Übersicht
Für die Schnellleser listen wir vorab die wichtigsten technischen Besonderheiten der neuen Intel-Prozessoren stichpunktartig auf.
- nahezu alle CPUs bieten nun Hyperthreading, auch die Core i3-Modelle
- die Prozessoren weisen abermals eine Strukturgröße von 14 Nanometern auf
- es gibt den neuen Sockel LGA 1200 und den neuen 400er-Chipsatz
- die Core i9-Modelle verfügen neuerdings über zehn Kerne und 20 Threads
- durch Thermal Velocity Boost kann der Core i9 10900K theoretisch auf bis zu 5,3 GHz takten
- die Taktfrequenzen der Prozessoren fallen leicht höher aus
Comet Lake-S erklärt
Zum mittlerweile vierten Mal in Folge setzt Intel bei den neuen Desktop-Prozessoren auf die Skylake-Architektur und fertigt sie im optimierten 14-Nanometer-Verfahren. Um dennoch Verbesserungen gegenüber den Modellen der neunten Generation zu bieten, taktet der Hersteller die CPUs etwas höher. Hyperthreading, also die virtuelle Kernverdopplung, gibt es nun bei allen Prozessoren der Serie, mit Ausnahme der Celeron-Modelle am untersten Ende.
Dem Core i9 der zehnten Generation spendiert Intel zwei zusätzliche Kerne und einen höheren Boost-Takt – maximal 5,3 GHz sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Um die Leistungsverbesserungen bei den neuen Prozessoren zu realisieren, spezifiziert Intel die Modelle mit freiem Multiplikator mit einer TDP von 125 Watt und änderte bei allen CPUs die Spannungsversorgung. Folgend seht ihr eine Übersichtstabelle der neuen Intel-Serie. Sie beinhaltet nicht die T-Modelle, welche untertaktet sind und eine niedrigere TDP bieten.
Modell | Kerne/ Threads | TDP | Basistakt | max. Boost | Grafikeinheit | Offizieller Preis in USD pro 1K Einheiten |
---|---|---|---|---|---|---|
Intel Core i9 10900K | 10/20 | 125 W | 3,7 GHz | 5,3 GHz | Intel UHD 630 | 488 US-Dollar |
Intel Core i9 10900KF | 10/20 | 125 W | 3,7 GHz | 5,3 GHz | keine | 472 US-Dollar |
Intel Core i9 10900 | 10/20 | 65 W | 2,8 GHz | 5,2 GHz | Intel UHD 630 | 439 US-Dollar |
Intel Core i9 10900F | 10/20 | 65 W | 2,8 GHz | 5,2 GHz | keine | 422 US-Dollar |
Intel Core i7 10700K | 8/16 | 125 W | 3,8 GHz | 5,1 GHz | Intel UHD 630 | 374 US-Dollar |
Intel Core i7 10700KF | 8/16 | 125 W | 3,8 GHz | 5,1 GHz | keine | 349 US-Dollar |
Intel Core i7 10700 | 8/16 | 65 W | 2,9 GHz | 4,8 GHz | Intel UHD 630 | 323 US-Dollar |
Intel Core i7 10700F | 8/16 | 65 W | 2,9 GHz | 4,8 GHz | keine | 298 US-Dollar |
Intel Core i5 10600K | 6/12 | 125 W | 4,1 GHz | 4,8 GHz | Intel UHD 630 | 262 US-Dollar |
Intel Core i5 10600KF | 6/12 | 125 W | 4,1 GHz | 4,8 GHz | keine | 237 US-Dollar |
