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Dreame T20 Pro im Test: Akkustaubsauger Deluxe

Mit Wechselakkus und Wischaufsatz
Der Dreame T20 Pro ist das neue Topmodell der zu Xiaomi gehörenden Staubsaugermarke. Bei diesem vielseitigen Akkustaubsauger setzt Dreame auf Premium-Funktionen und üppiges Zubehör. Aber lohnt sich der Aufpreis? Das erläutern wir in diesem Testbericht.

Einordnung und Preis

Dreame existiert seit 2015 und zählt seit Ende 2017 zum Xiaomi-Ökosystem. In den letzten Jahren machte sich der chinesische Hersteller auf dem umkämpften Markt der Akkustaubsauger mit überzeugenden Preis-Leistungs-Modellen wie dem V9 und V10 einen Namen. Mit dem Dreame V11 kam 2020 das erste Premiummodell hinzu, auf das wenig später der verbesserte Dreame T20 folgte. Im März 2021 erschien nun für Europa ein Pro-Modell des T20. Es unterscheidet sich lediglich hinsichtlich Lieferumfang sowie Farbe vom normalen T20 und startete mit einem Aufpreis von rund 100 Euro.

Zum Testzeitpunkt ist der neue Akkustaubsauger aber nur bei Amazon für 460 Euro* verfügbar, während der Dreame T20 momentan knapp 280 Euro kostet*. Von den zuletzt von uns getesteten Konkurrenten kommt der circa 380 Euro teure Roborock H6 Adapt (Test) dem Dreame-Flaggschiff am nächsten. Der Dreame T20 Pro „wildert“ zum aktuellen Preis auch in der Region des Dyson V10 Absolute.

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Dreame T20 Pro im Überblick.

Design und Funktionen

Die Haupteinheit des Dreame T20 Pro wiegt circa 1,7 Kilogramm und zusammengebaut mit Saugrohr und Universalbürste sind es rund 2,7 Kilogramm. Beim Benutzen kam in unserem Fall keine Ermüdung auf und auch kurzweiliges Hochhalten ist kein Problem. Federleicht ist der Staubsauger allerdings auch nicht und viele Alternativen wiegen weniger. Gewohntermaßen bestehen die meisten Elemente aus Kunststoff, das Saugrohr wurde hingegen aus Aluminium gefertigt. Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig und wir konnten keine klappernden Teile oder ungleichmäßige Spaltmaße entdecken.

Das Saugrohr ist in Blau gehalten und auch an der Haupteinheit und der Universalbürste sind blaue Farbakzente vorhanden, während der Hersteller den Rest dunkelgrau gefärbt hat. An der Haupteinheit befinden sich ein Abzug und zwei Tasten beim Display. Mit der unteren Taste erfolgt die Auswahl der Leistungsmodi und die obere aktiviert den dauerhaften Saugmodus. Dank letzterer Funktion ist es nicht notwendig, stets den Abzug gedrückt zu halten. Das LC-Display zeigt den Ladestand in Prozent sowie den gewählten Modus an und benachrichtigt bei blockierter Walze oder verdrecktem Filter.

Außerdem gibt es an der Staubkammer noch eine Taste zum Öffnen. Die Kammer hat ein Volumen von 600 Millilitern und beinhaltet einen waschbaren HEPA-Filter. Beim Fassungsvermögen liegt der Dreame T20 Pro also zwischen dem Roborock H6 (400 Milliliter) und dem Dyson V11 (760 Milliliter). Auch am Akku ist eine Taste vorhanden, die zum Entnehmen dient. Der beiliegende Ersatzakku kann beispielsweise mühelos in die Wandstation zum Laden gesteckt werden.

Verbinden lassen sich die Aufsätze mit dem gängigen Klicksystem. Im Gegensatz zum normalen T20 liegen dem Pro-Modell eine Softwalze und ein Wischaufsatz bei. Eine Softwalze gehört auf dem Markt nicht zum Standardlieferumfang, ist aber zumindest bei manchen Konkurrenten oder Vorgängern ebenfalls enthalten. Sie eignet sich besonders gut für Hartböden. Eine Wischfunktion gilt wiederum als Seltenheit, die wir sonst nur vom quasi baugleichen Xiaomi Mi G10 kennen.

Der Motor der vierten Generation arbeitet mit bis zu 125.000 Umdrehungen pro Minute und bietet eine maximale Saugkraft von 25.000 Pascal. Saugroboter bieten vergleichsweise durchschnittlich 2.500 Pascal. Der Hersteller gibt die Leistung des Staubsaugers mit 150 AirWatt an und etwa Roborocks H6 Adapt weist auf dem Papier die gleiche Saugkraft und Leistung auf. Übrigens gibt es auf der chinesischen Dreame-Webseite schon ein V12-Modell mit einer neuen Motorgeneration, die 27.000 Pascal und 185 AirWatt leistet. Generell ähnelt der T20 (Pro) in puncto Design und Motor stark dem V11, weshalb es sich eben nicht um einen vollwertigen Nachfolger handelt.

