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KFA2 GeForce RTX 3070 SG im Test: Optimale Gaming-Grafikkarte?

Kühl, leistungsstark und effizient
kfa2 Themen
Nvidias RTX 3070 soll gleichzeitig schneller als das Flaggschiff der letzten Generation sein und als gute Preis-Leistungs-Option dienen. Wir hatten mit der KFA2 GeForce RTX 3070 SG ein Custom-Modell im Test. In diesem Testbericht beleuchten wir alle Eigenschaften der Grafikkarte inklusive der Performance.

Lieferumfang

Einführung

Nvidia hat im September 2020 mit der RTX 3090, RTX 3080 und RTX 3070 die ersten drei Gaming-Grafikkarten der Ampere-Generation vorgestellt und letzteres Modell Ende Oktober auf den Markt gebracht. Zeitgleich zum Referenzmodell von Nvidia erschienen auch Custom-Varianten wie die KFA2 GeForce RTX 3070 SG. Da die Karte zum Testzeitpunkt nirgends gelistet oder gar verfügbar ist, konnten wir keinen Preis ermitteln. Laut Preisvergleichsportalen betrug der niedrigste Preis ungefähr 665 Euro.

Auf Anfrage teilte uns KFA2 mit, dass es keine unverbindliche Preisempfehlung gebe und das Modell in Shops immer wieder zwischen 599 und 649 Euro angeboten wird. Die günstigsten Alternativmodelle einer RTX 3070 kosten zurzeit mindestens 699 Euro. Nvidias unverbindliche Preisempfehlung beträgt 499 Euro für das Referenzmodell. Die KFA2 RTX 3070 SG weist im Vergleich eine andere Kühlung und weitere Extras auf.

Alle Grafikkarten der neuen RTX-3000-Serie sind zum Testzeitpunkt schon seit Monaten kaum verfügbar und deutlich teurer als angekündigt. Erst im Jahr 2021 soll sich die Lage bessern. Eine preisliche Einordnung der Custom-Variante von KFA2 ist aktuell demnach nicht möglich. Die Vorgänger-Grafikkarte der letzten Generation, RTX 2070, kostete ursprünglich 639 Euro. Nvidia positioniert das Leistungsniveau der RTX 3070 leicht über der RTX 2080 Ti, die für 1.259 Euro erschien.

Design und Kühler

Schick, unaufdringlich und überraschend schmal ist das Custom-Modell von KFA2. Im Vergleich zu einer MSI Gaming X Trio RTX 2080 Super wirkt die RTX 3070 zwar lang, aber deutlich weniger wuchtig. Klein ist sie mit Abmessungen von 31,7 x 11,3 x 6,1 Zentimetern nicht, doch wir konnten sie unter anderem problemlos in ein Micro-ITX-Gehäuse verbauen.

KFA2 hat die Grafikkarte überwiegend schwarz gehalten und die Platine mit einer Metall-Backplate verstärkt, was für einen wertigen Look sorgt. Der Grafikchip ist dabei ersichtlich und am hinteren Ende gibt es eine Aussparung in der Backplate, durch die Abwärme von den Kühlfinnen mittels des auf der anderen Seite befindlichen Lüfters abtransportiert werden kann. Bei geringer Auslastung, also etwa bei normaler Office-Arbeit, drehen sich die Lüfter nicht. Optional können Besitzer die Ableitung der Hitze dort noch verbessern, indem sie den beiliegenden 80-Millimeter-Lüfter über der hinteren Aussparung befestigen. Ein entsprechender Lüfteranschluss befindet sich am Ende der Grafikkarte und daneben ist zusätzlich ein RGB-Anschluss für die ebenfalls enthaltene Grafikkartenstütze vorhanden.

Die Kühlung besteht aus drei 92-Millimeter-Lüftern, die frische Luft für zwei Aluminium-Kühlkorper liefern. Der direkt auf dem Grafikchip sitzende Kühlkörper ist knapp zehn Zentimeter lang und davon führen Heatpipes zum zweiten Kühlkörper, der rund 15 Zentimeter lang ist. Dazwischen sitzen noch einige Wärmeleitpads, die unter anderem die Speicherchips berühren. Wie die oben erwähnte Aussparung in der Backplate bereits andeutet, fällt die Platine ein gutes Stück kürzer als die Kühleinheit aus.

Die drei Lüfter drehen sich alle im Uhrzeigersinn und weisen jeweils elf Lüfterblätter auf. Außerdem sind sie transparent, um vollständig mittels der integrierten RGB-LEDs zu leuchten, und ansonsten befinden sich darauf Logos von KFA2. Die Abdeckung der Lüfter besteht aus Kunststoff, der Rest aus Metall. Ein paar weiße Streifen, ein GeForce-RTX-Schriftzug und ein Warnhinweis sind auf die Backplate gedruckt. Für die Stromversorgung ist ein Acht-Pin-Anschluss am Ende der Platine vorhanden und hinten gibt es noch vier Bildschirmanschlüsse – einmal HDMI 2.1 und dreimal DisplayPort 1.4a.

