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Test: be quiet Pure Power 11 FM Netzteil mit 750 Watt

Der effiziente "Gold"-Einstieg zum günstigen Preis?
be quiet! Themen

Mit dem Pure Power 11 FM erweitert be quiet die preisgünstige Netzteil-Serie um voll-modulare Varianten. Während Dark Power und Straight Power eher im oberen Preissegment zu finden sind, so richtet sich die Pure Power Serie an den etwas kleineren Geldbeutel. Dennoch sollen die Netzteile mit einer 80 Plus Gold Zertifizierung und einer modernen Topologie eine zuverlässige Stromversorgung gewährleisten. Wir haben das be quiet Pure Power 11 FM mit 750 Watt für euch getestet.

Die Pure Power 11 Netzteile gibt es nun schon seit Ende 2018, die „originale“ Variante hatten wir damals bereits im Test. Nach einer semi-modularen CM-Version folgen jetzt die voll-modularen FM-Modelle. Das deutsche Unternehmen bringt dabei drei Leistungsklassen an den Start: 550 Watt (89,90 Euro UVP), 650 Watt (99,90 Euro UVP) und 750 Watt (114,90 Euro UVP).

Mittlerweile fallen die „Straßenpreise“ jedoch schon etwas niedriger aus. So gibt es das 550 Watt Modell bereits für knapp 75 Euro und die 650 Watt Variante für knapp 91 Euro. Nur die 750 Watt Klasse ist derzeit mit etwa 120 Euro etwas teurer als die UVP. Darüber hinaus bietet be quiet das Pure Power 11 FM inzwischen auch mit 850 Watt (hier im Ersteindruck) für 160 Euro und 1.000 Watt für 230 Euro an. Eine gute Alternative wäre ansonsten das frisch vorgestellte Pure Power 12M mit ATX 3.0 Zertifizierung und 12VHPWR-Stecker für die GeForce RTX 40er-Grafikkarten (hier weitere Details).

Im Lieferumfang befinden sich neben dem Netzteil noch die modularen Kabelstränge, ein Kaltgerätekabel (C13/C14 Stecker) sowie Befestigungsschrauben und Kabelbinder. Auch eine mehrsprachige Bedienungsanleitung ist mit dabei. Die Herstellergarantie der Netzteile liegt bei 5 Jahren, was im Vergleich zur Konkurrenz bei ähnlicher Ausstattung leider etwas dahinter liegt – andere bieten da 7 Jahre, teilweise sogar 10 Jahre. Weitere Details zum Pure Power 11 FM erhaltet ihr auf der be quiet Webseite.

Design & Eigenschaften

Als Basis nutzt be quiet das bereits erhältliche Pure Power 11 (CM) und dessen Stahl-Chassis mit schwarzer Lackierung. Mit einer Größe von 160 x 150 x 86 mm ist das Netzteil vergleichsweise kompakt gestaltet und sollte so problemlos in jeden Midi-Tower passen. Die Verarbeitung ist auf einem guten Niveau, wir konnten keine Mängel oder Unregelmäßigkeiten feststellen. Auch der schwarze Lack ist erstklassig aufgetragen (eigentlich zu schade, dass man das Netzteil eher weniger zu Gesicht bekommt, oder? ?).

Von Vorteil ist besonders das vollmodulare Format, mit dem nicht nur ein sauberes Kabelmanagement möglich wird, sondern auch überschüssige Kabel direkt im Karton verbleiben können. Insgesamt liefert be quiet das Pure Power 11 FM mit acht Kabelsträngen (sieben Stück beim 550W-Modell) aus, davon sind 4x PCIe 6+2-pin Stecker für Grafikkarten dabei (2x PCIe bei 550W). Einem Dual-GPU-Setup steht somit rein theoretisch nichts im Wege. Die maximale Kabellänge beträgt rund 110 Zentimeter, was problemlos für ATX-System ausreicht.

