In diesem kurzen Vergleich haben wir drei aktuelle CPU-Kühler von be quiet!, EKL und Xigmatek über unseren Teststand gejagdt. Alle Modelle sind dabei bereits mit dem neuen Intel Sockel LGA2011 kompatibel und versprechen hohe Kühlleistung durch ausgefallene Tricks im Design.
EKL Alpenföhn Matterhorn Pure
Unter den Namen Alpenföhn Matterhorn Pure bringt der Hersteller EKL einen Kühler auf den Markt, der sich auf die ursprünglichen Werte der CPU-Kühler-Konstruktion besinnt. Ganz nach dem Motto „wenig ist mehr“, kommt der Tower-Kühler mit nur einem 120-mm-Lüfter aus.
Technische Daten laut Hersteller
Lüftergröße | 120 mm |
Gewicht | 797 Gramm |
Abmessungen | 138 x 123 x 158 mm |
U/min | 500 – 1500 RPM |
Material | Aluminium + Kupfer |
kompatible Sockel | Intel Sockel: LGA2011/1366/1156/1155/775 AMD Sockel: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2 |
Lautstärke | 8 – 24,8 dB(a) |
Design & Verarbeitung
Wie die Bezeichnung des Kühlers es schon vermuten lässt, findet sich an dem Kühler kein Schnörkel, der nicht unmittelbar zur Leistung des Produktes beiträgt. So hat man sich für eine altbewährte Konstruktion aus Kupfer -Basisplatte und Aluminiumlamellen entschieden. Verbunden werden diese beiden Komponenten im Falle des Matterhorn Pure durch sechs Heatpipes mit einem Durchmesser von 6 mm, die sich U-förmig durch die Heatplate ziehen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Heatpipes eine möglichst große Fläche der Basisplatte abdecken, um möglichst effizient Wärme abzuführen.
Die Form der Lamellen ist dabei in einer leichten X-Form angeordnet, was man als einziges Designelement des Kühlers bezeichnen könnte – hier kommen also Puristen voll auf ihre Kosten. Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter ist komplett in Schwarz gehalten und trägt somit ebenfalls zu dem schlichten Erscheinungsbild des Kühlers bei. Dabei ist er mit hochwertigen Lagern und speziell geformten Lüfterblättern ausgestattet, die einen guten Rundlauf und ein geringes Betriebsgeräusch zwischen 8 und knapp 25 dB(A) ermöglichen sollen. Auch die Aluminiumlamellen des Kühlers wurden speziell angepasst und sind durch ihre um 180 Grad versetzte Anordnung Teil des Kühlkonzeptes. So sind die Lamellen zur Mitte hin leicht gewölbt, wodurch die Kühlfläche vergrößtert wird. Zusätzlich wir durch die bereits erwähnte X-Form der Luftstrom weniger stark gebremst, sodass der Lüfter auch bei niedrigen Drehzahlen viel Luft durch den Tower blasen kann. Dies wiederum optimiert die Geräuschentwicklung des Matterhorn Pure.
