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Test: Thermaltake The Tower 100 – Mini-Gehäuse mit Rennwagenflair

Show-Case mit Kompromissen!
Thermaltake Themen

Thermaltake schrumpft das massive The Tower 900 Gehäuse auf deutlich kleinere Maße und bringt mit dem The Tower 100 ein kompakteres Showcase für Mini-ITX-Systeme an den Start. Im Fokus steht hier ganz klar die Zurschaustellung der Hardware, im besten Fall natürlich mit viel Beleuchtung. Doch durch die grüne Farbgebung könnte auch etwas Rennwagenflair entstehen. Wir haben das Gehäuse für euch getestet.

Um den Panoramablick auch auf euren Schreibtisch zu bringen, müsst ihr aktuell knapp 115 Euro für das Thermaltake The Tower 100 Racing Green hinlegen. Die klassisch schwarze Variante gibt es jedoch schon für unter 90 Euro, die weiße Snow Edition ist für um die 90 Euro erhältlich. Und wer es noch ausgefallener haben möchte, kann zum The Tower 100 in Türkis greifen – Kostenpunkt: Rund 120 Euro.

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Im Lieferumfang des kompakten Towers befindet sich ein Montageset, mit allen wichtigen Schrauben (für Mainboard, Laufwerke & Lüfter) und Kabelbindern. Auch ein „guter, alter“ Mainboard-Beeper ist mit dabei, der heutzutage aber wohl kaum mehr eingesetzt wird .. oder baut ihr den Buzzer noch ein?

Turm-Format mit Show-Faktor

Von knapp 153 Liter Volumen beim The Tower 900 auf ungefähr 33 Liter beim The Tower 100, das Mini-Geschwisterchen des E-ATX-Super-Gehäuses hat also eine ordentliche „Schrumpfkur“ hinter sich. Mit einer Höhe von 462 mm ist es jedoch nicht unbedingt als klein zu bezeichnen. Wie der Name schon verrät, zieht sich das The Tower 100 eher in die Höhe als in die Länge, und wirkt so ein wenig wie eine kleine Vitrine.

Das Grundchassis ist aus robustem Stahl gefertigt, in unserem Fall mit grüner Lackierung. So gut wie alle Stahlelemente sind mit Lüftungsschlitzen und Staubfiltern versehen. Dazu gesellen sich schließlich noch drei Paneele aus 4 mm gehärtetem Glas für Front und Seiten. Diese dienen natürlich vor allem dazu, eure Hardware in Szene zu setzen.

Auf der Oberseite sitzt dann eine Abdeckung aus Kunststoff, die gleichzeitig das Frontpanel mit 2x USB 3.0 Typ-A, 1x USB 3.1 Gen2 Typ-C, 1x 3,5 mm Klinke beherbergt. Vervollständigt wird das Gehäuse oben schließlich erneut von einem Stahlelement inklusive Staubfilter und Hexagonstuktur. Die Verarbeitung ist insgesamt sehr ordentlich, die Stahlbleche im Innenraum könnten jedoch etwas „straffer“ sein.

Innenraum und Kühlung

Im Inneren könnt ihr ausschließlich ein Mini-ITX-Mainboard verbauen, welches jedoch um 90 Grad nach rechts gedreht installiert wird. Die Grafikkarte wird dadurch hochkant im System untergebracht und ist somit der linken Seite zugewendet. Für beides gilt dann allerdings: Die Anschlüsse sind nach oben gerichtet – was vor und Nachteile mit sich bringen kann. Wer jedoch das Hochhaus-Feeling vervollständigen will, kann beispielsweise die WLAN-Antennen, sofern vom Mainboard aus vorhanden, auf den Gehäusedeckel stellen.

Die wichtigsten Zahlen und Fakten:

Für genug Airflow im Innenraum sind ab Werk bereits zwei 120 mm Lüfter mit bis zu 1.500 Umdrehungen pro Minute vorinstalliert. Ein Lüfter sitzt auf der Rückseite, der zweite Fan nimmt unter dem Deckel Platz. Ein dritter Lüfterslot für 1x 120/140 mm steht noch auf der Netzteilabdeckung zur Verfügung. Thermaltake hat uns jedoch, passend zum grünen Farbton, die Racing Green Edition der Toughfans 12 (500 – 2.000 RPM) zukommen lassen.

