Erneut stellt sich eine Grafikkarte von Asus unserem Benchmark-Parcours – die Asus Strix GTX 980 OC. Doch kann sie uns genauso überzeugen wie ihre kleine Schwester aus der GTX 970-Reihe, oder ist das Direct CU II-Kühlsystem mit der Abwärme des schnelleren Chips überfordert? Erfahrt es in unserem Test!
Technische Daten
GPU |
Asus Strix GTX 970 OC |
Asus Strix GTX 980 OC |
ZOTAC GeForce GTX 980 AMP! Omega Edition |
MSI Radeon R9 290X Gaming 4G |
Chip |
Maxwell |
Maxwell |
Maxwell |
Hawaii XT |
Fertigung |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
28 nm |
Speicher |
4 GB GDDR5 |
4 GB GDDR5 |
4 GB GDDR5 |
4 GB GDDR5 |
Takt (Kern) |
1.114 MHz, Boost: 1.253 MHz |
1.178 MHz, Boost: 1.279 MHz |
1.202 MHz, Boost: 1.304 MHz |
1.030 MHz, Boost: 1.250 MHz |
Takt (Speicher) |
7.010 MHz |
7.010 MHz |
7.046MHz |
5.000 MHz |
Speicheranbindung |
256 Bit |
256 Bit |
256 Bit |
512 Bit |
DirectX-Version |
12 |
12 |
12 |
11.2 |
Interface |
PCIe 3.0 x 16 |
PCIe 3.0 x 16 |
PCIe 3.0 x 16 |
PCIe 3.0 x 16 |
Bauweise |
Dual-Slot |
Dual-Slot |
Dual-Slot |
Dual-Slot |
Stromversorgung |
1x 8-Pin PCIe |
1x 8-Pin + 1x 6-Pin PCIe |
2x 8-Pin PCIe |
1x 6-Pin PCIe |
Leistungsaufnahme |
145 W |
165 W |
165 W |
115 W |
Grafikausgänge |
2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort |
1x DVI, 1x HDMI, 3x DisplayPort |
1x DVI, 1x HDMI, 3x DisplayPort |
2x DVI, 1x HDMI, 1x DisplayPort |
Abmessungen (LxBxH) |
140 x 280 x 40 mm |
134 x 289 x 41 mm |
268 x 137 x 40 mm |
– |
Preis |
~ 354 Euro |
~ 550 € (Stand 13.11.2014, Geizhals Preisvergleich) |
~ 310 € (Stand 13.11.2014, Geizhals Preisvergleich) |
Lieferumfang
- Grafikkarte
- Treiber CD
- Kurzanleitung
Der GM204-Chip
Die GeForce GTX 970 und GTX 980 sind nicht die ersten Grafikkarten mit Maxwell-Architektur, sondern stellen die zweite Stufe dar. Neben gesteigerter Leistung verspricht Nvidia vor allem eine höhere Effizienz. Normalerweise wird ein kleineres Fertigungsverfahren gewählt, um dies zu erreichen. Der GM204 getaufte Chip wird hingegen weiterhin im 28-Nanometer-Verfahren gefertigt. Auf seiner Fläche von 398 mm² hat Nvidia 5,2 Milliarden Transistoren untergebracht.
In der Draufsicht erinnert die Asus Strix GTX 980 OC an das Gesicht einer Eule
Im Gegensatz zur GTX 970 kann die GTX 980 auf ganze vier Gigabyte GDDR5-Videospeicher zurückgreifen. Zwar hat Nvidia bei der GTX 970 ebenfalls vier Gigabyte Videospeicher kommuniziert, in Wirklichkeit teilen sich diese jedoch in 3.584 MB, die mit schnellen 224 Bit angebunden sind, und 512 MB, die lediglich mit 32 Bit angebunden sind, auf.
Design & Verarbeitung
Die Bezeichnung „OC“ im Namen lässt es schon erahnen: Asus hat bei der GTX 980 an den Stellschrauben gedreht und die Taktfrequenz erhöht. Beim Referenzdesign liegt die Taktfrequenz bei 1.127 Megahertz und erreicht im Boost maximal 1.216 MHz. Die Strix GTX 980 darf sich hingegen über 1.178 und 1.279 MHz (Boost) freuen. Neben der Taktfrequenz spielt natürlich auch die Größe des Videospeichers eine Rolle, der bei der Grafikkarte vier Gigabyte groß ist und über ein 256-Bit-Speicherinterface angebunden wird.
