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Test: Secretlab Titan Evo Gaming-Stuhl mit Lordosenstütze & magnetischem Kissen

Mehr als bloß teure Influenzer-Deko?

Unzählige Farb- und Designoptionen, hochwertige Materialien und ergonomischer Sitzkomfort durch eine einstellbare Lordosenstütze – der Secretlab Titan Evo 2022 möchte der perfekte Gaming-Stuhl sein. Wir haben den Stuhl getestet und verraten unsere Eindrücke.

Bei unserem Testmodell handelt es sich um die Variante „Ash“ in Schwarz-Grau. Neben vier weiteren Farboptionen bietet Secretlab den Titan Evo 2022 auch mit zahlreichen Sonderdesigns an, die unter anderem diverse eSports-Teams, Spiele- und Filmfranchises repräsentieren. Die Preise der Motive und Varianten variieren, die günstigste Option ist ab 499 Euro mit Stoffbezug erhältlich. Für fast 1.000 Euro gibt es den Stuhl auch mit hochwertigem Nappaleder.

Zusammenbau & Design

Der Zusammenbau des Secretlab Titan Evo 2022 entspricht weitgehend dem üblichen Vorgehen und erfordert weder Vorkenntnisse noch allzu viel Geschick. Im Gegenteil verwendet Secretlab einige Mechanismen, die den Aufbau des Stuhls für Laien noch einfacher gestalten, als es beim durchschnittlichen Gaming-Stuhl der Fall ist.

So erleichtert eine Schienenführung die Montage der Rückenlehne, die oft nach Augenmaß am Sitz ausgerichtet werden muss. Nach geglückter Installation werden die geschraubten Befestigungen elegant mit magnetischen Abdeckungen verborgen. Eigenes Werkzeug wird nicht benötigt: Im Lieferumfang ist neben einem Innensechskantschlüssel auch ein magnetischer Schraubendrehergriff mit umsteckbarem Kreuzschlitz- und Sechskant-Schraubenbit enthalten.

Kopfkissen wird magnetisch befestigt

Ein optisches und auch in vielerlei Hinsicht komfortables Highlight ist zudem das Memory Foam Kopfkissen, welches ebenfalls von Magneten an Ort und Stelle gehalten wird oder einfach verschoben werden kann. Das sorgt für einen sauberen Look, der sich im sonstigen Design des Titan Evo 2022 fortsetzt: Ausgefallene Muster oder Ziernähte gibt es kaum, ein gesticktes T bleibt das markanteste Deko-Element der Rückenlehne. Die Seitenwangen von Lehne und Sitz sind zusätzlich mit je einem Streifen Stoffbezug versehen, der sich auch farblich vom hellen Kunstlederpolster abhebt.

Auch ohne Lederbezug kann von einer recht hochwertigen Materialqualität gesprochen werden: Das Fußkreuz ist aus leichtem, aber solidem Aluminium gefertigt, die Stuhlbasis aus Stahl und auch den Armlehnen liegt eine robuste Metallkonstruktion zugrunde, auch wenn die Kunststoff-Teile etwas klapprig wirken. Das Kunstleder-Obermaterial fühlt sich weich und kühl an, die darunterliegende Memory Foam Polsterung weist einen angenehmen Härtegrad auf.

Hoher Sitzkomfort dank Memory Foam Polsterung

Nach der Wahl von Polsterung und Farbe müssen wir uns für eine von drei Größen entscheiden: Die drei Varianten des Secretlab Titan Evo 2022 sind für Nutzer und Nutzerinnen bis 169 cm (Small), bis 189 cm (Regular) und bis 205 cm (XL) ausgelegt. Die maximale Traglast liegt je nach Modell zwischen 90 und 180 Kilogramm. Mit einer Körpergröße von 186 cm bietet das mittlere Modell die idealen Maße. Die Kopflehne sitzt an der richtigen Stelle und lässt für meine Körpergröße ausreichend Spielraum für Anpassungen und auch die Sitztiefe fällt mit 49 cm recht großzügig aus.

Ein Lendenwirbelkissen liegt dem Titan Evo nicht bei, stattdessen befindet sich im Innern der Rückenlehne eine zweidimensional verstellbare Lordosenstütze. Diese wird über zwei seitliche Drehknöpfe an die Bedürfnisse des Sitzenden angepasst: Das linke Rad verändert die Höhe, das rechte die Krümmung der Stütze. Nach kurzem Herumprobieren ist die ideale Einstellung für jede Körpergröße gefunden. Auch eine falsche Einstellung muss nicht gleich zu Haltungsschäden führen, da der Stütze ein bewegliches Gitter zugrunde liegt. Diese passt sich minimal an die Wirbelsäule der Sitzenden an, über die Räder werden die groben Einstellungen vorgenommen.

