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Fossil Collider HR im Test – Hybrid-Smartwatch mit E-Ink Display

Eine der bislang besten Hybrid-Smartwatches
Die Fossil Collider HR ist auf den ersten Blick eine gewöhnliche und dazu recht schicke Armbanduhr, verwandelt sich jedoch auf Knopfdruck in eine funktionsreiche Smartwatch. In unserem Testbericht verraten wir euch, was dieser Ansatz einer Hybrid-Smartwatch besser macht als die Konkurrenz.

Übersicht

Seit ihrer Einführung konnten Smartwatches bei weitem nicht immer Fans gewinnen. Auch wenn sich die smarte Armbanduhr im Laufe der Jahre von einem nerdigen Kasten am Handgelenk optisch und auch funktionell deutlich weiter entwickelt hat, spalten sich Träger klassischer und smarter Uhren weiterhin in mindestens zwei Lager auf.

Motorola führte 2014 mit der Moto 360 (Test) erstmals eine Smartwatch mit rundem Display ein, inzwischen haben viele Hersteller das Konzept übernommen. Während die Apple Watch weiterhin auf ein viereckiges Design setzt, bieten Samsung, Huawei, LG und viele andere inzwischen runde Smartwatches als Accessoire zu ihren Smartphone-Serien an.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Der optische Spagat zwischen zeitlosen analogen Armbanduhren und modernen Smartwatches scheint keine leichte Hürde zu sein. Reine Smartwatches wie die Fossil Carlyle HR (Test) können durch das helle AMOLED-Display trotz rundem Design nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir einen kleinen Computer am Handgelenk tragen. Mehr am klassischen Uhrenkonzept orientierte Hybrid-Smartwatches wie die Fossil Q Commuter (Test) dagegen gehen nur mit zugedrücktem Auge noch als „Smartwatch“ durch.

Mit der Collider HR schlägt Fossil nun einen interessanten, neuen Weg ein und findet womöglich die goldene Mitte beider Konzepte. Die Uhr verwendet zwar ein klassisches analoges Ziffernblatt mit mechanischen Stunden- und Minutenzeigern, platziert dieses jedoch direkt auf einem E-Ink-Display. Dieses Always-On-Display nimmt mehr als 60 Prozent des ganzen Uhrengehäuses ein und verschmilzt hervorragend mit seinem Metall-Rahmen.

Kindle-Reader am Handgelenk

Das ePaper-Display ist ohne Zweifel der Star dieses Tests: Mit bloßem Auge ist der Übergang von Digitalanzeige zu Ziffernblatt und Gehäuse kaum auszumachen, so gut abgestimmt wirken Farb-, Material- und Designwahl. Die wenigsten Betrachter konnten die Uhr am Handgelenk gleich als zumindest partielle Smartwatch identifizieren – meist fiel der Groschen erst, wenn die ersten Smart-Funktionen genutzt wurden.

Die Displaytechnologie hat ihren LCD- und OLED-Verwandten zudem einiges voraus: Neben dem unscheinbar stilvollen Look besitzen E-Ink-Displays auch die Eigenschaft, bei jedweden Lichtverhältnissen gut ablesbar zu bleiben – wie ein eReader eben. Zudem sind sie besonders energiesparend und ermöglichen Akkulaufzeiten von bis zu zwei Wochen. Doch dazu später mehr.

Doppeltes Tippen auf das Glas aktiviert die Beleuchtung der Uhr, die aus vier LEDs besteht. Das Tippen wird nicht immer sofort erkannt und die vier LEDs leuchten das Display nicht gleichmäßig aus, erfüllen aber ihren Zweck. Viele Nutzer beschweren sich über ungewöhnliche Kondensation unter dem Glas, selbst wenn sie damit nicht ausgiebig Sport treiben. Offenbar ist das Uhrenglas nicht schweißbeständig, bei unserem Testgerät konnten wir bislang jedoch noch nichts dergleichen feststellen.

Funktionen und Bedienung

Wie die meisten Smartwatches und Fitness-Tracker ist auch die Fossil Collider HR mit einem Pulssensor ausgestattet. Mit diesem gehen gängige Tracking-Funktionen für Gesundheit und Fitness einher. So lassen sich Daten über Kalorienverbrennung und tägliche Schrittanzahl, aber auch über den Schlafrhythmus erheben und zurückverfolgen. Für diese Funktionen werden selbstredend eine App sowie Bluetooth-Kopplung mit dem Smartphone benötigt.

In der App „Fossil Hybrid“ finden wir zudem zahlreiche Optionen zur individuellen Gestaltung unserer Uhr vor. Die vier kleinen Anzeigen auf dem Display lassen sich nach Belieben neu sortieren oder anpassen, ab Werk gibt es drei Voreinstellungen: „Daily“ zeigt Temperatur, Herzschlag, Schrittzahl und Datum an, „Fitness“ ersetzt das Datum durch aktive Minuten, „Travel“ zeigt zusätzlich die Regenwahrscheinlichkeit an.

Fossil-Hybrid-App

Diese Voreinstellungen können im Detail bearbeitet werden. Wenn uns beispielsweise der „Travel“-Modus zusagt, wir aber eher an der Temperatur als der Herzfrequenz interessiert sind, tauschen wir die Funktion einfach. Wer ganz eigene Vorstellungen vom perfekten Set an Informationen hat, kann auch zusätzliche Profile von Grund auf selbst definieren. Für Regenwahrscheinlichkeit und die aktuelle Temperatur benötigt die Fossil Hybrid App selbstredend Berechtigungen für den Gerätestandort. Die gekoppelte Nutzung der Fossil Collider HR Smartwatch und einem Smartphone benötigt ebenfalls dauerhaft aktiviertes Bluetooth. Schalten wir dies aus, lässt sich die Uhr weiterhin als reiner Zeitmesser nutzen.