Die beiden Lithium-Ionen-Akkus bieten jeweils eine Nennkapazität von 2.600 Milliamperestunden beziehungsweise eine speicherbare Strommenge von 65,52 Wattstunden. Der Roborock-Konkurrent überbietet das mit 3.610 Milliamperestunden sowie rund 80 Wattstunden in einem leichteren Lithium-Polymer-Akku und auch Dyson liegt hier vorne. Trotzdem können sich die Angaben zur Akkulaufzeit des Dreame T20 Pro sehen lassen. So gibt der Hersteller für den Eco-Modus maximal 70 Minuten, für den mittleren Modus 30 Minuten und für den Turbo-Modus acht bis zehn Minuten an. Rechnet man den Ersatzakku ein, verdoppeln sich die Angaben entsprechend.

Wegen der langen Ladezeiten von Staubsaugerakkus ist es besonders praktisch, dass der Hersteller hier auf Wechselakku-System gesetzt hat. Damit hebt sich das Modell bereits von vielen Konkurrenten ab. Das 24-Watt-Netzteil lädt einen Akku in circa vier Stunden wieder vollständig auf – eine kürzere Ladezeit wäre wünschenswert, wirklich schneller sind andere Staubsauger aber leider ebenfalls nicht. An der Wandstation ist es zudem möglich, beide Akkus gleichzeitig zu laden, nur verlängert sich die Gesamtladezeit dann auch entsprechend.

Praxistest

Im Praxiseinsatz konnten wir die Herstellerangabe einer 30-minütigen Akkulaufzeit bei mittlerer Stufe bestätigen. Dabei haben wir hauptsächlich mit der Softwalze gesaugt, aber auch ein paar Minuten mit der Universalbürste auf Teppichen. Bei einem zweiten Durchgang mit der Softwalze im Eco-Modus und zusätzlich dem Wischaufsatz waren nach zehn Minuten 20 Prozent der Akkuladung verbraucht. Die Laufzeiten liegen unserer Einschätzung zufolge leicht über dem Durchschnitt. Gerade durch den Ersatzakku kam während längerer Reinigungen keine „Reichweitenangst“ auf. Das macht sich vor allem bei größeren Wohnräumen bezahlt. So sahen wir uns nicht gezwungen, als Stromsparmaßnahme auf den Eco-Modus zu wechseln.

Die Lautstärke hielt sich insgesamt in Grenzen, allerdings dreht der Turbo-Modus nochmal deutlich auf. Letzterer ist nur für den kurzzeitigen Einsatz vorgesehen und stellt die volle Leistung bereit. Im Eco-Modus empfanden wir die Geräuschkulisse hingegen nicht als störend. Des Weiteren ist es im Vergleich zu Dyson-Modellen sehr angenehm, den Abzug nicht dauerhaft drücken zu müssen. Auch das geringere Gewicht macht sich positiv bemerkbar. Die Universalbürste erhöht übrigens automatisch die Leistung, wenn ein Teppich gesaugt wird – sie dürfte bei seitlichen Bewegungen aber etwas flexibler sein.  Weniger beeindruckend war die Wischfunktion. Bauartbedingt lässt sich kein Druck direkt auf den Mopp ausüben, demnach muss bei hartnäckigeren Flecken mit der Hand nachgeholfen werden. Das Entleeren klappt dagegen problemlos und die Filtereinheit ist von oben entnehmbar, sodass man nicht in den Staubbehälter greifen muss.

Fazit

Der Dreame T20 Pro ist ein exzellenter Akkustaubsauger, der besonders durch seinen umfangreichen Lieferumfang beeindrucken kann. Sowohl die Saugleistung als auch die Wechselakkus sind Highlights. Er punktet zudem mit sinnvollen Funktionen wie einer automatischen Teppicherkennung und dem dauerhaften Saugmodus. Er ist dadurch eine gute Alternative zu anderen Premiummodellen wie dem Roborock H6 Adapt, wenn man die Vorteile wirklich benötigt. Der aktuell hohe Aufpreis zum normalen T20 rechtfertigt sich aber nur in bestimmten Fällen.

Die Wischfunktion ist interessant, in der Praxis allerdings eher ein nettes Extra als ein deutlicher Mehrwert. Was sich hingegen tatsächlich im Vergleich zum günstigeren T20 lohnen kann, sind der Wechselakku und die Softwalze. Die zum Testzeitpunkt bestehende Preisdifferenz von rund 180 Euro empfinden wir jedoch entschieden zu hoch – 100 Euro wären noch angemessen. Wir empfehlen den Dreame T20 Pro, wenn ihr nach einem kompromisslosen Akkustaubsauger sucht, der günstiger und leichter als aktuelle Dyson-Modelle ist. Derzeit ist der Dreame T20 Pro für knapp 460 Euro im Online-Handel* erhältlich.

Akkustaubsauger
Allround-PC.com Award
04/2021
Dreame T20 Pro
Empfehlung

Pro

  • Abzug muss nicht dauerhaft betätigt werden
  • zwei wechselbare Akkus
  • sehr umfangreicher Lieferumfang
  • gute Saugleistung und Akkulaufzeiten

Contra

  • Wischaufsatz bietet keinen sonderlichen Mehrwert
  • hoher Aufpreis zum baugleichen Dreame T20

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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