In Kombination mit einem Mini-ITX-Board, welches massive Kühler oftmals gar nicht erst aufnehmen kann, bietet sich natürlich eine AiO-Wasserkühlung an. Im The Tower 100 sind wir da jedoch auf das 120/140er-Format beschränkt, welches heutzutage nur noch selten im Portfolio zu finden ist. Thermaltake hat uns daher auch noch die TH120 ARGB Sync mitgeschickt.

Installation

Für die Hardwaremontage ist vor allem ein Punkt sehr praktisch: Der Tower 100 lässt sich recht einfach „nackig“ machen. Ihr könnt zur Installation also alle Abdeckungen und Seitenteile abnehmen, um den bestmöglichen Zugriff auf den Innenraum zu bekommen. Sogar der Boden lässt sich dabei herausnehmen.

Unser Testsystem ließ sich dadurch ausgesprochen angenehm im Gehäuse unterbringen. Zwar braucht es, wie bei jedem kompakten Case, etwas Fingerspitzengefühl beim Kabelmanagement, doch der einfache Zugriff in den Innenraum vereinfacht das Verlegen und Einstecken. Da die seitlichen Elemente einfach nur eingesetzt werden, ist äußerlich auch keine Schraube zu sehen. Lediglich die Rückseite ist durch vier sichtbare Thumbscrews befestigt. Für einen schnellen Zugriff auf die Hardware muss im Gegenzug jedoch erst der Deckel abgenommen werden, was teilweise etwas Nerven kosten kann.

Je nachdem wie lang eure Grafikkarte ist, können noch zwei Abdeckungen montiert werden, die den Kabelsalat im unteren Bereich etwas verdecken. Wenn die GPU allerdings länger als 220 mm ist, bleiben die durchgeführten Kabelstränge sowieso verborgen. Für Speicherlaufwerke stehen euch 2x 2,5″-Slots auf der rechten Seite im Innenraum sowie 2x 2,5/3,5″-Slots auf einem rückseitigen Bracket zur Verfügung. Der Hecklüfter muss bei einer 3,5″-HDD-Installation jedoch weichen.

Praxistest

Für den Praxischeck haben wir vielleicht ein etwas untypisches System gewählt und uns für ein ASUS ROG Z690-I Gaming in Kombination mit einem Intel Core i9-12900K (Test) entschieden. Dass diese CPU mit einer Leistungsaufnahme von 241 Watt auch eine üppige Kühlung voraussetzt, steht außer Frage. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass sich solch ein Powerhouse auch in einem kompakten Gehäuse unterbringen lässt.

Darüber hinaus sind im System noch eine KFA2 GeForce RTX 3070 Ti SG (Test), 32 GB Kingston Fury Beast DDR5-5200 Arbeitsspeicher sowie eine Acer FA100 PCIe Gen3 SSD zu finden. Die Stromversorgung wird über ein Asus ROG Strix 850W White realisiert.

Temperaturen

Im Leerlauf und klassischen Windows-Betrieb erreicht der Prozessor mit 30 % Lüfterdrehzahl und 50 % Pumpendrehzahl im Durchschnitt 31 °C. Die Grafikkarte kommt zwar auf 39 °C, die GPU-Lüfter waren dabei jedoch ausgeschaltet (semi-passiver Modus). Unter Last, und hierfür haben wir Prime 95 mit Small FFTs und Furmark im 4K-Benchmark mit 4x MSAA gestartet, kommt das System dann ordentlich auf Temperatur. Der Prozessor erreicht eine Core-Temperatur von durchschnittlich 91 °C, bei der RTX 3070 Ti ließen sich maximal 86 °C verzeichnen. Beim Zocken von Forza Horizon 5 (1.440p, max. Details) erreicht das System durchschnittlich 92 fps – CPU und GPU wurden dabei beide max. 82 °C warm.

