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Sharkoon Elite Shark CA300T im Gehäuse-Test

Viel Platz im Oberklasse-Tower
Das Sharkoon Elite Shark CA300T ist ein großes Oberklasse-Gehäuse, das durch eine hochwertige Verarbeitung und besonders viel Platz im Innenraum punkten soll. Kann der teure ATX-Tower des ansonsten auf Budget-Produkte orientierten Herstellers im Test überzeugen?

Übersicht

Sharkoons Elite Shark CA300T ist seit Ende September in den Farben Schwarz und Weiß verfügbar. Der Preis beläuft sich auf 149,90 Euro, womit das Gehäuse eindeutig in einer hochpreisigen Liga mitspielt. Es ist das bislang teuerste Gehäuse von Sharkoon, nachdem sich der Hersteller bereits 2019 mit dem Elite Shark CA200M (Test) in die Oberklasse gewagt hat. Der genannte Vorgänger kostet derzeit noch 119 Euro.

Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Der überwiegend aus Stahl bestehende Tower ist mit 50,5 x 23,5 x 52 Zentimetern (L x B x H) relativ groß und ist mit 14,7 Kilogramm nicht besonders leicht. Die extravagant designte Mesh-Front weist ein geometrisches Muster mit eckiger Optik auf. Hinter der aus Stahl bestehenden Mesh-Abdeckung sind drei transparente 120-Millimeter-Lüfter mit ARGB-Beleuchtung ersichtlich.

Links und rechts am Gehäuse befinden sich leicht getönte Hartglas-Seitenteile. Die rechte Scheibe ist im unteren Viertel komplett geschwärzt, um den Bereich des Netzteils zu verdecken. Die vordere Abdeckung umfasst ein Aluminiumrahmen, in dem linksseitig auch die Anschlüsse integriert sind. Neben zwei Audiobuchsen gibt es zweimal USB 3.0 mit bis zu fünf Gigabit pro Sekunde und einmal USB-C mit bis zu zehn Gigabit pro Sekunde. Eine Power-Taste und ein Knopf für die Beleuchtung sind natürlich ebenfalls vorhanden. Die Anschlüsse werden durch die Frontlüfter mitbeleuchtet.

Im hinteren Teil des Gehäuses ist ein weiterer 120-Millimeter-Lüfter mitsamt Beleuchtung anzutreffen. Die Lichtshow lässt sich entweder über ARGB-Software oder manuell über die entsprechende Taste steuern. Beim Durchschalten mit der Taste stehen 20 verschiedene Modi zur Auswahl, sieben davon zeigen eine bestimmte Farbe an. Die Oberseite lässt sich durch Lockern zweier Daumenschrauben abnehmen und darunter liegt ein magnetischer Staubfilter. Ein weiterer Filter ist unten seitlich herausziehbar und die Mesh-Front dient ebenfalls zum Abhalten von Staubpartikel.

Um die Glasseiten für den Zusammenbau zu entnehmen, müssen Besitzer zwanghaft vorher den Deckel demontieren. Anschließend werden sie nach oben aus ihren Verankerungen geschoben. Einige Konkurrenzmodelle setzen auf einen etwas effizienteren Aufbau, der einhändiges und schnelles Öffnen ermöglicht. Um die Front abzunehmen, müssen sechs Schrauben und eine Blende entfernt werden. Beim Blick auf die Rückseite fallen zudem acht horizontale und zwei vertikale Erweiterungsblenden ins Auge.

Zusammengefasst macht das große Gehäuse, nicht zuletzt aufgrund des Gewichts, einen guten Eindruck. Die Materialien sind wertig und lassen sich nicht einfach verbiegen. Auch die zwei Glasseiten machen optisch in Kombination mit der Beleuchtung einiges her. Einzig die recht breiten Spaltmaße an der Oberseite und die unten gummierten Kunststofffüße schmälern den soliden Verarbeitungseindruck etwas.

Innenraum und Installation

Das Innere des CA300T ist durch eine Netzteilabdeckung in zwei Bereiche unterteilt. Im geräumigen Hauptbereich finden sogar große E-ATX-Mainboards Platz. Prozessorkühler dürfen bis zu 16,5 Zentimeter (cm) hoch sein, Grafikkarten bis zu 40 cm lang, beziehungsweise sogar maximal 42,5 cm, wenn der mittlere Frontlüfter ausgebaut wird.

Eine ab Werk montierte GPU-Stütze soll schwere Grafikkarten am Ende des Kühlers halten und Biegen verhindern. Das ist zwar ein nettes Extra, nur interferierte die Stütze selbst auf der zweiten und tiefsten Montageposition mit unserer 30,5 Zentimeter langen Testgrafikkarte. Dabei blockierte sie entweder mit dem gummierten Teil einen Lüfter oder die Schraube kam mit der Abdeckung der Grafikkarte direkt in Kontakt. Lohnenswert ist die GPU-Stütze demnach eher nur für kürzere Grafikkarten. Ein vertikaler GPU-Einbau ist übrigens möglich, erfordert aber ein optional erhältliches Montage-Kit.

Gummierte Auflagen im Boden des Gehäuses entkoppeln das Netzteil, welches bis zu 24 cm lang sein darf. Hinter dem Mainboard gibt es Platz für zwei Laufwerke bis zu 3,5 Zoll und in einem Festplattenkäfig am Gehäuseboden lassen sich zwei weitere Laufwerke mit 2,5 oder 3,5 Zoll montieren. Im Hauptbereich des Innenraums befinden sich auf der Netzteilabdeckung noch drei weitere Montagemöglichkeiten für 2,5-Zoll-Laufwerke. Auf dem vordersten Platz lässt sich alternativ noch eine Wasserpumpe befestigen. Insgesamt können Besitzer also entweder bis zu vier 3,5-Zoll-Festplatten und drei 2,5-Zoll-SSDs oder wahlweise bis zu sieben 2,5-Zoll-SSDs verbauen. Sollte der Festplattenkäfig nicht benötigt werden, lässt sich dieser auch leicht entfernen, um mehr Raum für Kabel zu schaffen.