Intel Core i5 10600 | 6/12 | 65 W | 3,3 GHz | 4,8 GHz | Intel UHD 630 | 213 US-Dollar |
Intel Core i5 10500 | 6/12 | 65 W | 3,1 GHz | 4,5 GHz | Intel UHD 630 | 192 US-Dollar |
Intel Core i5 10400 | 6/12 | 65 W | 2,9 GHz | 4,3 GHz | Intel UHD 630 | 182 US-Dollar |
Intel Core i5 10400F | 6/12 | 65 W | 2,9 GHz | 4,3 GHz | keine | 157 US-Dollar |
Intel Core i3 10320 | 4/8 | 65 W | 3,8 GHz | 4,6 GHz | Intel UHD 630 | 154 US-Dollar |
Intel Core i3 10300 | 4/8 | 65 W | 3,7 GHz | 4,4 GHz | Intel UHD 630 | 143 US-Dollar |
Intel Core i3 10100 | 4/8 | 65 W | 3,6 GHz | 4,3 GHz | Intel UHD 630 | 122 US-Dollar |
Intel Pentium Gold G6600 | 2/4 | 58 W | 4,2 GHz | unbekannt | Intel UHD 630 | 86 US-Dollar |
Intel Pentium Gold G6500 | 2/4 | 58 W | 4,1 GHz | unbekannt | Intel UHD 630 | 75 US-Dollar |
Intel Pentium Gold G6400 | 2/4 | 58 W | 4,0 GHz | unbekannt | Intel UHD 610 | 64 US-Dollar |
Intel Celeron G5920 | 2/2 | 58 W | 3,5 GHz | unbekannt | Intel UHD 610 | 52 US-Dollar |
Intel Celeron G5900 | 2/2 | 58 W | 3,4 GHz | unbekannt | Intel UHD 610 | 42 US-Dollar |
Der Z490-Chipsatz
Demnach weist die Comet Lake-S-Serie einen neuen Sockel namens LGA 1200 auf. Entsprechend setzt Intel für die CPUs auch neue Mainboards mit 400er-Chipsatz voraus, also etwa Z490, B460, H470 und H410. Obwohl einige neue Mainboards PCIe 4.0 bieten, gibt es seitens der Prozessoren erneut keine Unterstützung dafür. Ursprünglich war dies wohl ein geplantes Feature von Comet Lake-S, das offenbar aus unbekannten Gründen kurz vor dem Start gestrichen wurde. Womöglich sind die neuen Mainboards immerhin mit der nächsten Generation, Rocket Lake, kompatibel – dann dürfte die PCIe 4.0-Schnittstelle auch nutzbar sein. Beim MSI MEG Z490 ACE ist an den M.2-Slots jedenfalls bereits Gen 4.0-Schriftzug anzutreffen.
Stattdessen gibt es beim Z490-Chipsatz eine bessere Integration von Wi-Fi 6 und schnellerem Ethernet. Auch USB 3.2 Gen 2 wird nun nativ unterstützt. Die Core i9- und Core i7-Modelle unterstützen DDR4-2933-RAm und die CPUs darunter nur DDR4-2666-Memory. Die Prozessor-Dies sind zudem etwas dünner und die Heatspreader dafür dicker, um die Wärme effizienter abzuleiten.
Einordnung
Intel stellte uns für den Test den Core i9 10900K sowie den Core i5 10600K zur Verfügung. Ersterer ist der neue Top-Prozessor des Desktop-Lineups, löst den Core i9-9900K (Test) ab und konkurriert mit AMDs Ryzen 9 3900X. Intels Core i5 der zehnten Generation ist der Nachfolger des Core i5-9600K und steht dem AMD Ryzen 5 3600X gegenüber. Zur Einordnung seht ihr folgend die Hauptmerkmale dieser CPUs.