Das klingt auf den ersten Blick viel (und ist es natürlich auch, keine Frage), allerdings sind die Kühlmöglichkeiten im Tower 100 auch etwas begrenzt. Einerseits limitieren die kompakten Abmessungen schon ganz grundlegend, andererseits lassen sich auch nur Lüfter und Radiatoren im 120/140 mm Format unterbringen. Mit einer AiO-Wakü lässt sich die entstehende Wärme dann zwar direkt nach außen abführen, doch für ein derart leistungsstarken und energiehungrigen Prozessor wie den Core i9-12900K (mit wohlgemerkt 241 Watt und mehr!) ist ein 120er-Radiator einfach zu schwach. Der Prozessor kratzte daher auch des Öfteren mal an der Marke von 100 °C und taktete sich dementsprechend herunter.

Die Grafikkarte kann zumindest genug Frischluft direkt vom linken Seitenteil anziehen. Zwar ist die GPU-Temperatur unter Volllast ebenfalls kein hocherfreuliches Ergebnis, der Hecklüfter scheint einen gewissen Teil der Wärme aber ganz gut abführen zu können. Wenn ihr euch beim Tower 100 aber für eine 3,5″-Festplatte im Heck entscheidet, muss der Lüfter wohl oder übel weichen.

Wir empfehlen hier also eine CPU mit geringerer Leistungsaufnahme und bei Verwendung einer AiO-Wakü im Deckel die Nutzung einer Push-Pull-Konfiguration. Da Mini-ITX-Mainboards zudem nicht immer über genug Lüfteranschlüsse verfügen, könnte ein Y-Splitter durchaus sinnvoll sein (Hey Thermaltake, in Zukunft bitte mitliefern ?). Es muss jedoch auch dazu gesagt werden, dass es sich beim The Tower 100 immer noch um ein Showcase handelt, bei dem vor allem Design und Hardwarepräsentation im Vordergrund stehen.

Lautstärke

Mit den von uns eingestellten Drehzahlen im Leerlauf ist das Gehäuse wirklich angenehm leise. Die vorinstallierten Lüfter drehen mit maximal 1.500 rpm und werden daher eher nicht zum Düsenjet. Anders sieht das mit der AiO-Wasserkühlung und der Grafikkarte aus, die vor allem unter Volllast ordentlich Schub geben. Durch die großflächigen Lüftungsschlitze, die definitiv auch nötig sind, kann der Geräuschpegel im Inneren natürlich nicht so gut gedämmt werden. Das Lautstärkeniveau ist schlussendlich aber auch von der von euch gewählten Hardware abhängig.

Fazit

Das Thermaltake The Tower 100 kann definitiv zum Hingucker auf eurem Schreibtisch werden, allein schon durch die grüne Farbgebung. Das besondere Vitrinenformat mit Panoramablick rück eure Hardware in den Vordergrund, geht dafür jedoch auch ein paar Kompromisse ein. So gibt es ab Werk leider keine RGB-Beleuchtung, zudem stehen euch ausschließlich Slots für 120/140 mm Lüfter oder Radiatoren zur Verfügung. Die Temperaturen können dank des Kamineffekts etwas im Zaum gehalten werden, doch gerade sehr leistungsstarke CPUs kommen im Tower 100 schneller an ihre Grenzen.

Auf der anderen Seite ist durch das modulare Format ein sehr angenehmer Hardware-Einbau möglich. Ihr habt einen guten Zugriff auf alle Seiten des Gehäuses und könnt so auch ein ordentliches Kabelmanagement unterbringen. Dazu gibt es Staubfilter an allen Lüftungsschlitzen und viel Platz für größere Luftkühler. Auch preislich ist das Thermaltake The Tower mit 90-120 Euro (je nach Farbe) nicht unattraktiv. Nur ab Werk verbaute RGB-Lüfter wären noch die Kirsche auf der Torte gewesen.

Pro

  • definitiv ein Hingucker auf eurem Schreibtisch
  • angenehmer Hardware-Einbau möglich
  • Staubfilter an allen Lüftungsschlitzen
  • viel Platz für große Luftkühler, lange GPUs & Speicherlaufwerke
  • Frontpanel mit USB Typ-C

Contra

  • Etwas limitierte Kühlungsmöglichkeiten (nur 120/140 mm Format)
  • (leider keine beleuchteten Lüfter ab Werk)
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Beitrag erstmals veröffentlicht am 19.01.2022

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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