Die neue Samsung Gear 360 (2017) soll an den riesigen Erfolg der ersten 360-Grad-Kamera des Herstellers anknüpfen. In unserem Test klären wir, welche Änderungen es gegenüber dem Vorgängermodell gibt.
Übersicht
Samsung hat mit seiner ersten 360-Grad-Kamera, der Gear 360 (zum Testbericht), ein neues Medium massentauglich gemacht und Facebook sowie YouTube mit VR-kompatiblen Videos und Fotos überflutet. In diesem Jahr ist das gleichnamige Nachfolgermodell erschienen, das vor allem eine bessere Haptik bieten soll.
Produkt | Samsung Gear 360 (2017) | Samsung Gear 360 |
Kamera | Dual CMOS Sensor mit 8,4 Megapixel Dual Fischaugen-Linse mit F/2.2-Blende |
Dual CMOS Sensor mit 15 Megapixel Dual Fischaugen-Linse mit f/2.0-Blende |
Auflösung | Videoaufnahmen Dual Cam: bis zu 4.096 x 2.048 Pixel (24 fps) Single Cam: bis zu 1.920 x 1.080 Pixel (30 fps) Fotoaufnahmen Dual Cam: bis zu 5.472 x 2.736 Pixel (15 Megapixel) Single Cam: bis zu 2.304 x 1.296 Pixel (3 Megapixel)) |
Videoaufnahmen Dual Cam: bis zu 3.840 x 1.920 Pixel (30 fps) Single Cam: bis zu 2.560 x 1.440 Pixel (30 fps) Fotoaufnahmen Dual Cam: bis zu 30 Megapixel Single Cam: bis zu 5 Megapixel |
Aufnahme-Modi | 360° Aufnahme Video, Foto, Zeitraffer, Videoschleifen, HDR 180° Aufnahme Video, Foto, Zeitraffer, Videoschleifen, HDR |
360° Aufnahme Video, Foto, Zeitraffer, Video Looping 180° Aufnahme Video, Foto, Zeitraffer, Videoschleifen |
Dateiformate | MP4 (H.265 Codec), JPEG | MP4 (H.265 Codec), JPEG |
Display | Ja | 0,5 Zoll PMOLED |
Chipsatz | kA | DRIMe5s |
Arbeitsspeicher | kA | 1 GB |
Speicher | bis zu 256 GB via microSD | bis zu 200 GB via microSD |
Akku | 1.160 mAh | 1.350 mAh |
Konnektivität | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac (2,4/5 GHz), Wi-Fi Direct, Bluetooth v4.1, USB 2.0 | Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac (2,4/5 GHz), Wi-Fi Direct, Bluetooth v4.1, USB 2.0, NFC |
Kompatible Geräte | Galaxy S8, S8+, S7, S7 Edge, Note5, S6, S6 Edge, S6 Edge+, A5/A7 (2017) mit Android 5.0 oder höher iPhone 7, 7+, 6S, 6S+, SE mit iOS 10.0 oder höher |
Galaxy S7, Galaxy S7 edge, Galaxy S6 edge+, Galaxy S6 edge, Galaxy S6 |
Abmessungen | 100,6 x 46,3 x 45,1mm | 66,7 x 56,2 x 60 mm |
Gewicht | 130 Gramm (mit Akku) | 151 Gramm (mit Akku) |
Preis | ~249 Euro | ~160 Euro |
Design & Eigenschaften
Samsung bleibt dem Design der alten Gear 360 treu: Ein weiß lackiertes Gehäuse beherbergt zwei Kameras mit Fisheye-Objektiven und 180 Grad Blickwinkel. Im Vergleich zum Vorgänger erinnert die Samsung Gear 360 (2017) jedoch weniger stark an einen Golfball.
Im direkten Vergleich lässt sich gut erkennen, dass das neue Modell (re.) deutlich schlanker geworden ist.
Stattdessen ist die Kamera länglicher, da das Gehäuse unterhalb des Kamerakopfs als Griff dient. Zudem kann sie ohne ein zusätzliches Stativ direkt auf eine Unterlage gestellt werden. Die gummierte Unterseite verhindert, dass sie ins Rutschen gerät. Das Stativgewinde vom Vorgänger hat Samsung dennoch übernommen, auch wenn dieses nicht mehr zwingend genutzt werden muss.
Auf jeder Seite befindet sich ein Fischaugen-Objektiv, das einen Blickwinkel von 180 Gread abdeckt.
Am Handgriff befindet sich auch die Aufnahmetaste, unter der ein kleiner Bildschirm sitzt. Mit diesem ist die Bedienung auch ohne Smartphone möglich. Neben dem Aufnahmeknopf befindet sich der Einschub für die microSD-Karte, auf der die Aufnahmen der Samsung Gear 360 (2017) gespeichert werden. Darunter ist der USB Typ C-Anschluss vorzufinden, mit dem sich die Dateien auf den PC übertragen lassen – allerdings nur mit dem langsamen USB-2.0-Protokoll.