Modell | Intel Core i9-10900K | Intel Core i9-9900K | Intel Core i5-10600K | Intel Core i5-9600K | AMD Ryzen 5 3600X | AMD Ryzen 9 3900X |
---|---|---|---|---|---|---|
Rechenkerne | 10 | 8 | 6 | 6 | 6 | 12 |
Threads | 20 | 16 | 12 | 6 | 12 | 24 |
Basistakt | 3,7 GHz | 3,6 GHz | 4,1 GHz | 3,7 GHz | 3,8 GHz | 3,8 GHz |
Turbo-Boost | 5,3 GHz | 5,0 GHz | 4,8 GHz | 4,6 GHz | 4,4 GHz | 4,6 GHz |
Turbo-Boost alle Kerne | 4,9 GHz | 4,7 GHz | 4,5 GHz | 4,3 GHz | ~4,2 GHz | ~3,8 bis ~4,3 GHz |
L3-Cache | 20 MB | 16 MB | 12 MB | 9 MB | 32 MB | 64 MB |
TDP | 125 W | 95 W | 125 W | 95 W | 95 W | 105 W |
Strukturgröße | 14 nm | 14 nm | 14 nm | 14 nm | 7 nm | 7 nm |
Preis | ~589 Euro | ~535 Euro (Stand 05/2020) | ~309 Euro | ~220 Euro (Stand 05/2020) | ~195 Euro (Stand 05/2020) | ~429 Euro (Stand 05/2020) |
Wir testeten die beiden Comet Lake-S-Prozessoren auf einem MSI MEG Z490 ACE-Mainboard. Zum direkten Vergleich durchliefen die direkten Vorgänger-CPUs die gleichen Tests auf einem MSI MEG Z390 ACE (Test).
Das MSI MEG Z490 ACE
Im Sortiment des taiwanischen Herstellers reiht sich das Mainboard direkt unterhalb des MSI MEG Z490 Godlike ein, dem aktuellen Top-Modell. Das ACE kostet 409 Euro und zählt mit diesem stolzen Preis definitiv zur Oberklasse. Die Platine ist überwiegend in Schwarz gehalten und von grauen sowie kupferfarbenen Akzenten durchzogen. An zwei Stellen gibt es eine RGB-Beleuchtung, die sich über das MSI Dragon Center steuern lässt.
Es bietet verbesserte Kühlelemente inklusive Heatpipe, einen aktiven Lüfter unter der I/O-Abdeckung, ein sechslagiges PCB und eine Metall-Backplate. Vier Metall-verstärkte DIMM-Slots für maximal 128 Gigabyte Arbeitsspeicher mit bis zu 4.800 MHz per XMP sind vorhanden. Die Stromversorgung reguliert die Platine mit 16 + 1 Phasen. Für eine mehr als ausreichende Stromversorgung der CPU stehen zwei 8-Pin-Anschlüsse zur Verfügung.
Zudem gibt es drei passiv gekühlte M.2-Steckplätze für entsprechende SSDs – zweimal mit einer maximalen Länge von 80 Millimetern, einmal mit bis zu 110 Millimetern. Da sich die oberen beiden Steckplätze die PCIe-Lanes mit den SATA-Ports teilen, unterstützt nur der unterste M.2-Anschluss jederzeit die volle Bandbreite. Sie sind mitsamt der PCIe-Slots bereits PCIe 4.0-kompatibel. Alle drei großen PCIe-x16-Slots sind mit Metall verstärkt und das Board bietet noch zwei kleine PCIe-x1-Steckplätze. Des Weiteren gibt es noch sechs SATA-Anschlüsse mit jeweils bis zu sechs Gbit/s.
Hands-On-Video des Mainboards
Für die Gehäusefront sind USB-Header für viermal USB 2.0, zweimal USB 3.0 (fünf Gbit/s) und einmal USB-C mit zehn Gbit/s vorhanden. Auf der Rückseite befinden sich acht USB-Ports, darunter zweimal USB 2.0, zweimal USB 3.0, dreimal USB 3.1 (zehn Gbit/s) und ein USB Typ-C-Anschluss mit USB 3.2-Geschwindigkeit, also maximal 20 Gbit/s.
