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Amazfit GTR 4 und GTS 4 Mini im Test: Sportlich, oder klassisch?

Smartwatch-Duo zum attraktiven Preis!

Zur IFA 2022 hat Amazfit gleich mehrere neue Smartwatch-Modelle vorgestellt. Die vierte Generation soll es dank zahlreicher Verbesserungen mit der Konkurrenz von Apple, Samsung und Co. aufnehmen. Doch kann Amazfit die ambitionierten Versprechen halten? Wir haben uns die Amazfit GTR 4 und GTS 4 Mini genauer angeschaut.

Der Wearables-Markt wird seit Jahren von Samsung und Apple dominiert. Amazfit wagt nun mit neuen Modellen den Angriff auf die „Großen“ der Branche, wobei nicht nur ein niedriger Preis helfen soll. Die neuste Generation der smarten Uhren wurden im Rahmen der IFA 2022 angekündigt und ist seit dem 12. September verfügbar. Das Mini-Modell bildet den Einstieg in die Serie und wechselt für knapp 99 Euro den Besitzer. Für etwa 230 Euro ist hingegen das Topmodell, die GTR 4, im Handel erhältlich.

Lieferumfang & Laden

Trotz Preisdifferenz fällt der Lieferumfang bei beiden Modellen ähnlich aus. Neben der eigentlichen Smartwatch lässt sich im Paket jeweils ein Ladeadapter vorfinden. Hierbei handelt es sich um einen Pogo-Pin-Adapter mit USB-A-Anschluss. Ein passendes Netzteil muss jedoch separat erworben werden – oder ihr nutzt einfach euren Smartphone-Charger. Der Ladestecker wird magnetisch auf der Rückseite befestigt, wobei der Ladevorgang über Goldkontakte erfolgt. Eine Wireless-Charging-Funktion gibt es leider nicht.

Bei der GTR 4 setzt der Hersteller auf einen 475 mAh starken Akku, der in unserem Test eine Laufzeit von rund 10 Tagen ermöglichte. Damit erreicht die Uhr eine durchaus beachtliche Akkulaufzeit. Sobald der Akku leer ist, lädt sie innerhalb von etwa 90 Minuten wieder vollständig auf. Ähnlich verhält sich die Akkulaufzeit beim kleinen Modell, wobei der 270 mAh Akku für eine minimal längere Laufzeit sorgte.

Zur Einordnung: Während des Testzeitraums waren der Herzfrequenzmesser, die SpO2-Messung sowie Bluetooth aktiviert. Das integrierte Always-on-Display war in beiden Fällen ausgeschaltet. Entsprechend würde die Laufzeit mit aktivierten AoD etwas geringer ausfallen.

Design: Sportlich oder klassisch?

Amazfit verfolgt bei beiden Modellen unterschiedlich Design-Ansätze. Zunächst wollen wir uns die Optik der teureren GTR 4 anschauen. Der Hersteller setzt hier auf ein klassisch anmutendes Uhren-Design, welches angenehm schlicht wirkt. Das Gehäuse besteht aus einer Aluminium-Kunststoff-Kombi, bei der sich der Plastikanteil auf die Unterseite beschränkt. Zwar fällt das nicht weiter auf, die Hochglanzoptik hätte aber gerne einem matten Finish weichen dürfen. Ansonsten lässt die hochwertige Verarbeitung keine Wünsch offen.

An der rechten Seite lassen sich zwei Knöpfe finden, wobei die Krone zusätzlich gedreht werden kann. Letztere bietet ein sanftes, haptisches Feedback, während man durch die Menüs blättert. Der untere Button dient als Shortcut ins Workout-Menü. Dazu gibt es ein 1,43 Zoll großes AMOLED-Display, das durch eine automatische Helligkeitsregulierung ergänzt wird. Im Alltag ist der Bildschirm stets ausreichend hell, sodass Inhalte problemlos ablesbar sind. Auch die Farbdarstellung weiß zu gefallen.

Modell
Amazfit GTR 4
Amazfit GTS 4 Mini
Display
1,43 Zoll AMOLED1,65 Zoll AMOLED
Auflösung
466 x 466 Pixel336 x 384 Pixel
Pixeldichte
326 PPI306 PPI
Formfaktor
RundEckig
Displayschutz
Gehärtetes GlasGehärtetes Glas
Abmessungen
46 x 46 x 10,6 mm41,8 x 36,6 x 9,1 mm
Gewicht
31,2 Gramm34 Gramm
Armband
22-mm-Armband
20-mm-Armband
Materialien
Aluminium/ KunststoffAluminium/ Kunststoff

Ähnlich verhält es sich beim Display der GTS 4 Mini, hier kommt ein fast quadratisches 1,65 Zoll großes AMOLED-Panel zum Einsatz. Allgemein erinnert die kleine Smartwatch stark an eine Apple Watch. Trotz des deutlich geringeren Preises müssen im Vergleich zur GTR 4 keine Abstriche bei der Verarbeitungsqualität gemacht werden. Dazu gibt es bei der Materialwahl keine Unterschiede. Beide Uhren bieten im Alltag ein sehr angenehmes Tragegefühl, was vor allem durch das geringe Gewicht begünstigt wird.

Software: Zepp OS statt WearOS

Als Betriebssystem kommt das Hersteller-eigene Zepp OS 2.0 zur Anwendung. Zwar erinnert die Software ansatzweise an Googles WearOS, an den Funktionsumfang und App-Angebot kommt sie aber nicht heran. Vor allem letzteres fällt eher mau aus, denn der App Store beinhaltet derzeit nur rund 70 Apps. Zumindest bei den meisten handelt es sich um eher simple Anwendungen. Komplexere Applikationen sind tendenziell die Ausnahme. Immerhin bietet die Benutzeroberfläche mit Amazon Alexa eine integrierte Sprachsteuerung.

