Die Nvidia GeForce GTX 1660 Ti ist eine Turing-Grafikkarte der Mittelklasse, die sich an Gamer richtet, bei denen Funktionen wie Raytracing und Deep Learning Super Sampling eine untergeordnete Rolle spielen. Wir nehmen in diesem Test eines der günstigen Modelle unter die Lupe: die KFA2 GeForce GTX 1660 Ti.
Übersicht
KFA2 unterteilt sein GTX 1660 Ti-Line-up in zwei Modelle: Das Top-Modell trägt den Namenszusatz EX und ist mit 1.815 MHz im Boost-Modus die schnellste Karte. Uns stand für den Test die KFA2 GeForce GTX 1660 Ti ohne EX-Zusatz zur Verfügung, die mit 1.800 MHz geringfügig langsamer boostet. Wir haben die Grafikkarte gegen die Asus ROG Strix GTX 1660 Ti OC (zum Testbericht) antreten lassen und überprüft, ob sich die Preisersparnis von fast 80 Euro lohnt.
Design & Kühlkörper
Die KFA2 GeForce GTX 1660 Ti borgt sich ihren Kühlkörper von der KFA2 GeForce RTX 2060 (zum Testbericht). Mit Abmessungen von 228 x 131,5 x 41,5 mm eignet sie sich gut für kompakte PC-Gehäuse.
Das schwarze PCB wird größtenteils vom Aluminiumkühlkörper und der schwarzen Kunststoffabdeckung bedeckt. Zwei Heatpipes durchziehen den Kühlkörper und sollen die Chip-Abwärme auf diesen übertragen. Auf dem Kühler thronen zwei 90-mm-Lüfter und sorgen im Betrieb für Frischluft.
Die KFA2 GeForce GTX 1660 Ti bietet jeweils einen HDMI 2.0b-, einen DVI-D- sowie einen DisplayPort 1.4-Anschluss. Es können somit drei Monitore gleichzeitig mit der Grafikkarte verbunden werden. Strom bezieht sie über einen einzelnen 8-Pin-Stecker. Der niedrige Preis des KFA2 Custom-Designs macht sich unter anderem bei der Ausstattung bemerkbar. Eine anpassbare RGB-Beleuchtung ist nicht vorhanden.
KFA2 lässt die Grafikkarte mit 1.500 MHz laufen, was dem von Nvidia vorgesehenen Standardtakt entspricht. Im Boost-Modus lässt sich der Chip über die sogenannte 1-Click-OC-Funktion in der Xtreme Tuner Software auf 1.800 MHz übertakten, was einem Plus von 30 MHz gegenüber den offiziellen Vorgaben entspricht. Von diesen geringfügigen Abweichungen abgesehen entspricht das Custom Design den Nvidia Spezifikationen und verfügt über 6 GB GDDR6-Videospeicher, der über ein 192 Bit breites Speicherinterface angebunden ist.
Leistung & Temperatur
Die Leistungsfähigkeit der KFA2 GTX 1660 Ti ermitteln wir wie gehabt auf unserem offenen Bench-Table und nutzen sowohl synthetische als auch praktische Benchmarks. Zu den synthetischen Benchmarks zählen die verschiedenen Tests des 3DMark sowie der Superposition Benchmark von Unigine. Bei den Spielen setzen wir auf einen Mix, der die verschiedenen Grafikschnittstellen wie DirectX 11 und DirectX 12 sowie Vulkan berücksichtigt. Zu den Spielen zählen unter anderem Battlefield 1, Wolfenstein 2 und GTA 5.
