Mit dem MPG Velox 300R Airflow PZ hat MSI ein Gehäuse auf den Markt gebracht, das sich in erster Linie an „Gaming-Enthusiasten“ richtet. Zu den Highlights gehören ein schickes Airflow-Design, spezielle Dual-Blade-Lüfter und Project-Zero-Unterstützung. Doch wie schneidet das Gaming-Gehäuse in der Praxis ab?
Angeboten wird das MSI MPG Velox 300R Airflow PZ zu einer UVP von 179 Euro, wobei der Straßenpreis aktuell bei etwa 160 Euro (hier kaufen) liegt. Besonders günstig ist das Gehäuse also nicht – die “Project Zero”-Kompatibilität lässt sich MSI definitiv gut bezahlen. Doch kann die Ausstattung den hohen Preis wirklich rechtfertigen?
Design: Gaming-Optik mit Airflow-Fokus
Eine Schönheit ist das MSI MPG Velox 300R Airflow PZ meiner Meinung nach nicht – Geschmäcker sind aber bekanntlich verschieden. MSI setzt hier auf einen sehr Gaming-lastigen Look, der vor allem durch seine Lochgitter-Optik geprägt ist. Hießt: Front, Deckel und Stahlseitenteil sind perforiert, damit mehr Frischluft ins Innere gelangen kann. Dazu gibt es zwei beleuchtete Lüfter in der Front, die für RGB-Kirmes sorgen. Der Hecklüfter bleibt wiederum unbeleuchtet.
Mit einer Größe von 235 x 518 x 485 Millimetern ist das Case relativ groß, plant also genügend Platz auf dem Schreibtisch ein. Im Bereich des I/O-Panels lassen sich 2x USB 3.0-Anschlüsse, ein USB-C-Port mit 20 Gbps und ein Klinkenanschluss vorfinden. Neben dem Power-Button gibt es außerdem einen LED-Switch, mit dem ihr die Beleuchtung anpassen könnt.

Innenleben: Project-Zero kompatibel!
Im Innenraum erwarten uns keine großen Überraschungen – mit einer Ausnahme. Zwar sieht der Velox 300R auf den ersten Blick wie ein Standard-Midi-Tower aus, doch das Gehäuse bietet eine Project-Zero-Unterstützung. Optional lassen sich also Project Zero Mainboards mit rückwärtigen Anschlüssen verbauen, um ein besonders sauberes Kabel-Managment zu realisieren.
Das Gehäuse bietet Platz für Mainboards bis hin zum E-ATX-Standard (bis 305 x 278 Millimeter) und für bis zu 400 Millimeter lange Grafikkarten. Damit passen auch Boliden vom Schlag einer RTX 5090 problemlos in das Case. Die mitgelieferte GPU-Halterung sorgt dabei für zusätzlichen Halt.

Technische Daten im Überblick:
- CPU-Kühler: bis zu 165 mm Höhe
- Grafikkarten: bis zu 400 mm Länge
- Netzteil: ATX-Format, bis zu 200 mm Länge
- Erweiterungsslots: 7x
- 2,5″-Einbauplätze: 4x
- 3,5″-Einbauplätze: 1x
CPU-Kühler dürfen bis zu 165 Millimeter hoch sein, womit besonders große Luftkühler gegebenenfalls nicht kompatibel sind. Ein be quiet! Dark Rock Elite (Test) mit 168 Millimeter kann etwa nicht verbaut werden. Alternativ lässt sich eine AiO-Wasserkühlung mit 360-Millimeter-Radiator in der Front, im Deckel oder an der Seite installieren. Auch der Einbau einer Custom-Wasserkühlung ist möglich, MSI hat dem Velox sogar einen Sockel für eine Wasserkühlungspumpe spendiert. Sonst finden bis zu 13x 120-Millimeter-Lüfter Platz.
Lüfter mit neuem Dual-Ring-Blade-Design
Out-of-the-Box wird das Velox bereits mit drei “Dual Ring Blade”-Lüftern ausgeliefert: einmal im 120-Millimeter-Format und zweimal mit 160-Millimeter-Durchmesser. Das Besonders an diesen Lüftern ist das spezielle Dual-Blade-Design, das für einen höheren Airflow und somit für eine bessere Kühlleistung sorgen soll.
MSI hat dem Case zudem einen integrierten Fan-Control-Hub mit jeweils vier ARGB- und PWM-Anschlüssen spendiert, an dem die Lüfter angeschlossen sind. Eine Steuerung über den Hub ist jedoch nur möglich, wenn der erste Fan-Anschluss belegt ist. In unserem Fall war dieser Anschluss allerdings nicht von Haus belegt, weshalb eine PWM-Steuerung der Lüfter zunächst nicht möglich war. Ein weiterer Lüfter oder einfaches Umstöpseln löst das Problem. Der Anschluss erfolgt über einen 2-Pin-Anschluss, einen ARGB-Header und SATA. Die beiden 160-Millimeter-Lüfter besitzen zudem einen Drehzahl-Switch mit drei Stufen (L: 1.000 RPM, M: 1.300 RPM, H: 1.600 RPM).

