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MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X – lohnt sich ein BIOS-Update für mehr Leistung?

Mittelklasse-Grafikkarte für 300€ im Schnell-Check!
AMD brachte die Radeon RX 5600 XT bereits Anfang des Jahres auf den Markt, überraschte allerdings kurz vorher mit einem BIOS-Update. Dieses sollte die Leistung der Grafikkarte nochmal steigern, um gegen die Konkurrenz aus dem Hause Nvidia nochmal etwas besser dastehen zu können. Doch wie schneidet die RX 5600 XT beim Zocken ab? Und welches Leistungsplus bringt das BIOS-Update wirklich? Wir haben die Karte auf unser Testsystem geschnallt und führen euch durch das Upgrade.

Übersicht

Wo platziert sich eine Radeon RX 5600 XT eigentlich? Wir ordnen die Karte mal grob für euch ein. AMD bringt die Grafikkarte für die untere Mittelklasse mit 6 GB GDDR6 Speicher und, in der Referenz, bis zu 1.375 MHz auf den Markt. Sie platziert sich unter einer Radeon RX 5700 mit 8 GB GDDR6 Speicher, jedoch über der RX 5600 (Non-XT) mit 32 statt 36 Recheneinheiten. Preislich liegt die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X zum Start bei 369 Euro UVP, ist mittlerweile jedoch deutlich günstiger zu bekommen.

Lieferumfang

Design & Kühler

MSI stattet die Radeon RX 5600 XT mit einem Custom-Kühler aus, der über zwei TORX 3.0 Lüfter mit einem Durchmesser von knapp 100 mm verfügt. Die Lüfterblätter setzen auf zwei unterschiedliche Designs, wodurch ein guter Mix aus starkem Luftstrom und hohem Luftdruck entstehen soll. Wie schon bei vorherigen Generationen, gibt es auch bei der Radeon RX 5600 XT Gaming X die „Zero Frozr“-Funktion. Unterhalb von 60 Grad Celsius (beispielsweise im Idle oder mit Multimedia oder leichtem Spielen) sind die Lüfter komplett still, erst ab 60 Grad Celsius (Last, Rendern, Gaming) werden die Lüfter aktiv.

Darunter sitzt ein massiver Kühlkörper mit wellenförmigen Aluminium-Finnen, einer vernickelten Kupfer-Basisplatte und insgesamt sechs Kupfer-Heatpipes. Auf den Speicherchips und den Spannungswandlern sitzen Wärmeleitpads, darüber verbaut MSI eine Aluminiumplatte. Insgesamt ist die Karte 58 mm dick und verbraucht so gut 2,5 Slotplätze, in der Länge sind es 297 mm.

Technische Eigenschaften – Chip, Takt, Speicher

Leistungstechnisch soll sich die Karte ganz nach Namensgebung zwischen der RX 5500 und RX 5700 einordnen. Sie nutzt einen beschnittenen Navi 10 Chip, der 36 Compute Units und somit etwa 2.304 Stream-Prozessoren besitzt. Mit dem alten BIOS taktet der Chip im Boost mit bis zu 1.560 MHz, das neue BIOS bringt die Taktrate im Boost auf bis zu 1.750 MHz. Mit an Bord sind 6 Gigabyte GDDR6 Speicher, der per 192 Bit Interface angebunden ist. Die Bandbreite liegt mit dem alten BIOS bei 288 GB/s (bei 6000 MHz Takt), das neue BIOS bringt den Speicher auf 336 GB/s (bei 7000 MHz Takt). Zum Vergleich: die RX 5500 XT liegt bei 224 GB/s, bei der RX 5700 (XT) sind es 448 GB/s.

Mit Strom wird die Grafikkarte über zwei 8-Pin Stecker versorgt, laut Hersteller soll die Karte etwa 150 Watt verbrauchen. Wie der Stromverbrauch dann in der Praxis aussieht, erfahrt ihr später. Anschlussseitig stehen 1x HDMI 2.0b sowie 3x DisplayPort 1.4 zur Verfügung, somit können insgesamt vier Bildschirme an der Grafikkarte angeschlossen werden.

BIOS-Update – Details & Durchführung

Das BIOS-Update lässt sich sehr simpel durchführen und ist schon nach wenigen Minuten erledigt. MSI bietet hierfür das „Dragon Center“ an, welches die Steuerung einiger Komponenten in einem Programm ermöglicht. Auch Software-Updates können hier installiert werden, unter anderem auch neue BIOS-Versionen. Hierfür müsst ihr das MSI Dragon Center starten, in der linken Leiste auf das Kreis-Symbol klicken und dann oben rechts auf „Fortschritt“ gehen. Erst dann bietet euch die Software einen Blick auf Firmware- und mögliche BIOS-Updates.

