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Test: MSI MPG Gungnir 110R – vier ARGB-Lüfter ab Werk

Schicker Midi-Tower mit Potenzial!
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Das Gehäuse-Debüt feierte MSI bereits letztes Jahr mit dem MPG Sekira 500X, jetzt bringt der Hersteller mit dem Gungnir 110R ein weiteres Gehäuse auf den Markt. Der Midi-Tower ist deutlich kompakter, bietet gleich zwei Hartglas-Elemente und will natürlich ebenfalls mit einer RGB-Beleuchtung hervorstechen. Was das Modell sonst noch zu bieten hat und ob es in der Praxis überzeugen kann, klären wir in diesem Testbericht.

Übersicht

Im Gehäuse-Portfolio von MSI befinden sich mittlerweile einige Modelle, das neuste Mitglied davon ist das MPG Gungnir 110R. Das Case startet für knapp 90-95 Euro und ist ab Werk direkt mit vier RGB-Lüftern ausgestattet. Alternativ gibt es noch das Gungnir 110M, welches jedoch auf das Glas-Element auf der Front verzichtet und stattdessen Meshgitter für mehr Luftzufuhr nutzt. Übrigens: wenn ihr euch unsicher seid, welches Gehäuse das für euch vielleicht richtige ist, hat MSI einen recht übersichtlichen Guide erstellt – „Wie wählt man das richtige Gaming-PC-Gehäuse?“

Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Das MSI MPG Gungnir 110R setzt auf einen Stahl-Korpus, der auf der Front von einer leicht spitz zulaufenden Abdeckung aus Kunststoff und Hartglas geschmückt wird. Das zweigeteilte Design sorgt für einen schlichten Look, der durch die RGB-Lüfter jedoch immer noch einen Hauch „Gaming“ mit sich bringt. Die Verarbeitung kann sich insgesamt wirklich sehen lassen, wir konnten keine Unregelmäßigkeiten oder Mängel feststellen. Die Materialien machen einen robusten Eindruck und sorgen, besonders durch die Verwendung von Glas, für ein hochwertiges Design.

Mit einer Größe von 450 x 430 x 215 mm ist das Gungnir 110R deutlich schlanker als andere Midi-Tower und wirkt somit nicht ganz so massiv. Auf der linken Seite sitzt ein großes Hartglasfenster, das einen wunderbaren Blick auf die Komponenten im Inneren ermöglicht. Auch die Beleuchtung profitiert natürlich davon und kann die RGB-Party so voll entfalten. Das Frontpanel sitzt auf der Oberseite und beherbergt neben 2x USB 3.2 Gen1 Typ-A Anschlüssen noch einen USB 3.2 Gen2 Typ-C Anschluss sowie zwei Ports für Kopfhörer und Mikrofon. Darüber hinaus steht ein LED-Button für die Beleuchtung zur Verfügung – doch dazu später mehr. Ihr erhaltet hier also eine recht breite Palette für das Frontpanel, das bietet auch nicht jedes Gehäuse in dieser Form.

Zur Kühlung kommen ab Werk vier 120-mm-Lüfter zum Einsatz, davon sitzen direkt drei in der Front. Damit der Innenraum möglichst sauber bleibt, gibt es sowohl für die Front, den Deckel als auch das Netzteil am Boden einen Staubfilter. Die Filter sind einzeln entnehmbar und lassen sich so bei Bedarf gut reinigen, der obere Staubfilter ist beispielsweise einfach magnetisch befestigt. Auf der Unterseite sitzen vier Füße aus Kunststoff, die jeweils über ein Gummipad zur Dämpfung verfügen – so steht das Gehäuse stets stabil und gibt keine Vibrationen weiter.

Innenraum und Installation

Der Mainboard-Tray im Inneren kann Mainboards bis zum ATX-Formfaktor aufnehmen, demnach können auch Boards im Mini-ITX- oder Micro-ATX-Format installiert werden. Ein E-ATX-Board dürfte wohl auch in das Case passen, wird dann jedoch die Kabeldurchgänge verdecken. Für CPU-Kühler stehen bis zu 170 mm Freiraum zur Verfügung, der im Testsystem verbaute bequiet Dark Rock Slim (Test) passt also ohne Probleme rein. Um die Kühler-Montage etwas zu vereinfachen, gibt es auch beim MSI MPG Gungnir 110R einen gut dimensionierten Ausschnitt im Mainboard-Tray.

