Mit dem Anycubic i3 Mega haben wir einen anfängerfreundlichen 3D-Drucker getestet, der eine gute Druckqualität zu einem relativ niedrigen Preis bieten soll. Wir verraten euch in diesem Test, ob der Drucker diese Voraussetzungen tatsächlich erfüllt.
Überblick
3D-Drucker gibt es bereits seit einigen Jahren, die Preise erstrecken sich von circa 100 Euro für Einstiegsmodelle bis hin zu mehreren tausend Euro für professionelle Geräte. Sie ermöglichen das „Ausdrucken“ von Gegenständen aller Art, indem ein Material (häufig ein thermoplastischer Kunststoff) Schicht für Schicht geschmolzen, geklebt oder getrocknet wird.
3D-Drucker erlauben die private Herstellung von Objekten aller Art, auch werden Sie heutzutage oft in Unternehmen verwendet, um eine schnelle Produktion von einzelnen Werkzeugen oder Prototypen zu ermöglichen. Der von uns getestete Anycubic i3 Mega zählt mit einem Preis von 329,99 Euro zu den günstigeren 3D-Druckern und kann Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polylactide (PLA), High-Impact Polystyrene (HIPS) als Druckmaterial nutzen.
Design & Verarbeitung
Der Anycubic i3 Mega misst 410 x 405 x 453 Millimeter und bringt 14,5 Kilogramm auf die Waage. Das Metallgehäuse hinterlässt einen hochwertigen und stabilen Eindruck. Der Drucker setzt sich aus zwei Bestandteile zusammen: Einmal aus den Z-Achsen, an denen auch der Druckkopf montiert ist, und aus der Zentraleinheit, auf der im Endeffekt gedruckt wird.
Das TFT-Display befindet sich zentral auf der Vorderseite, an den Seiten befinden sich die jeweiligen Anschlüsse des Druckers, sowie der SD-Karten Slot. Das Filament wird auf der rechten Seite mithilfe eines Zahnrades eingezogen, der mitgelieferte Filament-Sensor prüft, ob noch genügend Material zur Verfügung steht und bricht den Druck bei Materialmangel automatisch ab.
Installation & Einrichtung
Das Zusammenbauen und Einrichten des Anycubic i3 Mega ist im Vergleich zu anderen 3D-Druckern sehr simpel gehalten. Man muss lediglich die zwei Hauptbestandteile miteinander verbinden und zusammenschrauben. Somit ist der Drucker in weniger als 15 Minuten aufgebaut und betriebsbereit.
Im nächsten Schritt muss die Druckfläche ausgerichtet werden. Hierbei sollte man sich viel Zeit nehmen und dies sehr genau machen, da es ansonsten zu Fehlern beim Druck kommen kann. Wenn die Druckfläche eben ist, kann man mit dem ersten Druck anfangen. Dieser befindet sich bereits auf der mitgelieferten SD-Karte. Wenn alles fehlerfrei abläuft sollte es so aussehen wie auf dem Foto.
Wenn alles gut gegangen ist, könnt ihr mit dem Drucken eigener Sachen loslegen. Wer sich noch nicht ans Designen mithilfe von CAD-Programmen traut, kann auf Plattformen wie Thingiverse zurückgreifen. Dort findet man fertige Vorlagen, die nur noch in ein Programm geladen werden müssen um es für den i3 Mega 3D-Drucker zu komprimieren.
Beim Test benutzten wir Ultimaker Cura, dort befinden sich vordefinierte Profile für verschiedene Materialien wie PLA. Mit diesen kann man anfangs ohne Bedenken arbeiten. Bei komplizierteren Vorlagen empfehlen wir eigene Einstellungen festzulegen, da jeder Drucker individuell eingerichtet werden muss. Dies liegt an Einflüssen wie der Außentemperatur, dem Materialhersteller, der Standhaftigkeit des Druckers und dem Aufbau eurer Druckvorlage.
3D-Druck: Häufige Fehler
Beim 3D-Druck können kleine Unachtsamkeite dafür sorgen, dass der Druck fehlerhaft ist oder nicht die gewünschte Qualität erreicht. Wir haben die häufigsten Fehler beim 3D-Druck für euch zusammengefasst:
- zu schnell drucken: Wenn ihr zu schnell druckt, kann es passieren, dass die Qualität des Drucks sehr stark leidet. Im schlimmsten Fall haftet das Material nicht auf dem Heizbett und es entsteht ein großer Klumpen von Filament, den ihr nicht mehr gebrauchen könnt.
- Düse zu nah an der Druckfläche: Wenn dies passiert, kann die erste Schicht nicht richtig haften, da die Düse diese immer wieder durch den zu hohen Druck auf die Druckfläche verschiebt.
- Material bleibt in der Düse stecken: Das kann passieren, wenn ihr während des Drucks versucht, das Filament zu wechseln. Das Material bleibt stecken und wird nicht mehr richtig erhitzt, somit entsteht ein Materialstau.
- zu hohe Füllung der Vorlage: Oft wird zu viel Füllmaterial (Infill) verwendet als notwendig. Je nachdem was gedruckt werden soll, reichen 10 bis 25 Prozent vollkommen aus. Diese werden Wabenförmig auf das Innere des Drucks verteilt und garantieren somit eine hohe Haltbarkeit. Bei einem Gegenstand, der hohen Gewichten ausgesetzt wird, empfiehlt es sich hingegen mehr Infill zu benutzen.
- Füllung ist von außen sichtbar: Hier sind es die Außenwände, die zu dünn gewählt wurden. Da reicht es a,us diese um 0,1 bis 0,3 Millimeter zu verstärken.
- Material nicht trocken gelagert: Das Filament sollte möglichst trocken gelagert werden. Hierbei helfen selbstgebaute Boxen die mit Trockenmittel (Silica Gel) gefüllt sind. Diese absorbieren die Luftfeuchtigkeit und helfen euch das Material kompakt und sicher zu lagern.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem einsteigerfreundlichen Drucker ist, wird mit dem Anycubic i3 Mega sehr gut bedient. Der Aufbau und die Installation sind einfach gehalten und mithilfe der Bedienungsanleitung innerhalb von wenigen Minuten erledigt. Zwar muss man etwas experimentieren, bis die richtigen Einstellungen gefunden sind, jedoch gehört das zu jedem 3D-Drucker dazu. Außerdem empfiehlt es sich, den Drucker in ein Gehäuse einzubauen, da dieser während des Druckens etwas lauter ist. Die Druckqualität des Anycubic i3 Mega kann sich angesichts des moderaten Preises von 329,99 Euro durchaus sehen lassen.
Pro
- schneller und simpler Aufbau
- viele verschiedene Objekte könne gedruckt werden
- gute Druckqualität
- relativ geringer Preis
Contra
- Lautstärkeentwicklung
- Materialkosten
- Zeitaufwand des Drucks
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Der Preis klingt wirklich fabelhaft.
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