Vier analoge Audioausgänge, ein digitaler Audioausgang und einen Mikrofoneingang befinden sich ebenso hinten. Zudem sind dort zwei WLAN-Antennenanschlüsse, zwei Ethernet-Ports, ein PS/2-Port und zwei Tasten vorhanden. Die Antennenanschlüsse dienen für das integrierte Wi-Fi 6-Modul. Per LAN-Verbindung sind abhängig vom Ethernet-Anschluss Transferraten von bis zu einem Gbit/s oder 2,5 Gbit/s möglich. Mit den beiden Tasten lässt sich das BIOS flashen oder zurücksetzen. Bluetooth 5.1 beherrscht die Platine übrigens auch, aber für Thunderbolt 3 benötigen Nutzer eine zusätzliche Erweiterungskarte.
Intern verbaut MSI ansonsten noch eine Start- sowie eine Reset-Taste, eine Anzeige für BIOS-Codes. Sechs Anschlüsse für Gehäuselüfter gibt es abseits des CPU-Fan-Anschlusses ebenfalls. An verschiedene RGB-Anschlüsse, unter anderem für Corsair-LED-Kits, und Unterstützung für eine Wasserpumpe (4-Pin) hat MSI auch gedacht. Ein Realtek ALC1220-Audiochip ermöglicht 7.1-Surround-Sound und die zugehörige DAC + AMP-Kombination genügt sogar für Kopfhörer mit 600 Ohm. Insgesamt richtet MSI das ACE-Modell also an ambitionierte Gamer, die viele Anschlüsse und ein hohes Übertaktungspotenzial dank starker Kühlung und Stromversorgung haben möchten.
Testsystem
- Prozessor: Intel Core i9-10900K, Intel Core i5-10600K, Intel Core i9-9900K, Intel Core i5-96000K
- Mainboard: MSI MEG Z490 ACE, MSI MEG Z390 ACE
- Kühler: bequiet! Dark Rock Pro 4
- RAM: 32 GB (4x 8 GB) Corsair LPX DDR4-4000
- SSD: Samsung 960 Pro 512 GB
- Grafikkarte: MSI RTX 2080 Super Gaming X Trio
- Betriebssystem: Windows 10 Home 64-bit
- Netzteil: Asus Thor 1.200 W
Verwendete Benchmarks und Einstellungen
- Cinebench R20
- 3DMark Time Spy Extreme
- PCMark 10 Erweitert
- Prime95 und Furmark für Stresstests
- Leistungsaufnahme des Systems gemessen mit Voltcraft Energy Monitor 3000
- Leistungsaufnahme der CPU (Core Package Power) und Temperaturen gemessen mit HWiNFO
Verwendete Spiele und Einstellungen
- Anno 1800 (DX11-Benchmark @ 1.440p)
- Shadow of the Tomb Raider (DX12-Benchmark @ 1.080p, Hoch, TAA)
- Assassin’s Creed: Odyssey (DX12-Benchmark @ 1.080p, Hoch)
Benchmark-Ergebnisse
In Benchmarks sind die beiden neuen Prozessoren nennenswert schneller als ihre Vorgänger, was aufgrund der zusätzlichen Kerne beim Core i9 bzw. der zusätzlichen Threads beim Core i5 zu erwarten war. Der Core i9-10900K schneidet in Cinebench R20 knapp 24 Prozent schneller als der Core i9-9900K ab. Zwischen den beiden Core i5-Modellen liegt in diesem Benchmark ein Leistungsunterschied von rund 30 Prozent zugunsten der zehnten Generation.
Beim Time Spy Extreme-Durchlauf sind die neueren CPUs jeweils circa 25 Prozent schneller, allerdings nur in Hinblick auf den reinen CPU-Wert. Sowohl in Cinebench als auch dem 3DMark-Test bietet der Core i9-10900K eine rund 45 Prozent höhere Leistung im Vergleich zum Core i5-10600K.
