Roborock H7 im Test: Facelift für den Akkustaubsauger

Unterschiede im Vergleich zum H6 Adapt
Der Roborock H7 folgt auf den H6 Adapt und ist somit der zweite Akkustaubsauger des chinesischen Herstellers. Beim neuen Modell setzt Roborock auf Detailverbesserungen, doch größtenteils bleibt es unverändert. Im Testbericht des Roborock H7 gehen wir auf die Unterschiede ein.

Einordnung und Preis

Der für seine Staubsaugroboter bekannte Hersteller Roborock wagte sich im Mai 2020 erstmals in das Segment der Akkustaubsauger. Für 399 Euro erschien einst der Roborock H6 Adapt, der dank seiner Oberklasse-Ausstattung und seines leichten Gewichts im Test überzeugen konnte. Als ein Jahr später der Roborock H7* zum gleichen Preis angekündigt wurde, kostete der H6 Adapt nur noch 279 Euro, jedoch ist er inzwischen wieder auf knapp 314 Euro gestiegen.

Seit Anfang Juni ist das neue Modell verfügbar und die Preisdifferenz beträgt zum Testzeitpunkt 85 Euro. Beispielsweise der Dreame T20*, dessen baugleiches Pro-Modell wir getestet haben, kostet circa 280 Euro. Welchen Mehrwert bietet der Roborock H7 vor allem im Vergleich zum Vorgänger?

Lieferumfang

Neuerungen des H7-Modells

Nicht nur der Lieferumfang ist nahezu identisch, sondern ebenfalls das Design. Beide Roborock-Modelle sind zum Verwechseln ähnlich, sofern beim H7 nicht ein Staubbeutel eingeschoben ist und man nicht auf die Wandhalterung schaut. Letztere weist neuerdings ein anderes Design auf, bei dem die Aufsätze nicht horizontal, sondern vertikal angebracht werden. Sie nimmt dadurch etwas weniger Platz an der Wand ein zudem haftet das Zubehör nun magnetisch an den Seiten – und alternativ auch am Kühlschrank. Die Wandhalterung mit Ladefunktion hat Roborock also aufgewertet, allerdings macht es auch keinen sonderlichen Unterschied, ob das Zubehör aufsteckt oder seitlich angebracht wird.

Bild: Roborock

Zwei Unterschiede gibt es hinsichtlich der Staubkammer, die beim Roborock H7 nun ein größeres Volumen bietet. Statt wie zuvor 0,4 Liter nimmt sie bis zu 0,5 Liter auf, zudem kann optional auch ein Staubbeutel eingesetzt werden. Der Hersteller sieht dies als Vorteil für Allergiker, weil dadurch beim Entleeren des Behälters kein Staub herumwirbelt. Zum Ausprobieren sind zwei Beutel bereits im Lieferumfang enthalten. Sie ersetzen die vorhandene Filtereinheit in der Staubkammer und erinnern an die Beutel von Staubsaugrobotern mit Absaugstation, wie beispielsweise dem Neabot NoMo (Test).  Aber sogar für den Roborock S7 (Test) wird demnächst eine Absaugstation folgen.

Der Pappmechanismus zum Ein- und Ausschieben ist jedoch wirklich nur für die einmalige Verwendung ausgelegt. Nachdem wir testweise einen Beutel hereingeschoben hatten und ihn wieder entfernen wollten, lösten sich direkt zwei abdichtende Gummiringe. Wie viel zusätzliche Beutel kosten, ist unklar, da sie zum Testzeitpunkt nicht verfügbar sind. Ohnehin ist fraglich, ob sie ohne China-Import erhältlich sein werden, denn Staubsauger-Hersteller werben oftmals mit solchen Extras, etwa auch Ersatzakkus, bringen sie aber so gut wie nie nach Deutschland.

Etwas mehr Leistung und kürzere Ladezeit

Des Weiteren bietet der Roborock H7 noch zwei nicht ersichtliche Verbesserungen. Die Leistung beträgt nicht mehr 420 Watt (150 AirWatt), sondern 480 Watt bzw. 160 AirWatt. Es handelt sich vermutlich um den gleichen Motor, der leicht optimiert wurde. Offenbar steht die zusätzliche Leistung aber nur im Maximalmodus zur Verfügung, da die angegebenen Laufzeiten trotz gleichgebliebenem Akku sich lediglich bei der höchsten Leistungsstufe verringert haben. Wie gehabt hält der Akku im Eco-Modus 90 Minuten durch, im Standardmodus 45 Minuten und bei maximaler Leistung acht anstatt zuvor zehn Minuten.

