.M58000 Anzeige
.M58000 .M58000

Test: be quiet! Silent Loop 120mm

Leise, leiser, be quiet!
be quiet! Themen

Bei den CPU-Kühlern ist be quiet! bereits eine etablierte Größe, doch eine Wasserkühlung fehlte bisher noch im Produktportfolio des Herstellers. Mit der Silent Loop CPU-Wasserkühlung präsentiert der Hersteller jetzt seine erste All-in-One-Wasserkühlung, die in Kooperation mit Alphacool entwickelt und hergestellt wurde. Wir haben die Silent Loop mit 120-mm-Radiator getestet.

Übersicht

be quiet! hat die Silent Loop CPU-Wasserkühlung nicht komplett alleine entworfen, sondern sich mit Alphacool, dem deutschen Spezialisten für Flüssigkühllösungen, zusammengetan. Das Grundgerüst stammt somit von Alphacool, doch be quiet! würde dem eigenen Firmennamen nicht gerecht werden, wenn der Hersteller nicht noch einige Modifikationen vorgenommen hätte, um die Lautstärke auf ein Minimum zu reduzieren. Unter anderem wurde der Wasserstrom rückwärtsgerichtet und die bewährten Pure Wings 2 Lüfter verwendet. Ob die Modifikationen gelungen sind, klären wir in diesem Test.

Technische Daten

  • Radiatorabmessungen: 153 x 128 x 45 mm
  • Pumpeneinheit Durchmesser: 82 mm
  • Pumpeneinheit Höhe: 40 mm
  • Schlauchlänge: 390 mm
  • Lüfterabmessungen: 120 mm x 25 mm
  • Lüftergeschwindigkeit: maximal 2.000 RPM (PWM)
  • Luftdurchsatz: kA
  • Geräuschpegel: 36,9 dB bei 100%
  • Max. Kühlkapazität: kA
  • Kompatibilität:
    • Intel Sockel: 2011(-3), 1150, 1151, 1155, 1156, 775, 1366
    • AMD Socket: AM2(+), AM3(+), FM1, FM2(+)
  • Preis: ~110 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Kupfer ist ein sehr guter Wärmeleiter – somit wundert es nicht, dass der Radiator der Silent Loop CPU-Wasserkühlung aus eben diesem Material gefertigt ist. Das ist vor allem an den Lamellen zu erkennen, da die schwarze Lackierung nur oberflächlich angewendet wurde, wodurch vor allem zum Inneren hin Kupferfarbtöne auszumachen sind. Ohne Lüfter misst der Radiator 153 x 128 x 45 Millimeter.

Altbewährte statt neue Lüfter

Werden die zwei mitgelieferten 120-mm-Lüfter vom Typ Pure Wings 2 installiert, so wächst die Tiefe auf 95 mm an. Die Lüfter sind optisch unberührt: Bis auf den be quiet!-Aufkleber gibt es keinerlei Farbkleckse oder sonstige Abwechslung, hier dominiert ganz klar die Farbe Schwarz. Der Anschluss an das Mainboard erfolgt über einen 4-Pin-Anschluss, welches die Drehzahl der Lüfter bis maximal 2.000 Umdrehungen pro Minute anheben kann.

be-quiet-silent-loop-pumpe-radiator be-quiet-silent-loop-kontaktflaeche

Der Radiator sowie die Kontaktfläche der Pumpe bestehen aus Kupfer, um die Abwärme möglichst gut leiten zu können.

Während ein Lüfter die kühlere Luft auf die Lamellen drückt, saugt der andere Lüfter diese zur anderen Seite ab. Etwas schade finden wir, dass be quiet! der Silent Loop nicht schon den aktuelleren Silent Wings 3 Lüfter spendiert hat. Über zwei, ebenfalls in schwarz gehaltene, Schläuche ist der Radiator mit der Pumpe verbunden. Schutzfedern sollen das versehentliche Knicken der rund 39 Zentimeter langen Schläuche verhindern.

Pumpe mit rückwärtigem Wasserstrom

Die Pumpeneinheit ist kaum größer als der CPU-Sockel, wodurch alle RAM-Steckplätze ungefährdet genutzt werden können. Auf der Oberseite, die in der Optik von gebürstetem, schwarz lackiertem Aluminium gehalten ist, hat sich be quiet! mit seinem Logo verewigt. Der Kontakt zur CPU wird über eine kupferne, vernickelte Kontaktfläche hergestellt. Den Anschluss der Pumpe an das Mainboard realisiert be quiet! über einen 3-Pol-Anschluss.

be-quiet-silent-loop-radiator be-quiet-silent-loop-pumpe
Die Lüfter werden im Push-/Pull-Modus befestigt (li). Im Gegensatz zu anderen Modellen weist die Pumpe der Silent Loop einen rückwärtigen Wasserstrom auf (re).

Um die Übertragung von Vibrationen der Pumpe so gering wie möglich zu halten, setzt der Hersteller auf die sogenannte Reverse-Flow-Technologie. Bei dieser saugt die Pumpe die Kühlflüssigkeit über die Außenseiten des Gehäuses über die Kontaktplatte an, anstatt es durch den Kreislauf zu pressen. Die erwärmte Kühlflüssigkeit wird dann über eine zweite Ebene im Inneren wieder abgegeben.

Verbrauch: 100 ml pro 2 Jahre

Über eine Vorrichtung an der Pumpe kann Kühlflüssigkeit nachgefüllt werden. be quiet! gibt an, dass der Wasserkreislauf nach zwei Jahren aufgefüllt werden sollte. Theoretisch lässt sich die Silent Loop erweitern, allerdings besteht dann kein Anspruch mehr auf die dreijährige Garantie. Die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau und lässt kaum Anlass zur Kritik – kaum! Was uns negativ aufgefallen ist, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.