Die Grafikkarte darf bis zu 340 mm lang sein, mit einem Radiator in der Front reduziert sich die maximale Länge auf etwa 320 mm. Darüber hinaus gibt es insgesamt sieben Erweiterungsslots auf der Rückseite, die allesamt horizontal platziert sind. Eine vertikale Installation der Grafikkarte wird beim MSI MPG Gungnir 110R nicht unterstützt, zudem ist keine Grafikkartenhalterung mit an Bord. Zwei Features, über die sich durchaus hinwegsehen lassen, die jedoch immer gefragter werden.

Beim Netzteil kommt es darauf an, ob und an welcher Position der HDD-Käfig verbaut ist. Ohne HDD-Käfig ist mehr als genug Platz für lange Netzteile und viele Kabel vorhanden, mit verbautem HDD-Käfig auf der linken Position sind es dann nur noch 210 mm Freiraum. Wenn ein Radiator in der Front verbaut wird, muss der HDD-Käfig zwingend auf den rechten Platz wandern, was dem Netzteil dann nur noch ca. 180 mm zur Verfügung stellt – beachtet das also bei der Komponentenauswahl. Doch selbst, wenn es zu etwas „Kabelsalat kommt“, wird dieser immer noch recht gut durch die PSU-Abdeckung versteckt. Lediglich eine Seite des Netzteils wird durch einen Ausschnitt zur Schau gestellt.

Flexible Möglichkeiten für Speicherlaufwerke, Wasserkühlung und Netzteil

Für Speicherlaufwerke stehen insgesamt 2x 3,5/2,5-Zoll Slots im HDD-Käfig sowie 2x 2,5 Zoll Slots (1x Rückseite des Mainboard-Tray, 1x Netzteil-Abdeckung) zur Verfügung. Für Festplatten gibt es an den Montagepunkten eine dezente Gummierung, um Vibrationen zu minimieren. Das MSI Gungnir 110R kann also nicht üppig mit einer Fülle an Laufwerken bestückt werden, bietet jedoch eine grundsolide Basis. Heutzutage liegt der Fokus sowieso auf M.2-SSDs, zudem steigt die maximale Kapazität einzelner Festplatten stetig an.

Die Hardware lässt sich schnell und ohne große Komplikationen in den Midi-Tower einbauen. Durch genug Freiraum über dem Mainboard lässt sich auch das 8-pin-EPS-Kabel (oben Links) für die CPU-Stromversorgung gut einstecken, was nicht bei jedem Gehäuse der Fall ist. Zum Kabelmanagement gibt es drei gummierte Durchgänge im Mainboard-Tray, darüber hinaus hat MSI noch weitere Ausschnitte oberhalb und unterhalb des Mainboards integriert. Insgesamt vier Klettverschlüsse sollen das Verlegen der Kabelstränge vereinfachen, in der Praxis klappt das ausgesprochen gut. Dazu gibt es einige Ösen auf der Mainboardtray-Rückseite, um mehrere Stränge mit Kabelbindern zu fixieren.

Kühlung und Lautstärke

Wie bereits erwähnt, ist das MSI MPG Gungnir 110R schon ab Werk mit vier Lüftern im 120-mm-Format bestückt. Davon sitzen drei Lüfter in der Front und einer im Heck, optional gibt es noch zwei Slots für 2x 120/140-mm-Lüfter im Deckel. Leider gibt es keine konkrete Modellbezeichnung geschweige denn Spezifikationen für die vorinstallierten Lüftern, laut HWMonitor liegt die maximale Drehzahl allerdings bei etwa 1.400 rpm.

Eine Lüftersteuerung ist beim MSI MPG Gungnir 110R nicht mit an Bord, die Lüfter müssen also über die Mainboard-Software gesteuert werden. Angeschlossen werden sie über einen 3-pin-Anschluss, praktischerweise ist ein 3-zu-1 Y-Adapter im Lieferumfang dabei. Jeder Lüfter besitzt zudem einen ARGB-Anschluss, für den MSI eine kleine Platine auf die Rückseite des Mainboard-Trays gepackt hat.

