Test: Fractal Design Define 7 Gehäuse – Der Perfektion so nah‘

Define R6 mit Feinschliff
Das Fractal Design Define 7 ist die neueste Inkarnation der beliebten Define-Serie des schwedischen Herstellers. Wir haben das Gehäuse getestet und zeigen euch, welche Unterschiede es im Vergleich zum Vorgänger gibt.

Übersicht

Die Gehäuse der Fractal Design Define-Serie zählen zu den besten am Markt und können in unseren Test regelmäßig Topwertungen einfahren. Bei der neuen Generation gibt es zum Start erstmals zwei unterschiedlich große Versionen.

Fractal bietet das Gehäuse in zwei verschiedenen Größen an. Links seht ihr den eigentlich Nachfolger des Define R6.

Das Fractal Design Define 7 kann als Nachfolger des Define R6 (zum Testbericht) angesehen werden und wird in diesem Test von uns beleuchtet. Für ein größeres Platzangebot gibt es mit dem Define 7 XL noch eine geräumigere Version. Doch kann auch die siebte Generation an den Erfolg der Vorgänger anknüpfen?

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Fractal Design Define 7 misst 533 x 240 x 451 mm, was in etwa den Abmessungen des Define R6 entspricht. Beim Design hat sich auf dem ersten Blick wenig geändert, die Änderungen und neuen Funktionen sind im Detail zu suchen.

Fractal Design fertigt die Front aus Aluminium und verleiht dem Gehäuse somit eine hochwertige Optik.

Die Front besteht nach wie vor aus Aluminium und lässt sich wie eine Tür öffnen. Im Auslieferungszustand öffnet sie nach rechts, sie lässt sich aber auch auf die andere Seite verlagern, damit sie nach links öffnet. Bei geöffneter Front ist auf der Innenseite der Tür Dämmmaterial erkennbar.

Die Vorderseite lässt sich wie eine Tür öffnen und auf Wunsch auch in die andere Richtung öffnen.

Die vorderen Lüfter werden von einem Gitter verdeckt, das innen mit einem Luftfilter ausgestattet ist. Eine kleine Neuerung ist die Blende des 5,25-Zoll-Laufwerksschachts, die jetzt im gleichen Design wie das Lüftergitter gehalten ist. Luft ziehen die Lüfter wie gehabt über die seitlichen Lufteinlässe an.

Das I/O-Panel beginnt im vorderen Bereich der Oberseite und unterscheidet sich nicht von der USB C-Variante des Define R6. Zusätzlich zum USB C-Anschluss (3.2 Gen2) stehen je zwei USB 2.0- sowie USB 3.0-Anschlüsse zur Verfügung. Zwei Audioanschlüsse für ein Headset sowie der obligatorische Power- und Reset-Knopf sind ebenfalls vorhanden.


Der Deckel besteht beim Fractal Design Define 7 aus einem Stück, während beim Vorgänger noch eine herauslösbare ModuVent-Abdeckung integriert ist. Beim Define 7 lässt sich die Oberseite dafür vollständig entfernen, um an den Innenraum zu gelangen und Kühlungskomponenten einzubauen. Der geschlossene Deckel lässt sich außerdem gegen einen perforierten austauschen, um eine bessere Kühlung zu erzielen.

...lässt sich aber durch eine perforierte Abdeckung wechseln.
Das Top-Cover deckt die Oberseite komplett ab...

Die Seitenteile bestehen aus Metall (rechts) beziehungsweise Hartglas (links). Fractal Design bietet verschiedene Versionen an, die sich hinsichtlich der Tönung des Seitenfenster unterscheiden oder dieses durch ein Metallseitenteil ersetzen. Die Seitenteile werden nach wie vor an der Oberseite geschlossen und müssen nicht wie bei älteren Gehäusen von hinten nach vorne geschoben werden.

Grafikkarten lassen sich erneut vertikal installieren, wofür ein optionales Riser-Kabel vorausgesetzt wird.

Die Verarbeitung befindet sich wie gewohnt auf einem hohen Niveau, allerdings erkennen wir einen Abstrich bei den Standfüßen. Anstelle von verchromten Standfüßen kommen beim Define 7 schwarze Kunststofffüße zum Einsatz.