- Prozessor: Intel Core i7-8700K 3,7 GHz, Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Mainboard: Asus ROG Maximus X Hero
- Kühler: Noctua NH-U14S
- Ram: 16 GB GeiL Evo X 3.000 MHz CL 15-15-15-35
- Systemlaufwerk: Crucial MX500 500 GB
- Grafikkarte: Asus ROG Strix GeForce GTX 1660 Ti
- Betriebssystem: Windows 10 Professional x64
- Netzteil: Enermax Platimax 600W
Verwendete Software & Einstellungen
- GTA V
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, MSAA deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, MSAA deaktiviert
- Battlefield 1 DX12
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Ultra Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Mittelerde: Schatten des Krieges
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Wolfenstein: The New Colossus
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 2.560 x 1.440 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Maximale Details, 3.840 x 2.160 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- 3DMark Benchmarks
- 3DMark Fire Strike Ultra
- 3DMark Fire Strike Extreme
- 3DMark Fire Strike Default
- 3DMark Time Spy
- Unigine Benchmarks
- Superposition Full HD Extreme
- Superposition 4K Optimized
- Leistungsaufnahme (gemessen mit Voltcraft Energy Monitor 3000); entspricht dem Leistungsbedarf des gesamten Systems
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Der geringere Boost-Takt der KFA2 GTX 1660 Ti macht sich in allen Benchmarks bemerkbar. Sie erreicht durchweg gute Ergebnisse, kann aber nicht mit der – zugegeben auch deutlich teureren – ROG Strix GTX 1660 Ti mithalten. In Battlefield 1 ist sie in Full HD 2,4 fps langsamer als die Konkurrentin, in höheren Auflösungen holt sie allerdings auf und liegt in Ultra HD-Auflösung lediglich 0,3 fps hinter der Strix GTX 1660 Ti. Im Herr der Ringe Spiel Schatten des Krieges lässt sich der größte Leistungsunterschied in WQHD-Auflösung erkennen, wo die Grafikkarte 1,9 fps langsamer ist. Wolfenstein 2 und GTA 5 offenbaren ein ähnliches Bild, im schlimmsten Fall ist die KFA2 GeForce GTX 1660 Ti 3,4 fps langsamer. Ein Leistungsunterschied ist somit erkennbar, im Alltag merkt man von davon allerdings nichts.
Der geringere Boost-Takt der KFA2 GTX 1660 Ti macht sich in allen Benchmarks bemerkbar. Sie erreicht durchweg gute Ergebnisse, kann aber nicht mit der – zugegeben auch deutlich teureren – ROG Strix GTX 1660 Ti mithalten. Im 3DMark Time Spy Test erreicht sie 6.314 Punkte und liegt somit fast 500 Punkte hinter der Konkurrentin. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in den Firestrike-Tests ab, wo die Grafikkarte 14.622 (Default), 7013 (Extreme) sowie 3.381 (Ultra) Punkte erreicht.
Der Kühlkörper passt allem Anschein nach besser zur GTX 1660 Ti als zu der RTX 2060. Bei starker Last wird die Grafikkarte 68°C warm und ist somit 4°C kühler als bei der RTX 2060. Die geringere Temperatur bei Last schlägt sich außerdem in einer geringeren Lautstärkeentwicklung nieder, wenngleich diese nicht an das hervorragende Niveau der Strix GTX 1660 Ti reicht.
Das Problem mit den stark anlaufenden und wieder ruckartig stoppenden Lüftern hat KFA2 nach wie vor nicht behoben. Dieses tritt immer auf, wenn die Lüfter vom passiven in den aktiven sowie vom aktiven in den passiven Modus wechseln. Der Strombedarf des gesamten Systems fällt mit 44 Watt im Idle sowie 238 Watt bei Volllast moderat aus.
Fazit
Die KFA2 GeForce GTX 1660 Ti setzt auf das gleiche Custom-Design wie die KFA2 GeForce RTX 2060 – mit all seinen Vor- und Nachteilen. Zu den Vorteilen zählen die geringen Abmessungen sowie die gute Kühllösung mit semi-passiven Lüftern. Diese schalten sich bei geringer Last ab und sind auch bei starker Auslastung stets ruhig und zu keiner Zeit aufdringlich. Allerdings erbt die KFA2 GTX 1660 Ti auch das Lüfterproblem beim Übergang vom passiven in den aktiven Modus.
Die etwas geringe Anschlussvielfalt, die wir bei der RTX 2060 noch bemängelt haben, fällt bei einer Grafikkarte unterhalb der 300-Euro-Grenze weniger negativ ins Gewicht. Dafür kann die Grafikkarte leistungstechnisch überzeugen, wenngleich die automatische Übertaktung per Software vergleichsweise moderat ausfällt. Die unverbindliche Preisempfehlung der KFA2 GTX 1660 Ti beträgt 299 Euro. Im Preisvergleich wird die Grafikkarte jedoch schon für unter 270 Euro gelistet.
Pro
- viel Leistung in Full HD und genügend Reserven für WQHD
- gute Kühllösung mit semi-passivem Modus
- geringe Abmessungen
- Preis
Contra
- Lüftergeräusche beim Übergang von passiven in aktiven Modus
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Beitrag erstmals veröffentlicht am 10.04.2019
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Danke für den Test :)
Freut uns, wenn dir der Test gefällt und wir dir weiterhelfen konnten :)
Viele Grüße Niklas
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