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Test: Thermaltake View 71 TG

Midi-Tower mit edlem Glas-Kleid

Thermaltake verwendet schon seit längerer Zeit Glaselemente bei seinen Computergehäusen. Mit dem Thermaltake View 71 TG bietet der Hersteller nun einen schicken Midi-Tower mit Hartglas-Elementen auf gleich vier Seiten an.

Übersicht

Das Thermaltake View 71 TG wird in einer Standard-Variante mit zwei blauen LED-Lüftern und einer RGB-Version mit drei buntleuchtenden RGB-Lüftern angeboten. Das Grundgerüst ist jedoch bei beiden Modellen dasselbe: Beide Gehäuse besitzen ein schwarzes Stahl-Chassis und insgesamt vier Glas-Elemente an der Front, den beiden Seiten und auf dem Deckel. Im Inneren bietet das Gehäuse viele Möglichkeiten zur Anpassung und dem Einbau einer Wasserkühlung.

Technische Daten

Material Stahl (SPCC), Aluminium, Kunststoff, Hartglas
Gehäuse Midi-Tower
Formfaktor E-ATX, ATX, Micro ATX, Mini-ITX
Abmessungen in mm (B x H x T)
592 x 274 x 577 mm
Netzteilunterstützung 220 mm (ohne Bodenlüfter)
PCI/AGP Unterstützung 310 mm (mit HDD Käfig)
410 mm (ohne HDD Käfig)
CPU-Kühler Unterstützung 190 mm
I/O-Panel 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss, Power- & Reset-Button
Laufwerke 4x 2,5″ oder 4x 3,5″ (zugänglich)
6x 2,5″ oder 3x 3,5″ (verdeckt)
Erweiterungskartenslots 8 + 2 Slots (horizontal / vertikal)
Kühlung

Vorinstallierte Lüfter:
1x 140 mm (Vorne, Riing Blue LED)
1x 140 mm (Heck, Riing Blue LED)

Optionale Lüfter:
3x 120 / 2x 140 mm (Vorne)
3x 120/ 3x 140 mm (Deckel)
2x 120 mm (Boden)
1x 120/140 mm (Heck)

Wasserkühlung:
1x 360 oder 420 mm (Vorne)
1x 360 oder 420 mm (Deckel)
1x 120 oder 140 mm (Heck)
1x 240 mm (Boden)
1x 360 oder 420 mm (Rechts, Mainboard-Tray)

Lüftersteuerung Nein
Besonderheiten 5mm Hartglas-Elemente, Seitenteile mit Scharnier (Tür), modulares Design, Riser-Support für Grafikkarten
Gewicht 18,90 kg
Preis 179,90 Euro / 209,90 Euro (Standard-Modell / RGB-Modell)

Lieferumfang

Design & Eigenschaften

Das Thermaltake View 71 TG basiert auf einem Grundgerüst aus schwarz lackierten Stahl. Über dem Grundgerüst trägt das Gehäuse ein Kleid aus Hartglas. Die vier Glasplatten verleihen dem View 71 TG ein schlichtes, aber edles Design, das trotz vieler Kanten ein stimmiges Gesamtbild abgibt. Das Gehäuse schlägt mit seinem Design in eine ähnliche Kerbe, wie das Corsair Crystal 570X (zum Testbericht). Auch die Verarbeitung kann vollends überzeugen.

Das View 71 TG ist mit getöntem Glas ausgestattet, das immer noch genügend Sicht ins Innere frei gibt.

Die Glasplatten werden von Kunststoff-Elementen auf Front und Deckel getragen, die zudem zusätzlichen Raum für Lüfter schaffen. Die Hartglas-Elemente werden mit Thumbscrews verschraubt und können dadurch ohne großen Aufwand abgenommen werden. Thermaltake setzt auch beim restlichen Gehäuse auf eine größtenteils werkzeugfreie Installation.

Beide Seitenteile verfügen über Scharniere, so wird das Seitenteil zur „Swing Door“.

Auf jeder Seite befindet sich eine schwenkbare Tür, die ebenso wie die anderen Glasplatten leicht abgenommen werden kann. So gewährt das Gehäuse dem Nutzer einen schnellen Zugriff ins Innere. Die Scharniere sind dabei aus schwarz eloxiertem Aluminium gefertigt, was in Kombination mit dem getönten Glas sehr schick aussieht. Da das View 71 TG auf einen 5,25-Zoll-Schacht verzichtet, konnte Thermaltake zusätzlichen Platz für Lüfter in der Front realisieren. Dadurch lässt sich beim Einsatz einer Wasserkühlung sogar ein 420 mm Radiator verbauen, doch dazu später mehr beim Thema Kühlung.