Abseits davon ist die Benutzeroberfläche sehr intuitiv aufgebaut. Mit einem Wisch nach oben wird eure Benachrichtigung-Anzeige hervorgeholt, während ein Wisch nach unten das Drop-down-Menü öffnet. Rechts vom Homescreen werden allerlei Statistiken, das Wetter und die Musiksteuerung angezeigt. Im Regelfall wird für die Steuerung die Touch-Eingabe verwendet. Bei der GTR 4 ist zudem die Steuerung über die Krone möglich.

Die Performance der Software ist auf beiden Modellen zufriedenstellend. Eingaben werden zuverlässig erkannt und die Bedienung fällt weitestgehend flüssig aus. Eingehende Benachrichtigungen können direkt beantwortet werden, wenngleich nur wenige Antwortmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Erfreulicherweise werden inzwischen beinahe alle Emojis von Zepp OS korrekt angezeigt. Anrufe können dank des integrierten Mikrofons ebenso entgegengenommen werden.

Features: Leider ohne NFC

Ergänzt wird die Software durch einige Smartwatch-typischen Sensoren. Amazfit stattet beide Uhren mit einem Biometriesensor aus, obgleich die GTR 4 über einen aktuelleren verfügt. Hiermit ist die Messung des Blutsauerstoffgehalts, des Puls und der Herzfrequenz möglich. Natürlich bietet das teurere Modell einige Zusatzfunktionen.

Neben integrierten GPS und Bluetooth, gibt es zusätzlich ein Gyroskop und ein Barometer. Auf eine NFC-Funktion muss ärgerlicherweise verzichtet werden, wodurch kein mobiles Bezahlen möglich ist. Laut Amazfit sind die Wearables bis 5 ATM wassergeschützt. Theoretisch ist damit das Tragen in 50 Metern Tiefe möglich.

Fitness: Über 150 Sportmodi

Insbesondere die GTR 4 mit ihrem klassischen Design wirkt mehr wie ein Accessoire und weniger als Sportbegleiter. Der Schein trügt jedoch, denn die Smartwatch bietet vergleichsweise viele Fitness-Funktionen. Insgesamt 150 Sportmodi werden unterstützt. Die passende Trainingseinheit kann über das Workout-Menü ausgesucht werden. Ein tieferer Blick ins Menü offenbart sogar eher unerwartete Sportarten wie „E-Sports“. Käufer*innen einer GTS 4 Mini müssen mit etwa 120 Modi auskommen.

Spannend ist die Funktion, Workouts automatisch erkennen zu lassen. In diesem Fall stellt die Uhr die aktuelle Übung samt der Wiederholungen fest. Dieses Features war zum Testzeitpunkt mehr eine nette Ergänzung als eine sinnvolle Erweiterung. Erfahrungsgemäß funktioniert die Erkennung nicht immer reibungslos. Am zuverlässigsten ist das Ganze natürlich bei Übungen, wo die Arme verwendet werden. Entsprechend werden Curls, Bankdrücken oder Kreuzheben mit am besten erkannt.

Am Ende eines Workouts werden alle gesammelten Daten in der Zepp-App grafisch ausgewertet. Hier lassen sich gleich mehrere Datensätze finden. Unter anderem werden die beanspruchten Muskelgruppen sowie der Herzfrequenz-Verlauf angezeigt. Zusätzlich können Stress- und Blutsauerstoffmessungen sowie Schlaf-Analysen eingesehen werden. Voraussetzung für die Nutzung der App ist lediglich ein Smartphone mit Android 7 oder iOS 12.

Fazit

Amazfit hat mit der GTR 4 und GTS 4 Mini zwei interessante Smartwatch-Modelle in einen hart umkämpften Markt geschickt. Trotz der starken Preisdifferenz überzeugen beide Uhren mit einer hochwertigen Verarbeitung und einer ordentlichen Komponenten-Wahl. Hierbei sticht jeweils das farbintensive und helle Display hervor. In diesem Punkt braucht sich der Hersteller kaum vor der hochpreisigen Konkurrenz zu verstecken. Außerdem weiß die Optik, egal ob eckig oder kreisrund, zu gefallen.

Zwar bieten beide Wearables weniger Funktionen als etwa die Galaxy Watch 5 Pro (Test), dafür kosten diese aber auch deutlich weniger. Mit einem Straßenpreis von derzeit 92 Euro (GTS 4 Mini) respektive 229 Euro (GTR 4) handelt es sich um fair bepreiste Uhren. Insbesondere die Mini ist zu diesem Preis sehr attraktiv. Andererseits steht die GTR 4 im direkten Wettbewerb zu älteren Smartwatches wie der Galaxy Watch 4 (Classic). Diese bietet zusätzliche Funktionen, wie Google Pay, bei einer zugleich schlechteren Laufzeit. Entsprechend kommt es auf die eigenen Bedürfnisse an, welches Modell am meisten Sinn ergibt. Im Zweifelsfall macht man mit den Amazfit-Uhren jedoch nichts falsch.

Gadgets
Allround-PC.com Award
10/2022
Amazfit GTR 4
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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi Redakteur

Seit 2021 schreibt er News und Artikel für Allround-PC und kommt ursprünglich aus dem Bereich der Hardware-Komponenten. Inzwischen berichtet er aber auch über verschiedene Gadgets, Smartphones sowie Tablets und informiert als ehemaliger Umwelt­ingenieursstudent über Neuheiten im Bereich der PV-Technik.

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