Montage

Die be quiet! Silent Loop CPU-Wasserkühlung ist für die Intel-Sockel LGA 775 / 1150 / 1151 / 1155 / 1156 / 1366 / 2011(-3) sowie die AMD-Sockel AM2(+) / AM3(+) / FM1 / FM2(+) konzipiert. Unsere Montagebeschreibung bezieht sich auf den Sockel LGA 1151. Zuerst wird die Pumpeneinheit für die Montage vorbereitet. Hierzu werden die zwei Stücke des Halterahmens über eine Führungsschiene an der Pumpe angebracht. Allerdings scheint bei unserem Testmuster einer der beiden Rahmen leicht verbogen zu sein, weshalb es nur durch hohen Kraftaufwand möglich war, diesen auf die Pumpe zu schieben.

be-quiet-silent-loop-luefter be-quiet-silent-loop-komplett

Im Lieferumfang sind zwei Pure Wings 2 Lüfter (li) enthalten, die mit dem Radiator (re) verschraubt werden.

Anschließend werden vier Schrauben inklusive Feder und Unterlegscheibe durch die Bohrungslöcher des Rahmens gesteckt und an der Unterseite mit Muttern befestigt. Im nächsten Schritt wird eine Backplate auf der Rückseite des Mainboards befestigt. Jetzt noch schnell die Wärmeleitpaste auf den Prozessor aufgetragen und anschließend kann die Pumpe mit der Backplate verschraubt werden. Die Lüfter werden mit jeweils vier Schrauben am Radiator befestigt, der im Anschluss mit dem Gehäuse verschraubt wird. Bis auf den Fauxpas mit dem Befestigungsrahmen (wir gehen von einem Einzelfall aus) ist die Montage gelungen. Die Silent Loop sitzt bombenfest auf der CPU und ist bereits für den Härtetest.

Kühlleistung & Lautstärke

Wie gut fällt die Kühlleistung der be quiet! Silent Loop aus? Und halten sich die Geräuschkulisse der Pumpe sowie der Lüfter in Grenzen? Um das herauszufinden, haben wir einen Intel Core i7-6700K eine Stunde lang mit der Software CPU Burn-in zu 100 Prozent ausgelastet. Den Temperaturverlauf haben wir mit dem Programm Core Temp aufgezeichnet. Zur Einordnung der Kühlleistung haben wir unter anderem die Fractal Design Kelvin S24 Wasserkühlung sowie die Corsair H110i GT und die herangezogen, die allerdings noch mit dem Intel Core i7-4790K getestet wurden. Für einen direkten Vergleich würde sich die Arctic Liquid Freezer 240 anbieten, wobei diese wie die andere AiO-Kühler einen größeren Radiator besitzt. Daher sollen die Werte lediglich dazu dienen, die Kühlleistung der be quiet! Liquid Loop besser einschätzen zu können. Folgendes Testsystem kam zum Einsatz:

Wenn der Prozessor nicht gefordert wird und mehr oder weniger vor sich hinschlummert, lässt die Silent Loop Wasserkühlung diesen gerade einmal 24 Grad Celsius warm werden. Pumpe und Lüfter sind vom Ohr faktisch nicht wahrnehmbar. Nachdem der Prozessor eine Stunde lang bis an das Maximum ausgereizt wurde, messen wir eine Temperatur von 51 °C – ein ebenfalls sehr guter Wert! Unter Last bleibt die Wasserkühlung ebenfalls angenehm leise und zählt zu den leisesten Vertretern ihrer Gattung, die wir bisher in der Redaktion begrüßen durften.

Fazit

Die erste All-in-One-CPU-Wasserkühlung aus dem Hause be quiet! macht fast alles richtig und punktet mit einer sehr guten Kühlleistung bei durchweg geringer Lautstärke. Es scheint so, als würde der rückwärtige Wasserstrom Früchte tragen. Im Idealfall unterstützt der Kupferradiator nicht nur die sehr gute Kühlleistung, sondern verhilft der Silent Loop auch zu einer höheren Lebensdauer, die zudem über die Nachfüllfunktion sichergestellt werden dürfte.

Gleichzeitig bedeutet dies, dass der Nutzer selber dafür Sorge tragen muss, dass stets genügend Flüssigkeit im Kühlkreislauf vorhanden ist. Der von be quiet! angegebene Zweijahreszyklus ist unserer Meinung nach jedoch vertretbar. Theoretisch lässt sich die AiO-Kühlung auch erweitern, allerdings sieht be quiet! dies offiziell nicht vor. Bei der an und für sich gelungenen Montage erlaubt sich unser Testmuster einen Patzer und erfordert viel Kraft, um Befestigungsrahmen an der Pumpe zu befestigen – hoffentlich ein Einzelfall!

Davon abgesehen, können wir der be quiet! Silent Loop 120 mm eine klare Empfehlung aussprechen. Die ausgezeichnete Kühlleistung bei flüsterleisem Betrieb sucht ihresgleichen. Erhältlich ist der Einstieg in be quiets! AiO-Welt für rund 110 Euro.

be-quiet-silent-loop-120mm-award

 

Pro

  • sehr gute Kühlleistung
  • leise Lüfter & sehr leise Pumpe
  • einwandfreie Verarbeitung
  • einfache Montage
  • hohe Kompatibilität

Contra

  • Erweiterung nicht vorgesehen
  • schwere Befestigung des Halterahmens

Mit * markierte Links sind Affiliate-Links. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Niklas Ludwig Niklas Ludwig

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^