Innenraum & Installation

Bei den Funktionen und der Ausstattung unterscheidet sich das Define 7 in einigen Bereichen vom Define R6. In beiden Gehäusen finden Mainboards vom Mini-ITX- bis hin zum E-ATX-Formfaktor Platz.

Die Netzteilabdeckung separiert den Innenraum in zwei Bereiche.

Beim Define 7 erhöht sich der Platz für Grafikkarten von 440 auf 467 mm Länge. Bei Verzicht auf die Frontlüfter ist sogar der Einbau von 491 mm langen Grafikkarten möglich. Diese Angaben beziehen sich auf das offene Layout, in dem das Gehäuse ausgeliefert wird und das über eine geringere Anzahl an Laufwerkspositionen verfügt.

Im sogenannten Storage-Layout dürfen Grafikkarten maximal 315 mm lang sein, was gegenüber dem Vorgänger ein Plus von 15 mm darstellt. Die CPU-Kühler-Limitierung bleibt mit 185 mm hingegen unverändert.

Im Netzteiltunnel lassen sich zwei Festplattenkäfige installieren. 

Unter der Netzteilabdeckung lässt sich ein 353 mm (mit einem HDD Käfig) beziehungsweise 227 mm (zwei HDD-Käfige) langes Netzteil installieren. Eine Neuerung betrifft eine Blende, mit der sich die offene Seite der Netzteilabdeckung abdichten lässt. Die Möglichkeit ist vor allem für Nutzer interessant, die beide Seiten mit einem Hartglasfenster ausstatten möchten.

...sodass auch die rechte Seite getrost mit Hartglas versehen werden kann.
Eine Abdeckung verdeckt die Laufwerke und Kabel...

Bei der Unterbringung der Laufwerke gibt es ebenfalls Änderungen. Beim Define R6 werden die 3,5-Zoll-Laufwerksschlitten im offenen Layout auf der Rückseite des Mainboardtrays angebracht. Das Define 7 besitzt hingegen einen Festplattenkäfig unterhalb der Netzteilabdeckung.

Für 2,5-Zoll-Laufwerke stehen wieder dedizierte Laufwerkshalterungen zur Verfügung.

Der HDD-Käfig lässt sich verschieben, komplett entfernen und auf Wunsch mit einem optionalen zweiten Käfig ergänzen. Im Käfig sind zwei Halterungen für 2,5- sowie 3,5-Zoll-Laufwerke enthalten. 3,5-Zoll-Laufwerke werden wie gewohnt durch Gummipuffer entkoppelt, eine werkzeuglose Montage ist hingegen nicht gegeben.

Es gibt außerdem neue Multi-Brackets, mit denen vier weitere Laufwerke (sowohl 2,5- sowie 3,5-Zoll) installiert werden können. Es stehen Positionen auf der Rückseite des Mainboardtrays, auf der Netzteilabdeckung sowie im Deckel zur Verfügung. Auf dem Mainboardtray befinden sich zusätzlich zwei 2,5-Zoll-Halterungen, die alternativ auf der Netzteilabdeckung montiert werden können.

Festplatten lassen sich entkoppelt installieren, damit sie keine Vibrationen auf das Gehäuse übertragen.

Im Storage-Layout wird ein Teil des Mainboardtrays nach vorne geschoben, um als Befestigung für die Laufwerksschlitten zu fungieren. Beim Vorgänger war dies noch die Standardkonfiguration, in der das Gehäuse ausgeliefert wurde. Fractal Design liefert insgesamt sechs dieser Laufwerksschlitten sowie ein Multi-Bracket mit.

Das Storage-Layout bietet die Option insgesamt 14 Laufwerke unterzubringen, im offenen Layout sind es maximal neun Laufwerke. Beim Define R6 sind es hingegen maximal elf (Storage-Layout) beziehungsweise zwei Laufwerke (offenes Layout). Hinzu kommen noch die zwei SSD-Halterungen, die durch den Erwerb optionaler Halter auf vier Stück aufgestockt werden können.