Moderne Topologie und „Silence“-optimierter Lüfter

Für eine stabile Stromversorgung kommt eine LLC + SR + DC/DC Topologie (nach ATX 2.52) zum Einsatz, die unter anderem auch beim etwas teureren Straight Power 11 (Test) zum Einsatz kommt. Dort gibt es beim 750W-Modell jedoch vier statt zwei 12V-Leitungen. Im direkten Vergleich müsst ihr zudem auf stoffummantelte Kabel verzichten, wobei uns auch die ganz normal schwarz ummantelten Stränge gefallen (alles ist besser als die bunten Stränge).

Bei 50 Prozent Last gibt be quiet eine Effizienz von bis zu 93,9 Prozent an, dadurch erhält das Netzteil eine 80 Plus Gold Zertifizierung. Bei 100 % Last singt die Effizienz auf max. 91,6 Prozent. Das sind solide Werte, mit denen sich das be quiet Pure Power 11 FM problemlos auch für leistungsstarke Gaming-Rechner eignet.

Zur Kühlung kommt jedoch kein Pure Wings oder Silent Wings Lüfter zum Einsatz. Stattdessen nutzt das Pure Power 11 FM einen 120 mm „Silence-optimized be quiet Lüfter“ mit 4-poligem Motor, Rifle-Lager und bis zu 1.800 rpm. Damit sich die FM-Variante von den restlichen Pure Power 11 Netzteilen unterscheiden lässt, hat das deutsche Unternehmen dem Lüfter eine graue Umrandung verpasst (schwarz beim „normalen“ Pure Power 11, orange bei den CM-Modellen).

Direkt über dem Lüfter gibt es ein klassisches Luftgitter, welches jedoch im Gehäuse eingelassen ist und somit nicht unnötig herausragt. Denkt jedoch daran, dass diese Gitter nicht als Staubfilter agiert. Euer PC-Gehäuse sollte also über einen Filter verfügen, besonders im Falle einer Installation auf dem Gehäuseboden. Darüber hinaus sind natürlich alle wichtigen Schutzschaltungen mit an Bord, um eure Hardware zu schützen – darunter Überhitzschutz, Überstromschutz, Über- sowie Unterspannungsschutz und Überlastschutz.

Leistungstest

Für unseren Leistungstest haben wir unser neues Netzteil-Testsystem genutzt, welches bereits beim be quiet Dark Power 12 Test zum Einsatz kam. Das System wird ab sofort für zukünftige PSU-Testberichte verwendet, daher gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch etwas wenige Vergleichswerte – das wird sich aber schnell ändern. Wir testen das Pure Power 11 FM in den drei Betriebszuständen Windows-Standby, Leerlauf (Idle) und Last (Load).

Das Auslesen der Leistungsaufnahme erfolgt dabei mit einem Voltcraft Plus Energy Monitor 3000 Verbrauchsmessgerät. Unter Last wird der Prozessor mit dem Tool Prime95 (Small FFTs) befeuert, für die Auslastung der Grafikkarte kommt der Benchmark Furmark (4K UHD) zum Einsatz. Des Weiteren haben wir die Leistungsaufnahme mit den Spielen Control und Shadow of the Tomb Raider gemessen.

Unser Netzteil-Testsystem:

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Einordnung der Testergebnisse

Im direkten Vergleich zum deutlich teureren Dark Power 12 mit 750W (Test) zeigt sich besonders unter Last, dass der Unterschied der Leistungsaufnahme eher gering ist. Im Leerlauf ist der Abstand zwar etwas größer, wenn auch immer noch nah dran. Das Pure Power 11 FM muss sich mit 80 Plus Gold also keinesfalls vor der höherpreisigen Konkurrenz verstecken, wenn es um die Effizienz geht.

Allerdings hat das Netzteil auch nur zwei 12V-Schienen vorzuweisen und kann daher nicht ganz so viel Last auf einmal vertragen. Für sehr leistungsstarke Systeme lohnt es sich also durchaus auf ein noch stärkeres PSU zu setzen. Vor allem hinsichtlich Overclocking solltet ihr beispielsweise zur Dark Power-Serie greifen, dessen 12V-Schienen zudem per Overclocking Key zusammenschalten lasen. Dennoch, auch das Pure Power 11 FM sollte für den Großteil an Gaming-PCs mehr als ausreichend sein.

