Test: Skagen Falster 2 – elegante Smartwatch mit Google Wear OS

Vor einiger Zeit waren Smartwatches ein großer Trend, auf den viele Hersteller aufgesprungen sind. Vor allem Motorola mit der Moto 360 war einer der Ersten, die auf ein klassisch rundes Uhren-Design gesetzt haben. Etwa fünf Jahre später hat sich der Markt verändert – einige Hersteller haben das „Genre“ verlassen, neue Firmen sind dazugekommen. Darunter auch Skagen, ein dänischer Schmuck- und Uhren-Designer, der zur Fossil-Gruppe gehört. Ihr neustes Modell: die Skagen Falster 2, die auf der IFA 2018 vorgestellt wurde und nun endlich für einen Test in unserer Redaktion eingetroffen ist.

Übersicht

Während Uhren wie die Fossil Q Machine auf ein Hybrid-Design setzen, das ein klassisches Uhrwerk mit smarten Funktionen verbindet, setzt die Skagen Falster 2 auf ein vollwertiges Smartwatch-Design inklusive Touchscreen. Skagen bietet die Uhr in mehreren Farbvarianten und mit unterschiedlichen Armbändern an, unser Testgerät kommt mit schwarzem Gehäuse und schwarzen Silikon-Armbändern daher. Es gibt allerdings auch Varianten mit Milanaise-, Leder- und Nubuk-Armbändern, das Uhrengehäuse ist darüber hinaus in Silber und Roségold erhältlich. Mehr Informationen zu den erhältlichen Varianten gibt es auf der Skagen-Webseite.

Lieferumfang

Design & Ausstattung

Die Skagen Falster 2 bietet ein klassisch rundes Uhren-Design, das besonders durch das schlichte Äußere sehr stilvoll wirkt. Die beiden Silikon-Armbänder vervollständigen den modernen Look und können bei Bedarf ausgetauscht werden. Im Vergleich zu anderen Smartwatches ist die Falster 2 etwas kleiner und wirkt dadurch unauffälliger. Das Gehäuse misst 40 mm im Durchmesser und ist hochwertig aus Edelstahl gefertigt.

Ein rundes AMOLED-Display und NFC für Google Pay

Bedient wird die Uhr primär durch das Touch-Display auf der Oberseite. Darüber hinaus gibt es eine drehbare Krone und zwei programmierbare Taster auf der rechten Seite. Das runde 1,19″ große Display basiert auf einem AMOLED-Panel und löst mit 320 x 320 Pixeln auf. Dadurch gibt es knackige Farben sowie ein hohes Kontrastverhältnis, zudem kann die Uhr beim Anzeigen von schwarzen Inhalten einiges an Energie einsparen.

Geladen wird die Skagen Falster 2 durch einen magnetischen USB-Adapter. Der Ladevorgang ist also nicht drahtlos, stattdessen wird die Uhr über zwei kleine Federkontakte mit Strom versorgt. Der Ladeadapter kann dann ganz einfach an einen USB-Anschluss am PC oder an ein passendes USB-Ladegerät angeschlossen werden. Ein USB-Netzteil ist leider nicht im Lieferumfang enthalten. Schade ist auch, dass kein Wireless Charging mit an Bord ist – so hätte man sich ein separates Ladegerät gespart und die Smartwatch beispielsweise auf der Rückseite eines Huawei P30 Pro oder Samsung Galaxy S10+ laden können.

Zu den wichtigsten Features der Smartwatch zählen integriertes NFC, WLAN sowie ein Barometer und ein Licht- & Bewegungssensor. Zudem sind GPS und ein Herzfrequenz-Sensor mit an Bord, wodurch sich die Skagen Falster 2 beispielsweise sehr gut für sportliche Aktivitäten eignet. Die Uhr kann so unabhängig von einem Smartphone Daten aufzeichnen. Per NFC kann nun auch Google Pay genutzt werden, die Uhr ersetzt bei Bedarf also Bargeld und Bankkarte.

Qualcomm Snapdragon Wear 2100 und 300 mAh Akku

Im Inneren arbeitet ein Qualcomm Snapdragon Wear 2100 mit vier Kernen und bis zu 1,2 GHz. Dazu kommen 512 MB Arbeitsspeicher und 4 GB interner Speicher. Leistungstechnisch befindet sich dieser Chip auf einem guten Niveau, allerdings ist der Wear 2100 Chipsatz schon ein paar Jahre auf dem Markt. Der Nachfolger ist bereits vorgestellt und basiert auf einem effizienteren Konzept mit Co-Prozessor. Der integrierte 300 mAh Akku hält in unserem Praxistest maximal 23-24 Stunden durch und muss dann wieder geladen werden. Oft war jedoch schon deutlich früher Schluss, besonders, wenn die Uhr und ihre Funktionen intensiv genutzt wurden.

Praktisch ist dabei jedoch die Schnelllade-Funktion, die nach 60 Minuten schon über 90 Prozent des Akkus geladen hat. Nichtsdestotrotz, es gibt Modelle der Konkurrenz, die bei vergleichbarer Ausstattung mehrere Tage durchhalten können. Wer die Laufzeit so weit wie möglich verlängern will, sollte auf ein dunkles Uhren-Design setzen und das AlwaysOn-Display abschalten. Sehr praktisch: die voreingestellten Designs von Skagen sind schon sehr schlicht gehalten und setzen auf viele schwarze Flächen. Wer es etwas ausgefallener haben möchte, kann sich eigene Skins aus dem Google Play Store installieren.