Sharkoon hat viele Kabeldurchführungen integriert, von denen ein Großteil gummiert ist. Eine umklappbare Kabelverdeckung sorgt optisch für Ordnung. Auf der gegenüberliegenden Seite kaschiert eine Metallblende die zum Mainboard durchgehenden Kabel. Für Kabelmanagement ist viel Platz vorhanden und die RGB-Kabel der Lüfter sind bereits standardmäßig sortiert an einem Hub angeschlossen. Drei freie Anschlüsse für zusätzliches ARGB-Zubehör mit drei Pins (fünf Volt) gibt es dort ebenfalls.

Kühlung und Lautstärke

Die werksseitige Lüfterausstattung des Elite Shark CA300T ist bereits üppig, doch das Sharkoon-Gehäuse bietet noch viel mehr Kühlmöglichkeiten. Vorne sind maximal drei 140-Millimeter-Lüfter, beziehungsweise ein 420-Millimeter-Radiator möglich, im Deckel können auf Wunsch bis zu drei 120-Millimeter-Lüfter, beziehungsweise ein 360-Millimeter-Radiator montiert werden. Der hintere 120-Millimeter-Lüfter lässt sich zudem um einen gleich großen Radiator ergänzen. Für genügend Luftzirkulation ist mit der standardmäßigen Konfiguration gemeinsam mit einem CPU-Luftkühler oder einer CPU-Wasserkühlung (AiO) bereits gesorgt, ein Custom-Loop wäre aber auch machbar.

Unser Testsystem besteht aus einem AMD Ryzen 5 3600, einem be quiet! Dark Rock Slim (Test) und einer Asus ROG Strix RTX 2070 OC Grafikkarte. Im Leerlauf mit automatischer Lüftereinstellung erreichte der Prozessor durchschnittlich 27 Grad Celsius und die Grafikkarte durchschnittlich 32 Grad. Mit voller Lüfterleistung sanken die durchschnittlichen Idle-Temperaturen auf 24 Grad bei der CPU und 28 Grad bei der GPU. Beim Extremtest mit Prime95 und FurMark erwärmte sich der Ryzen-Prozessor bei automatischer Lüfterleistung auf maximal 81 Grad und bei voller Lüfterleistung auf 79 Grad. Die Grafikkarte blieb unter Last in beiden Szenarien bei einer Maximaltemperatur von 70 Grad Celsius. Die Raumtemperatur betrug während des Tests zwischen 20,5 bis 21 Grad.

Unter Last arbeiteten die 3-Pin-Gehäuselüfter mit rund 2.000 bis 2.300 Umdrehungen pro Minute (rpm), während der PWM-Lüfter des CPU-Kühlers maximal 1.500 rpm schaffte. Das System war währenddessen (bei maximaler Lüfterdrehzahl) hörbar, aber nicht störend. Mit aufgesetzten Kopfhörern können Besitzer die Lüfter ohnehin nicht wahrnehmen. Im wenig anspruchsvollen Office-Betrieb machte sich das Gehäuse akustisch nicht bemerkbar.

Insgesamt sind die Temperaturen im Idle-Betrieb gut, unter Last kann die Kühlleistung aber nicht sonderlich beeindrucken. Eventuell erzeugen die Frontlüfter für geringere CPU-Temperaturen nicht genügend Druck. Eine oben montierte AiO-Wasserkühlung dürfte die Abwärme womöglich noch effizienter aus dem Gehäuse leiten. Unser getesteter CPU-Kühler ist bewusst kein Top-Modell, damit mehr ein durchschnittliches System simuliert werden kann. Anzumerken ist, dass unser Stresstest die Hardware mehr fordert als Spiele es im Regelbetrieb machen würden, weshalb die Temperaturen im Gaming-Betrieb etwas geringer ausfallen dürften.

Fazit

Mit dem Elite Shark CA300T bietet Sharkoon ein edles und vor allem geräumiges Gehäuse mit einigen Premium-Eigenschaften an. Die Verarbeitung ist wertig und die Beleuchtung ein Hingucker. Positiv sind besonders die zahlreichen Montagemöglichkeiten für Speicher, Lüfter und Radiatoren. Die Kabelabdeckungen sorgen zudem für eine aufgeräumte Optik, auch wenn man kein Profi in Sachen Kabelmanagement ist.

Ein Lüfter-Hub oder generell PWM-Lüfter wären für den Preis noch nett gewesen. Wünschenswert wäre noch eine einfachere Lösung zum Entfernen des Decksels und der Front gewesen, um einerseits die Glasseiten schneller abzunehmen und andererseits den vorderen Staubfilter leichter reinigen zu können.

Im Ganzen kann das CA300T überzeugen, hebt sich aber nicht besonders von der Konkurrenz ab. Mit einem leicht geringeren Preis wäre das Gehäuse empfehlenswerter im Vergleich zu ähnlichen Modellen von be quiet!, Corsair, Phanteks und Co.

Gehäuse
Allround-PC.com Award
10/2020
Sharkoon Elite Shark CA300T
Empfehlung

Pro

  • vier vorinstallierte ARGB-Lüfter mit Controller für Beleuchtung
  • gute Verarbeitung und zwei Hartglasseiten
  • viel Platz im Gehäuse
  • sinnvolle Kabelabdeckungen

Contra

  • Entfernen der Seiten und der Front etwas umständlich
  • keine PWM-Lüfter
  • Kühlung trotz zahlreicher Lüfter nur „OK“

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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