Be quiet Pure Loop 2 FX im Test: RGB-Lüfter machen den Unterschied

RGB-Upgrade der Pure Loop!

Mit der Pure Loop 2 FX hat be quiet eine neue AiO-Wasserkühlung veröffentlicht, welche die erste Pure Loop als „spiritueller Nachfolger“ ablöst. Dabei soll es nicht nur technische Verbesserungen geben, sondern auch äußerliche Neuerungen. Als Teil der neuen FX-Serie verfügt die Kühlung erstmals über eine ARGB-Beleuchtung, bei der besonders die Light Wings Lüfter mit ihrem leuchtenden Ring zur Geltung kommen. Doch, kann auch die Leistung überzeugen?

Bereits gegen Ende letzten Jahres überraschte be quiet mit den neuen Light Wings, den ersten eigenen RGB-Lüftern des Herstellers. Wie sich jetzt herausstellt, war das jedoch nur ein Vorgeschmack auf die nun vorgestellte FX-Serie, die passend zum 20. Jubiläum von be quiet an den Start geht und ganz im Zeichen des „RGB-Lichts“ steht.

Aktuell ist die be quiet Pure Loop 2 FX im 240-mm-Format bereits für 99 Euro zu haben. Für das 280-mm-Modell, was wir in diesem Beitrag für euch testen, werden wiederum 109 Euro aufgerufen, während die Version mit 360-mm-Radiator knapp 123 Euro kostet. Doch dabei handelt es sich um Angebotspreise zum Jubiläum, die bis zum 30. September (und solange der Vorrat reicht) gelten.

Light Wings sorgen für das Gewisse etwas

Das Alleinstellungsmerkmal der neuen Kompaktwasserkühlung ist offensichtlich der neue Lüfter-Typ, der auf dem Radiator zum Einsatz kommt. Hierbei handelt es sich um die beleuchteten be quiet Light Wings (Ersteindruck) in der High-Speed-Variante. Diese sind für den Radiator-Betrieb optimiert und können mit bis zu 2.500 RPM drehen. Dabei beträgt der Luftdurchsatz laut Hersteller etwa 88,86 m³/h bei einer Lautstärke von maximal 31 dB(A). Ein hydrodynamisches Gleitlager sorgt zusammen mit gummierten Auflageflächen für eine entsprechende Laufruhe.

Wirkliche Unterschiede zum Vorgänger fallen jedoch erst auf, sobald der Computer eingeschaltet wird. Als erste Wasserkühlung des Herstellers verfügt die FX über eine anpassbare ARGB-Beleuchtung. Jeweils sechs LEDs hat be quiet an den Lüftern angebracht, mit denen ein Leuchtring um die Lüfterblätter geschaffen wird. Eine Neuheit ist außerdem der mitgelieferte ARGB-Hub. Über diesen können bis zu sechs ARGB-Produkte angeschlossen und synchronisiert werden. Die Steuerung erfolgt dabei über die Mainboard-Software oder etwa SignalRGB.

Mit RGB in den Vordergrund

Abseits der neuen Lüfter hat sich nur wenig in Sachen Design getan, sodass man Unterschiede zum Vorgänger vergeblich sucht. Im ausgeschalteten Zustand hat die Pure Loop 2 FX einen sehr unscheinbaren Look. Schläuche, der 317 mm lange und 27 mm dicke Radiator sowie die Lüfter sind in einem komplett schwarzen Look gehalten. Lediglich der CPU-Block sticht durch seine silberne Aluminium-Platte samt be quiet! Schriftzug heraus. Während des Betriebs wird die Platte durch einen bunten Ring umrandet, die „originale“ Pure Loop leuchtet hier nur in weiß auf.

Als Teil der FX-Serie: be quiet kann auch bunt

Im Allgemeinen hat sich der Hersteller mit dieser Wasserkühlung vom Konzept „schlicht und simpel“ verabschiedet. Während der Vorgänger optisch eher im Hintergrund bliebt, fällt das FX-Modell sofort ins Auge. In den meisten Systemen wird diese Wasserkühlung wohl eher zum Protagonisten auf der digitalen Bühne. Vor allem, wenn man mit den verschiedenen Leuchteffekten spielt.

Pumpe nun mit PWM-Steuerung

Unverändert platziert be quiet die Pumpe an den 400 mm langen Schläuchen. Hauptgrund hierfür ist die Distanz zur Hitzequelle, wodurch die Pumpe eine längere Lebenszeit erreichen soll. Zudem wird hierdurch die Vibrationsabgabe auf den Heatspreader vermindert, wovon auch die CPU profitiert.

Laut be quiet wurde die doppelt entkoppelte Pumpe gegenüber dem Vorgänger nochmals überarbeitet. Die Drehzahl lässt sich nun per PWM in einem Bereich von 4.000 bis 5.500 RPM einstellen. Der Anschluss erfolgt dementsprechend über einen 4-Pin-PWM-Header, am besten über den „AIO Pump“-Anschluss auf eurem Mainboard (falls vorhanden).