Mit an Bord: IP67 Rating und Google Assistant

Eine weitere Neuerung ist die verbesserte Wasserdichtigkeit, wodurch die Skagen Falster 2 zum Beispiel beim Schwimmen genutzt werden kann. Mit IP67 und 3ATM kann die Uhr bis zu 30 Minuten bei 1 Meter tiefem Wasser überstehen – Tauchen ist damit allerdings nicht möglich. Mit an Bord ist zudem ein integriertes Mikrofon, das den Nutzer mit dem Google Assistant kommunizieren lässt. Als mobile Freisprecheinrichtung kann die Skagen Falster 2 allerdings nicht genutzt werden, hierzu fehlt leider ein Lautsprecher.

Bedienung und Einrichtung

Als Betriebssystem ist Google Wear OS 2.6 installiert, das aktuelle Update enthält dabei die Sicherheitsfeatures vom  1. Februar 2019. Das System lässt sich flüssig bedienen und ist besonders mit der drehbaren Krone komfortabel steuerbar. Gegenüber dem „alten“ Android Wear hat sich die Steuerung jedoch leicht verändert, das Menü wird beispielsweise beim Drücken der Krone aufgerufen. Ein Swipe von rechts zeigt Google Fit an und ein Wisch von Links, ähnlich zum Smartphone, die „Google Now“-Übersicht. Mit einem Wisch von oben öffnet sich eine Statusleiste, in der der Nutzer zum Beispiel den Flugmodus oder Google Pay aktivieren kann. Zur Übersicht der eingegangenen Benachrichtigungen wird von unten nach oben gewischt.

Sehr praktisch an WearOS ist die breite Palette an Apps, die für das Smartwatch-System verfügbar sind. Dazu zählen Facebook, Skype, Threema, Spotify und vieles Mehr. Klar, nicht alle Apps machen auch Sinn auf solch einem kleinen Bildschirm genutzt zu werden, aber je mehr Apps zur Verfügung stehen, desto angenehmer ist das für den Nutzer. Wichtig ist: die Skagen Falster 2 ist zu jedem Android-Smartphone ab Android 4.4 kompatibel, Android One wird jedoch nicht unterstützt. Mit Apple iPhones funktioniert die Skagen Falster 2 ab iOS 9.3, allerdings steht dabei nicht das volle Potenzial von Wear OS zur Verfügung.

WearOS-App mit Watchfaces-Auswahl und Mehr

Verbunden wird die Uhr primär über Bluetooth, die Falster 2 kann sich jedoch auch über WLAN einklinken. Zur Einrichtung und Kontrolle steht die App Wear OS zur Verfügung, die im Google Play Store heruntergeladen werden kann. In der App hat der Nutzer die Möglichkeit die Watchfaces zu ändern oder beispielsweise den Speicherplatz der Uhr zu erfragen. Praktisch ist, dass sich die Einrichtung ganz simpel mit dem Google-Konto starten lässt. Es wird also kein separates Konto benötigt, zudem werden so alle Daten, wie beispielsweise Kontakte oder Fitness-Aktivitäten, direkt synchronisiert.

Leider verlief die Einrichtung nicht sehr angenehm, da es viele Software-Updates brauchte, bis das System flüssig lief. Besonders das System-Tutorial hakte und verlangsamte den Einrichtungsprozess immens. Nach der Installation des letzten Updates konnten wir jedoch keine weiteren Leistungseinbußen feststellen. Insgesamt ist die Einrichtung jedoch sehr simpel gehalten und erklärt dem Nutzer die Bedienung sehr verständlich (sofern es denn nicht zu viel Zeit in Anspruch nimmt, wie bei uns).

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Fazit

Die Skagen Falster 2 kann mit einem sehr gelungenen Design punkten, das hochwertig verarbeitet ist und sich sehr elegant am Arm macht. Die Smartwatch basiert auf WearOS und bietet somit eine große Anzahl von Apps. Die Steuerung ist zudem leicht verständlich und darüber hinaus mit der drehbaren Krone sowie den zwei programmierbaren Buttons gut gelöst. Das AMOLED-Display ist hochauflösend genug und kann besonders durch seine großartigen Schwarzwerte punkten. Besonders mit dunklen Watchfaces kann die Uhr so viel Energie einsparen, denn der Akku hält nur bis zu 24 Stunden durch.

Im Alltag reduziert sich diese Herstellerangabe aber gerne auf unter 20 Stunden, wenn die Uhr ausgiebig mit all ihren Funktionen genutzt wird. Dafür sind jedoch auch ein Herzfrequenzmesser, NFC zum kontaktlosen Bezahlen sowie ein eigenständiges GPS integriert. Geladen wird über eine Art Schnelladetechnik, die den Akku innerhalb von 60 Minuten auf 90% bringt. Sehr praktisch sind übrigens die austauschbaren Armbänder, die bei Skagen separat erhältlich sind.

Preislich liegt die Skagen Falster 2 bei rund 299 Euro (UVP) und ist damit keine günstige Smartwatch. Allerdings bringt die Uhr auch eine Vielzahl an Features mit sich und kann mit einem schicken Design punkten. Die kurze Akkulaufzeit und der veraltete Chipsatz trüben das Gesamtbild jedoch. Erhältlich ist die Skagen Falster 2 auch bei Amazon.de*.

Pro

  • hochwertige & modernes Design
  • schickes AMOLED-Display
  • WearOS mit vielen Apps und intuitiver Steuerung
  • Puls-Sensor, GPS & NFC
  • Schnell-Ladetechnik
  • austauschbare Armbänder

Contra

  • Akkulaufzeit zu kurz
  • alter Chipsatz verbaut

Beitrag erstmals veröffentlicht am 17.04.2019

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

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