Insgesamt macht sich die Grafikkarte sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Position gut. Sie nimmt 2,7 PCIe-Slots, also effektiv drei Steckplätze ein und bei horizontaler Positionierung ist der RGB-beleuchtete Slogan „What’s Your Game?“ ersichtlich. Die Verarbeitung macht einen sehr guten und hochwertigen Eindruck, ohne wie manch andere Custom-Modelle prunkvoll oder monströs zu wirken.

Technische Eigenschaften: Chip, Takt und Speicher

Als Grafikeinheit dient eine GA-104-300, die auf Nvidias Ampere-Architektur und einer Acht-Nanometer-Fertigung basiert. Nvidias RTX 3060 Ti setzt auf eine abgespeckte Variante dieser GPU, während die RTX 3080 und RTX 3090 Varianten der GA-102 verwenden. Der Grafikchip ist 392 Quadratmillimeter groß, hat 17,4 Milliarden Transistoren, 5.888 Shader-Einheiten (CUDA), 184 Tensor-Kerne und 46 Raytracing-Kerne.

Die KFA2 RTX 3070 SG weist die gleichen Taktraten wie das Referenzmodell auf. Standardmäßig arbeitet die Grafikkarte mit 1.500 Megahertz und der Boost-Takt beträgt 1.725 Megahertz. Das 1-Click-OC-Profil der zugehörigen Software Xtreme Tuner Plus erhöht den Boost-Takt auf lediglich 1.740 Megahertz. Generell gilt, dass der Boost-Takt in der Praxis abhängig von der Kühlung, dem Power-Limit und der Chipgüte noch höher sein kann. Acht Gigabyte GDDR6-Grafikspeicher mit 256-Bit-Anbindung, einer Bandbreite von 448 Gigabit pro Sekunde und einem Takt von 7.000 Megahertz kommen außerdem zum Einsatz.

Ebenfalls identisch zum Referenzmodell ist die thermische Verlustleistung (TDP) von 220 Watt. Laut Spezifikation kann die Grafikkarte 75 Watt über den PCIe-Anschluss und 150 Watt über den Acht-Pin-Anschluss aufnehmen. Ab Werk arbeitet die RTX 3070 demnach nahe am theoretischen Power-Limit. KFA2 empfiehlt ein Netzteil mit einer Leistung von mindestens 650 Watt.

Übrigens beträgt die Leistungsaufnahme von Nvidias regulärer RTX 2070 185 Watt. Im Vergleich mit der neuen Ampere-Generation zählt die RTX 3070 mitsamt der RTX 3060 Ti (200 Watt) aber zu den Geringverbrauchern, da sich die stärkeren RTX-Modelle 320 Watt beziehungsweise 350 Watt genehmigen. Wie bereits erwähnt, positioniert Nvidia die Leistung der RTX 3070 leicht über der RTX 2080 Ti, welche 250 Watt verbraucht. Das Ampere-Modell soll also trotz etwas höherer Leistung effizienter sein.

Testsystem

Vergleichs-Grafikkarten

Getestete Benchmarks und Spiele

Unser neues Testverfahren, das wir im letzten Grafikkartentest eingeführt haben, kam wieder zum Einsatz. Es umfasst mehr Benchmarks und Spiele als zuvor. Für Messungen haben wir zuweilen CapFrameX und HWiNFO 64 verwendet. Im Gegensatz zum Test der Asus TUF Gaming RTX 3080 OC konnten wir die KFA2 RTX 3070 SG nicht mit Doom Eternal prüfen. Das Spiel ließ sich aus unerklärlichen Gründen nicht ausführen, auch nicht nach einer Neuinstallation und mit anderen Grafiktreibern.

Während des Tests verwendeten wir den GeForce-Treiber 457.51 und das OC-Profil des KFA2-Modells (+15 MHz Boost-Takt) war aktiviert. Alle Ergebnisse der Vergleichs-Grafikkarten stammen vom Testbericht der Asus TUF Gaming RTX 3080 OC. Den Microsoft Flight Simulator 2020 haben wir hier außen vor gelassen, da es mittlerweile mehrere Optimierungs-Updates gab, die die Vergleichswerte unbrauchbar gemacht hätten.

Benchmarks:

Spiele:

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und das erreichte Ergebnis angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Benchmark-Leistung















Erfreulicherweise ist der Leistungsunterschied der RTX 3070 und RTX 3080 geringer als der Preisunterschied. Wir haben die Resultate von Time Spy, Fire Strike und den beiden Superposition-Tests summiert und dann den Mittelwert berechnet. Dabei kamen wir auf eine Differenz von 23 Prozent zugunsten der RTX 3080. Rechnen wir noch die Werte von Blender und Port Royal dazu, schneidet die RTX 3070 im Vergleich rund 28 Prozent schlechter in Benchmarks ab. Nvidias Referenzkarten liegen preislich hingegen um 40 Prozent beziehungsweise 200 Euro auseinander, gemessen an den unverbindlichen Preisempfehlungen.