Die Verarbeitung des Kühlers ist in Ordnung, alle Materialien wurden zum Großteil sauber miteinander verbunden. Scharfe Kanten und Lamellen sind allerldings dennoch vorzufinden. Die Bodenplatte ist hingegen gut verarbeitet
Montage
Zur Montage des Kühlers auf der Hauptplatine kommt eine rückseitige Verschraubung zur Anwendung. Somit ist ein sicherer Halt garantiert. Die Wahl dieser Methode ist aufgrund des relativ hohen Gewichts von knapp 800 Gramm auf alle Fälle als angemessen zu bezeichnen. Zwar muss so in vielen Fällen das Mainboard zwangsweise für den Kühlertausch ausgebaut werden, dafür kann man sicher sein, dass auch der ein oder andere Transport des Rechners ohne Probleme über die Bühne gehen sollte. Insgesamt ging die Installation des Matterhorn Pure relativ einfach von der Hand. Für Anfänger empfiehlt es sich jedoch immer, ein zweites Paar Hände zu organisieren
Fazit
Um es kurz und knapp zu sagen: Mit dem Matterhorn Pure ist EKL ein schöner, sehr minimalistischer Kühler geglückt, der vor allem Puristen mit seinem schlichten Design ansprechen sollte. Die verwendeten Materialien sind hochwertig und die Verarbeitung ist gut gelungen. Das Betriebsgeräusch ist bei maximaler Spannung als sehr leise zu bezeichnen. In Sachen Leistung reiht sich der gerade erst vorgestellte Kühler in das Mittelfeld unseres kleinen Vergleichs ein. Bei aktuell noch schwankender Verfügbarkeit ist der Kühler zurzeit ab 35 € gelistet – in unseren Augen ein fairer Preis.
Pro
- puristisches Design
- sichere Montage
- Preis
- Leistung
- sehr leise
Contra
- Verarbeitung könnte besser sein
bequiet! Dark Rock 2
Unser zweiter Kandidat kommt aus dem Hause bequiet!, ein Hersteller, der schon lange nicht mehr nur für hochwertige Netzteile bekannt ist. Spätestens wohl die Vorgänger Dark Rock Advanced und Dark Rock Pro machten bequiet! auch zu einer echten Größe im Kühlergeschäft. Wir haben uns nun den neuen Dark Rock 2 angesehen.
Technische Daten laut Hersteller
Lüftergröße | 135 mm |
Gewicht | 860 Gramm |
Abmessungen | 97 x 138 x 166 mm |
U/min | Max. 1300 RPM |
Material | Aluminium + Kupfer (schwarz vernickelt) |
kompatible Sockel | Intel Sockel: LGA2011/1366/1156/1155/775 AMD Sockel: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2/754/939/940 |
Lautstärke | 8 – 24,8 dB(a) |
Design & Verarbeitung
Bereits beim Auspacken des Kühlaggregats merkt man, dass viel Wert auf die Haptik und Qualität der Verpackung gelegt wurde. Ist der Kühler dann einmal aus seiner Umverpackung befreit, offenbart sich dem Käufer ein völlig neues Bild. Die kompletten Lamellen wurden schwarz vernickelt. Gleiches gilt auch für die gebürstete Aluminiumdeckplatte am Kopf des Towers. So macht das Produkt seinem Namen alle Ehre. Akzente im Design werden durch die silbrig glänzende CPU-Auflagefläche und die gleichfarbig gehaltenen sechs 6-mm-Heatpipes gesetzt.
Diese laufen mit extra breiter Fläche durch die Heatplate und sollen so in der Lage sein, bis zu 180 W Wärmeleistung an die Lamellen aufzuführen. Die ebenfalls aus Aluminium gefertigten Fins sind dabei speziell gewölbt, um Verwirbelungen zugunsten der Geräuschkulisse zu verhindern. Zudem soll dieses spezielle Lamellendesign für eine bessere Wärmeabgabe an die Luft sorgen. Bestückt mit einem 135-mm-Lüfter der hauseigenen SilentWings 2 Lüfterserie, bekommt der Käufer so ein Gesamtpaket aus dem Hause bequiet!, was optimal aufeinander abgestimmt sein dürfte.
bequiet! leistet sich bei der Verarbeitung seines Produktes keine Patzer. Alles ist ordentlich verarbeitet und die verschiedenen Materialien wurden sauber miteinander verbunden und veredelt. Die Qualität des gesamten Kühlers bewegt sich auf sehr hohem Niveau – das gilt auch für die Heatplate.
