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Xiaomi Mi Band 6 im Test: Kleiner Fitnesstracker für unter 50 Euro

Günstiges Fitness-Armband mit umfangreicher Ausstattung
Xiaomi Themen
Das Xiaomi Mi Smart Band 6 ist mit unverändertem Erfolgskonzept der neueste Fitnesstracker des Herstellers. Für unter 50 Euro bietet es Verbesserungen wie ein größeres Display, deutlich mehr Sportmodi, SpO2-Tracking und weitere Extras. Wir haben das günstige Armband mit Smartwatch-Ausstattung getestet.

Übersicht

Die Fitnesstracker-Serie von Xiaomi existiert seit 2014 und gewinnt mit jedem Modell zunehmend an Beliebtheit. Mit dem Mi Smart Band 6 erschien Ende April 2021 die siebte Generation für offiziell 44,99 Euro* in Deutschland. Von einem simplen Aktivitäts- und Schlaftracker entwickelte der chinesische Hersteller das Mi Band Jahr für Jahr weiter und blieb dabei stets unter der 50-Euro-Grenze. Spätestens seit dem Mi Smart Band 4 (Test) aus 2019 sind die umfangreichen Fitnesstracker hierzulande auf dem Markt. Beim darauffolgenden 2020-Modell setzte Xiaomi auf Detailverbesserungen und auch das neue Mi Smart Band 6 wirkt auf den ersten Blick nicht sonderlich anders.

Für lediglich fünf Euro mehr im Vergleich zum Startpreis des Vorgängers bietet das Mi Smart Band 6 aber dennoch einige nennenswerte Neuerungen. Mittlerweile ist das Mi Smart Band 5 für rund 25 Euro* verfügbar. Das knapp 50 Euro teure Honor Band 6 macht dem neuen Tracker ordentlich Konkurrenz, welcher bereits auf 40 Euro gesunken ist. Zum Testzeitpunkt wurde das Mi Band 6 laut Xiaomi bereits weltweit drei Millionen Mal verkauft.

Lieferumfang

Design und Display

Wie gehabt hat Xiaomi das Mi Band 6 schlicht und oval gehalten. Der eigentliche Tracker fällt kaum breiter als das schmale Armband aus und wirkt dadurch sehr unauffällig. Das Honor Band 6 ist trotz kleinerer Bildschirmdiagonale vergleichsweise breit. Gegenüber dem Mi Band 5 bleibt der Nachfolger effektiv gleich groß, denn die Maße haben sich lediglich hinter der Nachkommastelle verändert: 47,4 x 18,6 x 12,7 Millimeter statt zuvor 47,2 x 18,5 x 12,4 Millimeter. Erfreulicherweise passt somit das Original-Armband des Mi Band 5 auch um das Mi Band 6. Inklusive Silikon-Armband wiegt der Tracker nur knapp 25 Gramm und man vergisst schnell, dass man ihn überhaupt trägt – selbst beim Einschlafen macht er sich durch das kompakte sowie flache Design kaum bemerkbar.

Das unveränderte Armband gibt es in Deutschland bislang wieder nur in Schwarz, jedoch könnten die anderen Farbvarianten (Blau, Orange, Gelb, Olivgrün, Elfenbein) noch auf den hiesigen Markt folgen. Der Verschluss sitzt fest, aber die Größe lässt sich jederzeit problemlos anhand der 13 Löcher für einen strafferen oder lockeren Halt anpassen. Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln und abermals ist der Fitnesstracker bis zu 5 ATM vor Süßwasser geschützt. Nicht nur Duschen übersteht das Mi Band 6 also bedenkenlos, sondern auch den Gang ins Schwimmbad.

Circa 42 Prozent mehr Display bringt Xiaomi in dem quasi unveränderten Gehäuse unter. Der rechteckige 1,1-Zoll-Bildschirm des Vorgängers ist einem abgerundeten AMOLED-Display mit 1,56 Zoll gewichen, das sich fast über die gesamte Vorderseite erstreckt. Die Sensortaste fällt dafür zwar weg, allerdings sieht der neue Tracker durch diese Änderung wesentlich moderner aus, zudem macht sich die zusätzliche Bildschirmfläche positiv bemerkbar.

