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Sharkoon S90 RGB im Test: Der Blick ins Unendliche

Was taugt Sharkoons erste Wasserkühlung?
Sharkoon S90 RGB AiO-Wasserkuehlung Test Review

Mit der S90 RGB wagt Sharkoon den Schritt in den CPU-Kühler Markt: Die neue All-in-One-Wasserkühlung will durch eine hohe Kühlleistung und eine auffällige Optik bestechen. Doch wie schlägt sich Sharkoons erster Versuch auf diesem Gebiet? Wir wollen uns die Kühllösung heute einmal genauer anschauen.

Viele Hersteller expandieren aktuell in neue Marktbereiche und auch Sharkoon bildet hier keine Ausnahme. Der Hersteller bietet ab sofort neben Gehäusen, Peripherie und Gaming-Stühlen auch CPU-Kühler an. Den Anfang macht die S-RGB-Serie, bei der es sich um eine Reihe an Wasserkühlern handelt. Während die S70 und S80 auf einen 240-mm-Radiator zurückgreifen, kommt bei der S90 ein 360-mm-Wärmetauscher zum Einsatz.

Wir wollen uns im heutigen Test auf das Flaggschiff und somit auf die S90 RGB konzentrieren. Aktuell werden für die AiO-Wasserkühlung mindestens 124 Euro fällig, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei knapp 130 Euro. Damit ist die S90 auf einem ähnlichen Preisniveau wie die Arctic Liquid Freezer II (Test) und die be quiet Pure Loop 2 FX (Test).

Design & Verarbeitung

Bei der Optik wagt Sharkoon keine Experimente, stattdessen kommt ein weitestgehend klassisches Design zum Einsatz, das man in ähnlicher Form bereits von anderen Herstellern kennt. Der CPU-Block fällt jedoch besonders mit seinem drehbaren und bunt beleuchteten Infinity-Spiegel inklusive Sharkoon-Finne auf der Oberseite auf. Farblich wirkt das Grau des Kühlblocks eher neutral, ein RGB-Ring auf der Außenseite sorgt jedoch für ein schönes Farbspiel in der Umgebung des Blocks.

Die wichtigsten Daten auf einen Blick:

Die Verarbeitungsqualität der Kompaktwasserkühlung kann insgesamt überzeugen. Der 360-mm-Wärmetauscher wird seitlich durch gebürstetes Aluminium eingefasst, was in Kombination mit den drei beleuchteten Lüftern im 120-mm-Format für einen hochwertigen Look sorgt. Die Beleuchtung setzt sich aus insgesamt zwölf adressierbaren RGB-LEDs zusammen. Angeschlossen ist der Radiator durch die zwei 400 mm langen Schläuche mit Textilummantelung.

Pumpe & Lüfter

Das Herzstück der Wasserkühlung bildet die Pumpeneinheit, die im CPU-Block sitzt und mit einem Drehzahlbereich von 1.600 bis 3.200 U/min arbeitet. Angeschlossen wird sie über einen 4-Pin-PWM-Header, haltet dabei Ausschau nach dem „AiO Pump“-Anschluss auf eurem Mainboard (falls vorhanden). Eine vollflächige Kupferplatte auf der Unterseite soll dann für eine ideale Wärmeübertragung sorgen. Leider gibt der Hersteller aber keine Details zur Lebenserwartung der Pumpe preis.

Des Weiteren sind drei 120-mm-Lüfter auf dem Radiator montiert, deren Drehzahl mit 600 bis 2.000 U/min angegeben wird. In unserem Test konnten wir eine maximale Lüftergeschwindigkeit von 1.800 RPM auslesen. Erfreulich ist in jedem Fall, dass Sharkoon den Trend zur Daisy-Chain-Montage aufgegriffen hat, sodass nicht jeder Lüfter einzeln ans Mainboard angeschlossen werden muss. Dessen ungeachtet setzt man im Fall der RGB-Schnittstelle aber auf einen proprietären Anschluss, wodurch sich keine anderen Lüfter mit dem beiliegenden Verlängerungskabel mit 3-pin-ARGB-Anschluss am Ende nutzen lassen.

Montage

Offenkundig möchte Sharkoon mit der S90 wohl jeden Sockel bedienen, denn die Wasserkühlung ist mit allen Mainstream- und allen Prosumer-Sockeln der letzten Jahre kompatibel. Solange euer System also nicht älter als 10 Jahre ist, sollte die Wasserkühlung kompatibel sein. Die mitgelieferte Anleitung beschreibt den Einbauprozess bildhaft und verständlich, einige Besonderheiten ließen sich dennoch feststellen.

