Mit dem Cubi NUC AI+ 2MG hat MSI einen neuen Mini-PC an den Start gebracht, der mit einer hohen Energieeffizienz und der Copilot+-Unterstützung punkten will. Dabei platziert sich der kompakte Rechner klar im Office-Segment, also ideal für Unternehmen oder Personen im Home-Office. Ich habe den Mini-PC mit Intel Core Ultra für euch getestet!
Der MSI Cubi NUC AI+ 2MG ist in drei Varianten verfügbar, wobei die Auswahl zwischen einem Core Ultra 5, einem Core Ultra 7 und einem Core Ultra 9 besteht. Ich durfte den Mini-PC in der Core Ultra 7-Variante ausprobieren, welche für 1.189 Euro den Besitzer wechselt. Aktuell ist die Verfügbarkeit der einzelnen Modelle allerdings noch ziemlich schlecht – in den kommenden Wochen dürfte der Mini-PC aber bei weiteren Händlern gelistet werden.
Der Lieferumfang ist übersichtlich: Neben dem Mini-PC selbst, liefert MSI eine VESA-Halterung, ein Netzteil, eine Power-Button-Verlängerung und eine gedruckte Anleitung mit.
Design: Super kompakt & dank VESA schnell verschwunden
Der MSI Cubi NUC AI+ 2MG ist extrem kompakt: Mit 135,6 x 132,5 x 5,1 Millimetern und einem Gehäusevolumen von gerade einmal 0,826 Litern nimmt der PC kaum Platz auf dem Schreibtisch weg. Damit ist er kleiner als die meisten Windows-Mini-PCs, gegen den Mac Mini M4 (Test) muss er sich aber weiterhin geschlagen geben. Zudem ist das Netzteil nicht wie beim Mac direkt integriert – obwohl im Gehäuse noch ziemlich viel Platz gewesen wäre.
Das Gehäuse selbst ist ziemlich schlicht gestaltet und besteht laut MSI zu 37,5 Prozent aus recyceltem Kunststoff. Ein Alu-Gehäuse wie beim Mac Mini oder einigen Konkurrenzprodukten hätte ich in diesem Preisbereich allerdings begrüßt – letztlich bekommt man den Cubi aber ohnehin kaum zu Gesicht. Denn MSI liefert eine VESA-Halterung mit, mit welcher der PC direkt hinter den Monitor gehängt werden kann. Das ist jedoch nur möglich, wenn euer Monitor eine freie VESA-Halterung hat. Alternativ bietet MSI mit dem Pro MP272PMG einen passenden Monitor, der über eine Extra-Halterung für den Cubi und andere Mini-PCs verfügt.
Trotz Kunstoff-Gehäuse wirkt der Cubi hochwertig und gut verarbeitet. Am Gehäuse lassen sich keine scharfen Kanten finden und das Plastik lässt sich auch nicht eindrücken.
Anschlüsse: Alles, was das Herz begehrt
Auf der Front lassen sich 2x USB-A mit 10 Gbit/s, 1x microSD-Kartenleser, ein Klinkenstecker, eine Copilot-Taste und ein Power-Button mit integriertem Fingerabdrucksensor vorfinden. Die Rückseite bietet wiederum 2x USB-A mit USB-2.0-Geschwindigkeit, 2x Thunderbolt 4 (DisplayPort 2.1 + 15 W / 100 W Power Delivery), 2x 2,5G-LAN-Ports und einen DisplayPort-2.1-Anschluss mit Power-Link-Unterstützung. Heißt: Der Cubi schaltet sich automatisch über den Monitor ein, solange ein unterstützter MSI-Monitor genutzt wird. Eine Liste mit allen entsprechenden Modellen findet ihr hier.
Des Weiteren lassen sich links am Gehäuse ein Kensington-Lock und rechts ein spezieller Anschluss für das mitgelieferte Power-Button-Kabel finden. Das könnt ihr anschließen, wenn der Power-Button am Gehäuse nicht erreichbar ist.
Intel Core Ultra 7: Mobile Technik statt Desktop-Hardware
MSI setzt beim Cubi AI+ 2MG nicht auf klassische Desktop-Hardware, sondern auf einen stromsparenden Mobile-Prozessor. Explizit kommt hier ein Intel Core Ultra 7 258V zum Einsatz, bei dem es sich um eine Lunar-Lake-CPU handelt. Der Chip besitzt insgesamt acht Kerne: vier Performance-Kerne mit bis zu 4,8 GHz und vier Effizienz-Kerne mit maximal 3,7 GHz. Dazu kommt eine integrierte Intel Arc 140V GPU, die mit 1,95 GHz taktet und acht Xe-Cores bietet.

Zudem gibt es 32 GB LPDDR5X-8533-Arbeitsspeicher und 1 TB SSD-Speicher. Die SSD erreicht knapp 5.900 MB/s beim Lesen und 4.600 MB/s beim Schreiben. Einen zusätzlichen M.2-Slot für Erweiterungen gibt es leider nicht. Falls ihr aber mehr Speicher benötigt, könnt ihr die verbaute SSD gegen ein größeres Modell austauschen.