Dort können insgesamt sechs ARGB-Kabel angeschlossen werden, anschließend lässt sich die Beleuchtung über zwei Wege kontrollieren. Über den LED-Button des Frontpanels gibt es einige vorgefertigte Farben und Effekte, alternativ kann die ARGB-Beleuchtung auch mit dem Mainboard synchronisiert werden. Übrigens: wenn ihr von den Presets zur ARGB-Synchronisation schalten wollt, muss der LED-Button für ca. 5 Sekunden gedrückt werden. Sollte es beim ersten Versuch nicht klappen, habt einfach etwas Geduld und probiert es erneut.

Natürlich ist der Midi-Tower auch für Wasserkühlungen ausgelegt. In der Front könnt ihr einen Radiator mit bis zu 360 mm verbauen, im Deckel ist Platz für einen Radiator mit bis zu 240 mm und in der Rückseite kann maximal ein 120 mm Radiator installiert werden. Eine Push-Pull-Konfiguration ist aufgrund des eher kompakten Formats nicht möglich. Zudem gibt es keine vorgefertigten Montagepunkte für eine Pumpe, das MPG Gungnir 110R ist also eher für eine AiO-Wasserkühlung ausgelegt.

Sind Temperaturen und Lautstärke im Rahmen?

Für einen Praxistest haben wir unser aktuelles Gehäuse-Testsystem verbaut, das auf einen AMD Ryzen 5 3600 (Test) setzt. Dieser wird von einem be quiet! Dark Rock Slim (Test) gekühlt, als Grafikkarte kommt eine ASUS ROG Strix RTX 2070 OC (Test) zum Einsatz. Im Leerlauf liegen die Temperaturen im guten Bereich, die CPU ist bei 35 °C und die GPU bei 38 °C. Um das System unter Last zu setzen, haben wir Furmark und Prime95 (Small FFTs) gestartet. Dort steigen die Temperaturen dann auf maximal 86 °C beim Prozessor und maximal 82 °C bei der Grafikkarte an. Das geht soweit in Ordnung, könnte aber durchaus ein Stück besser sein. Vermutlich sind die Temperaturen beim Airflow-fokussierten Pendant, dem Gungnir 110M, etwas niedriger.

Der Lautstärkepegel ist allerdings recht angenehm, selbst bei voller Drehzahl sind die vorinstallierten Gehäuselüfter kaum wahrnehmbar. Bei Bedarf kann die Drehzahl etwas reduziert werden, in unserem Fall (ca. 60 % Drehzahl) erhöhten sich die Temperaturen unter Last dann allerdings um 5-10 °C. Wer den Airflow noch weiter optimieren möchte, kann die beiden Slots im Deckel nutzen und 2x 120/140-mm-Lüfter für eine verbesserte Wärmeabfuhr installieren.

Preisvergleich

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Fazit

Das MSI MPG Gungnir 110R kann besonders durch das kompakte Format punkten, in dem der Midi-Tower trotzdem leistungsstarke Hardware unterbringen kann. Mit insgesamt vier vorinstallierten Lüftern bietet das Gehäuse schon ab Werk einen ordentlichen Airflow, die Temperaturen könnten jedoch einen Tick besser ausfallen. Die ARGB-Beleuchtung macht das Gungnir 110R allerdings zum Hingucker, besonders positiv fällt hierbei die integrierte ARGB-Platine inklusive LED-Button auf. Weitere Vorteile sind die abnehmbaren Staubfilter und ein gutes Kabelmanagement.

Leider sind die verbauten Gehäuselüfter nicht über PWM steuerbar, zudem wäre eine integrierte Lüftersteuerung noch schön gewesen. Insgesamt kann das Case jedoch mit einer hochwertigen Verarbeitung und dem dezent, jedoch gaming-orientieren Design punkten. Zum Preis von knapp 95 Euro* gibt es also nicht nur ein schickes, sondern auch ein durchaus leistungsfähiges Gehäuse mit noch etwas „Luft nach oben“ – falls ihr noch weitere Lüfter im Deckel montieren wollt.

Gehäuse
Allround-PC.com Award
08/2020
MSI MPG Gungnir 110R
Empfehlung

Pro

  • schickes Hartglas-Design
  • vier vorinstallierte Lüfter mit ARGB-Beleuchtung
  • abnehmbare Staubfilter mit an Bord
  • ARGB-Platine zur Steuerung
  • gutes Kabelmanagement möglich

Contra

  • keine PWM-gesteuerten Gehäuselüfter
  • keine Lüftersteuerung
  • Netzteil-Staubfilter etwas „fummelig“

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Beitrag erstmals veröffentlicht am 24.08.2020

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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