Unverändert beträgt die maximale Helligkeit 450 Nits, was selbst bei Sonnenschein ausreichend ist. Eine automatische Helligkeitsregelung gibt es leider wieder nicht, also muss man stets zwischen den fünf Helligkeitsstufen manuell wechseln. In der App lässt sich immerhin ein Nachtmodus-Zeitraum festlegen, damit die Bildschirmhelligkeit automatisch verringert wird. Wer die Bedienung von früheren Mi-Band-Modellen kennt, muss sich wohl erst an den Verlust der Sensortaste gewöhnen. Der Bildschirm löst mit 152 x 486 Pixeln auf, was in Anbetracht der Größe sehr scharf aussieht (326 ppi).

Sensoren und Akku

Im Mi Band 6 stecken ein Drei-Achsen-Beschleunigungssensor, ein Drei-Achsen-Gyroskop und ein PPG-Herzschlagsensor. Der Puls lässt sich wahlweise manuell, jede Minute oder maximal im 30-Minuten-Abstand messen – eine Pulswarnung ab einem bestimmten Wert kann auch eingerichtet werden. Wenn das smarte Armband Aktivitäten (Sport) erkennt, erhöhen sich die Messintervalle optional automatisch. Bekanntermaßen bietet der Fitnesstracker zudem eine Schlafüberwachung und als Beta-Funktion gibt es sogar eine Überwachung der Atmungsqualität im Schlaf, beispielsweise gegen Schlafapnoe. Den Blutsauerstoffgehalt (SpO2) erkennt das neue Mi-Band-Modell mittels simpler Reflexions-Messung ebenso.

Die Ergebnisse solltet ihr nicht unbedingt auf die Goldwaage legen, denn unsere Erfahrungen mit der Genauigkeit des Schlaf- und Puls-Trackings sind durchwachsen. Zuweilen zeigte das Mi Band 6 bei Aktivität einen Ruhepuls an und andersherum. Nachts konnte es recht genau den Schlafzeitraum erkennen, aber hat kürzere Wachphasen nicht registriert. Professionelle Messwerte sind von einem Fitnesstracker für unter 50 Euro allerdings ohnehin nicht zu erwarten. Grundlegend machte das neue Xiaomi-Band beim Messen eine recht gute, aber nicht makellose Figur. Die SpO2-Messungen lagen stets über dem normalen Wert von über 95 Prozent. Ein Wissenschaftler für Bio-Daten-Analyse aus Wien hat auf seinem YouTube-Kanal die Messungen des Mi Band 6 mit professionellen Geräten verglichen: Das SpO2-Tracking sowie den Schrittezähler hat er für gut befunden, Puls- und Schlaf-Tracking wiederum nicht.


Die Akkukapazität beträgt wie bei Mi Band 5 insgesamt 125 Milliamperestunden, was erneut für eine Laufzeit von bis zu 14 Tagen genügen soll. In Anbetracht des größeren Displays wirkt diese Angabe nicht realistisch und in der Praxis verbraucht der Tracker dafür eindeutig zu viel Energie. Bei moderater Nutzung sind sechs bis sieben Tage dennoch möglich, im Extremfall wohl sogar nur fünf Tage.

In unter zwei Stunden wird das Mi Band 6 über das magnetische Ladekabel wieder aufgeladen. Anders als beim Mi Band 4 oder älteren Modellen muss der Tracker dafür praktischerweise nicht aus dem Armband entfernt werden. Dabei stellt das Display eine schicke Ladeanimation dar, welche die Akkuladung und die Uhrzeit im Querformat anzeigt. Wenn man den Fitnesstracker also nachts mal nicht trägt, sondern auflädt, dient er als kleine Nachttisch-Uhr.

Fitness-Modi und Funktionen

Hinsichtlich der Software-Funktionen zählen 19 neue Fitness-Modi zu den Neuerungen. Insgesamt 30 Stück stehen somit zur Auswahl und automatisches Tracking wird bei sechs Modi unterstützt. Eine Übersicht seht ihr nachfolgend:

Wir haben das Mi Band 6 für Indoor-Fitness sowie Radfahren genutzt und jeweils zeigt die App anschließend den Pulsverlauf inklusive Durchschnitts- und Maximalwert auf. Bis auf das Kurvendiagramm lassen sich die aufgezeichneten Trainingsinformationen auch direkt auf dem Tracker ansehen. Beim Radfahren erfasst das Mi Band 6 auch kontinuierlich die Geschwindigkeit und die Höhe – bei Ampelstopps pausiert das Tracking automatisch und startet anschließend wieder. Ein GPS-Modul ist leider nicht integriert, sodass zum genauen Aufzeichnen der Fahrstrecke das Smartphone dabei und per Bluetooth verbunden sein muss. Ungefähr zum gleichen Preis wie das Mi Band 6 bietet Xiaomi noch die etwas größere Mi Watch Lite an, die GPS-Ortung beinhaltet.