Montage
Die Zeiten von wackeligen, wenn auch schnell zu fixierenden Pushpins scheinen endlich vorbei zu sein. be quiet! macht es genau richtig und lässt seinen 860-Gramm-Kühler vom Käufer mit dem Mainboard verschrauben. Dabei hilft die bebilderte Anleitung, welche auch auf Deutsch verfügbar ist. Ist der Kühler dann erst einmal rückseitig mit der Hauptplatine verschraubt, so scheint den Kühler nichts mehr von dem Prozessorsockel abbringen zu können – das ganze Montagesystem erscheint äußerst stabil.
Fazit
Mit dem Dark Rock 2 hat man einen würdigen Nachfolger der ersten Dark Rock Generation in sein Produktprogramm aufgenommen. Angefangen bei der spektakulären und in dieser Form einmaligen Aufmachung mit schwarz vernickelten Elementen, bis hin zu der sicheren und bombenfesten Montage macht der Dark Rock 2 eine gute Figur. Ein Blick auf die Ergebnisse unseres Leistungstests verrät uns, dass wir es bei diesem Kühler mit einem sehr starken Produkt zu tun haben. So kann sich bequiet! in diesem Test, bezogen auf den Benchmarkwerte, an die Spitze setzen. Dabei geht der Kühler leise ans Werk und fällt nicht störend auf.
Ein wenig relativiert wird das Ganze durch den aktuell noch relativ hohen Preis von 53 €. Hier sollte man gut abwägen, ob man die Mehrleistung benötigt. Für Overclocker mit Qualitätsbewusstsein stellt sich diese Frage allerdings gar nicht erst – hier ist der Dark Rock 2 sicherlich eine hervorragende Wahl.
Pro
- Design
- sichere Montage
- Leistung
- leise
- Verarbeitung
Contra
- Preis
Xigmatek Dark Knight SD-1283 (Night Hawk Edition)
Auch der Hersteller Xigmatek stellte einen Kühler für unseren kleinen Sommervergleich zur Verfügung. Das Produkt hört auf den Namen Dark Knight (Night Hawk Edition) und ist das Update des bereits bekannten SD-1283W-Kühlers.
Technische Daten laut Hersteller
Lüftergröße | 120 mm |
Gewicht | 500 Gramm |
Abmessungen | 120 x 159 x 50 mm |
U/min | Max. 1000 – 2200 RPM |
Material | Aluminium + Kupfer (schwarz vernickelt, Keramikbeschichtung) |
kompatible Sockel | Intel Sockel: LGA2011/1366/1156/1155/775 AMD Sockel: FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2 |
Lautstärke | max. 30,1 dB(a) |
Design & Verarbeitung
Auch Xigmatek setzt beim Design auf eine dunkle Farbgebung, die sich durch das ganze Produkt zieht. Somit wird auch dieser Kühler, zumindest optisch, seinem Namen gerecht. Dabei handelt es sich bei der Färbung nicht mehr nur um eine einfache Vernickelung der Komponenten, sondern um einen speziellen Keramiküberzug. Diese Technologie wird vom Hersteller als „Stealth Coating“ beschrieben und soll im Nanobereich für Erhebungen sorgen. Somit vergrößtert sich die Oberfläche der Kühlstruktur, wordurch mehr Wärme an die Umgebung abgegeben werden kann.
Um die nötige Frischluft kümmert sich ein 120-mm-Lüfter, der PWM-gesteuert ist und durch Gumminoppen entkoppelt am Kühltower angebracht wird. Damit die Wärme aber erst einmal vom Prozessor an die Lamellen gelangt, werden beim Dark Knight in der Night Hawk Edition drei 8 mm dicke Heatpipes eingesetzt, die sich U-förmig durch die Basisplatte ziehen. Dabei kommt beinahe selbstredent die Heatpipe Direct Touch Technologie zum Einsatz, bei der die Heatpipes in direkten Kontakt mit der CPU treten. Moddern kommen dankt der weißen LEDs des Lüfters zudem auf ihre Kosten.
