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Test: Cougar Puritas

Wer ein Glashaus besitzt, sollte es schnell mit fetter Hardware füllen
Cougar Puritas Beitragsbild

In Zeiten des Datenschutz-Skandals kommen wir fast nicht um ein „Das gläserne Gehäuse für den gläsernen Menschen“-Wortspiel herum, aber uns will gerade keine würdige Überleitung einfallen. Jedenfalls gibt es beim Cougar Puritas viel Glas. SEHR viel Glas.

Übersicht

Der taiwanische Hersteller Cougar ist mit Produkten aus den Bereichen Mäuse, Tastaturen, Headsets, Netzteile, Gehäuse und Zubehör wie Gaming-Stühlen sehr breit aufgestellt. Gerade die Gehäuse-Serien des Herstellers setzen oft auf ein futuristisches, militärisch angehauchtes Design mit besonders großen Seitenfenstern und zuweilen auch Frontpanels aus Hartglas, um die verbaute Hardware eindrucksvoll zur Schau zu Stellen. Das Puritas ist da keine Ausnahme und kommt mit gleich vier verdunkelten Hartglas-Paneelen und drei vorinstallierten LED-Lüftern daher.

Lieferumfang

Design & Eigenschaften

Mit dem Cougar Puritas ist es ein wenig wie mit einer hübschen Ziertorte, die eigentlich zu schön zum Anschneiden ist: Beim ersten Auspacken wirkt der Midi-Tower mit seinen vier Hartglasscheiben so rein und perfekt, dass wir zunächst gar nicht so recht wissen, wie wir ihn sicher und ohne unschöne Fingerabdrücke vom Lager zu unserem Platz befördern sollen. Cougar verzichtet auf äußerliche Metall-Elemente, welche sich stattdessen ausschließlich unterhalb der dicken Glasplatten verbergen.

Cougar Puritas AngewinkeltDas Cougar Puritas kann ohne Zweifel als gläsernes Gehäuse bezeichnet werden, besitzt es doch an vier Seiten Hartglasabdeckungen.

Der Cougar Panzer besitzt zwar ebenfalls vier Hartglasplatten und darüber hinaus zwei Tragegriffe für den Transport. Durch die Glasscheiben ohne Schnickschnack wirkt das Puritas jedoch deutlich aufgeräumter und sehr elegant. Die schwarze Tönung lässt das Gehäuse im ausgeschalteten Zustand zudem unscheinbar unter dem Schreibtisch verschwinden, lässt nach dem Einschalten den Schreibtischbereich wiederum bunt aufleuchten – entsprechende RGB-Komponenten vorausgesetzt.

Cougar Puritas DraufsichtSogar die Oberseite wird von einem Hartglaspaneel bedeckt. Auffällig sind die drei vorinstallierten RGB-Lüfter.

Die Vorlage für ein solches Setup liefert der Hersteller selbst mit drei vorinstallierten Cougar Vortex LED-Lüftern in der Front. Einen modernen optischen Effekt erzeugen außerdem die hervorstehenden Befestigungsvorrichtungen der Hartglasplatten. Durch diese werden die Scheiben jeweils etwa einen Zentimeter vom Stahlkorpus angehoben, wodurch sie auch als unscheinbare Lüftungsschlitze durchgehen.

Cougar Puritas Logo
Cougar Puritas IO Panel

Am I/O-Panel befinden sich USB- und Headset-Anschlüsse sowie ein Knopf zur Steuerung der Lüftergeschwindigkeit.

In die obere Glasscheibe hat Cougar ein I/O-Panel aus Kunststoff eingelassen, auf dem die üblichen Start- und Reset-Buttons, zwei Klinkenanschlüsse für Headsets, zwei USB-3.0-Ports sowie Tasten zur Lüftersteuerung sitzen. Ein optisches Laufwerk findet in einem solchen Gehäuse selbstredend keinen Platz, den Verzicht auf einen USB Typ-C Port an der Front können wir im Jahr 2018 hingegen weniger leicht durchgehen lassen. Die Glasplatten sind an den Rändern weich abgeschliffen und bis auf eine einmalig unsauber aufgetragene Lackierung, welche an dieser Stelle ohnehin durch das Mainboard verdeckt wird, wies unser Testmuster keinerlei Verarbeitungsmängel auf. Update: Cougar hat uns ein weiteres Modell zu Verfügung gestellt, das keinerlei Lackfehler auf dem Mainboardtray aufwies. Das war bei unserem Testmuster wohl eine Ausnahme. 

Hohe Standfüße mit Gummisohlen verhindern das Verrutschen oder Kratzer auf dem Fußboden und gewährleisten den Luftstrom unterhalb des Gehäuses.

Innenraum & Installation

Um den Effekt der getönten Glasscheiben nicht zu verlieren, ist auch der stählerne Innenraum des Cougar Puritas komplett schwarz gefärbt. Für den Erhalt der Übersicht im Inneren sind außerdem die Frontlüfter durch einen großen Filter und das Netzteil durch eine im Boden platzierte Abdeckung räumlich vom restlichen System getrennt. Auch ein freistehender Festplattenkäfig kommt in dieser Form nicht zum Einsatz.

Cougar Puritas HardwareIm Innenraum ist massig Platz für leistungsstarke Hardware, die dank der Hartglasfenster gut zur Schau gestellt werden kann.

