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Test: Pace Link

So wird jedes Auto zum Smartcar

Das aus Deutschland stammende Smartcar-Projekt Pace konnte auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter einen enormen Erfolg erzielen. In nur 30 Minuten war das Finanzierungsziel erreicht, nach 24 Stunden hatte man 250 Prozent der angestrebten Summe eingenommen. Warum dieser Erfolg nicht unberechtigt ist und wie der Pace Link jedes Auto in ein „Smartcar“ verwandeln soll, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Übersicht

Nur 5 Prozent aller Autos in Europa können sich durch digitale Analyse- und Komfortfunktionen als „Smartcars“ qualifizieren. Logisch – die hierfür benötigte Technik ist kostspielig und kommt dementsprechend bisher vor allem in Fahrzeugen der höheren Preisklassen effektiv zum Einsatz. Mit dem Pace Link und der dazugehörigen Pace Car App soll sich dies ändern und jedes Auto um solche smarten Funktionen erweitern und in ein Smartcar verwandeln.

Als Anlass für die Entwicklung von Pace führen die Entwickler an, dass Fahrer von sogenannten Offline-Autos keinerlei Zugriff auf die meisten relevanten Informationen ihres Autos hätten. Doch nicht nur die Fahrer selbst sollen vom Upgrade ihres Fahrzeugs zum Smartcar profitieren, auch die Kommunikation zwischen Autowerkstätten sowie Versicherungen und deren Kunden soll zukünftig mit dem Pace Link wesentlich angenehmer und zugänglicher gestaltet werden.

PACE Link im Auto

Viel mehr braucht es nicht: der kleine Pace Link Dongle wird an die OBD-2-Schnittstelle des Autos angeschlossen, anschließend können per Smartphone-App sämtliche Funktionen gesteuert werden

Zur Inbetriebnahme wird der Pace Link in die OBD-2-Diagnosebuchse des Fahrzeugs eingesteckt, anschließend sammelt er Daten, die über die Pace App für Android und iOS verwaltet werden. Gespeichert werden diese Daten in der Pace Cloud, welche die Angaben analysiert und mit zusätzlichen Datenquellen aus dem Internet abgleicht. So werden beispielsweise Wetterberichte, Benzinkosten und ähnliche Informationen zugänglicher. Die Pace Cloud dient dabei als Dreh- und Angelpunkt, indem sie zukünftig auch die gesammelten Fahrzeugdaten etwa der zuständigen Autowerkstatt, der Versicherung oder gegebenenfalls Drittanbietern zur Verfügung stellen soll.

Werkstätten soll es so ermöglicht werden, zu jeder Zeit mit dem Kunden in Kontakt zu stehen, über anstehende Inspektionen zu informieren und über die App gleich Termine zu vereinbaren und Sonderangebote vorzustellen. Versicherungen erhalten mit der Pace App Informationen zum Fahrverhalten und Risikoprofil, um etwa Kunden mit geringem Risiko mit Ermäßigungen entgegenzukommen. Diese Services stehen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht zur Verfügung. Laut Informationen des Herstellers laufen aber bereits die ersten Gespräche mit Werkstätten, Autoherstellern und Versicherungen. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich das System zukünftig weiterentwickeln wird und welche Zusatzleistungen darüber hinaus in Zukunft zur Verfügung stehen werden.

Pace Link App

Unter den Features, die ein Smartcar dem Offline-Auto voraushaben soll, werden unter anderem ein automatischer Notruf, Fehleranalysen, Verkehrsüberwachung, Spritspar-Optionen und mehr angeführt. Die Pace App kann die Performance des Fahrzeugs erfassen und analysieren, sodass der Fahrer zu jedem Zeitpunkt genau über Werte wie den Benzinverbrauch, die verbleibende Reichweite, Motorenlast und dergleichen informiert werden kann. In einer sinnvoll platzierten Halterung kann das Smartphone so als Erweiterung der fahrzeugeigenen Armaturen dienen, falls diese nicht alle Informationen im zufriedenstellenden Maße wiedergeben. Auch kann die App als Fahrtenbuch fungieren und die zurückgelegte Route mit allen dazugehörigen Informationen zurückverfolgen.

PACE App Halterung

Spätestens beim automatischen Notruf wird die Aufwertung zum Smartcar nicht mehr nur zur nützlichen Komfort-Dreingabe, sondern zu einem eventuell lebensrettenden Sicherheits-Upgrade. Erkennt der Pace Link einen Unfall und die Insassen sind selbst nicht mehr imstande einen Hilferuf abzusetzen, wird über das Pace Notrufcenter automatisch der Rettungsdienst kontaktiert und die Standortdaten übermittelt. Dieser Service ist kostenlos und im Vergleich zu Mitbewerbern sind nach der Anschaffung des Pace Dongles keine Folgekosten zu erwarten.

Theorie hin oder her – wie schlägt sich Pace im Praxistest?