Begutachtet man das Produkt unter dem Punkte der Verarbeitungsqualität, so gibt es auch bei diesem Kühler nicht viel zu beanstanden. Weder scharfe Lamellen noch spitze Ecken konnten wir finden, was das Verletzungspotential bei der Montage erheblich mindert. Zudem ist die schwarze Beschichtung tadellos ausgeführt worden. Lediglich die Heatplate hätte noch etwas mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt.
Montage
Auch der dritte Kandidat in unserem Test setzt erfreulicherweise auf eine Fixierung über eine Verschraubung. Somit muss zwar auch hier das Mainboard entfernt werde, ausgenommen man bsitzt bereits ein Gehäuse mit entsprechender Aussparung hinter dem CPU-Sockel, um den Kühler zu montieren. Auch Xigmatek liefert eine verständliche Anleitung mit, sodass auch Anfänger eigentlich keine Probleme bei der Installation eines neuen Kühles haben sollten.
Fazit
Das Produktupdate des in die Tage gekommenden „Dark Knights“ scheint gelungen. So kann der Kühler nun nicht nur mit den neuen Sockeln AM3+ und LGA 2011 umgehen, auch Datailverbesserungen, wie die neue Beschichtung, sind zu finden. Der mitgelieferte Lüfter verrichtet seine Arbeit dabei angenehm leisen und fällt auch unter Last nicht störend auf. In Sachen Kühlleistung muss sich die Night Hawk Edition allerdings den anderen beiden Kühlern im Test geschlagen geben – zumindest, was die Temperaturen unter Last angeht. Im Leerlauf erreichte der Xigmatek Kühler hingegen die besten Werte. Wer sich mit dem Design und der Leistung des Xigmatek Dark Knight SD-1283 (Night Hawk Edition) anfreunden kann, der muss zurzeit circa 38 € für den Kühler auf den Tisch legen.
Pro
- Design
- geringes Gewicht
- sichere Montage
- Preis
- Leistung im Idle
- beleuchteter Lüfter
- leise
Contra
- –
Leistungstest
Alle Kühler wurden neben ihrer Verarbeitung und ihrem Lieferumfang sowie Montageeigenschaften selbstverständlich hinsichtlich ihrer Leistung überprüft. Während des Tests war das System nicht in einem Computergehäuse eingebaut und die jeweiligen Lüfter wurden durchgehend mit 12 Volt Spannung versorgt. Alle automatischen Lüftersteuerungen wurden deaktiviert. Die gemessenen Werte sind dabei nur als Orientierungspunkt zu betrachten und sind mit großer Wahrscheinlichkeit so nicht auf einem anderen System reproduzierbar. Trotzdem sollten die gemessenen Temperaturen einen Schluss auf die jeweilige Leistung der Kühler ohne Weiteres zulassen. Alle Vergleichskühler wurden, sofern nicht anders angegeben, mit maximaler Drehzahl und ebenfalls 12 Volt betrieben.
Als Testsystem kam folgende Hardware zum Einsatz:
CPU |
Intel Core i7-2600K 3,4 GHz @ 4,2 GHz |
VGA |
HIS Radeon HD 6950 |
Mainboard |
Asus Maximus IV Extreme-Z68 Chipsatz |
RAM |
16 GB Kingston HyperX DDR3 1600 MHz CL 9-9-9-24 |
HDD |
A-DATA S511 Series SSD 120 GB |
Software |
Windows 7 Ultimate 64 Bit |
Mehr über unsere Testsysteme erfahren Sie hier.
Die Testprozdur sah dabei folgendermaßen aus: Um eine 100%ige CPU-Auslastung zu erreichen, verwenden wir Prime95. Die Testdauer beträgt dabei > 6Std. (jeweils unter IDLE und unter Volllast). Die Temperaturen wurden über die digitalen Temperatursensoren des Prozessors gemessen und mit der Software RealTemp ausgelesen. Alle Messungen wurden bei circa 20°C Raumtemperatur durchgeführt.
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