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Test: Livescribe’s Smartpen Echo 2 GB

Wir produzieren Tag für Tag Inhalte und Dokumenten und das nicht erst, seit es Computer und das Internet gibt. Früher wurden Ideen hauptsächlich zu Papier gebracht – man schrieb alles per Hand nieder. Auch heute wird beispielsweise in Schulen und Universitäten noch zum Großteil mit Notizen und Mitschriften in Form von Papier gearbeitet. Wäre es nicht schön, all diese Papierinhalte einfach teilen und weitergeben zu können, ohne mühsam den Scanner zu bemühen? Mit dem Smartpen Echo von Livescribe soll all dies und noch viel mehr möglich sein.

Einleitung & Überblick

Hinter der Firma Livescribe versteckt sich ein Unternehmen, das sich der digitalen Erfassung von handschriftlichen Notizen verschrieben hat. In diesem Artikel wollen wir uns dem sogenannten Smartpen Echo, einem digitalen Kugelschreiber mit großem Gehirn, widmen. Mit seiner integrierten Infratorkamera wird es möglich, jedes einzelne Wort und jede handschriftlich getätigte Zeichnung später digital auf den Computer zu übertragen. Zusätzlich ist der Smartpen Echo in der Lage Audiosignale aufzuzeichnen und fängt somit nicht nur Tinte, sondern auch Ton digital ein.

Lieferumfang

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Design & Verarbeitung

Der Smartpen Echo präsentiert sich vollständig in glänzendem Schwarz und erinnert im ausgeschalteten Zustand an einen Kugelschreiber der höherwertigen Kategorie. Einziges Designelement ist ein silberner Streifen, der sich etwa in der Mitte des nach oben hin breiter werdenden Stiftes, um das Gerät schmiegt. Während im oberen Bereich alle elektronischen Komponenten untergebracht sind, ist der untere Bereich vollständig frei von Sonderfunktionen, um den Stift wie gewohnt und ohne Probleme greifen zu können. Die Unterseite des ansonsten runden Smartpens ist abgeflacht, sodass der Stift auf dem Tisch liegen kann, ohne wegzurollen.

In der oberen Hälfte der Vorderseite sind alle Komponenten angeordnet, die den Smartpen so besonders machen. Ganz oben unter dem Echo-Schriftzug befindet sich der Ein- und Ausschalter. Darunter folgend ein kleines OLED-Display zum Ablesen aller Funktionen sowie das Mikrofon und der eingebaute Lautsprecher.

Das wohl wichtigste Bauteil ist etwas versteckt platziert und wird nur sichtbar, wenn man direkt von vorne auf die Kugelschreibermine guckt. Etwas nach hinten in den Stift hinein versetzt und von einer kleinen Scheibe vor Staub und Schmutz geschützt, sitzt der Infrarotsensor für die Schrifterkennung. Genau gegenüber, am Kopfende des Smartpens, finden letztendlich noch eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer sowie die Micro-USB-Buchse zur Verbindung mit dem Computer.

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Die gesamte Verarbeitung des Produktes und der mitlieferten Teile ist als sehr gut zu beschreiben. Der Smartpen macht den Eindruck, als würde er den Käufer gerne über eine lange Zeit hinweg begleiten. Lediglich eine kleine Schutzhülle für den Transport wäre noch eine schöne Beigabe gewesen.

 

Funktionsweise

Damit der Smartpen das Geschriebene auch erkennen kann, ist eine spezielle Papierart von Nöten, die von Livescribe als Dot Paper bezeichnet wird. Bei genauem Hinschauen scheint die Namensgebung des Papiers passend, erkennt man auf jeder einzelnen Seite des mitgelieferten A5 Starter Notebooks winzige Punkte. Diese Punkte machen den Unterschied zu herkömmlichen Papier aus und verwandeln das Dot Paper in eine Art Hightechschreibmedium. Die vielen kleinen Punkte sind nötig, um dem Stift die aktuelle Position auf dem Blatt mitzuteilen. Anhand dieser Navigationspunkte speichert der Smartpen dann in Echtzeit alle mit dem Stift ausgeführten Zeichnungen und Notizen in seinem internen Flashspeicher ab.

Der Sensor kann aber nicht nur die Schrift auf dem Dot Paper erkennen, sondern lässt sich auch über spezielle, am unteren Rand des Dot Papers angeordnete Bedienelemente, steuern. Ein Navigationskreuz führt durch die Menüs, es gibt Tasten für die Lautstärke, eine Aufnahmeregelung sowie Favoritenknöpfe zum Hervorheben besonderer Seiten im Block. Zudem können die Wiedergabeposition sowie die Geschwindigkeit von Audiodateien über den Block gesteuert werden. Auf der Innenseite des Covers sind alle Bedienelemente zur Einstellung des Stiftes sowie ein wissenschaftlicher Taschenrechner abgedruckt, der erstaunlicherweise sehr gut zu bedienen ist.

Den Namen Echo trägt dieser Smartpen aufgrund seiner Fähigkeit, auch die Umgebungsgeräusche aufzunehmen. Wird diese Funktion über den unteren Rand des Dot Papers aktiviert, zeichnet der Stift Audio- und Schriftbilder auf. Der Clou an der Sache ist allerdings, dass man später, nach beendeter oder pausierter Aufnahme, einfach auf einen beliebigen Teil der Notiz tippen kann und der Stift beginnt sofort mit der Wiedergabe der Aufzeichnung ab der entsprechenden Position. Der Smartpen kann also nicht nur Audio und Schrift aufzeichnen, sondern verknüpft diese beiden Informationen auch sofort miteinander. So lassen sich beispielsweise Vorlesungen zu Hause ganz einfach nachbereiten. Die Aufnahmequalität des Smartpens ist erfreulich hoch und klar, die Sensitivität des Mikrofons kann je nach Bedarf angepasst werden. Gegen ein lautes Klassenzimmer kommt aber auch der Smartpen nicht an, hier soll man sich auf die Aufzeichnung des Schriftbilds beschränken.