Ergonomie

Die Ergonomie kommt zwar nicht dem Rücken-Balsam eines ROG Destrier Ergo oder Interstuhl Pure Active gleich, da diese zusätzlich mit einer Synchronmechanik für aktives Sitzen ausgestattet sind. Bei längeren Gaming-Sessions sitzt es sich dennoch sehr bequem auf dem Titan Evo, die idealen Einstellungen müssen nur eben selbst vorgenommen werden.

Anders als die beiden Ergonomie-Titanen setzt der Titan Evo auch Gaming-Stuhl-typisch auf Seitenwangen wie im Rennwagen. Nutzer oder Nutzerinnen mit besonders breiten Schultern können sich durch die seitlichen Begrenzungen eingeengt fühlen, die abgeknickten Seitenwangen fallen hier jedoch deutlich flacher aus, als wir es von einigen anderen Modellen kennen. Insbesondere an den Seiten der Sitzfläche fallen die Erhebungen kaum auf und schränken den Sitzkomfort nicht ein.

4D-Armlehnen: Super soft oder doch als lieber Plüsch?

Pluspunkte sammelt Secretlab für die großen, weich gepolsterten Armlehnen. Diese lassen sich vierdimensional verstellen und bieten eine komfortable Ablagefläche für Ellbogen und Unterarme. Auch hier kommen Magnete zum Einsatz, so können die Armlehnen durch zusätzlich bestellbare Plüsch-Varianten ersetzt werden.

Abgesehen von der Lordosenstütze bietet der Secretlab Titan Evo 2022 Gaming-Chair die üblichen Möglichkeiten der Verstellbarkeit: Die Sitzhöhe und Wippmechanik werden über zwei aufgesteckte Paddel unter dem Sitz eingestellt, ein Hebel rechter Hand lässt die Rückenlehne bis zu einem Winkel von 165 Grad nach hinten kippen. Oder nach vorne, denn obwohl sich die Lehne laut Datenblatt nur bis zu einem Winkel von mindestens 85 Grad nach vorn klappen lässt, griff die Sperre bei gezogenem Hebel nicht mehr, womit sich der Stuhl auf kompakte 45 Grad zusammenfalten ließ. Dieser „Fehler“ könnte auch nur bei unserem Testmodell auftreten, stört aber in der Praxis ohnehin nicht weiter.

Fazit

Wer bei all den nahezu identischen Gaming-Stühlen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, dem wird auch der Titan Evo 2022 von Secretlab nicht mehr die Augen öffnen. Der Gaming-Stuhl erfindet das Rad nicht neu, denkt aber viele existierende Ansätze ein Stück weiter. Angefangen von der sehr guten Materialqualität, dem magnetischen Kopfkissen und den austauschbaren, bequemen Armlehnen. Letztere wirken für den stolzen Preis ein wenig zu klapprig. Neben etlichen Farbvarianten gibt es im Secretlab-Shop nämlich auch alternative Stoff-Lehnen, eine Fußstütze und sogar Leder-Putzzeug – allesamt für saftige Aufpreise.

Auch die integrierte Lordosenstütze kennen wir bereits seit mehreren Jahren von diversen Modellen wie dem Noblechairs Hero. Im Titan Evo 2022 fällt die ergonomische Stütze aber noch ein wenig feinfühliger aus, denn sie passt sich nicht nur selbst minimal an die Wirbelsäule an, sondern kann auch manuell in Höhe und Krümmung verstellt werden. Zusammen mit dem mittelharten Memory-Schaumpolster und einem weichen Kunstlederbezug sitzt es sich auf dem Titan Evo 2022 sehr komfortabel, doch an das gesunde Sitzgefühl eines ergonomischen Bürostuhls reicht natürlich auch dieser Gaming-Stuhl nicht heran. Der Preis ist mit 519 Euro (Variante Regular mit Hybrid-Kunstleder in Farbe Ash) recht hoch angesetzt, wer reine Ergonomie über eine auffällige Gaming-Optik stellt, wird auch schon für weniger Geld fündig.

Gaming-Stuhl
Allround-PC.com Award
05/2023
Secretlab Titan Evo 2022
Empfehlung

Pro

  • zweidimensional verstellbare, bewegliche Lordosenstütze
  • hochwertige Materialien
  • magnetisches Kopfpolster
  • weiche 4D-Armlehnen
  • einfacher Aufbau
  • 5 Jahre Garantie

Contra

  • Preis
  • Klapprige Armlehnen

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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