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Test: HTC One M9

Update: Finaler Test zum edelsten Android-Smartphone

HTCs One-Serie geht dieses Jahr bereits in die dritte Runde. Während sich das HTC One M8 letztes Jahr zurecht als wohl edelstes Android-Smartphone bezeichnen durfte, bekommt es dieses Jahr starke Konkurrenz aus dem Hause Samsung. Die Koreaner zeigen mit dem Galaxy S6 und S6 Edge, dass Samsung auch den Umgang mit anderen Materialien außer Kunststoff versteht. Reichen die dezenten Änderungen am Design des HTC One M9 aus, um optisch weiterhin vorne zu liegen? Und weiß die Leistung des neuen Snapdragon 810 SoC zu überzeugen? In unserem Test haben wir die Antworten zu diesen Fragen gesucht.

 

Technische Daten

Lieferumfang

 

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Optisch hat sich das neue HTC One M9, gegenüber dem Vorgänger, nur wenig verändert

Design & Verarbeitung

Auf den ersten Blick könnte man meinen den Vorgänger, das HTC One M8, in der Hand zu halten. Denn die optischen Änderungen des HTC One M9 finden sich im Detail. HTC setzt erneut auf einen Unibody aus Aluminium. Der Bildschirm ist unverändert fünf Zoll groß und löst abermals mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf. Die Darstellungsqualität fällt erneut sehr gut aus und überzeugt mit satten Farben, guten Kontrasten und einer guten Ablesbarkeit. Dadurch, dass der Bildschirmrahmen an der Seite etwas dünner geworden und die schwarze Leiste unter dem Bildschirm ebenfalls etwas geschrumpft ist, wirkt das One M9 ein kleines bisschen kompakter. Über und unter dem Bildschirm sitzen die Stereolautsprecher mit BoomSound-Technologie, die klanglich nach wie vor zu den besten in einem Smartphone verbauten Lautsprechern gehören. Über dem oberen Lautsprecher befindet sich noch die Frontkamera, die erneut mit der UltraPixel-Technologie aufwarten kann.

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Der Powerbutton ist beim M9 auf die rechte Seite gewandert und befindet sich jetzt unter den Lautstärketasten

Feintuning, das es in sich hat

Mit dem One M9 behebt HTC einen großen Kritikpunkt des Vorgängers und verfrachtet den Powerbutton von der Oberseite auf die rechte Seite des Rahmens. Auf dem Rahmen befinden sich zudem zwei Tasten, mit denen sich die Lautstärke regeln lässt. Druckpunkt und Erreichbarkeit dieser fallen sehr gut aus. Zudem befindet sich auf jeder Gehäuseseite jeweils ein Einschub, von dem einer die Nano-SIM und der andere die microSD-Karte aufnimmt. Der untere Teil des Rahmens beherbergt wie gewohnt den Klinken- und Micro-USB-Anschluss. Was fällt auf der Rückseite auf? Die Kamera ist größer und eckiger als beim M8, zudem verzichtet HTC auf die zweite Kamera für die Tiefeninformationen. Am Rahmen ist das HTC One jetzt etwas kantiger und weniger abgerundet, wodurch es deutlich sicherer in der Hand liegt. Der Rahmen dient nicht nur der besseren Haptik: Er ist in einer anderen Farbe lackiert, was das HTC One M9 noch mal deutlich schicker aussehen lässt. Unser Testmodell war Silbern während der Rahmen in einem schwachen Gold erschien. Die Verarbeitung wirkt sehr hochwertig und trägt zum edlen Erscheinungsbild bei. Obwohl die optischen Änderungen im Detail liegen, lassen sie das Smartphone durchdachter wirken und überzeugen auf ganzer Linie.

Leistung & Bedienung

HTC hält beim SoC an Qualcomm fest und verbaut den Snapdragon 810 mit 64-Bit-Architektur. Dieser verfügt über insgesamt acht Kerne, die sich in zwei Quad-Core-Prozessoren aufteilen. Die vier Cortex-A53 Kerne takten mit 1,5 Gigahertz während die für schnelle Anwendungen ausgelegten Cortex-A57 Kerne mit 2 GHz takten. Der Arbeitsspeicher wurde etwas vergrößert und kann jetzt bis zu 3 GB an Daten zwischenspeichern. Grafische Anwendungen werden von der Adreno 430 GPU beschleunigt. Das HTC One M9 wird lediglich mit 32 GB internen Speicher ausgeliefert, der sich allerdings mittels microSD-Karte um weitere 128 GB erweitern lässt. Ab Werk ist Android 5.0.2 vorinstalliert, das mit der Sense 7-Oberfläche versehen ist.




Die schnelle und verzögerungsfreie Bedienung lässt es schon erahnen, die synthetischen Benchmarks untermauen den Eindruck noch weiter: der neue Snapdragon 810 ist extrem schnell! Er ist meist deutlich schneller als der Snapdragon 805, der beispielsweise im Galaxy Note 4 verbaut wird. Allerdings bietet der Exynos 7420, wie er im Galaxy S6 zum Einsatz kommt, in den meisten Benchmarks noch mal mehr Rechenleistung. Insbesondere die Grafikleistung der Adreno 430 GPU hat im Vergleich zu ihrem Vorgänger stark zugenommen. Neben Apples A8-Prozessor aus dem iPhone 6 und Nvidias Tegra K1 aus dem Nexus 9 bietet das HTC One M9 die beste Grafikleistung.