Ansonsten fallen die Leistungsunterschiede zwischen der zehnten und neunten Generation überschaubar aus. Wir hatten zum Testzeitpunkt leider nicht die entsprechenden AMD-Alternativen (Ryzen 9 3900X und Ryzen 5 3600X) zur Hand, aber den Ergebnissen zufolge dürfte Intel durchaus mit den Prozessoren der Konkurrenz in puncto Benchmark-Leistung mithalten. Ein entsprechender Vergleichstest wird beizeiten folgen.
Gaming-Performance
Das Leistungsplus gegenüber der neunten Generation liegt im erwarteten Bereich von circa zehn Prozent. In puncto Gaming-Performance behält Intel im Vergleich zu AMD also wohl weiterhin die Nase leicht vorne – auch dies gilt es aber nochmal separat zu testen. Einige Spiele nutzen die höhere Kern- bzw. Thread-Anzahl allerdings nicht aus. Hier zeigt sich abermals, dass die Grafikkarte schließlich den entscheidenden Unterschied ausmacht.
Für Gamer ist der Aufpreis vom Core i5-10600K zum Core i9-10900K nicht sinnvoll. Bei Anno und AC: Odyssey sind die beiden Comet Lake-S-CPUs quasi gleich schnell und bei Tomb Raider fällt die Performance des Core i9 gerade einmal zwischen zehn und 15 Prozent höher aus. In höheren Auflösungen dürfte der Unterschied (fps) nochmals geringer ausfallen.
Stromverbrauch und Wärmeentwicklung
Die höhere TDP macht sich besonders unter Last beim Stromverbrauch bemerkbar. Der Core i9 genehmigt sich dann 40 Watt mehr Strom als sein Vorgänger und beim Core i5 sind es rund 35 Watt mehr. Ehrlich gesagt, hatten wir vorab schlimmere Werte erwartet. In Anbetracht der höheren Leistung hält sich die Stromverbrauch- und Temperatur-Differenz in Grenzen.
Intels Entscheidung, die CPU-Dies dünner und dafür die Heatspreader dicker zu machen, war offenbar richtig. Der neue Core i5 ist unter Last nur leicht wärmer und beim Core i9-10900K ist die Wärmeentwicklung sogar etwas geringer als beim Core i9-9900K. Grandiose Ergebnisse sind dies aber trotzdem nicht. Bei Systemkonfigurationen mit einer leistungsstarken Grafikkarte dürfte neuerdings ein 650-Watt-Netzteil beim Core i9 und respektiv ein 500-Watt-Netzteil beim Core i5 an seine Grenzen stoßen.
Die Krux mit dem Maximaltakt
Besonders Intels Angabe zum 5,3 GHz-Takt des Core i9-10900K bereitete uns beim Test Schwierigkeiten. Damit ist der maximale Boost-Takt für zwei Kerne gemeint. Für alle Kerne gilt ein maximaler Takt von 4,9 GHz. Erreicht werden soll dies laut Intel mit dem Thermal Velocity Boost, auch TVB genannt. Dieser kommt Intels Vorgaben zufolge aber nur bei höchstens 70 Grad Celsius zum Einsatz. Zudem gibt es noch die Faktoren PL1, PL2 und TAU. Damit sind die beiden Power-Limits von 125 und 250 Watt sowie ein Zeitwert gemeint. Der Zeitwert (TAU) gibt eigentlich vor, wie lange die CPU das höhere Power-Limit einsetzen kann, um die beworbenen Boost-Takte zu erreichen – regulär sind es 56 Sekunden. Diese Vorgaben können Mainboards allerdings ignorieren oder anpassen.