Die geringfügig verkürzte Akkulaufzeit bei voller Saugleistung ist aber verschmerzbar, zumal der Staubsauger neuerdings wesentlich schneller auflädt. Das 35,84-Watt-Netzteil lädt den Lithium-Polymer-Akku, dessen Kapazität 3.610 Milliamperestunden beträgt, innerhalb von zweieinhalb Stunden komplett auf. Beim H6 Adapt dauert ein vollständiger Ladevorgang hingegen vier Stunden, da das Netzteil lediglich 20,5 Watt leistet.

Weitere Eigenschaften

Die sonstigen Eigenschaften des Staubsaugers decken sich mit dem Vorgängermodell, also könnt ihr alle Details auch ausführlich im Testbericht des H6 Adapt nachlesen. Besonders das weiterhin geringe Gewicht der Haupteinheit von 1,46 Kilogramm ist hervorzuheben – sie wiegt nur ca. 60 Gramm mehr. Zuzüglich Saugrohr und Universalbürste bleibt der Roborock H7 trotzdem leichter als die Haupteinheit des Dyson V11. In der Nähe des Abzugs befindet sich ein Verriegelungsknopf, wodurch man beim Staubsaugen den Abzug nicht gedrückt halten muss.

Oben am Griff integriert Roborock ein 1,3 Zoll großes, monochromes OLED-Display und darunter gibt es noch eine Taste zum Wechseln der drei Leistungsmodi. Unter dem Abzug hat der Hersteller zudem einen Schalter zum Entleeren der Staubkammer integriert. Im Filtersystem über der Staubkammer sitzt ein waschbarer HEPA-Filter, der 99,99 Prozent aller Partikel erfasst. Leider kommt auch das neue Modell ohne Softwalze für Hartböden daher.

Praxistest

Im Alltag gefiel der Roborock H7 hauptsächlich aufgrund seines geringen Gewichts. Er ist mühelos einsetzbar und im Gegensatz zum H6 Adapt haben die Rollen der Universalbürste kaum Rollwiderstand, was das Manövrieren umso angenehmer macht. Sofern Teppiche in der Wohnung vorhanden sind, werden diese automatisch erkannt und die Saugleistung erhöht. Aber keine Sorge, selbst bei geringer Restladung verringert sich die Motorleistung nicht.

Weiterhin erzeugt er auf höchster Stufe weniger Lärm als der Dyson V11 und im Standardmodus (mittlere Leistung) wird der Motor generell nicht allzu laut. Die Rollen sind beim Bewegen des Staubsaugers jedoch deutlich hörbar. Wie beim Vorgänger hielt der Akku im normalen Einsatz über eine halbe Stunde durch – dabei war überwiegend der Standardmodus aktiv, aber zwischenzeitlich auch der Teppich-Boost. Wie erwartet haben wir keine spürbare Leistungsverbesserung vernommen, doch der H6 war bereits auf einem guten Niveau.

 

Fazit

Der zweite Akkustaubsauger von Roborock weist erneut ein gutes Gesamtpaket auf, unterscheidet sich allerdings kaum vom mittlerweile nennenswert günstigeren Vorgängermodell. In dieser gehobenen Preisklasse wären zusätzliche Extras wie eine Softwalze, ein Wischaufsatz oder ein wechselbarer Akku wünschenswert gewesen, doch grundlegend macht der Roborock H7 nichts falsch. Die kleineren Verbesserungen wie die optimierte Leistung, das magnetische Zubehör und die optionalen Staubbeutel sind praktisch. Aus unserer Sicht ist dies aber nicht ausschlaggebend, um den Aufpreis zu rechtfertigen.

Die einzig wahren Vorteile des H7 sind die größere Staubkammer und die verkürzte Akkuladezeit. Die Laufzeiten des neuen Roborock-Modells sind erneut mehr als ausreichend und durch das geringe Gewicht kommt im Einsatz kaum Ermüdung auf.

Zu einem Preis von 399,- Euro* ist der Roborock H7 ab sofort im Handel erhältlich.

Akkustaubsauger
Allround-PC.com Award
06/2021
Roborock H7
Empfehlung

Pro

  • sehr leichtes Gehäuse
  • Abzug muss nicht dauerhaft gedrückt werden
  • gute Saugleistung und Akkulaufzeiten
  • kürzere Akkuladezeit

Contra

  • kaum Mehrwert im Vergleich zum Vorgänger
  • keine Softwalze für Hartböden

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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