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Test: Thermaltake Core P3

Ideale Gamer-Vitrine oder einfach nur Jumbo-Benchtable?

Das Thermaltake Core P3 zielt darauf ab, möglichst nicht aufzufallen. Denn dieses rundum offene Gehäuse dient einzig dem Zweck, eure High-End-Systeme in ihrem besten Licht zu präsentieren. Welche Möglichkeiten euch das wahlweise auch an der Wand oder liegend einsetzbare Showcase-Gehäuse dabei bietet, erfahrt ihr in diesem Test.

Technische Daten

Material Stahl, Acrylglas (Kunststoff)
Gehäuse Midi-Tower
Formfaktor ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
Abmessungen in mm (B x H x T) 333 mm x 512 mm x 470 mm
Netzteilunterstützung ATX, max. 200 mm
PCI/AGP Unterstützung bis zu 450 mm (ohne Wasserkühlung)
I/O-Panel 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, 2x Lüftersteuerung, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss, Powerbutton, Resetbutton
Laufwerke 1x 5,25″ / 3x 3,5″ (entkoppelt / nicht entkoppelt) / 2x 2,5″
Erweiterungskartenslots 4 Slots
Kühlung

Vorinstallierte Lüfter:
-keine-

Optionale Lüfter:
3x 120 mm oder 140 mm

Wasserkühlung:
1x 360 mm oder 420 mm

Lüftersteuerung Nein
Besonderheiten Drei Ausrichtungsmöglichkeiten: Horizontal, vertikal oder an der Wand; Wakü-Unterstützung, Modulare PSU- und PCI-Halterungen
Gewicht 10,3 kg
Preis ~130 Euro

Lieferumfang

Thermaltake Core P3

Design & Verarbeitung

Der aktuelle Trend bei PC-Cases scheint in Richtung „weniger Gehäuse, mehr Freiraum“ zu gehen. Wo beim nett anzusehenden In Win H-Frame 2.0 zwar noch im Ansatz der Grundgedanke des vom Stahl eingeschlossenen PC-Systems zu beobachten war, wirkt das Midi-Tower Gehäuse Thermaltake Core P3 eher wie der bullige Bruder unseres Benchtables: Die Komponenten werden von einer dicken schwarzen Stahlplatte gehalten, welche wir auf zwei längliche Kunststofffüße schrauben. Vier silberne Metallstangen ragen aus den Ecken besagter Platte und halten dieser im Abstand von fast 20 Zentimetern eine rund 50 mm dicke Acrylglasplatte als zweite Gehäusewand entgegen. Diese transparente Kunststoffplatte lässt sich schwer als Fenster bezeichnen, denn das „Innere“ des Core P3 liegt ohnehin völlig frei. Zwischen den 20-cm-langen Trennstäben gibt es keine Abdeckungen oder Wände.

Thermaltake Core P3 Thermaltake Core P3 Anschlüsse

In seiner reinen Form hat das Core P3 optisch selbst nicht viel zu bieten (li); Die Anschlüsse bieten den Standard-Umfang von mehreren USB-2.0- und 3.0-Anschlüssen sowie Headset-Buchsen (re)

Auf der rechten Seitenfläche des Grundgerüsts befindet sich das I/O-Panel mit jeweils zwei USB-2.0- und USB-3.0-Anschlüssen, den Klinkenbuchsen für Kopfhörer und Mikrofon sowie Reset- und Powerbutton. Optische Laufwerke finden in und um das Core P3 keinen Platz. In seiner reinen Form ist das Thermaltake Core P3 optisch nicht gerade der Renner. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass letzten Endes die Komponenten den Großteil des ganzen Systems ausmachen werden. Das Aussehen hängt damit vollständig vom Design und Beleuchtung der Hardware ab, wirklich schön ist es in seiner Grundform nicht. Hinzu kommt, dass sich die Acrylglasplatte schnell statisch auflädt und praktisch von Staub nicht freizuhalten ist – Glas wäre ganz klar die bessere Wahl gewesen! Das simple und gleichzeitig abwechslungsreiche Design des Core P3 ermöglicht drei verschiedene Ausrichtungen: Eingehangen an der Wand, horizontal liegend oder klassisch stehend.

