Das be quiet! Pure Base 600 soll den Einstieg in die Gehäuse-Welt von be quiet! darstellen. In unserem Test klären wir, wie sich das bisher günstige Gehäuse des Herstellers schlägt.
Übersicht
Mit den Gehäusen der Silent Base-Serie ist der deutsche Hersteller be quiet! in den Gehäuse-Markt eingestiegen. Mit dem Dark Base 900 folgte das Topmodell mit extrem hohem Funktionsumfang und hoher Modularität. Das be quiet! Pure Base 600 ist der neuste Zugang im Gehäuse-Portfolio und stellt das bisher preiswerteste Gehäuse des Herstellers dar.
Technische Daten
Material | Stahl, Kunststoff |
Gehäuse | Midi-Tower |
Formfaktor | ATX, Micro ATX, Mini-ITX |
Abmessungen in mm (B x H x T) | 492 x 220 x 470 mm |
Netzteilunterstützung | 210 mm |
PCI/AGP Unterstützung | 280 / 425 mm (ohne HDD-Käfig) |
CPU-Unterstützung | bis zu 165 mm |
I/O-Panel | 2x USB 3.0, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss, Powerbutton |
Laufwerke | 3x 3,5″ (entkoppelt) / bis zu 8x 2,5″ / 2x 5,25″ |
Erweiterungskartenslots | 7 Slots |
Kühlung | Vorinstallierte Lüfter: Optionale Lüfter: Wasserkühlung: *Verzicht auf einen 5,25-Zoll-Schacht |
Lüftersteuerung | Ja, drei Stufen |
Besonderheiten | Dämmmaterial, Staubfilter |
Gewicht | 7,2 kg |
Preis | ~89 Euro |
Lieferumfang
- be quiet! Pure Base 600
- Montagematerial
- Handbuch
- Zubehör
Design & Verarbeitung
Das be quiet! Pure Base 600 Gehäuse ist ein 492 x 220 x 470 mm messender Midi-Tower, der es auf ein Gewicht von 7,2 Kilogramm bringt. Die Front des Pure Base 600 erinnert stark an die des Dark Base 900. Sie besteht aus schwarzem Kunststoff mit gebürsteter Oberfläche. Der Hersteller schafft so eine Optik, die eine hohe Wertigkeit suggeriert.
Äußerlich macht das Pure Base 600 seinem Namen alle Ehre und wirkt sehr schlicht und unverfälscht.
Im unteren Bereich hat sich be quiet! noch mit einem silberfarbigen Logo verewigt. An den Seiten der Front befinden sich die Lufteinlässe, die sich über die komplette Höhe erstrecken und für Frischluft im Gehäuse sorgen. Zwei Blenden im oberen Bereich geben einen Hinweis darauf, dass wir zwei optische Laufwerke im Pure Base 600 installieren können.
Am I/O-Panel befindet sich auch die Lüftersteuerung, mit der die Lüfter in drei Stufen geregelt werden können.
Über den Blenden wölbt sich die Front in Richtung des Deckels. Auf der dadurch entstandenen Schräge ist das I/O-Panel untergebracht, das zwei USB-3.0-Anschlüsse sowie die Klinkenbuchsen für ein Headset parat hält. Der Einschalt- sowie ein Reset-Knopf sind ebenso mit von der Partie wie die obligatorische Status-LED. Zudem beherbergt das I/O-Panel einen Schieberegler, der die Lüfter auf Wunsch in drei Stufen reguliert.
Funktionaler Deckel
Beide Seitenteile bestehen aus Stahl und sind wie der Rest des Gehäuses schwarz lackiert. In der Mitte des Deckels finden wir eine rechteckige Abdeckung vor, die den Großteil des Deckels einnimmt. Im geschlossenen Zustand sorgt sie für eine bestmögliche Schallisolation. Wer jedoch Lüfter oder Radiatoren im Deckel unterbringen möchte, kann die Abdeckung teilweise öffnen oder sogar komplett entfernen.
Die speziellen Luftauflässe am hinteren Ende des Deckels sollen die Luft so brechen, dass möglichst wenig Geräusche nach außen dringen.
