E-Scooter im Vergleichstest: Xiaomi Mi Scooter Pro 2 vs Mi Scooter 1S

50 Prozent mehr Reichweite für einen saftigen Aufpreis

Die E-Scooter von Xiaomi bieten ein ansprechenden Preis-Leistungs-Verhältnis, große Unterschiede müssen jedoch trotz 100 Euro Kostendifferenz mit der Lupe gesucht werden. Nach einigen Testfahrten können wir euch darüber aufklären, welches Modell besser für euch geeignet ist.

Update vom 13.11.2021:

Aktuell gibt es Mi Scooter 1S bei Mediamarkt zum Bestpreis zu kaufen. Statt der UVP von 449 Euro gibt es den 1S nun für 395,99 Euro im Angebot. Bis 13. November 23:59 Uhr gibt es zusätzlich 11% Rabatt, somit kostet der kleiner Flitzer nur noch 352,43 Euro inklusive MwSt (hier kaufen)*.

Übersicht

Xiaomi war einer der ersten Hersteller, die gleich zu oder sogar kurz vor Beginn des E-Scooter-Hypes ein erstes Modell auf den Markt brachte. Der Xiaomi M365 war bereits Anfang April 2019 in Deutschland erhältlich, erhielt jedoch keine Straßenzulassung. Nachdem die Bundesregierung vergangenes Jahr die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung verabschiedet hatte, legte der chinesische Hersteller mit zwei augenscheinlich neuen Elektro-Scootern nach, die auf dem M365 basieren, allerdings beide für den Straßenverkehr zugelassen sind. Den Mi Scooter 1S haben wir bereits im Video ausführlich getestet. Nun wollen wir herausfinden, wie er sich vom rund 100 Euro teureren Mi Scooter Pro 2 unterscheidet.

Mi Scooter auf Feldweg

Mi Scooter im Vergleich

Einer der größten Unterschiede liegt im Preis: Während die beiden Scooter bei der unverbindlichen Preisempfehlung „nur“ 100 Euro trennen (549,99 Euro für den Pro 2 und 449 Euro für den 1S), liegen die aktuellen Straßenpreise noch ein ganzes Stück weiter auseinander. So ist der Mi Scooter Pro 2 derzeit auf 529,99 Euro* heruntergesetzt, beim günstigeren Modell kann dagegen mit aktuell 389,99 Euro* etwas mehr gespart werden. Umso stärker fallen bei einer Kaufentscheidung daher die wirklich spürbaren Verbesserungen des Pro 2 ins Gewicht. Diese bleiben auf den ersten Blick zwar etwas überschaubar, machen sich auf lange Sicht und bei regelmäßiger Nutzung aber sicher bemerkbar.

Dauerläufer: 15 Kilometer weiter fahren mit dem Mi Scooter Pro 2

Zwar kann Xiaomi die Maximalgeschwindigkeit hierzulande logischerweise nicht anheben, da E-Scooter in Deutschland bis maximal 20 km/h zulässig sind. Wohl aber kann an der Akkuleistung und Reichweite etwas gedreht werden und hier legt Xiaomi beim Pro-Modell noch einmal 15 Kilometer auf die bereits vorhandenen 30 km drauf. Mit dem 12.800 mAh starken Akku kommt ihr also 50 Prozent weiter als mit dem 7.650-mAh-Akku des Mi Scooter 1S. Vor der Fahrt sollten die Reifen stets gut aufgepumpt werden, da sich ein zu geringer Reifendruck sonst negativ auf die Reichweite auswirken kann. Durch die Energierückgewinnung beim Bremsen kann die Reichweite geringfügig verlängert werden, die Rekuperations-Funktion kann in der App entsprechend angepasst werden. Auch die Ladezeit fällt beim Mi Scooter Pro 2 etwas länger aus: Anstelle von 4-5 Stunden benötigt das Pro-Modell etwa 8 Stunden für eine volle Ladung.

Ansonsten scheint der Pro 2 allerdings nicht mehr Leistung unter der Haube zu haben, denn bei steileren Steigungen geht dem teureren Modell ebenso schnell die Puste aus, wie seinem kleinen Bruder. Der Hersteller gibt eine maximal überwindbare Steigung von 20 Prozent (Pro) respektive 14 Prozent (1S) an, im direkten Vergleichstest fiel uns dagegen kein Unterschied auf.

Mehr Freiraum für große Füße

“Kleiner” Bruder ist außerdem nicht nur hinsichtlich Preis und Akkuleistung die treffende Bezeichnung, sondern der Mi Scooter 1S fällt tatsächlich ein wenig schmaler und kürzer aus. Die wenigen Zentimeter machen sich besonders auf dem Trittbrett des Pro 2 bemerkbar, auf dem ich persönlich mit meinen Tretern in Schuhgröße 47 deutlich angenehmer stehe.

Mi Scooter Trittbrett

Ansonsten nehmen sich beide Modelle nicht viel. Zwar bringt das Pro-Modell durch die größeren Maße und den stärkeren Akku etwas mehr Gewicht auf die Waage, kann aber weiterhin ohne Muskelkater einige Meter oder Treppenstufen von der Haustür zur Straße getragen werden.

Beide Scooter sind gut verarbeitet und nach der Schutzklasse IP54 vor allseitigem Spritzwasser, also auch Starkregen, geschützt. Im Lieferumfang befindet sich jeweils ein Ersatzreifen für den Fall, dass einer der luftgefüllten Gummireifen einem Nagel zum Opfer fällt. Auch die Traglast liegt bei jeweils 100 Kilogramm.

In beiden Fällen kommt die Mi Home App zum Einsatz, mit welcher ein Diebstahlschutz in Form von Radsperre und Alarmton aktiviert werden kann. Zusätzliche Absicherungen wie ein Schloss sind dennoch ratsam, da so ein Scooter auch mit blockiertem Rad und Piepton schnell entwendet werden kann.

Video-Vergleichstest

Fazit

Allein beim Vergleich der Datenblätter beider Mi Scooter fällt es schwer aussagekräftige Unterschiede zwischen beiden Modellen zu finden. Wer eine Weile mit jedem Elektroroller unterwegs war, wird die Vorzüge des größeren Trittbretts und der höheren Lenkstange des Pro 2 womöglich eher zu schätzen wissen. Dennoch fällt dieser kleine Komfortzugewinn bei aktuell rund 140 Euro Preisunterschied kaum ins Gewicht.

Insgesamt ist der Mi Scooter 1S für die oder den Durchschnittsnutzer*in durchaus ausreichend, da er den gleichen üppigen Funktionsumfang zum deutlich ansprechenderen Preis bietet. Einzig wem die 30 Kilometer Reichweite für regelmäßige, lange Strecken nicht ausreichen, sollte zum Pro-Modell mit einer Reichweite von 45 Kilometer greifen. Doch auch für rund 530 Euro (zum Testzeitpunkt) bietet der Mi Scooter Pro 2 noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im direkten Vergleich mit der Konkurrenz.

Hier könnt ihr die Xiaomi E-Scooter kaufen: Mi 1S bei Saturn*, Mi Pro 2 bei Saturn*, Mi 1S bei Media Markt*, Mi Pro 2 bei Media Markt*.

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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