Das Asus ROG Maximus XI Formula ist sicherlich eines der interessantesten Z390-Mainboards, es kann unter anderem in den Kühlkreislauf einer Custom-Wasserkühlung eingebunden werden und ist mit einem kleinen OLED-Bildschirm ausgestattet, der Systemwerte oder eigens gestaltete Logos und Animationen anzeigen kann.
Übersicht
Die ROG Maximus XI-Reihe beinhaltet Mainboards, die sich vor allem hinsichtlich des Funktionsumfangs unterscheiden. Den Einstieg stellt das Maximus XI Hero dar, das bereits viele Funktionen und auf Wunsch auch WLAN bietet. Über dem Hero siedeln sich das Maximus XI Code und Maximus XI Formula an. Das Flaggschiff ist hingegen das Maximus XI Extreme, das erst im Laufe des Novembers erscheinen wird.
Das ROG Maximus XI Formula unterscheidet sich bereits durch die Abdeckung im unteren Bereich von anderen Mainboards.
Für kompakte Gaming-PCs, die beispielsweise im Wohnzimmer zum Einsatz kommen, hat Asus das Maximus XI Gene im Micro-ATX-Format entworfen. In diesem Test zeigen wir euch, welche Eigenschaften das Maximus XI Formula bietet und was es von anderen Mainboards unterscheidet.
Design & Eigenschaften
Das Asus ROG Maximus XI Formula wird unterhalb des Sockels von einer großflächigen Abdeckung bedeckt. Diese besteht zum großen Teil aus Metall, das als Kühlkörper für den Chipsatz sowie die unteren M.2-Slots dient.
Das PCB wird auf der Rückseite durch eine Metallplatte verstärkt.
Zwischen den beiden metallverstärkten PCIe-Slots (es werden Zwei-Wege-SLI sowie Drei-Wege-CrossFireX unterstützt) befindet sich eine spiegelnde Fläche, die im eingeschalteten Zustand von beleuchteten Linien durchzogen wird. In Kombination mit dem beleuchteten ROG-Logo und der Abdeckung der Ein- und Ausgänge entsteht somit eine sehenswerte Optik.
Das OLED-Display zeigt vordefinierte Logos an, kann aber auch Eigenkreationen oder Systeminformationen wiedergeben.
Oberhalb der Abdeckung ist ein zwei Zoll großer OLED-Bildschirm integriert, der für zahlreiche Zwecke genutzt werden kann. Wer mag, lässt sich Systeminformationen wie die Taktfrequenz oder Temperatur der CPU anzeigen. Der Bildschirm kann aber auch genutzt werden, um dem Mainboard seinen eigenen Stempel aufdrücken kann.
In der Live Dash Software legt ihr fest, welche Informationen oder Logos das OLED-Display anzeigt.
Per Live Dash Software lassen sich Logos oder animierte Bilder einblenden. Hier kann zwischen vordefinierten Bildern oder Eigenkreationen gewählt werden. Die Anschlussblende ist wie bei allen Maximus XI-Mainboards bereits vorinstalliert. Auf der Rückseite wird das ROG Maximus XI Formula zudem durch eine Metallplatte verstärkt.
CPU & Arbeitsspeicher
Die Stromversorgung des ROG Maximux XI Formula wurde wie beim Maximus XI Hero aufgebohrt und bietet neben einem 8-Pin-Anschluss einen zusätzlichen 4-Pin-Anschluss für die CPU. Der Prozessor wird erneut im LGA 1151-Sockel gebettet, wodurch CPU-Kühler weiterhin mit den neuen Mainboards kompatibel sind.
Neben dem Sockel befinden sich die vier DIMM-Bänke, die für 4.400 MHz schnellen DDR4-Arbeitsspeicher ausgelegt sind.
Eine Besonderheit ist der Crosschill EK III Kühlkörper, mit dem die MOSFETs gekühlt werden. Im Inneren des Kühlers befindet sich ein Wasserkanal aus Kupfer, der über die G1/4-Zoll-Anschlüsse mit der Kühlflüssigkeit einer Custom-Wasserkühlung geflutet werden kann.
Über die beiden Anschlüsse kann der Crosschill EK III Kühlkörper mit einer Wasserkühlung verbunden werden.
Die vier DIMM-Slots sind für maximal 64 Gigabyte DDR4-Arbeitsspeicher gerüstet und unterstützen Module mit einer Taktfrequenzen von 4.400 MHz. Die Optimem II-Technologie soll in Kombination mit der T-Topologie für weniger Interferenzen bei zeitgenauer Signalgebung sorgen.
Onboard-Buttons & Anschlüsse
Onboard-Buttons dürfen bei einem Mainboard wie dem ROG Maximus XI Formula nicht fehlen, schließlich richtet es sich auch an Übertakter. Folgende Knöpfe lassen sich auf der Platine vorfinden:
- Power-Button: Schaltet das System direkt über das Mainboard ein und aus.