Montage

Die Montage geht, wie auch bereits beim Vorgänger, leicht von der Hand und wird ausführlich in der mitgelieferten Anleitung erklärt. Die Pure Loop 2 FX unterstützt alle aktuell gängigen Mainstream-Sockel, darunter die Intel-Plattformen LGA 1700, 1200, 2066, 115x, sowie 2011(-3). Zudem kann die Wasserkühlung auf dem AM4 Sockel sowie auf dem bald erscheinenden AM5-Sockel montiert werden. Da die Kühlplatte vernickelt ist, lässt sich sogar Flüssigmetall als Wärmeleitmittel einsetzen.

Darüber hinaus verfügt der Radiator über einen „refill port“, also eine Nachfülloption. Da sich die Kühflüssigkeit mit der Zeit verflüchtigt und so die Kühlleistung abnimmt, könnt ihr das System wie eine Custom-Kühlung auffüllen. Be quiet empfiehlt alle 2 Jahre ca. 15 ml nachzufüllen, um eine konstante Kühlleistung zu gewährleisten. Die beiliegende 100 ml Flasche sollte also einige Zeit ausreichen.

Testsystem

CPUIntel Core i7-12700K (12 Kerne, max. 5,0 GHz, Standard-Settings)
MainboardAsus ROG Z690 Maximus Hero
Arbeitsspeicher 32 GB Kingston Fury Beast DDR5-5.200
GrafikkarteKFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG
Netzteilbe quiet! Dark Power Pro 12 1.200 Watt
GehäuseCooler Master MasterFrame 700 (im Bench-Table-Modus)
Weitere Lüfter3 x Arctic BioniX P120 ARGB 120 mm
WärmeleitpasteArctic MX2
BetriebssystemWindows 11 Home

Um eine möglichst große Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird die Raumtemperatur während des Tests über eine Klimaanlage bei 21 °C gehalten. Nach einer rund 20-minütigen Aufwärmphase startet die eigentliche Belastungsprobe. Hierfür wird die CPU mittels Prime 95 (Small FTT-Test) unter Last gesetzt.

Anschließend werden die Temperaturen in einem Zeitraum von 30 Minuten bei fixierten 1.000 rpm Lüfterdrehzahl und maximaler Lüfterdrehzahl gemessen. Letztlich wird dann der Median aus den Werten gebildet. Abschließend wird zudem der jeweilige Maximalwert ausgewertet. Zum Auslesen der Temperaturwerte verwendeten wir HWInfo.

Kühlleistung & Lautstärke

Bei einer Lüfterdrehzahl von 1.000 Umdrehungen pro Minute positioniert sich die be quiet Pure Loop 2 FX 280 mm auf einer Ebene der Fractal Lumen S36 (Test) und kann sich klar von der Cooler Master Masterliquid PL240 Flux absetzen. Mit einer anliegenden Temperatur von durchschnittlich 77 °C erreicht die Wasserkühlung einen guten Wert.

Deutlich beachtlicher ist jedoch das Ergebnis bei maximaler Drehzahl. Hier kann die Wasserkühlung locker mit den 360-mm-Modellen mithalten und die CPU auf 72 °C runterkühlen. Auch in Sachen Lautstärke hinterlässt die FX einen guten Eindruck. Bei normaler Last sind die Lüfter sowie die Pumpe kaum hörbar. Zwar wird das Ganze bei hohen Drehzahlen etwas lauter, aber das ist bei weitem nicht störend. Entsprechend wird be quiet dem eigenen Namen gerecht.

Fazit

Be quiet liefert mit der Pure Loop 2 FX einen würdigen Nachfolger ab, der in allen Disziplinen überzeugen kann. Die schicke, ursprünglich schlichte Optik gepaart mit einer modernen ARGB-Beleuchtung wertet die Wasserkühlung ungemein auf. Wie vom Hersteller gewohnt, ist die Kühlung gut verarbeitet und macht insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck. Nicht zuletzt kann die allgemein hohe Kühlleistung der Pure Loop 2 FX überzeugen. Bei hohen Umdrehungen werden die Lüfter zwar hörbar, liefern aber entsprechende Ergebnisse ab.

Aktuell ist auch der Preis positiv hervorzuheben: Bis zum 30. September kostet das neue Modell gerade einmal 10 Euro mehr als die 2020 erschienene be quiet Pure Loop und ist für 109 Euro zu haben. Damit positioniert sich die Wasserkühlung genau im preislichen Mittelfeld, zwischen dem eigenen Vorgänger und der Silent Loop 2 (Test).

Kühlung
Allround-PC.com Award
08/2022
be quiet! Pure Loop 2 FX (280 mm)
Empfehlung

Pro

  • sehr gute Kühlleistung
  • geringe Lautstärke
  • hohe Kompatibilität
  • optisch schicke ARGB-Beleuchtung
  • hochwertige Verarbeitung

Contra

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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi

…ist seit 2021 Teil des Teams und befasst sich vor allem mit Hardware-Komponenten sowie mit weiteren technischen Neuheiten. Auch aktuelle Spiele auf PC und Konsole gehören zu seiner Leidenschaft.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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