Den Pace Link haben wir bereits im März zu einem Preis von 99 Euro direkt vom Hersteller bezogen. Seitdem befindet sich der Dongle in einem Audi A3 Sportback 2.0 TDI, Baujahr 2015, im Einsatz. Zeitgleich haben wir auch mit dem Test begonnen, der ursprünglich im Mai veröffentlicht werden sollte, doch die Technik machte uns einen Strich durch die Rechnung. Zum Start des Tests verwendeten wir ein Samsung Galaxy S7 Edge Smartphone mit Android OS. Es folgt eine Test-Tortur mit Höhen und Tiefen und dem Ergebnis, dass der Test abgebrochen wurde. Das Problem: Die Bluetooth-Verbindung zwischen Dongle und Smartphone war instabil, sodass bei einigen Fahrten keine Verbindung zum Dongle hergestellt werden konnte. Dementsprechend konnten auch keine Fahrzeugdaten oder Fehlercodes über die App abgerufen werden. Zwei große Updates und der Wechsel auf ein Samsung Galaxy S8 lösten die Probleme, sodass wir mit dem Test fortfahren konnten.
Das Abfragen der Fahrzeugdaten via der Pace App ist nicht nur sehr aufschlussreich, sondern kann auch bares Geld sparen. So kann mit nur zwei Klicks der Fehlerspeicher des Fahrzeugs ausgelesen werden. Vertragswerkstätten berechnen für diesen Service zwischen 50 und 60 Euro. Auch kann das eigene Fahrverhalten angepasst werden, um z.B. spritsparender zu fahren. Ein besonderes Feature für Geschäftsleute ist die Erstellung eines Fahrtenbuchs, das den aktuellen Anforderungen der Finanzämter entspricht.

Über das Pace Cockpit können die gefahrenen Kilometer, Fehlercodes und auch das Fahrtenbuch ausgelesen werden. Das Hinzufügen von fehlenden Fahrten erfolgt ebenfalls über die Weboberfläche. Die Daten der Kunden werden auf Servern in Deutschland gespeichert.

Ist euer Auto mit Pace Dongle kompatibel?

„Der Pace Link verbindet dein Auto über Bluetooth LE mit deinem Smartphone. Er wird einfach in die Diagnoseschnittstelle – den „OBD 2 Port“ – deines Autos eingesteckt. Diese Schnittstelle ist bei allen Autos in Europa gesetzlich vorgeschrieben ab Baujahr 2001 (Benziner) und Baujahr 2004 (Diesel). Darüber hinaus sind die meisten Autos ab Baujahr 1996 bereits freiwillig mit einer solchen Schnittstelle ausgestattet worden.“

Pace stellt auf ihrer Website einen Kompatibilitätscheck zur Verfügung, bei dem weitere Informationen abgerufen werden können. Tipp: Der OBD2-Port befindet sich meist unter dem Lenkrad bzw. im oberen Fußraum des Fahrers.

Fazit

Der Pace Link Dongle hat sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten als sehr nützlicher Helfer im Alltag erwiesen. Mit seiner Hilfe können nicht nur Fahrzeugdaten komfortabel ausgelesen und ein Fahrtenbuch erstellt werden, es ist auch möglich Benzin einzusparen. So macht sich der einmalige Anschaffungspreis in Höhe von 120 Euro schnell bezahlt. Folgekosten sind nicht zu befürchten und sogar der automatische Notruf, der derzeit leider nur in Deutschland zur Verfügung steht, ist für Pace Kunden kostenfrei. Wer auf die Aufzeichnung eines lückenlosen Fahrtenbuchs angewiesen ist, sollte sich jedoch nicht 100% auf seinen kleinen Helfer verlassen. Trotz Updates treten nach wie vor kleinere Verbindungsschwierigkeiten auf, die sich in der Folge negativ auf das Fahrtenbuch auswirken. Doch keine Sorge, fehlende Fahrten können bis zu 7 Tage danach manuell nachgetragen werden. In der Summe überwiegen die Vorteile des Pace Link Dongles, sodass wir ihn bedenkenlos empfehlen können. Besonders gespannt sind wir, mit welchen Funktionen ihn das Pace Telematics Team  zukünftig erweitern wird.

Pro Contra
  • einfach Installation und Handhabung
  • Verbindungsaufbau und Stabilität zwischen Dongle und Smartphone
  • App kompatibel mit Android & iOS
  • Fahrtenbuch-Aufzeichnung manchmal lückenhaft
  • übersichtliches Layout der App
 
  • automatische Fahrtenbuch-Aufzeichung
 
  • automatischer Notruf
 
  • Spritspartrainer
 

 

 

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Marcel Schreiter

...ist Gründer und Chefredakteur von Allround-PC, zudem Fachmann für Social-Media-Marketing und hat sich als Influencer und Blogger in der Tech-Szene einen Namen gemacht. Auch ist er als Moderator vor der Kamera zu sehen. Reisen ist nicht nur seine Leidenschaft, sondern gehört auch zum Beruf. Einen Großteil seiner Zeit verbringt Marcel in seiner zweiten Wahlheimat Taiwan.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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