- Reset-Button: Startet das System neu, befindet sich direkt neben dem Einschaltknopf.
- MemOK II-Button: Es kann vorkommen, dass das Mainboard mit dem verbauten Arbeitsspeicher nicht startet. Bei MemOK II kann per Schiebeschalter zwischen aktivierter und deaktivierter Funktion gewählt werden. Ist MemOK II aktiviert, wendet es im Fall, dass der PC nicht startet, drei unterschiedliche Speicherprofile an und erhöht die Speicherspannung, um einen erfolgreichen Startvorgang zu gewährleisten.
- ReTry-Button: Kann beim Hochfahren genutzt werden, wenn der Reset-Button keine Funktion hat. Erzwingt bei Betätigung einen Neustart mit denselben BIOS-Einstellungen, um einen erfolgreichen Power-on-self-test zu erreichen.
- Clear CMOS-Button: Befindet sich bei den rückseitigen Anschlüssen und kann betätigt werden, um das BIOS zurückzusetzen
- BIOS Flashback-Button: Erlaubt die Durchführung eines BIOS-Updates mithilfe eines USB-Sticks. Im Gegensatz zum klassischen Update, wird bei dieser Methode keine CPU und kein Speicher benötigt.
Das ROG Maximus XI Formula ist mit zwei M.2-Slots ausgestattet, die sich direkt gegenüberliegen und beide gekühlt werden. Die Slots können jeweils mit vier PCIe 3.0-Lanes angebunden werden, alternativ kann einer auch über die SATA-Schnittstelle mit der CPU kommunizieren. Zudem lassen sich sechs SATA-Laufwerke an das Mainboard anschließen.
Einige Onboard-Buttons (hier Start und Reset) werden ebenfalls per RGB-Beleuchtung illuminiert.
Eine weitere Besonderheit lässt sich auf der Rückseite bei den Anschlüssen erkennen: neben einem Gigabit-Netzwerkanschluss mit Intel i219V-Kontroller bietet das Mainboard auch einen 5-Gigabit-Anschluss von Aquantia.
Die M.2-Slots liegen direkt gegenüber und werden beide mittels Kühlkörper gekühlt.
Das ROG Maximus XI Formula ist zusätzlich mit einem Intel Wireless AC 9560 WLAN-Modul ausgestattet, das in das 2,4- sowie 5-GHz-Netz funkt und die Standards 802.11 b/g/n/ac unterstützt. Auf der Rückseite befinden sich zudem vier USB 3.1 Gen 2 sowie sechs USB 3.1 Gen 1-Anschlüsse und fünf Aus- beziehungsweise Eingänge der Soundkarte.
USB-Anschlüsse sind zahlreich vorhanden. Eine kleine Besonderheit ist der 5-Gigabit-Netzwerkanschluss von Aquantia.
Auf der Hauptplatine befinden sich weitere USB-Anschlüsse, die den Anschluss von zwei USB 2.0- sowie zwei USB 3.1 Gen1-Geräten erlauben. Des Weiteren steht ein USB 3.1 Gen 2-Anschluss für Gehäuse mit entsprechend ausgestattetem Frontpanel zur Verfügung. Zudem bietet das ROG Maximus XI Formula insgesamt vier Anschlüsse für RGB-Streifen, davon zwei adressierbare.
Leistung
Wir haben das Asus ROG Maximus XI Formula mit dem Intel Core i9-9900K getestet und diesen sowie den Arbeitsspeicher in verschiedenen Benchmarks gefordert. Als synthetische Benchmarks kamen unter anderem CineBench und Sisoftware Sandra zum Einsatz. Die Leistungsfähigkeit in Spielen wurde mit Battlefiel 1, GTA 5 und Wolfenstein 2 gemessen.
- Prozessor: Intel Core i9-9900K 3,6 GHz, Turbo Boost aktiv, Hyperthreading aktiviert
- Mainboard: Asus ROG Maximus XI Formula
- Kühler: Noctua NH-U14S
- Ram: 16 GB GeiL Evo X 3.000 MHz CL 15-15-15-35
- Systemlaufwerk: Crucial MX500 500 GB
- Grafikkarte: KFA2 GTX 1070 Ti
- Betriebssystem: Windows 10 Professional x64
- Netzteil: Enermax Platimax 600W
Verwendete Benchmarks & Einstellungen
- 3DMark Fire Strike Extreme
- PCMark 8 Creative Benchmark
- SiSoftware Sandra Lite 2016
- WinRar x64: 313 MB Datei packen
- TrueCrypt (7.2): 100 MB Size, AES Encryption
- CineBench x64 R15: CPU und OpenGL Test
- Crystal DiskMark
- Leistungsaufnahme (gemessen mit Voltcraft Energy Monitor 3000); entspricht dem Leistungsbedarf des gesamten Systems
Verwendete Spiele & Einstellungen
- GTA V
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, MSAA deaktiviert
- Battlefield 1 DX11
- Ultra Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
- Wolfenstein: The New Colossus
- Maximale Details, 1.920 x 1.080 Pixel, Kantenglättung deaktiviert
Erklärung zu den Diagrammen: Wenn ihr die Maus auf einen Balken bewegt, wird euch der Produktname und die erreichte Punktzahl angezeigt. Um die Ansicht übersichtlicher zu gestalten, könnt ihr für euch uninteressante Produkte mit einem Klick auf den Produktnamen unterhalb des Diagramms ausblenden.