Zu den neuen Funktionen zählen außerdem eine Tempo- beziehungsweise Pace-Vorgabe für Lauf-Tracking und ein Pomodoro-Timer. Pomodoro ist keine Tomatenart, sondern eine Zeitmanagement-Technik für produktives Arbeiten. Üblicherweise läuft ein 25-Minuten-Zyklus ab, auf den anschließend eine fünfminütige Pause folgt und alle vier Zyklen gibt es eine längere Pause von 15 bis 20 Minuten. Die Länge der Zyklen lassen sich auf dem Mi Band 6 anpassen und währenddessen sind Benachrichtigungen deaktiviert.

Atemübungen, Wetterinformationen, Reminder, Wecker, Musik-Steuerung (vom Smartphone) und weitere Funktionen wie ein Smartphone-Kamera-Fernauslöser stehen direkt auf dem Tracker zur Verfügung. Bei eingehenden SMS-Nachrichten kann übrigens zwischen drei personalisierbaren Antworten gewählt werden, nur gilt dies leider nicht für Messaging-Dienste. Neuerdings unterstützt das Mi Band 6 sogar die Anzeige von Emojis bei Benachrichtigungen. In unserem Fall funktionierte das nicht mit WhatsApp-, dafür aber mit Telegram-Nachrichten.

Über die zugehörige Smartphone-App Mi Fit lassen sich zahlreiche Einstellungen festlegen, womit mühseliges Wischen durch die Menüs auf dem kleinen Tracker-Display erspart bleibt. Dort habt ihr außerdem Zugriff auf die über 100 Watchfaces, von denen sich einige personalisieren lassen. Das Synchronisieren des neuen Ziffernblatts auf das Mi Band 6 dauert nur wenige Sekunden und die zuletzt genutzten Watchfaces sind auf der Uhr schnell wechselbar. Der Fitnesstracker bietet wahrlich viele Anpassungsmöglichkeiten, aber man muss sich einige Zeit damit auseinandersetzen und alle Menüs durchforsten, um das volle Potenzial zu nutzen.

Allround-PC Preisvergleich

Fazit

Erneut hat Xiaomi erfolgreich auf Detailverbesserungen gesetzt und den Preis dafür nur minimal erhöht. Sehr erfreulich ist, dass sich die Abmessungen quasi nicht verändert haben, aber nun mehr Bildschirmfläche geboten wird. Wenn euch Smartwatches zu groß sind, führt an dem Mi Smart Band 6* kein Weg vorbei. Die sonstigen Neuerungen wie das SpO2-Tracking, mehr Fitness-Modi, sowie die Emoji-Unterstützung sind im Vergleich zum mittlerweile rund 15 Euro günstigeren Vorgängermodell* nett, jedoch kein Upgrade wert.

So viel Technik auf so wenig Platz fordert ihren Tribut, denn leider ist das neue Mi Band nicht mehr der einstige Akku-Dauerläufer. Einmal pro Woche muss der  Fitnesstracker in der Regel wieder aufgeladen werden – das ist nicht schlecht, nur hebt er sich somit nicht mehr von der Konkurrenz ab. Die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten und Funktionen sind weiterhin lobenswert, doch eine automatische Helligkeitsregelung wäre wünschenswert gewesen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aus unserer Sicht trotzdem auch bei diesem Modell wieder.

Gadgets
Allround-PC.com Award
06/2021
Xiaomi Mi Smart Band 6
Preis-Leistung

Pro

  • kompaktes, wasserdichtes Gehäuse
  • vergrößertes AMOLED-Display mit hoher Helligkeit
  • insgesamt 30 Fitness-Modi und zahlreiche Funktionen
  • viele Anpassungsmöglichkeiten
  • SpO2-Tracking

Contra

  • kein Helligkeitssensor und kein GPS
  • kürzere Akkulaufzeit als bei früheren Mi-Band-Modellen
  • nur teilweise Emoji-Unterstützung

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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