Wir haben mit der Dynatron L5 eine All-in-One-Wasserkühlung des in Deutschland noch unbekannten taiwanischen Herstellers getestet. Mit einem Preis von rund 53 Euro gehört sie zu den günstigeren Modellen. Haben wir es hier mit dem ultimativen Prozessor-Kühler für Sparfüchse zu tun?
Übersicht
All-in-One-Wasserkühlungen versprechen eine bessere Kühlleistung als Luftkühler. Sie sind von Werk aus mit einer Kühlflüssigkeit befüllt und in der Regel wartungsfrei, sodass kein Eingriff vom Anwender nötig ist, um die Funktionalität der Wasserkühlung über längere Zeit zu gewährleisten. Mit der Dynatron L5 haben wir einen solchen Prozessor-Kühler für euch getestet.
Produkt | Dynatron L5 |
Radiatorabmessungen (B x H x T) |
152 x 120 x 27 |
Pumpeneinheit Durchmesser | ~ 72 mm |
Pumpeneinheit Höhe | ~26 mm |
Pumpeneinheit Geschwindigkeit | kA |
Schlauchlänge | 30 cm |
Lüfterabmessungen | 120 x 120 x 38 mm |
Lüftergeschwindigkeit | 900 – 2.300 Umdrehungen pro Minute |
Luftdruck | 0,97–5,17 mm H2O |
Maximale Kühlkapazität | kA |
Kompatibilität | Intel: LGA 2011, 1366, 115X AMD: FM2, FM1, AM3+, AM3, AM2+ und AM2 |
Material | Radiator: Aluminium Pumpeneinheit: Kunststoff / Kupfer |
Preis | ~ 55 Euro |
Lieferumfang
- Dynatron L5
- Montagekit für verschiedene Sockel
- 1x 120-mm-Lüfter
- Wärmeleitpaste (bereits aufgetragen)
- Anleitung
Design & Verarbeitung
Der 120-mm-Radiator der Dynatron L5 ist bereits mit einem 120-mm-Lüfter ausgestattet, ein weiterer Lüfter ist im Lieferumfang enthalten. Somit bleibt die Wahl, ob der Radiator bei der Montage direkt mit dem Gehäuse verschraubt werden soll oder noch ein Lüfter zwischen Radiator und Gehäuse montiert wird. Die kompletten Abmessungen des mattschwarz lackierten Radiators betragen 152 x 120 x 27 Millimeter. Dynatron verwendet Aluminium-Kühlfinnen, um die Abwärme großflächig zu verteilen.
Die Unterseite des Kühlblocks besteht aus Kupfer (li). Im Radiator hat der Hersteller auch die Pumpe integriert (re).
Zwei 30 Zentimeter lange Schläuche verbinden den Radiator und den Kühlblock der auf die CPU montiert wird miteinander, was die bisher geringste Schlauchlänge der von uns getesteten Wasserkühlungen darstellt. Der kreisrunde Block selbst fällt sehr kompakt aus und weist auf der Unterseite eine Bodenplatte aus Kupfer auf. Die geringe Bauhöhe kann Dynatron dadurch realisieren, dass die Pumpe mit ihm Radiator integriert ist. An einigen Stellen des Radiators lassen sich kleinere Schönheitsfehler erkennen, von diesen abgesehen ist die Verarbeitung jedoch gelungen.
Montage
Die Dynatron L5 ist mit den gängigen Sockeln kompatibel, darunter mit Intel Sockeln vom Typ LGA2011, 1151/1155/1156 und 1366 sowie den AMD-Sockeln AMD AM2/AM2+, AM3/AM3+ und FM1/FM2. Wir beschreiben die Montage am Beispiel des Sockels LGA 1151: Im ersten Schritt werden die Abstandshalter in die dafür vorgesehenen Löcher der Backplate gedreht. Diese sind praktischerweise für die unterschiedlichen Sockel ausgewiesen. An den Abstandshaltern befinden sich kleine Klebeplatten, die die Backplate am Mainboard fixieren.
Ein Lüfter ist bereits am Radiator vorinstallier (re). Der Kühlblock ist über zwei 30 cm lange Schläuche mit dem Radiator verbunden.
Da die Wärmeleitpaste bereits von Dynatron aufgetragen wurde, kann die Wasserkühlung im nächsten Schritt direkt auf die Abstandshalter der Backplate gesteckt und mit vier Schrauben verschraubt werden. Erfahrene Nutzer sollten nur wenige Minuten mit der Montage benötigen, doch auch Einsteiger dürften vor keine großen Probleme gestellt werden.
Kühlleistung
Unser Testsystem ist einsatzbereit und wartet nur darauf, die Dynatron L5 auf die Probe zu stellen. Wir verwenden das kostenlose Programm CPU Burn-in, mit dem wir alle Kerne unseres Intel Core i7-6700K auslasten. Anschließend lassen wir das System mehrere Stunden mit voller Auslastung laufen und zeichnen den Temperaturverlauf mit der Software Core Temp auf.
Angesichts des vergleichsweise geringen Preises, schlägt sich die Dynatron L5 erstaunlich gut. Wird der Prozessor nicht belastet, lässt sie ihn nicht wärmer als 27 Grad Celsius werden. Lässt die CPU hingegen ihre Muskeln spielen, erwärmt sie sich auf 55°C – ein immer noch guter Wert, der deutlich unter dem eines Luftkühlers wie dem Arctic Freezer i32 liegt. Während sich der geringe Kaufpreis bei der Kühlleistung also kaum negativ auswirkt, macht er sich bei einem anderen Kriterium bemerkbar: der Lautstärke. Die Pumpe verursacht durchweg ein wahrnehmbares Surren, unabhängig davon, ob der Prozessor nichts zu tun hat oder sich verausgabt. Bei höheren Drehzahlen machen sich zudem die Lüfter bemerkbar.
Fazit
Aktuell lässt sich die Dynatron L5 nur über einen Ebay-Shop zu einem Preis von rund 53 Euro beziehen. Für diesen Preis erhält man eine All-in-One-Wasserkühlung, die gut verarbeitet ist, alle gängigen Sockel unterstützt und sich leicht installieren lässt. Bei der Kühlleistung kann sie ebenfalls überzeugen und liefert gute Werte ab. Lediglich das deutlich wahrnehmbare Surren der Pumpe und die unter Last etwas lauten Lüfter vermögen den ansonsten positiven Eindruck zu trüben.
Pro | Contra |
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