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X wird mit dem MH-V381 BIOS in der Version 301 ausgeliefert, als Update steht die Version 304 zur Installation bereit. Es ist lediglich 631 KB groß und somit schon nach wenigen Sekunden heruntergeladen. Die Installation funktioniert automatisch im Dragon Center und dauert max. 2-3 Minuten. Wenn ihr überprüfen wollt, ob das Update erfolgreich durchgeführt wurde, könnt ihr einige Daten in GPU-Z kontrollieren. Wenn dort die Speicher-Bandbreite auf 336 GB/s gestiegen ist und der Speichertakt bei 1.750 MHz liegt (durch Quad-Channel x4 = 7000 MHz), dann ist das neue BIOS aktiv. Auch der Boost-Takt sollte nun bei 1.750 MHz liegen und der Karte somit etwas mehr Leistung bringen – doch wie viel mehr Performance bringt so ein BIOS-Update wirklich?

Leistung & Temperatur

Wir haben die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X auf unseren „Bench-Table“ geschnallt und die Grafikkarte sowohl vor als auch nach dem BIOS-Update durch einige Benchmarks gejagt. Neben dem 3D Mark Time Spy haben wir die Grafikkarte auch mit Shadow of the Tomb Raider getestet. Darüber hinaus wollten wir sehen, ob sich die Temperaturen gegenüber dem alten BIOS möglicherweise stark verändern und haben die Karte mit FurMark unter Last gesetzt. Die Temperatur ermitteln wir mit dem Programm GPU-Z.

Das Testsystem

Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.

Benchmarks

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X liefert sowohl im 3D Mark Time Spy als auch im Shadow of the Tomb Raider Benchmark eine solide Leistung ab. Sie ist primär für das Zocken in FullHD gedacht, kann aber auch mit 1.440p durchaus über 60 fps erreichen – das ist aber natürlich vom Spiel abhängig. Das neue BIOS verleiht der Karte etwa 8-9% mehr Leistung, der vor allem durch den höheren Takt aber auch den erhöhten Speichertakt ermöglicht wird.

Taktrate, Temperatur und Leistungsaufnahme

Die Temperatur ist nach dem BIOS-Update nahezu unverändert und bewegt sich im Idle bei 33-35 °C. Auch unter Last schießt die Temperatur mit den neuen BIOS nicht in die Höhe und liegt bei maximal 59 °C. Die Lüfterdrehzahl unter Last war ebenfalls nahezu identisch und lag bei ca. 1450-1500 rpm (50 %). Die Leistungsaufnahme hingegen steigt etwas stärker an und verzeichnet nun 154 Watt unter Last, mit dem alten BIOS waren es 134 Watt. Im Leerlauf hingegen bleibt die Karte weiterhin bei 7 Watt.

Im AIDA64 GPGPU Test zeigt sich der Unterschied der Speicheranbindung übrigens recht deutlich. Dies zeigt sich beispielsweise bei den Single-Precision und Double-Precision FLOPS. Auch die Memory Copy Rate kann sich von 232 GB/s auf 288 GB/s steigern.

Preisvergleich

Allround-PC Preisvergleich

Fazit

Die MSI Radeon RX 5600 XT Gaming X bietet eine ausgesprochen gute Leistung, um problemlos in 1.080p Full HD auf hohen Einstellungen spielen zu können. Je nach Spiel ist das Zocken auch in 1.440p QHD möglich, dann aber womöglich mit etwas geringeren Grafikeinstellungen. Das BIOS-Upgrade verpasst der Karte etwa 8-9 Prozent mehr Leistung, was für den geringen Aufwand von wenigen Minuten wirklich empfehlenswert ist. Warum AMD die Karte nicht direkt zum Launch mit dem neuen BIOS ausgeliefert hat, ist etwas unverständlich. Dass es aber überhaupt ein Update gibt, welches der Karte mal eben mehr Leistung verpasst, lässt diesen Umstand jedoch schnell vergessen.

Aktuell kostet die MSI RX 5600 XT Gaming X etwa 300-310 Euro und ist damit der direkte Konkurrent einer GeForce RTX 2060 (Test). Für etwa 20-30 Euro mehr gibt es bereits die ersten RX 5700 (Test) Modelle, die zwar etwas mehr Leistung und 8 statt 6 GB Speicher bieten, dann aber oftmals aufgrund kleinerer Kühler etwas lauter im Betrieb sind. Wir finden: die RX 5600 XT ist eine gelungene Mittelklasse-Grafikkarte! Solltet ihr Fragen zum BIOS-Upgrade oder allgemeines Feedback haben, lasst gern ein Kommentar unter diesem Artikel da.

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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