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Test: Logitech StreamCam

Handliche Streaming-Kamera mit Schwächen
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Die Logitech StreamCam soll ambitionierten Streamern bei der Verwirklichung ihrer Träume auf Twitch und Co. helfen. Wir haben getestet, ob die kompakte USB-C Webcam mit 1080p und 60 FPS als Zuschauermagnet taugt oder eher abschreckend wirkt.

Design & Verarbeitung

Die Logitech StreamCam ist wie ein eckiger Sirenen-Lautsprecher geformt und fällt durch seine Länge ein wenig größer als eine klassische GoPro aus. Bereits auf den ersten Blick lässt sich eine sehr hohe Produktqualität feststellen, die Webcam fühlt sich mit ihrem matten Kunststoffgehäuse sehr wertig an. Unser Testsample ist in einem modernen Weiß gehalten, alternativ steht auch eine schwarze Version zur Auswahl.

Die Kamera selbst kann aus der Halterung entnommen, beliebig gedreht und wieder in die Halterung eingesetzt werden. So können auch Inhalte im Hochkantformat (9:16) für Instagram-Stories oder ähnliche Social-Media-Spielereien angefertigt werden. Auch lässt sich die Halterung entfernen und auf einem Stativ befestigen.

Logitech richtet sich mit der StreamCam zwar auch an Gaming-Streamer mit weniger Budget für Kamera-Equipment, durch die kompakte Form und den USB-C-Anschluss scheint sie allerdings vor allem für den Gebrauch an einem Notebook unterwegs interessant zu sein. Der Befestigungsarm lässt sich zu diesem Zweck platzsparend zusammenfalten und erleichtert den Transport ungemein.

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Dank USB-C Kabel und kompakter Maße eignet sich die StreamCam vor allem für den mobilen Einsatz am Notebook

Mit zusammengerolltem Kabel ließe sich die Logitech StreamCam wohl sogar in der Hosen- oder Jackentasche verstauen. Allerdings lässt sich das Kabel nicht von der Kamera trennen, wie es beispielsweise bei Logitechs 4K-Lösung Brio Ultra HD Pro der Fall ist. Diese spielt allerdings mit rund 240 Euro auch in einer anderen Preisklasse.

Eigenschaften

Die Logitech StreamCam ist kompatibel mit Windows 10 sowie Mac OS 10.14 und höher, lässt sich dagegen trotz USB-C Anschluss leider nicht am Smartphone nutzen.

Die StreamCam ist in der Regel ein deutliches Upgrade gegenüber der verbauten Laptop-Webcam und ist zudem mit zwei nach vorne gerichteten Mikrofonen ausgestattet. Das volle Potential entfaltet die Kamera dagegen erst nach Installation der Software „Logi Capture“. Dann erhalten wir Zugriff auf Funktionen wie KI-gesteuerte Gesichtsverfolgung (Funktion „Auto Framing“), die Streamern kreative Möglichkeiten eröffnet.

StreamCam ohne Gegenlichtkorrektur
Ohne Gegenlichtkorrektur
StreamCam mit Gegenlichtkorrektur
Mit Gegenlichtkorrektur

Deutlich praktischer sind der Autofokus und die automatische Belichtung. Letztere funktioniert ziemlich gut und weiß auch mit ungünstigen Lichtverhältnissen umzugehen. Der Autofokus benötigt zwar wenige Sekunden „Bedenkzeit“ zum Scharfstellen, erfasst dann aber auch Objekte, die sich sehr nah vor der Linse befinden.

Logi Capture ermöglicht zudem die Nutzung einer integrierten elektronischen Bildstabilisierung, welche für Streamer am stationären System nicht sehr praktikabel erscheint. Auch dieses Feature richtet sich vor allem an jene, die mit der StreamCam am Laptop unterwegs arbeiten. So werden Erschütterungen von Bus und Bahn effektiv ausgeglichen.