Zwar wird das passende Montagekit im Regelfall erst an der Pumpe befestigt, Sharkoon hat sich aber für einen Sonderweg entschieden. Stattdessen muss das Kit direkt auf der Sockelhalterung aufgelegt und leicht verschraubt werden. Anschließend wird die Pumpe aufgesetzt und gedreht, sodass sie einrastet. Danach kann das Konstrukt festgeschraubt werden. Ansonsten geht die Montage relativ zügig von der Hand, auch wenn sie teils gewöhnungsbedürftig ist.

Testsystem

CPUIntel Core i7-12700K (12 Kerne, max. 5,0 GHz, Standard-Settings)
MainboardAsus ROG Z690 Maximus Hero
Arbeitsspeicher 32 GB Kingston Fury Beast DDR5-5.200
GrafikkarteKFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG
Netzteilbe quiet! Dark Power Pro 12 1.200 Watt
GehäuseCooler Master MasterFrame 700 (im Bench-Table-Modus)
Weitere Lüfter3 x Arctic BioniX P120 ARGB 120 mm
WärmeleitpasteArctic MX2
BetriebssystemWindows 11 Home

Um eine möglichst große Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wird die Raumtemperatur während des Tests über eine Klimaanlage bei 21 °C gehalten. Nach einer rund 20-minütigen Aufwärmphase startet die eigentliche Belastungsprobe. Hierfür wird die CPU mittels Prime 95 (Small FTT-Test) unter Last gesetzt.

Anschließend werden die Temperaturen in einem Zeitraum von 30 Minuten bei fixierten 1.000 rpm Lüfterdrehzahl und maximaler Lüfterdrehzahl gemessen. Letztlich wird dann der Median aus den Werten gebildet. Abschließend wird zudem der jeweilige Maximalwert ausgewertet. Zum Auslesen der Temperaturwerte verwendeten wir HWInfo.

Kühlleistung & Lautstärke

Bei einer Lüfterdrehzahl von 1.000 RPM kann sich die Sharkoon S90 kaum von der Konkurrenz abheben. Die Wasserkühlung kann die CPU auf 77 °C herunterkühlen, womit ein ähnliches Niveau wie bei der teureren Fractal Lumen S36 (Test) erreicht wird. Nur die MSI Coreliquid P360 kann nicht geschlagen werden. Dabei fiel die Geräuschentwicklung eher gering aus, denn die Kühlung war im Betrieb kaum hörbar.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich zudem bei maximaler Lüfterdrehzahl ab. Auch hier kann die Wasserkühlung nicht ganz mit den anderen Modellen mithalten, wenngleich die Unterschiede nicht gravierend sind. In diesem Fall bewegt sich die S90 RGB auf einem ähnlichen Niveau wie die Cooler Master PL240 Flux (Test), bei der es sich allerdings um ein 240-mm-Modell handelt. Trotzdem erreicht die Wakü einen guten Wert von etwa 73 °C, wobei die Lautstärke ebenso einen positiven Eindruck hinterlässt. Die Lüfter werden unter Volllast zwar hörbar, aber definitiv nicht störend.

Fazit

Der Einstieg ist geglückt: Mit der S90 RGB hat Sharkoon eine solide erste AiO-Wasserkühlung auf den Markt gebracht, die mit teureren Modellen anderer Hersteller mithalten kann. Überzeugen kann dabei vor allem die hohe Kühlleistung in Verbindung mit einem leisen Betrieb. Auch die Verarbeitung trägt zum positiven Gesamtbild bei.

Problematisch ist einzig die preisliche Positionierung, da Sharkoon einen vergleichsweise hohes Budget aufruft. Mit einem Kostenpunkt von knapp 130 Euro landet die Kühllösung in einem hart umkämpften Markt, auf dem sich unzählige Modelle tummeln. Zwar kann sie durchaus mit anderen Lösungen mithalten, wirklich herausstechen kann die Sharkoon S90 RGB jedoch auch nicht.

So richtig attraktiv wird die S90 aus unserer Sicht erst, sobald der Preis an der Marke von 110 bis 120 Euro kratzt. Potenziell dürfte dies jedoch nicht allzu lang dauern, denn der Preis fällt bereits.

Kühlung
Allround-PC.com Award
03/2023
Sharkoon S90 RGB
Empfehlung

Pro

  • gute Kühlleistung
  • geringe Lautstärke
  • hohe Kompatibilität
  • schicke Optik mit Infinity-Spiegel und gebrüstetem Alu

Contra

  • (Preis)

Beitrag erstmals veröffentlicht am 21.03.2023

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Arian Krasniqi Profilbild Arian Krasniqi

…ist seit 2021 Teil des Teams und befasst sich vor allem mit Hardware-Komponenten sowie mit weiteren technischen Neuheiten. Auch aktuelle Spiele auf PC und Konsole gehören zu seiner Leidenschaft.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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