Spiele-Leistung















In Spielen ist die getestete RTX 3070 von KFA2 sowohl mit als auch ohne Raytracing durchschnittlich nur 26 Prozent hinter der Asus TUF Gaming RTX 3080 OC. Unsere Spieleauswahl bewältigte die Grafikkarte in WQHD (1.440p) stets mit über 60 Bildern pro Sekunde bei höchsten Qualitätseinstellungen. Dies war sogar mit zusätzlichen Raytracing-Effekten der Fall, wenn auch bei Control nur in Kombination mit DLSS 2.0.

Auch in UHD-Auflösung (2160p) erzielte die RTX 3070 noch spielbare Bildraten, allerdings fiel die Bildrate zuweilen kurz unter die 30-fps-Grenze. Flüssiges UHD-Gaming ist also eher mit hohen und nicht höchsten Grafikeinstellungen möglich, dann aber trotzdem mit Raytracing.

Temperaturen, Stromverbrauch und Overclocking

Im Leerlauf erwärmt sich die KFA2-Grafikkarte auf ungefähr 34 Grad Celsius und verbraucht dabei durchschnittlich elf Watt. Die Lüfter drehen sich währenddessen nicht und die Raumtemperatur betrug rund 20 Grad. Im Spielbetrieb stieg die Temperatur auf maximal 63 Grad und blieb durchschnittlich bei 60 Grad. Dabei blieben die Lüfter relativ leise, wohlgemerkt auf dem offenen Bench-Table. Verbaut in einem Micro-ITX-Gehäuse, dem Cooler Master MasterBox NR200P (Test), schwankte die Temperatur unter Last zwischen 66 und 68 Grad und die Lüfter waren kaum hörbar. Genügend Kühlreserven sind noch vorhanden, denn bei manuell auf 100 Prozent eingestellter Lüfterleistung erwärmte sich die Grafikkarte unter Last auf lediglich 53 Grad. Die Geräuschentwicklung ist bei höchster Drehzahl allerdings doch störend laut, sofern kein gedämmtes Silent-Gehäuse zum Einsatz kommt.

 

Bis zu 220 Watt verbrauchte die RTX 3070 während den Spiele-Tests, was exakt der TDP-Angabe entspricht. Da die Kühlung sehr gut ist und das 1-Click-OC-Profil keinen nennenswerten Leistungsunterschied ausmacht, haben wir die Grafikkarte manuell noch übertaktet. Stabil lief sie mit zusätzlichen 120 Megahertz beim Boost-Takt, was in Spielen für Spitzenwerte von 2.070 Megahertz sorgte. Beim normalen 1-Click-OC-Profil lagen die Spitzenwerte bei 1.965 Megahertz. Dies sorgte im Durchschnitt für drei bis vier Bilder zusätzlich pro Sekunde in Control (2160p, Ultra, Raytracing mit DLSS). Maximal verbrauchte die Grafikkarte dabei 240 Watt und bewegte sich damit schon etwas außerhalb des theoretischen 225-Watt-Limits. Letzteres ist ungefährlich, eine wesentlich höhere Übertaktung wäre aber entsprechend nicht mehr stabil möglich.

Preisvergleich diverser RTX 3070-Modelle

Allround-PC Preisvergleich

Fazit

Die KFA2 GeForce RTX 3070 SG punktet im Test mit einer hohen Performance, einem ansprechenden Design und einer sehr guten Kühlung. Auch der Stromverbrauch hält sich im Rahmen und fällt rund 38 Prozent niedriger als bei der verglichenen RTX 3080 aus. Sie verbraucht ungefähr so viel Strom wie eine RTX 2070 und bietet trotzdem wesentlich mehr Leistung.

Generell eignet sich die Grafikkarte optimal für WQHD-Gaming und auch das Spielen in UHD-Auflösung ist mit leichten Abstrichen möglich. Aufgrund der Verfügbarkeits-Problematik lässt sich das Preis-Leistungs-Verhältnis leider nicht final einschätzen. Dennoch kann das Custom-Modell von KFA2 überzeugen, da wir keine gravierenden Kritikpunkte feststellen konnten. Einzig das 1-Click-OC-Profil dürfte besser sein, denn die nötigen Reserven sind vorhanden.

Grafikkarten
Allround-PC.com Award
12/2020
KFA2 GeForce RTX 3070 SG
Empfehlung

Pro

  • genügend Leistung für Gaming in WQHD und UHD
  • schickes Design und einwandfreie Verarbeitung
  • sehr gute Kühlung
  • Stromverbrauch hält sich in Grenzen

Contra

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Foto von Tim Metzger Tim Metzger

… schreibt seit 2020 für Allround-PC zu Technik aller Art und hat schon in jedem Ressort Artikel verfasst. Abseits des Redakteur-Jobs studiert Tim Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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