 

Software

Die passende Software für den Desktoprechner oder das Notebook muss zwingend aus dem Internet bezogen werden, ein Datenträger liegt dem Lieferumfang nicht bei. Mit dem Smartpen Echo können die Produkte Livescribe Connect Basic und Desktop genutzt werden. Bei Ersterem handelt es sich um ein Tool, dass das Teilen der Mitschriften- und Mitzeichnung über Soziale Netzwerke oder das Verlinken mit beispielsweise Microsoft OneNote ermöglicht. Der Nutzer kann hier direkt mit dem Stift relevante Inhalte auswählen, die dann bei der nächsten Synchronisierung automatisch auf dem eingestellten Internetdienst veröffentlicht werden.

Livescribe Desktop ist hingegen die Verwaltungszentrale für den Smartpen in der alle Einstellungen getroffen und getätigte Notizen digital betrachtet werden können. Auch Systemupdates werden über Desktop auf den Smartpen Echo gespielt. Dank der eindeutigen Seitenidentifikation des Dot Papers ist es zudem ganz einfach, durch einen ganzen beschriebenen Block zu scrollen und ggf. getätigte Audiomitschnitte anzuhören. Dabei kann man auf dem Bildschirm mitverfolgen, in welcher Reihenfolge was gezeichnet oder geschrieben worden ist.

Alle Inhalte lassen sich auch als Audiodatei (m4a), Textdokument (PDF) oder sogenanntes Pencast-PDF (Audio + Text) exportieren und mit anderen Programmen weiterverarbeiten oder versenden.

 

Apps

Im Zeitalter von Smartphones und Tablets wundert es einen kaum noch, dass es auch für einen digitalen Kugelschreiber bereits Apps gibt, mit denen man den Funktionsumfang erweitern kann. So ist beispielsweise bereits ein Piano, dass man sich zu erst zeichnen muss, oder eine Demoversion eines Translatortools vorinstalliert. Im Livescribe Shop finden sich Dutzende weitere Programme, die zum Teil kostenlos sind. Nach einer kleinen Zeit der Eingewöhnung, was die Steuerung über das Dot Paper angeht, kann man den Smartpen auch außerhalb seiner Kernfunktionen relativ produktiv nutzen.

 

Alltag

Im alltäglichen Gebrauch macht der Smartpen Echo eine gute Figur. Auch längere Aufsätze oder Berichte lassen sich mit dem digitalen Begleiter bequem niederschreiben. Lediglich für Personen mit sehr kleinen Händen könnte die längere Benutzung des Stiftes aufgrund seiner relativ breiten Baumform eventuell umbequem werden. Wie bei jedem anderen Stift auch, hilft hier nur das Ausprobieren beim Fachhändler.

Ansonsten hat der Smartpen nahezu jede getätigte Mitschrift digital abgespeichert. Lediglich bei sehr schnellen Notizen, bei denen die Mine nicht richtig aufgedrückt und somit auch nur wenig Tinte auf das Blatt aufgebracht wird, sind nachher Lücken in der digitalen Kopie zu erkennen. Dies liegt aber ganz einfach in der Natur der Sache, da die Kamera zu dünne Striche nicht mehr zu erkennen scheint. Im normalen Gebrauchsszenario trat dieses Problem jedoch nie auf, provoziert man es, lässt sich dieses Verhalten jedoch reproduzieren.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Livescrive Smartpen Echo ein wirklich innovatives Produkt darstellt, das durch sein Konzept und die Tastsache begeistert, dass dieses so wunderbar aufgeht. Durch die kostenlose Software lassen sich Schrift- und Tonmitschnitte im Handumdrehen auf den PC übertragen und zur Weiterverarbeitung in kompatible Formate konvertieren.

Die Schrifterkennung ist auch bei unleserlicher Handschrift sehr gut, nur von extrem schnell hingeschmierten Notizen mit zu wenig Druck auf die Miene sollte man absehen. Die Verarbeitung des gesamten Stiftes ist sehr hochwertig und das Gerät lässt sich leicht bedienen. Lediglich eine Gummierung als Stütze für die haltenden Finger wäre im unteren Bereich des Stiftes schön gewesen und hätte den Schreibkomfort erhöht.

Der Smartpen ist in unserer Meinung nach ein wirklich interessantes Gerät, das vor allem den Alltag von Schülern, Studenten und Geschäftsleuten wesentlich erleichtern kann. Aber auch private Schreiberlinge dürften gut mit dem Smartpen Echo zurechtkommen. Der Anschaffungspreise von knapp 100 €, für die von uns gestestet 2 GB-Version geht in Ordnung. Zu beachten ist bloß, dass wenn man nicht im Besitz eines entsprechenden Laserdrucker ist, die Preise des benötigten Dot Papers deutlich über denen herkömmlicher Schreibblöcke liegen. Ansonsten ist der Smartpen Echo samt dem dahinter stehenden System vollstens zu empfehlen.

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Pro

Contra

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Nils Waldmann

...ist seit über 17 Jahren bei Allround-PC.com und als Redakteur und technischer Leiter tätig. In seiner Freizeit bastelt und konstruiert Nils gerne flugfähige Modelle und ist mit der Drohne unterwegs.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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