Fast zwei Wochen Akkulaufzeit

Einige Absätze zuvor erwähnten wir die durch das ePaper-Display bedingte gute Akkulaufzeit. Fossil gibt zwei bis sogar drei Wochen an, was wir allerdings für ein wenig utopisch halten. Bei unserem Test hielt die Fossil Collider HR trotz regelmäßiger Nutzung aber immerhin mehr als 10 Tage durch, ohne geladen werden zu müssen. Im Vergleich mit anderen („richtigen“) Smartwatches ist das ein außerordentlich stattlicher Wert, zumal die Uhr innerhalb von nur rund einer Stunde wieder voll aufgeladen ist. Den verbleibenden Akkustand lesen wir übrigens nach gedrückt halten der mittleren Taste am unteren Rand ab.

Neben den vier Anzeigen lassen sich auch die drei Tasten an der Seite neu belegen. Die Bedienung läuft anstelle einer Touch-Steuerung ausschließlich über diese Knöpfe ab. Durch diese Tasten kann beispielsweise der Trainingsmodus samt Stoppuhr gestartet, die Musikwiedergabe gesteuert oder frühere Textnachrichten von zuvor verknüpften Apps wie Whatsapp angezeigt werden.

Bei Nutzung der Smart-Funktionen werden die Zeiger auf 9:15 Uhr gestellt und teilen das Display in je einen oberen und unteren Bereich ein. So bleibt ausreichend Platz für ganze Textnachrichten, die sich teilweise in gesamter Länge vom kleinen ePaper-Display ablesen lassen.

Personalisierte „Watch Faces“ – Mehr Freiheiten, als man zunächst annehmen mag

Neben den Info-Anzeigen lässt sich auch das Watch Face wie bei anderen Smartwatches anpassen. Zwar fallen die Möglichkeiten aufgrund des pixeligen Schwarz-Weiß Display hier weniger umfangreich aus, können aber überzeugen. Die verschiedenen vorgefertigten Muster tun dem stilvoll minimalistischen Design der Uhr nichts ab. Mehr Freiheiten bietet die Option, ein eigenes Foto als Hintergrund hinzuzufügen. So können beispielsweise eigene Designs aufs Smartphone und dann die Uhr geladen werden. In der Redaktion sorgte diese Option vor allem mit den Fotos verdutzt schauender Mitarbeiter für einige Lacher.

Zwar kann die Collider HR das Smartphone nicht gänzlich ersetzen, trägt aber enorm dazu bei, dass wir das Handy seltener hervorholen müssen. Insbesondere die Funktion, bis zu drei „Schnelle Antworten“ zu speichern, könnte sehr zum Komfort beitragen. Zum Testzeitpunkt funktionierte diese Funktion noch nicht einwandfrei, jedoch konnten wir bereits in der App drei personalisierte Nachrichten hinterlegen.

Wir gehen von einem baldigen Fix für das „Schnelle Antworten“ aus, denn diese Funktion wurde nach zahlreichen Anfragen der Community überhaupt erst vor Kurzem per Software-Update nachgereicht. Auch die Liste der für Benachrichtigungen auswählbaren Apps ist nachträglich überarbeitet worden. Es ist also nicht auszuschließen, dass Fossil weitere Funktionen per Update nachreicht oder zumindest bereits existierende – wie die Schnelle Antwort – verbessert.

Viele Funktionen sind leider nicht auf Anhieb selbsterklärend und wollen durch herumprobieren herausgefunden werden. Weder die knappe Bedienungsanleitung, noch eine Info in der App führen uns ausführlicher an sämtliche Funktionen heran. Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit legt sich dieses Problem jedoch von selbst.

Fazit

Die Bezeichnung „Hybrid“ ist diesmal Programm: Wo sich andere Hybrid-Smartwatches wie die Fossil Q Commuter den Zusatz „Smart“ erst bei Kopplung mit dem Smartphone verdienen, vereint die Fossil Collider HR tatsächlich mehrere Aspekte smarter und analoger Uhren.

Gekoppelt mit dem Smartphone bietet die Uhr eine Fülle an Funktionen und lässt sich umfangreich personalisieren. Für witzige Momente kann die Foto-Funktion sorgen, wenn wir das Gesicht eines Freundes als verpixelte E-Ink-Version am Handgelenk tragen. Großes Lob verdient Fossil für das Design und die raffinierte Implementierung eines ePaper-Displays im klassischen Ziffernblatt.

Die Fossil Collider HR (FTW7010) könnte den ultimativen Kompromiss für jene darstellen, die zwar an smarten Technologien interessiert sind, jedoch weiter an klassischem Uhrendesign festhalten. Der Preis von aktuell fast 200 Euro ist angesichts der hochwertigen Produktqualität, dem enormen Funktionsumfang und der zufriedenstellenden Akkulaufzeit angemessen, sofern Makel wie Kondensation unter dem Glas nur Einzelfälle bleiben.

Gadgets
Allround-PC.com Award
04/2020
Fossil Collider HR
Empfehlung

Pro

  • elegantes Design mit hochwertiger Verarbeitung
  • tolles E-Paper-Display
  • Viele Personalisierungsmöglichkeiten
  • beeindruckende Akkulaufzeit + Schnell-Ladetechnik
  • Puls-Sensor & GPS für Fitness-Tracking
  • austauschbare Armbänder

Contra

  • nicht schweißbeständig
  • Mechanische Bedienung reagiert nicht immer sofort

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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