 

Die Glaselemente können entfernt werden, was bei der Vorderseite auch Voraussetzung ist, um an den Staubfilter zu gelangen.

Das Frontpanel sitzt an der oberen Frontkante zwischen zwei Glaselementen. Thermaltake bietet hier neben zwei USB 2.0-Anschlüssen auch zwei USB 3.0-Ports und die üblichen HD-Audio-Anschlüsse. Auf einen schnelleren USB 3.1 Gen 2-Anschluss verzichtet Thermaltake hingegen.

Das I/O-Panel bietet ausreichend viele Anschlüsse, ein USB 3.1-Anschluss fehlt jedoch.

Eine weitere Besonderheit präsentiert sich auf der Rückseite. Hier zeigen sich neben acht herkömmlichen (horizontalen) Erweiterungs-Slots auch zwei vertikal angeordnete Slots. Dadurch kann der Nutzer die Grafikkarte um 90 Grad gekippt verbauen und sie mit einer Riser-Karte an das Mainboard anschließen. Während die Montage-Halterung direkt im Gehäuse verbaut ist, muss eine Riser-Card separat erworben werden. Thermaltake bietet hierfür das passende Zubehör in Form der Thermaltake TT Premium PCI-E 3.0 Extender – 300mm an.

Innenraum & Installation

Der Innenraum des Thermaltake View 71 TG ist teil-modular aufgebaut. In erster Linie ist das Layout für Mainboards bis zum E-ATX Format ausgelegt, kann aber auch für Mini-ITX Platinen verwendet werden. Auf eine Unterteilung in zwei Kammern verzichtet der Hersteller, stattdessen wird auf viel Platz hinter dem Mainboardtray für ein aufgeräumtes Kabelmanagement gesetzt.

Der Innenraum bietet viel Platz für Hardware-Spielereien, besonders die vertikale Grafikkartenhalterung ist ein optisches Highlight.

Neben der Halterung für den vertikalen Einbau der Grafikkarte stechen besonders die beiden HDD-Käfige hervor. Sie bieten Platz für vier Laufwerke (2,5 Zoll oder 3,5 Zoll), weitere Installationsplätze befinden sich auf der Rückseite.

Hinter dem Mainboardtray ist genügend Platz für ein sauberes Kabelmanagement und weitere Speicherlaufwerke.

Hierbei kommt besonders der modulare Ansatz zum Vorschein: Der rechte Bereich des Mainboardtrays kann entweder für zusätzliche Speicherlaufwerke oder beispielsweise eine Wasserkühlung genutzt werden. Das Gehäuse bietet dafür drei einzeln herausnehmbare Vorrichtungen zur Montage von bis zu drei 3,5- oder sechs 2,5-Zoll-Laufwerken.

Der Festplattenkäfig sollte für die meisten Nutzer ausreichend viele Laufwerksschächte bieten.

Trotz des größer wirkenden Midi-Tower Designs weist das View 71 TG ein paar Limitierungen auf. CPU-Kühler dürfen bis zu 190 mm hoch sein und Grafikkarten werden mit einer Länge von maximal 410 mm unterstützt. Wird ein HDD-Käfig genutzt, verkürzt sich der Platz auf maximal 310 mm. Netzteile haben bis zu 220 mm Freiraum, wenn auf einen Bodenlüfter verzichtet wird.

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Kühlung & Lautstärke

Damit die Hardware nicht zu warm wird, spendiert Thermaltake dem View 71 TG eine breite Palette an Kühlmöglichkeiten. Ab Werk ist das Gehäuse lediglich mit zwei Riing 140-mm-Lüftern, jeweils ein Lüfter sitzt dabei in der Front und im Heck, ausgestattet. Der Nutzer kann darüber hinaus folgende Lüfterkonfigurationen realisieren: Drei 120- oder zwei 140-mm-Lüfter haben in der Front Platz und drei 120- oder drei 140-mm-Lüfter können im Deckel verbaut werden. Zudem lassen sich zwei 120-mm-Lüfter im Boden und ein 120- oder 140-mm-Rotor im Heck installieren.

Das Thermaltake View 71 TG hat einen großen Innenraum, wodurch auch leistungsstarke Hardware Platz findet.

Dementsprechend gestalten sich auch die Konfigurationen für eine Wasserkühlung, folgende Wärmetauscher können (maximal) verbaut werden: Ein 360- oder 420-mm-Radiator passt in die Front, ein 360- oder 420-mm-Wärmetauscher findet im Deckel Platz, ein 120- oder 140-mm-Modell kann im Heck installiert werden und ein 240-mm-Radiator lässt sich am Boden befestigen. Als zusätzliche Befestigungsmöglichkeit steht der rechte Bereich des Mainboardtrays bereit, wo auf Wunsch ein 360- oder 420-mm-Radiator verbaut werden kann. Wichtig ist dabei immer, dass die maximale Dicke der Radiatoren (je nach Konfiguration) beachtet werden muss.