Das Asus ROG Maximus XI Formula kann größtenteils das volle Potenzial von CPU und RAM nutzen. Die SiSoftware Sandra Lite CPU-Benchmarks scheinen dem Mainboard allerdings weniger gut zu liegen als dem MSI MEG Z390 ACE. Bei den SiSoftware Sandra Speichertests liegt es ebenfalls leicht hinter der Konkurrenz. In Cinebench, Truecrypt und den 3DMark Benchmarks befinden sich beide Mainboards hingegen nahezu auf dem gleichen Niveau.
In Battlefield 1 und GTA V lässt sich kein richtiger Unterschied zwischen den beiden Platinen erkennen. Lediglich in Wolfenstein 2 profitiert das Maximus XI Formula von einem Leistungsvorsprung in Höhe von 4,6 fps. Bei der Leistungsaufnahme unter voller Auslastung der CPU hat das Formula mit 196 Watt die Nase vorne, dafür benötigt es im Idle mit 51 Watt gute zehn Watt mehr als der Konkurrent.
BIOS & Overclocking
Das BIOS gleicht optisch und im Funktionsumfang den anderen Maximus-Mainboards wie dem Maximus XI Hero. Beim Maximus XI Formula ist ebenfalls die AI Overclocking getaufte automatische Übertaktungsfunktion mit an Bord. Diese soll lernfähig sein und in der Lage sein, Werte wie die Taktfrequenz und Spannung jederzeit anzupassen.
Das manuelle Übertakten ermöglichte einen Wert von 5,1 GHz bei 1,35 Volt. Mit einer Wasserkühlung, die dann im Idealfall auch die MOSFETs kühlt, könnten noch höhere Taktfrequenzen möglich sein. Mit unserer Luftkühlung war ein höherer Wert nicht möglich.
Audiochip
Beim Audiochip setzt Asus auf den bewährten SupremeFX, hinter dem der Realtek ALC 1220A Codec steckt. Der SupremeFX getaufte Audiochip kommt auch beim Maximux XI Hero zum Einsatz und bietet echten 7.1-Surround-Sound.
Der Audiochip stammt wieder von Realtek (ALC 1220), der in Kombination mit der Sonic Studio Software auch virtuellen Raumklang bei Kopfhörern unterstützt.
Japanische Kondensatoren und ein vom restlichen Mainboard separiertes PCB sollen ein hohe Klangqualität gewährleisten. Außerdem kann der integrierte Kopfhörerverstärker automatisch die Impedanz der angeschlossenen Kopfhörer erkennen.
Fazit
Das Asus ROG Maximus XI Formula bietet einen hohen Funktionsumfang und richtet sich primär an Übertakter, was vor allem die mögliche Integration in den Kühlkreislauf einer Custom-Wasserkühlung unterstreicht. Die schicke Aura RGB-Beleuchtung und das OLED-Display sorgen für eine hohe optische Individualisierbarkeit. Mit dem 5-Gigabit-Netzwerkanschluss kann sich das Mainboard weiter von anderen Modellen der Maximus-Serie abgrenzen. Wer jedoch keinen Wert auf diesen hohen Funktionsumfang legt und auf die Integrierung einer Wasserkühlung, den schnelleren Netzwerkanschluss und das OLED-Display verzichten kann, sollte zu einem günstigeren Mainboard greifen. Beispielsweise bietet das Asus ROG Maximus XI Hero – von den bereits erwähnten Besonderheiten abgesehen – einen nahezu identischen Funktionsumfang, kostet dafür aber auch in der WLAN-Version gute 150 Euro weniger als das Formula.
Pro
- verstärkte PCIe-Slots
- MOSFETs per Wasserkühlung kühlbar
- OLED Display
- anpassbare RGB-Beleuchtung
- hoher Funktionsumfang
- Overclocking-Funktionen
- guter Onboard-Audiochip
- viele Anschlussmöglichkeiten
- zwei M.2-Slots inklusive Kühler
- WLAN ac & Bluetooth 5.0
Contra
- wenige Neuerungen im Vergleich zu Z370-Mainboards
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