Kühlung & Lautstärke

Die Lüfterkonfiguration ist weitestgehend gleichgeblieben, allerdings sind die Angaben jetzt sowohl für das offene als auch das Storage-Layout gültig. Es sind insgesamt drei 140-mm-Lüfter vorinstalliert, davon zwei in der Front und einer im Heck. Bei Verzicht auf ein optisches Laufwerk passen drei 140-mm-Lüfter in die Front, gleiches gilt für den Deckel. Am Boden ist für zwei Lüfter mit 140 mm Platz.

Am Lüfterhub lassen sich zahlreiche Gehäuselüfter anschließen, selbst wenn das Mainboard nicht genügend Anschlüsse bietet.

Die Lüfter können am Nexus+2 Fan Hub angeschlossen werden, wodurch lediglich ein Kabel mit dem Mainboard verbunden werden muss. Am Hub lassen sich sechs 3-Pin-Lüfter sowie drei 4-Pin-Lüfter, darunter auch der CPU-Kühler, betreiben. Luftfilter befinden sich an allen wichtigen Positionen und sind leicht zu erreichen, sodass eine regelmäßige Reinigung kein Problem darstellen sollte.

Freunde von Wasserkühlern haben die Möglichkeit einen maximal 280 mm großen Radiator am Boden, einen 360-mm-Radiator in der Front und einen maximal 420 mm großen Radiator im Deckel zu installieren. Allerdings gehen die Bestückung der Front oder des Deckels mit derart großen Radiatoren mit dem Verzicht auf das 5,25-Zoll-Laufwerk einher.

Am Boden befindet sich ein langer Staubfilter, der zum Reinigen an der Front herausgezogen wird.

Beim Radiator im Deckel muss zudem beachtet werden, dass die Komponenten auf dem Mainboard maximal 36 mm hoch sein dürfen. Im vorderen Bereich der Netzteilabdeckung lässt sich zudem ein Ausgleichsbehälter installieren.

Im Fractal Design Define 7 findet leistunsstarke Hardware Platz, die im Auslieferungszustand gut gekühlt wird.

Die Kühlung kann sich im Auslieferungszustand sehen lassen. Unser Core i9-7900X wird 65°C und unsere KFA2 RTX 2080 OC 76°C warm. Mit dem perforierten Deckel verbessert sich die Temperaturentwicklung ein bisschen, sodass die GPU-Temperatur auf 74°C sinkt. Der Geräuschpegel hält sich in Grenzen, was sicherlich auch den zahlreichen Dämmmatten zu verdanken ist.

Fazit

Der Sprung vom Define R6 auf das Define 7 fällt geringer aus als noch beim R5 auf das R6. Fractal Design liefert dennoch ein sehr gutes Gehäuse ab, das eine hohe Verarbeitungsgüte mit einem hohen Funktionsumfang paart.

Die Verbesserungen mögen zwar gering ausfallen, sind aber durchweg sinnvoll. Fractal Design liefert das Gehäuse nicht mehr im Storage-Layout aus, sondern mit einem offenen Innenraum. Die meisten Nutzer dürften von den vielen Laufwerksmöglichkeiten des Storage-Layouts keinen Gebrauch machen und sparen sich somit den Umbau auf das offene Layout. Dieses bietet beim Define 7 außerdem mehr Laufswerksvorrichtungen.

Fractal Design nutzt den Platz im Inneren besser, sodass längere Grafikkarten installiert werden können. Die Kühlkonfiguration des offenen Layouts lässt sich außerdem auch im Storage-Layout anwenden.

Das Fractal Design Define 7 ist in der von uns getesteten Variante zehn Euro teurer als das Define R6 in der USB C-Varianten und kostet 174,99 Euro.

Gehäuse
Allround-PC.com Award
02/2020
Fractal Design Define 7
Empfehlung

Pro

  • ansprechendes Hartglas-Design
  • USB Typ C-Anschluss
  • viel Platz für High End-Hardware
  • Staubfilter an allen wichtigen Positionen
  • drei Lüfter vorinstalliert
  • integriertes Lüfter-Hub
  • viele Kühlmöglichkeiten
  • gutes Kabelmanagement

Contra

  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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