Stattdessen können zwei 3,5-Zoll-HDDs in der Vorrichtung unter der erweiterten Netzteil-Abdeckung montiert werden. Bis zu vier SSDs im 2,5-Zoll-Format können direkt auf besagter Abdeckung oder hinter dem Mainboard befestigt werden, allerdings wird hierfür im Gegensatz zu den werkzeuglos einsetzbaren 3,5-Zoll-Laufwerken zusätzliches Werkzeug benötigt. Eine Entkopplung der Laufwerke hat Cougar nicht vorgesehen. Auch für die Montage des Netzteils und der bis zu sieben Erweiterungskarten wird ein Schraubendreher vorausgesetzt.

Cougar Puritas Mainboardtray RückseiteAuf der Rückseite des Mainboardtrays und unter der Netzteilabdeckung befinden sich Vorrichtungen für Laufwerke.

Wer möchte, darf zudem bis zu drei 425-mm-Grafikkarten in den Glaskäfig von Cougar sperren. CPU-Kühler dürfen es sich mit einer maximalen Höhe von 160 mm in dem Gehäuse gemütlich machen. Das Mainboardtray ist für Mini-ITX-, Micro-ATX- sowie ATX-Mainboards ausgelegt. Beim Einbau der Hardware sind wir auf keine nennenswerten Herausforderungen gestoßen, die Installation verlief reibungslos.

Kühlung & Lautstärke

Wenn es etwas gibt, mit dem das Cougar Puritas noch mehr protzt als mit den Hartglasabdeckungen, dann sind das wohl die möglichen Lüfterpositionen. Durch die im Grunde offene Bauweise sind diese nicht auf extra ausgeschnittene Lufteinlässe angewiesen. So kommen unter anderem zwei optionale 120-mm-Lüfterpositionen inmitten des Gehäuses, zwischen Mainboard und Frontlüftern, zustande. In der Front (bereits vorinstalliert) und im Deckel lassen sich jeweils drei 120-mm-Lüfter anbringen. Zudem gibt es eine 120-mm-Vorrichtung am Boden und im Heck. Wer größere Lüfter von seinem vorherigen Gehäuse mitnehmen möchte, schaut hingegen in die Röhre.

Cougar Puritas IO RückseiteIm Cougar Puritas sind zahlreiche Lüftervorrichtungen vorhanden, allerdings werden nur 120-mm-Lüfter unterstützt.

Die drei vorinstallierten Cougar Vortex LED-Lüfter sind jeweils mit 33 LEDs ausgestattet, deren Schein sowohl in das Gehäuseinnere als auch nach außen gerichtet ist. Über die Lüftersteuerung an der Front lassen sich Drehgeschwindigkeit und Helligkeit regeln. Die Lautstärke fällt gering aus, ist aber insgesamt etwas höher als bei komplett geschlossenen Gehäusen, da der Schall an allen Seiten über den Spalt zwischen Seitenscheibe und Gehäuse entweichen kann. Gleichzeitig heizt sich der Innenraum hierdurch weniger stark auf als bei geschlossenen Gehäusen, wodurch die Lüfter nicht so stark aufdrehen müssen.

Cougar Puritas LüftersteuerungDas Gehäuse verfügt über eine integrierte Lüftersteuerung, die Anschlussmöglichkeiten für weitere Lüfter bietet.

Um Staub aus dem Gehäuseinneren fernzuhalten, ist das Cougar Puritas am Boden, in der Front und dem Deckel mit herausnehmbaren Staubfiltern bestückt. Außer den bis zu zehn Lüftern kann der Midi-Tower auch Wasserkühlungs-Lösungen an fünf verschiedenen Positionen aufnehmen (maximal 360 mm in der Front und im Deckel).

Fazit

Das Cougar Puritas ist mit seinem Rundum-Hartglas-Design und den vorinstallierten LED-Lüftern nicht nur optisch eine Wucht, sondern kann auch eine beachtliche Menge an Komponenten aufnehmen. Zehn Lüfter oder fünf Radiatoren ermöglichen umfangreiche Kühlungs-Experimente und auch drei lange Grafikkarten finden im Inneren Platz, während eine ausgedehnte Netzteilabdeckung und der Freiraum hinter dem Mainboardtray potentiell weniger ansehnliche Komponenten aus dem Blickfeld schaffen. Leider hat der Hersteller sowohl auf einen USB Typ-C Port, als auch auf Thumbscrews an den Erweiterungskartenslots verzichtet – schade. Für knapp 110 Euro bekommen eifrige PC-Bauer ein tolles Gehäuse zum Austoben.

Pro Contra
  • schönes Hartglas-Design
  • kein USB Typ-C
  • Airflow unscheinbar durch Seitenpanel-Platzierung gewährleistet
  • keine Thumbscrews an Erweiterungskartenslots
  • viel Platz für Kühlung
  • keine Entkopplung der Laufwerke
  • lange Grafikkarten möglich
 
  • Lüftersteuerung am I/O-Panel
 

Beitrag erstmals veröffentlicht am 10.07.2018

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Redakteur Robin im grünen Pulli Robin Cromberg

... studiert Asienwissenschaften und Chinesisch an der Universität Bonn und ist als Redakteur hauptsächlich für die Ressorts der Eingabe- und Audiogeräte bei Allround-PC.com zuständig, schreibt aber auch über Produktneuheiten aus vielen anderen Bereichen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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