Beispielsweise hielt der Prozessor auf der MSI-Platine dauerhaft den 4,9 GHz-Takt auf allen Kernen und dies war ebenso beim Asus ROG Maximus XII Hero (Test) der Fall. Demnach musste der Core i9 unter anhaltender Dauerlast, wie auch schon sein Vorgänger, seine Leistung wegen Überhitzung drosseln. Die gemessenen Benchmark-Werte schwankten demnach öfter. Wir werden in einem separaten Artikel bald versuchen, die neuen CPUs dennoch zu übertakten, doch unsere Erwartungen mit dem Einsatz von konventionellen Kühlern sind gering. Mit einer probehalber angeschlossenen AiO-Wasserkühlung mit 360-Millimeter-Radiator erreichte der Core i9 unter Last weiterhin Temperaturen um die 80 Grad.
Fazit
Intel steckt mit der Comet Lake-S-Serie weiterhin auf der 14-Nanometer-Strukturgröße fest, während AMD mittlerweile schon seit längerer Zeit das effizientere 7-Nanometer-Verfahren einsetzt. Ähnlich wie noch vor einigen Jahren die AMD FX-Prozessoren opfert Intel daher die Energieeffizienz, um in erster Linie die Taktraten zu erhöhen. Die Freischaltung von Hyperthreading für weitere CPUs in den unteren Klassen sowie die zusätzlichen Kerne beim Core i9 sind definitiv eine Verbesserung – gerade in den günstigeren Preisklassen steht Intel neuerdings konkurrenzfähiger da.
Preislich sind die neuen Prozessoren nur leicht teurer als ihre direkten Vorgänger, allerdings sind die CPUs der neunten Generation mittlerweile im Preis gefallen und die aktuellen Alternativen von AMD bleiben weiterhin etwas preiswerter. Während in der Einsteiger- und Mittelklasse sogar der standardmäßige AMD-Lüfter ausreichend ist, erfordern die Intel-Prozessoren einen zusätzlichen bzw. besseren Kühler. Besonders die Voraussetzung neuer und teurerer Mainboards dürfte Intel-Fans sauer aufstoßen, zumal der Z490-Chipsatz kaum Neuerungen bietet.
Insgesamt schneidet die zehnte Intel Core i-Generation besser als die letzte ab, doch spätestens mit dem Start von Ryzen 4000 im späteren Jahresverlauf dürfte der nun etwas geschrumpfte AMD-Vorsprung wieder wachsen. Wir werden dann sicherlich die beiden Prozessorserien gegeneinander antreten lassen. Aktuell sehen wir für Besitzer von Intel-CPUs der sechsten Generation (Skylake) oder höher keinen Anlass zum Aufrüsten auf die zehnte Generation. Für Besitzer älterer Prozessoren könnte sich allerdings besonders der Core i5-10600K als Investition anbieten. Für Spiele reicht derzeit in den allermeisten Fällen sowieso ein solider Sechskerner vollkommen aus.
Pro
- viel Leistung für Spiele und Anwendungen
- höhere Performance als die Vorgängergeneration, wenn auch nicht immens
- zwei weitere Kerne beim Core i9 und Hyperthreading beim Core i5
Contra
- immer noch 14 Nanometer
- höherer Stromverbrauch
- Preis-Leistungs-Verhältnis schlechter als bei AMD
MSI bietet mit dem MEG Z490 ACE ein gehobenes Mainboard für die Intel-Prozessoren der zehnten Generation an. Uns gefällt besonders, dass alle großen PCIe-Slots und die Steckplätze für den Arbeitsspeicher verstärkt sind. Auch die vielen Kühlelemente sind beeindruckend. Dank der drei M.2-Slots, der SATA-Anschlüsse und den zahlreichen USB-Ports gibt es genügend Möglichkeiten, Speicher zu verbinden. Einzig ein Thunderbolt 3-Port fehlt uns und außerdem ist der Preis recht hoch, doch dies gilt auch für die Alternativen.
Pro
- hoher Funktionsumfang
- verstärkte Slots und Backplate
- viele Anschlüsse für Speicher und USB
- Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.1
Contra
- kein Thunderbolt 3-Anschluss
- hoher Preis
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