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Der Untergang der UltraPixel

Als das erste One-Smartphone erschien, unterschied sich insbesondere seine Kamera von den Modellen der Konkurrenz. HTC setzte auf sogenannte UltraPixel, die deutlich größer sind als normale Pixel und durch ihre Größe mehr Licht einfangen. Tatsächlich konnten das One M7 und One M8 selbst bei schlechten Lichtverhältnissen recht helle Bilder produzieren. Beim One M9 scheint HTC dieser Technologie den Rücken zu kehren. Auf der Rückseite kommt ein 20,7-Megapixel-Modell zum Einsatz, das erneut auf einen Dual-LED-Blitz mit unterschiedlich farbigen Dioden zurückgreifen kann.

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Das HTC One M9 besitzt eine 20,7-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und eine Vier-Megapixel-Frontkamera mit UltraPixel-Technologie

Die Testfotos überzeugen bei guten Lichtverhältnissen mit natürlichen Farben und einer guten Schärfe. Bei schlechten Lichtverhältnissen kommt der verbaute Toshiba-Sensor jedoch deutlich schlechter zurecht als der Sensor der Vorgängermodelle. Die Fotos sind weniger hell, fangen schneller an zu rauschen und bilden weniger Details ab. Ganz hat HTC seine UltraPixel-Technologie nicht begraben: Für Selfies und Videotelefonie kann die vorderseitige Vier-Megapixel-Kamera mit UltraPixel genutzt werden. Für eine Frontkamera wissen die Ergebnisse durchaus zu überzeugen und bieten selbst bei lichtschwachen Motiven recht brauchbare Resultate.

 HTC One M9 - Tageslichtaufnahme 1HTC One M9 - Tageslichtaufnahme 2  HTC One M9 - DetailaufnahmeHTC One M9 - Nachtaufnahme Köln
Liefert bei Tageslicht gute Ergebnisse ab, überzeugt bei dunklen Szenen dafür weniger: die Kamera des One M9

Im manuellen Modus stehen dem Anwender nun Optionen zur Verfügung, mit denen sich unter anderem der Fokus oder die Belichtung steuern lässt. Auch der Weißabgleich lässt sich anpassen. Im RAW-Modus können die Fotos zudem direkt im gleichnamigen Format abgespeichert werden. Diese Roh-Datei des Fotos ermöglicht es, das Motiv in einem Bildbearbeitungsprogramm umfangreich zu bearbeiten.

HTC One M9 - Kameramodi HTC One M9 - Manuelle Einstellungen
Fotos lassen sich auf Wunsch auch im RAW-Format abspeichern

Zudem lassen sich Panoramaaufnahmen erstellen und eine Splitaufnahme, bei der sowohl die rückseitige Kamera ein Foto schießt als auch die Kamera auf der Vorderseite. Des Weiteren werden Videos jetzt auch in 4K-Auflösung aufgenommen und bieten insbesondere bei Tageslicht gute Ergebnisse.

Fazit

Die Änderungen liegen im Detail, HTC hat aber an den richtigen Schrauben gedreht. Das One M9 ist nun deutlich griffiger und sieht dank unterschiedlichen Farbtöne nochmals schicker aus. Es sind Kleinigkeiten, die das Gesamterlebnis dafür deutlich aufwerten. Dazu gehört auch der nun seitlich sitzende Powerbutton, wodurch sich das Smartphone deutlich komfortabler entsperren und sperren lässt. Wo das HTC One M8 kaum optische Anpassungsmöglichkeiten bot, bietet das One M9 gleich eine Fülle an unterschiedlicher Themen, was wir ebenfalls begrüßen. Qualcomms Snapdragon 810 ist wie erwartet sehr schnell und legt insbesondere bei der Grafikleistung deutlich zu. Die Frontlautsprecher gehören immer noch zum Besten, was wir bei einem Smartphone zu hören bekommen haben. Schön auch, dass HTC am Slot für microSD-Karten festhält. Der neuen Kamera stehen wir mit gemischten Gefühlen gegenüber: während die Kamera gute Bildergebnisse bei Tageslichtverhältnissen bietet, scheint der Sensor mit dunklen Szenen deutlich weniger gut zurechtzukommen als der UltraPixel-Sensor vom One M8. Insgesamt wurde das HTC One M9 an den entscheidenden Ecken verbessert und gehört unserer Meinung nach mit zu den schönsten Android-Smartphone. Es ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 749 Euro im Handel erhältlich.

Vielen Dank an die Firma 1&1 für die Bereitstellung des Testexemplars.

Pro Contra
  • haptisch verbesserter Aluminium-Unibody
  • Akku nicht austauschbar
  • nach wie vor eines der schönsten Android-Smartphones
  • nahezu kaum Veränderungen
  • gute Kamera bei Tageslicht…
  • …die bei dunklen Szenen schlechter zurechtkommt als das M8
  • brillantes Full HD-Display
 
  • viel Leistung dank Snapdragon 810
 
  • interner Speicher um 128 GB erweiterbar
 

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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