 

 Es gibt zahlreiche Lüftungsmöglichkeiten, um die Hardware optimal zu kühlen.

Eine integrierte Lüftersteuerung bietet das Thermaltake View 71 TG nicht an. Dafür hat der Hersteller allerdings auf der Gehäuserückseite drei rundliche Ausgänge für Schläuche einer Wasserkühlung platziert. Thermaltake möchte damit vor allem auf die Tauglichkeit für Wasserkühlungen hinweisen, die der Hersteller gerne als „Tt LCS Certified“ bezeichnet.

Die Grafikakrte lässt sich vertikal installieren, allerdings liegt dem Lieferumfang kein Riser-Kabel bei, daher dient das Foto nur der Illustration.

Gegen das Eindringen von Staub sollen zwei große Staubfilter in der Front und auf der Unterseite sorgen. Während der Filter auf der Unterseite vom Gewebe her etwas feiner ist und leicht entnommen werden kann, ist der Staubfilter in der Front etwas grober und fest in der Frontpartie verbaut. Ein Reinigen ist dann nach Abnahme der vorderen Glasplatte, beispielsweise mit einem Staubsauger, möglich.

Der untere Staubfilter lässt sich leicht entnehmen und schützt den kompletten Boden vor Staub.

Die Lautstärke ist im Betrieb nicht übermäßig hoch, da die beiden Riing-Lüfter nur bis 22 dBa gehen. Durch eine fehlende Dämmung und das recht offene Design lassen sich jedoch mehr Geräusche aus dem Innenraum wahrnehmen als bei anderen Gehäusen. Dem gegenüber stehen eine bessere Belüftung und die großen Lüftungsöffnungen, die zu einer erhöhten Frischluftzufuhr führen.

Fazit

Thermaltake treibt den Trend mit getöntem Hartglas nahezu auf die Spitze und verpasst dem Gehäuse insgesamt vier Glaselemente. Das Gehäuse wirkt dementsprechend sehr hochwertig und überzeugt mit seiner schlichten, doch edlen Optik. Im Inneren bietet das View 71 TG Platz für große High-End-Hardware. Zudem hat Thermaltake ein teil-modulares Layout integriert, der Nutzer kann zwischen diversen Konfigurationen mit Speicherlaufwerken, HDD-Käfigen und der Installation einer Wasserkühlung spielen. Ein weiteres Highlight des View 71 TG ist die vertikale Montage der Grafikkarte, wodurch diese besser zur Geltung kommt. Durch den 90 Grad gedrehten Einbau wird allerdings auch ein Riser-Kabel vorausgesetzt, welches leider nicht im Lieferumfang enthalten ist. Das Gehäuse zeichnet sich außerdem durch viele Kühlungsoptionen aus. Sowohl in der Front als auch im Deckel und am Boden gibt es mehrere Plätze für zusätzliche Lüfter oder Wärmetauscher.

Positive Eigenschaften sind in erster Linie die hervorragende Verarbeitung, das hochwertige Design sowie die einfache Montage und der große Innenraum. Negativ aufgefallen ist der fehlende frontseitige USB 3.1 Typ C-Anschluss, da dieser USB-Standard weiter auf dem Vormarsch ist und immer mehr Nutzer ein Mainboard mit passender Schnittstelle besitzen dürften. Zudem vermissen wir eine Lüftersteuerung, die die Regelung der Lüftergeschwindigkeit der (in der Theorie) zahlreichen Lüfter vereinfacht hätte. Das Thermaltake View 71 TG wird vom Hersteller zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 179,90 Euro angeboten. Aktuell liegt der Preis für das Gehäuse bei circa 155 Euro. Für etwas mehr Farbe im Gehäuse gibt es die RGB-Variante, die preislich bei 209,90 Euro (UVP) liegt. Der Straßenpreis beträgt zum Testzeitpunkt rund 185 Euro.

Pro Contra
  • schickes Design mit vier Hartglas-Platten
  • kein USB 3.1 Gen2 oder USB Typ-C
  • viel Platz im Inneren für Highend-Hardware
  • nur unterer Staubfilter leicht entnehmbar
  • leicht modularer Ansatz im Innenraum
  • keine integrierte Lüftersteuerung
  • Staubfilter
 
  • zwei vorinstallierte Lüfter
 
  • viele Kühlungsmöglichkeiten + Wasserkühlungs-Optionen
 
  • größtenteils werkzeuglose Montage
 
  • gutes Kabelmanagement
 

 

 

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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