Hardware-Einbau
Für den Praxistest haben wir unser Gehäuse-Testsystem in das MSI MPG Velox 300R Airflow PZ eingebaut. Hierfür setzen wir auf einen AMD Ryzen 7 7700X, dessen acht Kerne auf einen festen Takt von 4,5 GHz limitiert wurden, um eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Kombiniert wird der Prozessor mit einem Asus TUF Gaming X670E Plus WiFi und einem be quiet Pure Rock 2 FX mit maximal 2.000 RPM. Dazu gesellt sich eine KFA² GeForce RTX 4080 SG sowie Kingston Fury Beast RGB DDR5-4800 32 GB Arbeitsspeicher. Als Hauptspeicher kommt eine Asus ROG Strix SQ7 zum Einsatz.
Beim Einbau der Hardware gab es keine Überraschungen, alle Komponenten ließen sich bequem in das Gehäuse einsetzen. Zudem steht für die Kabelführung hinter dem Mainboard genug Platz zur Verfügung. Im Lieferumfang lassen sich obendrein einige wiederverwendbare Klettverschlüsse und Kabelbinder finden, mit denen sich Kabelstränge bündeln lassen. Bei Bedarf können außerdem der Deckel und die Netzteilabdeckung entfernt werden.

Praxis: Ziemlich stark unterwegs
In der Praxis kann das MSI MPG Velox 300R Airflow PZ mit extrem guten Temperaturen überzeugen! Die neuen Lüfter sorgen also für ordentlich Luftzirkulation. Bei fixierten 1.000 RPM heizt sich die CPU unter Volllast (Prime95 + Furmark) auf 69 °C auf, während die GPU mit 60 °C arbeitet. Sobald die Lüfter voll aufdrehen dürfen, liegen die Temperaturen unter Volllast bei 58 °C (CPU) und 60 °C (GPU). Ohne zusätzliche GPU-Last erreicht die CPU 62 °C (1.000 RPM) respektive 54 °C (max. RPM).
Die Temperaturwerte sind auf absolutem Top-Niveau, selbst das Fractal Design Meshify 3 (Test) wird geschlagen. Nur in Sachen Lautstärke können die Lüfter nicht ganz mit dem Fractal Gehäuse mithalten, vor allem bei voller Drehzahl werden die Lüfter deutlich hörbar.
Fazit: Das Problem mit dem Preis
Falls euch der Look des MSI MPG Velox 300R Airflow PZ zusagt, dann wird das Case mit Sicherheit zu einem optischen Highlight in eurem Gaming-Setup. Beeindruckend ist aber besonders die Kühl-Performance, dank der selbst stromhungrige Komponenten einen kühlen Kopf bewahren. Hier scheinen die neuen 160-Millimeter-Lüfter also durchaus einen Vorteil zu bringen, das aber leider auf Kosten der Lautstärke. Abgerundet wird das Case durch die Project Zero Unterstützung, womit sich bereits Back-Connect-Mainboards verbauen lassen.
Letztendlich bietet das Gehäuse kaum Alleinstellungsmerkmale, die den Preis von 179 Euro UVP rechtfertigen. Im Kern ist es halt doch nur ein normales Gaming-Case, das von anderen Herstellern in ähnlicher Form zu deutlich besseren Konditionen angeboten wird. Wer allerdings vom Design und der Kühlleistung angetan ist, kann hier natürlich zugreifen.
Pro
- hohe Kühlleistung
- ab Werk mit starker Lüfterbestückung
- Unterstützung von Project Zero Komponenten
- integrierter Lüfter- und ARGB-Hub
- vorinstallierte GPU-Stütze
- Sockel für WaKü-Pumpe
Contra
- unbeleuchteter Heck-Lüfter
- umständliche Lüfter-Steuerung direkt am Lüfter
- PWM-Steuerung über den Hub nur möglich, wenn Fan1-Port belegt ist
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