Beim Zocken von Control konnten wir einen maximalen Verbrauch von 357 Watt messen, im Benchmark von Shadow of the Tomb Raider zog das Pure Power 11 FM bis zu 363 Watt aus der Steckdose. Beide Games wurden dabei mit folgenden Settings gespielt: 1.440p, Ultra Details, Raytracing aktiviert, ohne DLSS.

Im Energiesparmodus (Windows) wurden 2,2 Watt verbraucht, im kompletten Standby erreichten beide Netzteile die vom Hersteller angegebenen 0,0 Watt (nach ErP-Standard) – kleiner können wir den Verbrauch mit unserem Messgerät nicht ermitteln. Die Spannungswerte liegen in allen drei Fällen, also sowohl bei +3,3 Volt, +5 Volt als auch +12 Volt, unter Volllast auf einem stabilen Niveau.

Lautstärke? Überraschend leise!

Die Lautstärke war bei unserem Test stets auf einem angenehmen Niveau, Komponenten wie CPU-Kühler oder Grafikkarte übertönten den Geräuschpegel des Lüfters jedoch durchgehend. Zwar nutzt das Pure Power 11 FM keinen „richtigen“ Silent Wings oder Pure Wings, die Lüfterblätter lassen jedoch durchaus Ähnlichkeiten dazu vermuten. Laut Hersteller liegt die maximale Lautstärke bei voller Last bei 24,8 dB(A), mit 50 % Auslastung soll sich der Pegel jedoch auf lediglich 9,7 dB(A) reduzieren.

Fazit

Das be quiet Pure Power 11 FM ist ein grundsolides Netzteil mit guter Effizienz, moderner Topologie und einem angenehm ruhigen Betrieb. Ein großer Pluspunkt ist auch das vollmodulare Design, was einem sauberen Kabelmanagement stark entgegenkommt. Zwar sticht die Optik nicht ganz so sehr hervor wie beispielsweise bei einem Dark Power 12, doch das liegt preislich auch in einer ganz anderen Region. Die Verarbeitung ist dennoch auf einem guten Niveau, zudem versteckt sich ein Netzteil im Gehäuse sowieso immer häufiger unter einer Abdeckung. Wenn wir noch einen Wunsch offen hätten, würden wir uns mehr als fünf Jahre Garantie wünschen – da bietet die Konkurrenz teilweise mehr.

Preislich liegt die 750W-Variante bei aktuell knapp 110 Euro und ist somit in dieser Leistungsklasse ein preiswerter Einstieg in die Welt der Gold-Netzteile. Alternativ bietet be quiet das Pure Power 11 FM auch noch mit 550 und 650 Watt an. Das Platinum-Level geht bei be quiet beispielsweise mit dem Straight Power 11 Platinum (Test) für ca. 20 Euro mehr (bei gleicher Leistung) los. Ein Upgrade dazu empfiehlt sich vor allem bei Multi-GPU-Systemen, da ihr dort vier statt zwei 12V-Schienen zur Verfügung habt.

Netzteile
Allround-PC.com Award
05/2021
be quiet! Pure Power 11 FM
Empfehlung

Update: Eine gute Alternative wäre ansonsten das frisch vorgestellte Pure Power 12M mit ATX 3.0 Zertifizierung und 12VHPWR-Stecker für die GeForce RTX 40er-Grafikkarten (hier weitere Details), welches durchaus als Nachfolger des Pure Power 11 FM gelten kann. Das Netzteil wird es ab Januar/Februar 2023 zu kaufen geben. Preislich geht es hier bei 94,90 Euro UVP für 550 Watt los, das Topmodell mit 1.000 Watt wird 169,90 Euro UVP kosten. Dazwischen wird es auch 650 Watt, 750 Watt sowie 850 Watt geben. Und als „Kirsche“ auf der Torte gibt es noch zehn Jahre Herstellergarantie.

Pro

  • gute Verarbeitungsqualität
  • moderne, effiziente Topologie im Inneren
  • leiser Betrieb möglich (besonders im Leerlauf)
  • vollmodular + sauberes Kabelmanagement möglich
  • fairer Preis für diese Ausstattung

Contra

  • Garantie „nur“ fünf Jahre (Konkurrenz bietet teilweise mehr)
Allround-PC Preisvergleich

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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