Die Logitech StreamCam schafft bis zu Full HD Aufnahmen in 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde. Allerdings kam unser Dell Inspiron 13 mit einem Intel Core i5-8250U (1,60 GHz) und 8 GB Ram bei diesen Einstellungen ins Schwitzen – und das, obwohl die Mindestsystemanfoderungen erfüllt werden. So sollen Nutzer über einen PC oder Notebook mit mindestens einem Intel Core i5 7. Generation oder höher verfügen, mit mindestens 8 GB Ram. Zudem wird eine USB 3.1 Gen1 Typ-C Schnittstelle vorausgesetzt. Full HD Aufnahmen konnten bei 60 und 30 FPS nur mit einigen Rucklern bewältigt werden, während das Bild in 720p und 60 FPS absolut flüssig blieb. Diese Ruckler liegen offenbar an der CPU-Auslastung durch die Logi Capture Software. Laut Windows Task Manager war die Software für durchschnittlich 30 Prozent CPU-Auslastung verantwortlich. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Software für die meisten Funktionen der Kamera benötigt wird. Wer also nicht einfach nur einen schnellen Videoanruf mit den grundlegendsten Funktionen tätigen möchte, kommt um die Installation nicht herum.

StreamCam-Setup

Bei einem Streaming-Setup dieser Größenordnung wäre eine hochauflösendere Haupt-Kamera die bessere Option (Quelle: Logitech)

Bei Videoanrufen oder Konferenzen via Zoom, Teams und dergleichen fällt der Unterschied zwischen 720p und 1080p weniger ins Gewicht, tatsächlich ist Qualitätssprung nur schwer auszumachen. Twitch-Streamer oder YouTuber werden die volle Auflösung dagegen nur ungern missen wollen. Wer sich die StreamCam als günstige und mobile Alternative zum teuren aber unhandlichen Kamera-Setup zulegt, sollte daher auch einen entsprechenden Laptop mit ausreichend Leistung parat halten. Zum Vergleich haben wir die StreamCam auch an einen MSI Trident X Gaming-PC angeschlossen, der mit einem Intel Core i9-9900K, 32GB RAM und einer GeForce RTX 2080 mehr als ausreichend Power mitbringt. Hier bleibt das Ruckeln gänzlich aus, die Aufnahmen werden butterweich festgehalten.

Ungeachtet des gewählten PCs weisen Aufnahmen mit der StreamCam auch bei guten Lichtverhältnissen ein gewisses Bildrauschen auf. Dieses kann durch Bereitstellen der richtigen Beleuchtung zwar nicht gänzlich ausgemerzt, aber reduziert werden.

Fazit

Die Logitech StreamCam richtet sich zwar mit ihrer Produktseite vor allem an Twitch-Streamer und Influencer, kann jedoch in dieser Liga nicht auf ganzer Linie punkten. Die Bildqualität bleibt mittelmäßig und kann selbst bei perfekten Lichtverhältnissen nicht mit professionellem Equipment mithalten.

Unterm Strich wird die Kamera für Twitch-Streamer wohl als Einsteiger- oder Übergangslösung interessant sein, oder als zusätzliche Kameraperspektive für kreative Spielereien. Viel interessanter ist die StreamCam dagegen für Berufstätige oder Studenten. So kann im Café oder Park kurzerhand die Webcam des Laptops aufgerüstet und einen hochauflösenden Stream oder Videoanruf gestartet werden. Ein solcher Qualitätssprung hinterlässt etwa beim Online-Meeting oder spontanen Videoanrufen mit Geschäftspartnern einen deutlich professionelleren Eindruck.

Einzige Wermutstropfen für die mobile Nutzung sind zum einen das fixierte USB-C-Kabel und zum anderen die relativ hohen Systemanforderungen. Ein potenter Laptop oder PC ist Grundvoraussetzung für die Nutzung der KI-gesteuerten und durchaus nützlichen Funktionen.

Zum Preis von noch rund 160 Euro* ist die Logitech StreamCam aktuell zudem ein teurer Spaß.

Pro

  • vielseitige Einsatzmöglichkeiten
  • USB-C
  • Autofokus
  • automatische Belichtung
  • KI-Funktionen

Contra

  • Kabel nicht abnehmbar
  • mäßige Bildqualität
  • hohe Hardwareanforderungen

 

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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