Die Asus Strix GTX 980 OC ist mit dem bewährten DirectCU II-Kühlsystem ausgestattet
Das klingt nach viel Leistung, die eine entsprechende gute Kühlung benötigt. Asus setzt abermals auf das bewährte DirectCU II-Kühlsystem im Dual-Slot-Design. Doch während bei der Strix GTX 970 lediglich drei Heatpipes die Hitze vom Chip wegführen, sind es bei der Strix GTX 980 gleich vier Heatpipes, von denen eine 10-mm-Heatpipe den Großteil der Arbeit verrichtet. Zwei Radiallüfter sorgen für Frischluft, springen jedoch erst bei hoher Auslastung der Grafikkarte an.
Vier Heatpipes sorgen dafür, dass die Wärme schnell vom Chip weggeleitet wird
Ansonsten wird die Grafikkarte passiv gekühlt. Monitore lassen sich mittels HDMI- und DVI-Anschluss sowie über einen der drei DisplayPorts verbinden. Äußerlich ist die GTX 980 kaum von der GTX 970 unterschieden, sie weist allerdings etwas andere Abmessungen auf, die 134 x 289 x 41 mm betragen.
Leistung & Temperatur
Der Test der Asus Strix GTX 980 OC wurde unter Windows 7 Ultimate x64 durchgeführt. Dazu wurden verschiedenste Stresssituationen für die Grafikkarte simuliert. Neben synthetischen Benchmarks kamen auch Spiele, wie beispielsweise Crysis 3 und Battlefield 4 zum Einsatz. Für eine Vergleichbarkeit mit anderen Nvidia-Grafikkarten zogen wir unter anderem die Asus Strix GTX 970 OC und die ZOTAC GeForce GTX 980 AMP! Omega Edition heran. Um einen Vergleich mit der Konkurrenz aus dem Hause AMD zu haben, haben wir zudem die MSI Radeon R9 290X Gaming 4G mit in den Test einfließen lassen. Ihr Chiptakt beläuft sich auf 1.030 MHz und erreicht im Boost-Modus 1.250 MHz. Der Speicher ist, wie bei den Nvidia-Modellen, 4 GB groß und arbeitet mit 5.000 MHz. Die Anbindung erfolgt dafür über ein 512-Bit-Speicherinterface, wodurch der geringere Speichertakt kompensiert wird.
Unser Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
- Prozessor: Intel Core i7-4790 3,6 GHz (Haswell), Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Mainboard: Asus Asus ROG Maximus VII Hero
- Arbeitsspeicher: 8 GB G.Skill DDR3 3.000 MHz CL 11-11-11-28
- Kühler: Noctua NH-D15
- Systemlaufwerk: Intel SSD 510 Series 250 GB
- Betriebssystem: Windows 7 Ultimate x64
- Netzteil: be quiet! Straight Power 1.200 Watt
Verwendete Software & Einstellungen
- Battlefield 4
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Crysis 3
- Sehr hohe Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Sehr hohe Details, 1.920 x 1.080 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Sehr hohe Details, 3.840 x 2.160 Pixel, MSAA deaktiviert
- Sehr hohe Details, 3.840 x 2.160 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Watch Dogs
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Synthetische Benchmarks
- 3DMark Fire Strike Ultra
- 3DMark Fire Strike Extreme
- 3DMark Fire Strike Default
- Unigine Benchmarks
- Heaven Extreme Settings, 1.920 x 1.080 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Heaven Extreme Settings, 3.840 x 2.160 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Valley Extreme Settings, 1.920 x 1.080 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Valley Extreme Settings, 3.840 x 2.160 Pixel, 4x MSAA aktiviert
- Leistungsaufnahme (gemessen mit Voltcraft Energy Monitor 3000); entspricht dem Leistungsbedarf des gesamten Systems
- Temperatur per GPU-Z gemessen
Bei anspruchsvollen Spielen fühlt sich die Asus Strix GTX 980 OC pudelwohl und kann sich insbesondere bei Crysis 3 leicht von der Konkurrenz in Form der ZOTAC GeForce GTX 980 AMP! Omega Edition absetzen. Wird die Auflösung in Crysis 3 auf Ultra HD gestellt, zeigt sich allerdings, dass auch der schnelle Spross von Asus nicht genügend Leistung für dieses Spiel bietet. Bei anderen Spielen, wie Battlefield 4 oder Watchdogs, reicht die Leistung hingegen für eine derart hohe Auflösung aus, um flüssig zu spielen. Während Zotacs GTX 980 die Rangliste in Battlefield 4 anführt, wendet sich das Blatt in Watchdogs leicht zu Gunsten der Strix GTX 980. Beide Grafikkarten der GTX 980-Baureihe befinden sich jedoch in etwa auf einem Niveau, weshalb es deutlich interessanter ist, wie der Vorsprung im Vergleich zur GTX 970-Baureihe ausfällt. Hier zeichnet sich bei allen drei Spielen ein recht klares Bild ab: Insbesondere in Ultra HD-Auflösungen ist die GTX 980 deutlich flotter unterwegs als die GTX 970, was sie für Besitzer eines entsprechenden Monitors sehr attraktiv erscheinen lässt.