Im hinteren Bereich der Abdeckung lassen sich die speziellen Luftauslässe erkennen, die es in dieser Art auch beim Topmodell, dem Dark Base 900, gibt. Diese sollen die Luft so brechen, dass möglichst wenig Schall nach außen gelangt.
Die Netzteilaussparung befindet sich wie bei vielen Gehäusen im unteren Bereich des Pure Base 600.
Auf der Rückseite weist das Pure Base 600 im unteren Bereich die Aussparung für das Netzteil auf. Darüber befinden sich die sieben Erweiterungsblenden und eine Etage höher befindet sich die Mainboard-Aussparung. Rechts davon lässt sich durch die wabenförmige Perforierung der vorinstallierte 120-mm-Lüfter erkennen.
Innenraum & Installation
Farblich ist der Innenraum an den Rest des Gehäuses angepasst und durchgängig schwarz lackiert. Das Mainboardtray nimmt ATX-, Mico-ATX- und Mini-ITX-Mainboards auf. Das Netzteil darf maximal 210 mm lang sein und thront im hinteren Bereich auf vier Gummipuffern, die es vom Rest des Gehäuses entkoppeln.
Für einen Midi-Tower bietet das Gehäuse ausreichend Platz für schnelle Komponenten.
Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 280 mm finden Platz. Durch den Ausbau oder die höhere Platzierung eines Festplattenkäfigs können auch 425 mm lange Grafikkarten genutzt werden. Der CPU-Kühler darf hingegen maximal 165 mm hoch sein.
Entkoppelt & flexibel
Es stehen drei Festplattenkäfige zur Verfügung, die Platz für drei 3,5-Zoll- oder sechs 2,5-Zoll-Laufwerke bieten. Zwei weitere Halterungen für 2,5-Zoll-Laufwerke befinden sich auf der Rückseite des Mainboardtrays. Die drei Festplattenkäfige können einzeln entfernt werden und an einer von insgesamt fünf Befestigungsvorrichtungen montiert werden.
Die drei Festplattenkäfige können an einer von fünf Positionen montiert oder ausgebaut werden.
Alle Positionen für 3,5-Zoll-Laufwerke sind entkoppelt, eine werkzeuglose Montage ist jedoch weder bei den 2,5- noch bei den 3,5-Zoll-Laufwerken möglich. Dafür lassen sich die beiden 5,25-Zoll-Schächte werkzeuglos mit optischen Laufwerken ausstatten. Der Käfig für optische Laufwerke kann zudem komplett entfernt werden, falls er nicht benötigt wird.
Kabelmanagement mit Verbesserungspotential
Ein kleiner Kritikpunkt ist das Kabelmanagement, welches etwas umfangreicher ausfallen könnte. Viele Kabeldurchführungen werden bei der Nutzung eines ATX-Mainboards bereits verdeckt, sodass wir einen Festplattenkäfig zur Kabeldurchführung genutzt haben.
Viele Kabeldurchführungen sind bei der Nutzung eines ATX-Mainboards nicht mehr verfügbar.
Zudem lässt das Pure Base 600 Gummierungen an den Kabeldurchführungen missen. Dafür sind diese ordentlich verarbeitet und weisen keine scharfen Kanten auf, sodass über dieses Manko hinweggesehen werden kann.
Kühlung & Lautstärke
be quiet! spendiert dem Pure Base 600 von Werk aus zwei Pure Wings 2-Lüfter, davon einen mit einem Durchmesser von 140 mm in der Front und ein kleineres 120-mm-Modell im Heck. Es passen maximal zwei 140-mm-Lüfter oder drei 120-mm-Lüfter in die Front. Bei der Vollausstattung mit 120-mm-Lüftern muss jedoch der Käfig für optische Laufwerke entfernt werden. Im Deckel ist eine identische Konfiguration wie in der Front möglich, mit dem Unterschied, dass bei drei 120-mm-Lüftern lediglich ein Schacht für optische Laufwerke entfällt. Über die integrierte Lüftersteuerung lassen sich drei Lüfter mit 3-Pin-Anschluss in drei Stufen regulieren.
Unser Testsystem zeigt, dass das Pure Base 600 Platz für lange Grafikkarten und potente Hardware bietet.
