den Scrollmodi fühlt sich sehr intuitiv an.
Beide Mausräder sind aus Metall gefertigt, laufen geschmeidig und unterstreichen den hochwertigen Gesamteindruck. Auch die Verarbeitungsqualität hält hohen Ansprüchen stand. Mit knapp 150 Gramm ist die Maus aber recht schwer geraten und bringt sogar noch ein wenig mehr als ihr Vorgänger auf die Waage.
Das allgemeine Design ist weitestgehend unverändert geblieben, kleinere Detailanpassungen umfassen etwa die jetzt semitransparenten und sehr leisen Maustasten. Im Daumenbereich hat sich sowohl optisch als auch funktionell hingegen deutlich mehr getan: Die regulären Daumentasten, standardmäßig für „Vor“ und „Zurück“ verwendet, wurden um eine dritte Taste auf Höhe der Daumenspitze ergänzt. Diese lässt sich, wie alle anderen Tasten, frei belegen.

Standardmäßig erfüllt diese neue Taste die Funktion der Gestentaste, die bei der MX Master 3(S) in die Daumenablage integriert war. Durch Halten dieser Taste und Bewegen der Maus lassen sich verschiedene Aktionen ausführen, beispielsweise ein schneller Wechsel zwischen zwei Fenstern oder das Anpassen der Lautstärke mit einer leichten Bewegung des Mausarms.
Gamechanger für Adobe und Co.: Der Actions Ring
Für die “freie“ Fläche der Daumenablage hat sich Logitech etwas Neues – und in unseren Augen Passenderes – einfallen lassen: Zunächst ist die Taste in die vordere Ecke des seitlichen Ausläufers gewandert, wo sie sich deutlich natürlicher drücken lässt, als am äußersten Rand der Daumenablage.

Diese neue Taste ist nicht nur ergonomischer gestaltet, sondern beherbergt in der Standardbelegung auch das neue Highlight-Feature der MX Master 4. Beim Drücken der Taste öffnet sich um den Mauszeiger herum ein Radialmenü mit verschiedenen Schnellfunktionen. Dieser “Actions Ring” konnte uns schon bei der MX Creative Console begeistern, die extra für die Nutzung mit Kreativanwendungen wie Adobe Photoshop, Premiere und Co. konzipiert ist.
Beim Öffnen dieser und weiterer unterstützter Programme verändert sich die Funktionsweise des Action Rings und zeigt passende Aktionen an. Während auf dem Desktop oder im Browser beispielsweise Lautstärkeregelung und ChatGPT vorgeschlagen werden, lassen sich im Videoschnittprogramm Adobe Premiere mit wenigen Klicks Anpassungen der Farbtemperatur, Belichtung oder des Kontrasts vornehmen.
Nahtlose Integration in den Arbeitsalltag, aber begrenzte Kompatibilität
Sämtliche Optionen des Radialmenüs können frei gewählt werden, für unterstützte Programme stehen auch die jeweils spezifischen Aktionen zur Verfügung. Wer regelmäßig die verschiedenen Adobe-Apps nutzt, kann sich hier wunderbar austoben und viele repetitive Arbeitsschritte beschleunigen. Leider gibt es über die Adobe-Auswahl hinaus nur wenige offiziell unterstützte Anwendungen, darunter Final Cut Pro, Figma und DaVinci Resolve. Für alle weiteren Anwendungen lassen sich zwar eigene Actions-Ring-Profile anlegen, die beim Öffnen der App starten, doch die Möglichkeiten fallen hier deutlich weniger umfangreich aus und sind in der Regel auf allgemeine Systemaktionen beschränkt.
Beim Betätigen des Action Rings kommt zudem der neue Vibrationsmotor zum Einsatz, der bei bestimmten Aktionen für haptisches Feedback sorgt. In der Software Logi Options+ kann festgelegt werden, bei welchen Aktionen und in welcher Intensität die Vibrationen auftreten sollen.
Eine Option, die in der Software leider fehlt, ist die Möglichkeit, dem Gerätewechsel eine andere Taste als die umständlich auf der Unterseite gelegene zuzuweisen. Wie üblich lässt sich die MX Master 4 nämlich wieder mit bis zu drei Geräten verbinden, etwa PC, Laptop oder Tablet, und auf Knopfdruck nahtlos durchschalten. Mit Logi Flow können sogar Dateien unkompliziert zwischen mehreren Geräten verschoben werden. Ein schnellerer Wechsel der verbundenen Geräte wäre in diesem Kontext also eine sinnvolle Neuerung gewesen.

Für die schnellste und stabilste Art der Verbindung liegt dem Lieferumfang ein USB-C-Empfänger bei, der besonders klein gehalten ist und auch eingesteckt am Notebook nicht abzubrechen droht. Ein Staufach für diesen Dongle, wie er bei vielen Logitech-Mäusen vorhanden ist, wäre eine sinnvolle Ergänzung für den Gebrauch an mehreren Standorten gewesen.
Ein weiterer und ebenfalls geringfügiger Kritikpunkt offenbart sich bei den Ladeoptionen, denn Logitech legt der MX Master 4 weder Ladegerät noch USB-Kabel bei. So muss ein beliebiges USB-C-Kabel vom Smartphone oder anderen Geräten herhalten. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 70 Tagen dürfte der Verlust des Kabels in der Theorie zwar nur selten in Erinnerung gerufen werden, nach unserer Einschätzung fällt die Laufzeit bei aktiver Nutzung der verschiedenen Funktionen jedoch ein Stück kürzer aus.
Fazit zur Logitech MX Master 4
Die Logitech MX Master ist auch in vierter Generation wieder eine echte Bereicherung für den Arbeitsalltag. Insbesondere Nutzer:innen von Adobe-Programmen kommen mit dem neuen Actions Ring voll auf ihre Kosten und können viel Zeit bei wiederkehrenden Aufgaben wie dem Weißabgleich oder Farbanpassungen sparen.
Auch die Gestensteuerung kann viele Aktionen ausführen, ohne den Mauszeiger groß bewegen zu müssen. Hinzu kommen ein nur leicht angepasstes, aber optimiertes Design und Komfortfeatures wie die besonders leisen Maustasten und das automatisch umschaltende MagSpeed-Scrollrad. Wünschenswert wäre noch die Option, den Gerätewechsel auf eine der oberen Tasten legen zu können, sodass hierfür nicht jedes Mal die Maus umgedreht werden muss. Mit 130 Euro (hier kaufen) ist die MX Master 4 sicher keine günstige, aber womöglich eine der besten kabellosen Mäuse für den Büroalltag.
Pro
- leise Tasten
- intuitive Gestensteuerung
- praktische Actions Ring Schnellauswahl
- lange Akkulaufzeit
Contra
- kein Ladekabel enthalten
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