Die Bedienung kann auch ohne Smartphone direkt an der Kamera erfolgen.
Über den USB-Anschluss wird zudem der integrierte 1.160-Milliamperestunden-Akku aufgeladen. Der Akku kann im Gegensatz zum Akku der vorherigen Gear 360 nicht mehr ausgetauscht werden. Ein klarer Rückschritt gegenüber dem Vorgängermodell, zumal der Akku nach rund 90 Minuten leer ist. Kabellos kann die 360-Grad-Kamera per WLAN ac-Standard, WiFi Direct und Bluetooth 4.1 mit einem Mobilgerät verbunden werden.
Aufnahmen werden auf einer microSD-Karte abgespeichert. Diese muss jedoch separat erworben werden.
Das Gehäuse ist IP53-zertifiziert und somit gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Die Verarbeitung wirkt hochwertig und mit ihrem Gewicht von 130 Gramm liegt die Kamera gut in der Hand.
Technik & Bildqualität
Fotos nimmt die 360-Grad-Kamera mit 15 Megapixeln auf. Im Videomodus kann die Kamera Filme mit 4.096 x 2.048 Pixeln bei 24 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Während die Auflösung bei Fotos somit halbiert wurde, hat Samsung sie bei den Videoaufnahmen deutlich gesteigert. Beim Vorgängermodell wurden Videos maximal mit 3.840 x 1.920 Bildpunkten aufgenommen. Ein Vorteil des Vorgängermodells ist zudem der elektrische Bildstabilisator, auf den Samsung bei der Gear 360 (2017) unerklärlicherweise verzichtet hat. Auf Wunsch können auch lediglich 180-Grad-Fotos- und Videos aufgenommen werden, falls man selbst nicht auf den Aufnahmen zu sehen sein will. Neben den klassischen Aufnahmemodi können zudem die Modi „Time Lapse Video“ und „Looping Video“ gewählt werden. Neu ist der HDR-Modus, bei dem die Kamera jedoch möglichst stillgehalten werden muss. Idealerweise steht sie für HDR-Aufnahmen auf einer festen Oberfläche. Mit einer ruhigen Hand lassen sich jedoch auch aus der Hand gute HDR-Ergebnisse erzielen. Eine interessante Neuerung stellen Livestreams dar, beispielsweise per Facebook Live. Allerdings reduziert sich die Auflösung auf 1920 x 960 Pixel, was ein sehr geringer Wert für ein 360-Grad-Bild ist.
Die Qualität der Aufnahmen kann sich abermals sehen lassen. Insbesondere Tageslichtaufnahmen glänzen mit tollen Farben. Bei Fotos und Videos in der Dämmerung gehen Details jedoch schnell verloren. Bei genauer Betrachtung lässt sich zudem im unteren Bereich die Schnittkante ausmachen. Wir haben das Gefühl, dass der Kamera das Zusammenfügen von Bildern allerdings etwas besser gelingt als beim Vorgängermodell. Bei Videos lässt sich hingegen der Verzicht auf einen elektrischen Bildstabilisator erkennen, was vor allem auffällt, wenn die Kamera beim Laufen in der Hand gehalten wird.
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Fazit
Die Samsung Gear 360 (2017) kann vor allem mit ihrer verbesserten Haptik punkten. Durch den länglicheren Aufbau lässt sie sich besser in der Hand halten als das Vorgängermodell. Zudem ist die Bedienung erneut sehr simpel gehalten – einfacher lassen sich aktuell wohl keine 360-Grad-Videos- und Fotos erstellen. Ein Pluspunkt ist die gesteigerte Auflösung bei Videoaufnahmen. Auch das Zusammenfügen der Aufnahmen hat Samsung verbessern können: Die Naht, an der das Bild beider Linsen zusammengefügt wird, lässt sich nur noch im unteren Bildbereich ausmachen. Sieht man von der Auflösung ab, hat sich qualitativ jedoch nicht viel im Vergleich zum Vorgänger getan. Der Verzicht auf den elektrischen Bildstabilisator ist sogar ein großer Rückschritt. Vielfilmer werden zudem den austauschbaren Akku vermissen. Dafür ist die Unterstützung von iOS-Geräten und den Mittelklasse-Modellen Galaxy A5 (2017) und Galaxy A7 (2017) ein Schritt in die richtige Richtung. Wir würden uns wünschen, dass die Gear 360 (2017) zukünftig auch weitere Android-Smartphones von anderen Herstellern unterstützt. Wer hingegen eines der unterstützten Smartphones besitzt und auf unkomplizierte Art und Weise 360-Grad-Inhalte erstellen möchte, ist mit der 249 Euro teuren Samsung Gear 360 (2017) gut bedient.
Pro | Contra |
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