Für Radiatoren bietet das Pure Base 600 ebenfalls ausreichend Platz. Vorne können Radiatoren mit 120, 140, 240, 280 sowie 360 mm befestigt werden. Bei 280-mm-Radiatoren entfällt ein 5,25-Zoll-Schacht, wohingegen bei 360-mm-Radiatoren der komplette Käfig weichen muss. Im Deckel sind 120, 240 oder 360 mm möglich, bei 360 mm müssen wir jedoch mit einem einzigen optischen Laufwerk leben. Im Heck kann als Alternative zu einem 120-mm-Lüfter ein 120-mm-Radiator angebracht werden.
Staub bleibt draußen, Schall bleibt drinnen
Beide Seitenteile, die Abdeckung des Deckels und die Front sind mit Dämmmatten versehen, die die Geräusche im Inneren des Gehäuses halten. Tatsächlich ist das Pure Base 600 in Kombination mit den beiden vorinstallierten Lüftern angenehm leise. Damit das Pure Base 600 nicht alle paar Wochen von innen gesäubert werden muss, ist es an der Front und am Boden mit Staubfiltern ausgestattet.
Der hintere Staubfilter ist im Vergleich zum vorderen leicht zugänglich.
Während sich der Staubfilter am Boden ganz einfach säubern lässt, indem er von außen aus der Befestigungsvorrichtung herausgezogen wird, ist die Reinigung des vorderen Staubfilters aufwendiger. Hierzu muss die komplette Front entfernt werden, wodurch wir Zugriff auf die beiden Filter der seitlichen Lufteinlässe erhalten, die ebenfalls entfernt werden müssen.
Fazit
Das Silent Base 800 und Dark Base 900 sind hervorragende Gehäuse, doch benötigen viele Nutzer nur einen Bruchteil der gebotenen Funktionen. Hier setzt das be quiet! Pure Base 600 an: Es ist wie die größeren Modelle sehr gut verarbeitet und bietet alle wichtigen Funktionen. Es lassen sich viele Lüfter und auch große Radiatoren verbauen, deren Geräusche mühelos von den Dämmmatten geschluckt werden. Staubfilter verhindern, dass es im Inneren wie in der Sahara aussieht. Kritik üben wir allerdings an den vorderen Staubfiltern, zu deren Säuberung die komplette Front entfernt werden muss. Über die integrierte Lüftersteuerung können die Lüfter hingegen bequem in drei Stufen geregelt werden. Löblich ist, dass be quiet! bereits zwei Lüfter montiert hat, was für viele Nutzer bereits ausreichen dürfte. Genügend Platz für High-End-Hardware ist ebenso vorhanden wie für eine Vielzahl an Laufwerken. Dank der flexiblen Festplattenkäfige können lange Grafikkarten montiert und der Airflow optimiert werden. Eine werkzeuglose Montage ist jedoch nur bei den optischen Laufwerken möglich. Alles in allem ist das Pure Base 600 eine gelungene Ergänzung des Portfolios des Herstellers. Wer auf ein Seitenfenster und auffällige Farbakzente verzichten kann greift zum 89 Euro teuren Pure Base 600. Allen anderen empfehlen wir das Silent Base 600 oder solange zu warten, bis Varianten mit Seitenfenstern und anderen Farben folgen. Beides ist laut be quiet! nicht auszuschließen.
Pro | Contra |
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Kommentieren, Austauschen und Fragen... Ein Kommentar
Ich hatte vor einiger Zeit das be quiet Silent Base 800. Breim Kauf hatte ich mir leider den Einschaltknopf nicht genau angesehen. Der ist riesengroß und hat einen billigen Plastiklook, und fühlt sich auch so an. Beim Pure Base 600 hat man da etwas mehr Geschmack bewiesen. Der Schalter für die Lüftersteuerung ist zwar meiner Ansicht nach auch nicht das Gelbe vom Ei, geht aber noch. Gut gefällt mir, dass an der Rückseite des Mainbordträgers relativ viel Platz ist, 25mm findet man ja eher selten, selbst bei gedämmten Seitenteilen. Sehr gut finde ich auch, dass zwei 5,25″- Einschübe vorhanden sind. Ich habe nämlich keine Lust alle Programme die ich noch auf CDs und DVDs habe zu entsorgen. Und mein Multifunktionspanel möchte ich auch nicht missen. Das Pure Base 600 wird sicher mein nächstes Gehäuse sein.
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