Bei den synthetischen Benchmarks liegt die Grafikkarte nahezu durchgehend auf einem Niveau mit der ZOTAC GeForce GTX 980 AMP! Omega Edition. Je nach Benchmark hat mal das eine oder das andere Modell die Nase leicht vorn. Größer fällt da der Vorsprung zur Strix GTX 970 aus, der umso größer wird, desto höher die Auflösung ausfällt.
Hinsichtlich der Leistungsaufnahme zeigt sich die Strix GTX 980 recht genügsam und liegt deutlich unter dem Konkurrenzmodell aus dem Hause Zotac. Im Leerlauf hat sich unser Testsystem 60 Watt genehmigt und unter Volllast 274 Watt, wodurch die Grafikkarte weniger Strom verbraucht als die KFA2 GeForce GTX 970 EX OC. Auch die Kühlleistung erreicht abermals sehr gute Werte: Bei alltäglichen Aufgaben klettert die Temperatur nie über 36 Grad Celsius und unter Volllast werden selten 65 Grad erreicht. 65 Grad sind gleichzeitig die magische Schwelle, bei der die Lüfter anspringen und die Grafikkarte fortan bei dieser Temperatur halten.
Mit der Asus Strix GTX 970 OC lässt sich Asus GPU Tweak-Software nutzen. Diese ermöglicht es dem Nutzer unter anderem, die Taktfrequenzen der Grafikkarte zu erhöhen, um noch das letzte Quäntchen Leistung aus der Grafikkarte herauszukitzeln.
Mit der kostenlosen GPU Tweak Software lässt sich die Taktfrequenz erhöhen
Des Weiteren lassen sich Werte wie die Spannung und Temperatur auslesen. Zudem können über die Software das BIOS und die Treiber der Grafikkarte auf den neusten Stand gebracht werden. Das Programm besitzt sogar eine Streaming-Funktion, mit der die Bildschirmanzeige in Echtzeit gestreamt werden kann.
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Fazit
Asus hat bereits mit der Strix GTX 970 OC bewiesen, dass der Hersteller eine performante Grafikkarte im Portfolio hat, die hohe Leistung bei geringer Lautstärkeentwicklung zu vereinen weiß. Mit der Strix GTX 980 OC behält Asus diese hervorragenden Eigenschaften bei und erhöht die Leistung. Selbst unter Volllast agiert das Kühlsystem angenehm leise und dank des schnelleren Chips rechnet die Grafikkarte nochmal etwas schneller als ihre kleine Schwester. Einen wirklichen Mehrwert gegenüber eine GTX 970 bietet sie jedoch erst in hohen Auflösungen und richtet sich daher primär an Gamer, die bereits in Ultra HD-Auflösungen spielen. Wer in Full-HD spielt ist mit einer GTX 970 besser beraten. Da die Asus Strix GTX 980 OC dieselben positiven Eigenschaften ihrer kleinen Schwester aufweist und diese mit mehr Leistung kombiniert, sprechen wir ihr ebenfalls eine Empfehlung aus.
Pro | Contra |
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