Innenraum & Installation

Anders als der erste Eindruck vermuten lässt, gibt es tatsächlich einen kleinen Innenraum, der zugänglich wird, nachdem wir die Rückwand abgeschraubt haben. Hier können wir nun wahlweise zwei 2,5“- oder 3,5“-Festplatten vertikal montieren, dazu stehen uns zwei Einschübe zur Verfügung. Zwei weitere 3,5-Zoll-HDDs können außerdem auf der Vorderseite neben dem Mainboard angebracht werden, alternativ finden hier sogar bis zu drei SSDs Platz. Die offenliegenden Laufwerke befinden sich zwar auch auf der einzig möglichen Lüfterposition, allerdings würden die Rotoren in diesem Gehäuse ohnehin in erster Linie einen rein optischen Nutzen erfüllen. Die Festplatten werden allesamt per Schraubenzieher installiert, werkzeuglos können wir die Datenträger nicht einsetzen.

Thermaltake Core P3 mit Hardware Thermaltake Core P3 Festplatten

Nachdem wir das Core P3 mit ein paar Komponenten ausgeschmückt haben, macht es weitaus mehr her, unter anderem durch die senkrecht installierbaren Grafikkarten (li); Schrauben wir die Rückseite ab, können wir darunter zwei Festplatten anbringen (re)

Das Mainboard kann bis zu ATX-Ausmaße annehmen, dabei haben wir Zugriff auf bis zu acht Steckplätze für Erweiterungskarten, die entweder waagerecht oder senkrecht angebracht werden können. Letzteres bietet die Möglichkeit, unsere Grafikkarten möglichst auffällig zur Schau zu stellen. Verwenden wir ein Mini-ITX Board, liegt dem Lieferumfang außerdem eine verkürzte Blende mit zwei Steckplätzen bei. Die vormontierten Thumbscrews haben leider mehr mit dem namensgleichen mittelalterlichen Folterwerkzeug als dem Befestigungshilfsmittel gemeinsam, da das Lösen ohne Schraubendreher oder gar Akkuschrauber mehr Qual als Erleichterung bereitet. Auch das Netzteil kann je nach Mainboard-Größe horizontal oder vertikal befestigt werden, durch die unscheinbaren Metallfassungen ist auch hier das Design und etwaige LEDs auf der PSU gut sichtbar. Das Metallgehäuse weist mehrere Aussparungen und gummierte Kabeldurchlässe für vielseitiges Kabelmanagement auf, die wir auch durch das Innere des P3 führen können. Auf dem oben gezeigten Foto haben wir ein Asus Strix X99 Mainboard, eine MSI Radeon R9 390X Gaming 8G Grafikkarte, eine Arctic Liquid Freezer 240 Wasserkühlung sowie das be quiet! Dark Power Pro 11 Netzteil verbaut.

Kühlung & Lautstärke

Ein großer Pluspunkt des Thermaltake Core P3: Es kommt theoretisch komplett ohne Lüfter aus, je nach der Lautstärke anderer Komponenten kann der Midi-Tower also Grundstein für besonders lautlose Systeme sein. Wer von seinem letzten Case allerdings noch drei schick beleuchtete 120- oder 140-mm-Lüfter herumliegen hat, kann diese an der schwarzen Metallplatte montieren.

Thermaltake Core P3 Snow Edition mit Wasserkühlung

Wer ein wenig mit Farben und Beleuchtung experimentiert, kann mit dem Core P3 auch aufwendigen High-End-Gehäusen die Show stehlen (hier in der weißen Version)

An deren unteren Rand wird beim Einsatz einer Wasserkühlung die Standfläche für die Pumpe festgeschraubt, der bis zu 360 mm lange Radiator nimmt anschließend den zuvor beschriebenen Lüfter- bzw. Festplattenplatz ein.

Fazit

Bei dem Thermaltake Core P3 handelt es sich um ein reines Show-Case, das heißt: Je schöner die Hardware, desto schöner der PC. Das Gehäuse kann zwar nicht als „schön“ bezeichnet werden, aber das ist bei diesem Sonderfall auch absolute Nebensache. Wer viel Geld und Mühe in sein bunt leuchtendes High-End-System investiert hat, findet in dieser Vitrine unter den Gehäusen eine praktische Präsentationsfläche für seine Komponenten. Auch die verschiedenen Ausrichtungsmöglichkeiten des gesamten Gehäuses und auch einzelner Elemente bieten viel Spielraum für ein individuelles Setup. Störend kann hingegen die schnell und hartnäckig Staub ansetzende Acrylglasplatte sowie die ebenso hartnäckigen Thumbscrews wirken. Das Thermaltake Core P3 gibt es für rund 130 Euro in Schwarz und 140 Euro in Weiß.

Pro Contra
  • teilweise modulares Design, Komponenten stehen im Fokus
  • Sichtfenster extrem staubanfällig
  • für Wandhalterung geeignet, alternativ liegend
  • schwergängige Thumbscrews, Werkzeug zur gesamten Montage nötig
  • Lüfter vor allem optisch, da alle Komponenten frei liegen
 

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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