Weitere Spezifikationen:
- CPU-TDP: 17 Watt
- Kühlung: aktiv
- Netzteil: extern, 120 Watt
- M.2-Slots: 1x
- Konnektivität: WiFi 6E + Bluetooth 5.3
- LAN: Intel I226-V
- Audio-Chip: Realtek ALC256
Fette NPU für Copilot+
Das eigentliche Highlight der Core-Ultra-CPU ist die NPU, welche laut Intel eine KI-Leistung von 48 TOPS (INT8) erreicht. Damit erfüllt das MSI-System die Voraussetzungen für Copilot+ – innerhalb von Windows lassen sich also verschiedene lokale KI-Funktionen nutzen.
Als Copilot+-PC bietet der Mini-PC unter anderem Zugriff auf den namensgebenden Copilot, basierend auf OpenAIs ChatGPT. Der Chatbot lässt sich dabei entweder über die Copilot-Taste auf der Tastatur (falls vorhanden) oder über den Copilot-Knopf am Cubi aufrufen. Allerdings ist die Taste schwer zu erreichen, wenn der PC hinter dem Monitor hängt.

Praktischerweise besitzt der Rechner integrierte Mikrofone und einen Lautsprecher, wodurch ihr auch ohne zusätzliche Hardware die Sprachfunktionen der KI nutzen könnt. Damit ist der Cubi quasi ein Smart Speaker – nur ohne Smart-Home-Funktion.
Benchmarks
Im Geekbench 6 konnte der Intel Core Ultra 7 285V 2.721 Punkte im Single-Core- und 8.032 Punkte im Multi-Core-Benchmark erzielen. Damit bleibt die CPU zumindest in Sachen Multi-Core-Leistung etwas hinter den Erwartungen zurück. In anderen Systemen erreicht die CPU immerhin Ergebnisse von über 10.000 Punkten. Auch weitere Durchläufe und der Performance-Modus haben für keine besseren Ergebnisse gesorgt.
Mein erster Verdacht: Die CPU muss hitzebedingt drosseln. Und tatsächlich zeigte sich, dass die CPU unter Volllast (Prime95) versucht, eine maximale Temperatur von 80 °C zu halten. Dadurch erreichte der Intel Core Ultra auf den Performance-Kernen nur einen maximalen Takt von 3,5 GHz, während die Effizienzkerne bei 2,9 GHz lagen.
Entsprechend fielen auch die restlichen Ergebnisse etwas hinter die Erwartungen zurück. Im Cinebench erreicht die CPU im Single-Core-Benchmark 108 Punkte, der Multi-Core-Score lag bei 500 Punkten. Im 3DMark Time Spy wurden 7.888 CPU-Punkte erreicht.
Von der integrierten GPU sind keine Wunder zu erwarten. Sie ist allemal besser als bei der Vorgängerserie Meteor Lake, die aktuellen integrierten Lösungen von AMD sind jedoch weiterhin schneller unterwegs. Mit Upsampling-Technologien wie Intel XeSS oder FSR und moderaten Grafikeinstellungen sind aktuelle Titel dennoch spielbar, nur eben nicht immer in hübsch. Natürlich ist der MSI Cubi NUC AI+ 2MG ohnehin keine Gaming-Maschine – hier ist weiterhin der Griff zum klassischen Gaming-PC the way to go. Für den Office-Alltag ist die Leistung des Intel Core Ultra 7 258V jedoch mehr als nur ausreichend.
Lautstärke: Nicht laut, aber auch nicht leise
Natürlich wird die Technik aktiv gekühlt. Allerdings neigt der Lüfter dazu, sich selbst im Desktop-Betrieb bemerkbar zu machen. Unter Volllast ist der Lüfter wiederum deutlich hörbar, auch wenn das System im Vergleich zu einem klassischen Desktop-PC relativ leise arbeitet. Der Verbrauch lag bei maximal 45 Watt, im Idle bei super sparsamen 8 Watt. Bei der Nutzung von Chrome lag der Verbrauch bei etwa 12 Watt.
Fazit
Der MSI Cubi NUC AI+ 2MG ist eine starke Option für alle, die nach einem kompakten PC für das Homeoffice suchen. Auch für Firmen dürfte der Mini-PC eine ansprechende Option sein. Die CPU liefert eine gute Leistung ab, die GPU ist ausreichend schnell und der Stromverbrauch des Systems fällt vor allem bei alltäglichen Aufgaben sehr gering aus. Zusätzlich runden das integrierte Mikrofon, der Lautsprecher und die Copilot-Taste das Gesamtpaket weiter ab.
Störend sind lediglich der etwas laute Lüfter, das externe Netzteil und der fehlende zweite M.2-Slot für Speichererweiterungen. Dazu kommt der hohe Preis – mit 1.189 Euro gehört der MSI Cubi NUC AI+ 2MG eher zu den teureren Optionen am Markt. Vor allem im Vergleich zu Mini-PCs mit AMD-Ryzen-AI-Chip ist der Preis eine Ansage. Aus meiner Sicht wird der MSI-PC also erst spannend, wenn der Preis unter die magische 1.000-Euro-Marke fällt.
Pro
- stromsparende CPU
- kompaktes Gehäuse
- 2x Thunderbolt 4
- 2x 2,5G LAN
- Copilot-Unterstützung
- VESA-Halterung
Contra
- Preis
- „lauter“ Lüfter
- externes Netzteil
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