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Test: Google Pixel XL

Auf Nexus folgt Pixel

Adieu Nexus, hallo Pixel! Google hat mit dem Pixel sein erstes selbst entwickeltes Smartphone vorgestellt. Gleichzeitig wurde allerdings auch die Nexus-Reihe eingestampft. Wir klären, ob das Pixel darüber hinwegtrösten kann und haben den großen Ableger in Form des Pixel XL für euch getestet.

Übersicht

Googles Nexus-Geräte dienten vor allem Entwicklern dazu, die neusten Funktionen der jeweils aktuellen Android-Version auszuprobieren. Insbesondere die ersten Nexus Smartphones und Tablets waren auch bei vielen Endverbrauchern beliebt, allen voran die Nexus 7 Tabets, die von Asus gefertigt wurden, oder das Nexus 4 und Nexus 5, Smartphones, für die sich LG verantwortlich zeichnete. Die genannten Produkte wurden allerdings nur von Google mit bestimmten Vorgaben in Auftrag gegeben und dann von anderen Firmen hergestellt. Das Google Pixel will Google hingegen selbstständig erdacht und entwickelt haben, wobei HTC sich für die Fertigung des Smartphones verantwortlich zeichnet.

Technische Eigenschaften

Modell Google Pixel XL
Prozessor Qualcomm Snapdragon 821
GPU Adreno 530
Arbeitsspeicher 4 GB DDR4
Interner Speicher, erweiterbar?
32 GB
Display
5,5 Zoll
Auflösung WQHD, 2.560 x 1.440 Pixel
Konnektivität Wi-Fi 802.11b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, LTE
Karten-Slots 1x nano
Kameras Haupt: 12 Megapixel, Blende F/2.0, 2-farbiger LED-Blitz, elektronischer Bildstabilisator
Front: 8 Megapixel, Blende F/2.0
Akku (austauschbar?)
3.340 mAh, fest verbaut
Betriebssystem
Android 7.1
Abmessungen 154,7 x 75,7 x 7,3 ~ 8,5 mm
Gewicht 168 g
Besonderheiten USB Typ C via USB 3.0
Fringerprintsensor ja
Quick-/Wireless-Charging
ja/nein
Anschlüsse USB Typ-C, Klinkenanschluss
Farben Schwarz, Silber
Preis
899 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Google bietet das Pixel Smartphone in zwei unterschiedlichen Größen an, die sich jedoch nur hinsichtlich der Bildschirmdiagonale und Auflösung sowie den Abmessungen unterscheiden. Es gibt ein Modell mit einem fünf Zoll großen Bildschirm und dann die Pixel XL getaufte Variante mit 5,5-Zoll-Bildschirm, die wir getestet haben.

Google Pixel - Vorder- und RueckseiteDas Pixel XL löst die Smartphones der Nexus-Reihe ab und setzt auf ein schickes Äußeres mit Aluminium und Glas.

Beim Pixel XL löst der AMOLED-Bildschirm mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten auf – einzelne Pixel lassen sich, anders als es der Name vermuten lässt, nicht ausmachen. Das fünf Zoll große Pixel muss hingegen mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auskommen.

AMOLED für ein brillantes Bild

Die Bildqualität des Bildschirms ist exzellent und punktet mit den klassischen Vorteilen der OLED-Technologie. Schwarz wirkt tatsächlich schwarz und Farben werden sehr kraftvoll wiedergegeben. Im Freien stellt das Ablesen des Bildschirms dank der durchschnittlichen maximalen Helligkeit von 360 cd/m² kein Problem dar.

Google Pixel - Bildschirm

Der 5,5 Zoll große AMOLED-Bildschirm brilliert mit einer tollen Bildwiedergabe.

Weniger schön ist der obere und untere Rahmen des Bildschirms, der vergleichsweise dick ausfällt – andere 5,5-Zoll-Smartphones können ihre Kurven deutlich besser kaschieren. Mit einem Gewicht von 168 Gramm ist das Pixel XL in etwa so schwer wie vergleichbare Smartphones, subjektiv liegt es jedoch schwerer in der Hand.

Glaselement sorgt für optische Abwechslung

Der Gehäuserahmen und ein Großteil der Rückseite bestehen aus anthrazitfarbigen Aluminium. Im oberen Drittel ist hingegen ein Glaselement eingefasst. An und für sich eine nette Idee, doch uns vermag das Design nicht wirklich zu begeistern. Im unteren Bereich der Glasfläche ist der kreisrunde Fingerabdrucksensor vorzufinden, der ein Stück ins Gehäuse eingelassen wurde.


In unserem ausführlichen Hands-On-Video stellen wir euch das Pixel XL in allen Einzelheiten vor.

Oben links hat Google die 12-Megapixel-Kamera integriert, die von einem Dual-LED-Blitz und einem Laser-Autofokus flankiert wird. Aus dem Gehäuse des Pixel ragt nichts heraus, alles schließt bündig ab, wodurch es zu keinem Kippeln kommt, wenn das Smartphone auf einen Tisch gelegt wird.

Endlich schnelles USB Typ C

Am unteren Rahmen befindet sich mittig der USB Typ C-Anschluss, rechts und links davon sind die Aussparungen für die Lautsprecher zu sehen. Allerdings befindet sich nur hinter der linken Aussparung ein Lautsprecher – dabei hat doch das HTC 10 vorgemacht, wie man bei einem Smartphone Stereo-Lautsprecher integrieren kann! Die Tasten sind alle an der rechten Seite untergebracht. Der Home-Button wurde mit einer Struktur versehen, um eine bessere Unterscheidung zu gewährleisten. Allerdings sitzt dieser oberhalb der Lautstärkewippe, weshalb er insbesondere für Personen mit kleinen Händen schwer zu erreichen sein dürfte.

Google Pixel - RueckseiteIm oberen Drittel der Rückseite hat Google ein Glaselement integriert.

Das Entsperren dürfte zwar primär über den rückseitigen Fingerabdrucksensor erfolgen, doch spätestens fürs Sperren wird der Power-Button benötigt. Am linken Rahmen befindet sich der Einschub für die SIM-Karte, ein Steckplatz für eine microSD-Karte fehlt leider. Bis auf einen etwas unsauberen Ausschnitt bei der Lautstärkewippe ist das Google Pixel XL hervorragend verarbeitet und fühlt sich sehr wertig an.

Leistung & Kamera

Aktuelle Top-Smartphones auf Basis von Android werden in der Regel mit dem Qualcomm Snapdragon 820 beziehungsweise dem verbesserten Snapdragon 821 Prozessor ausgeliefert. Google geht ebenfalls kein großes Risiko ein und bestückt das Pixel XL mit letztgenannten Prozessor. Der Vierkern-Prozessor arbeitet mit zwei schnellen Kernen (2,15 GHz) sowie zwei etwas langsameren Kernen (1,6 GHz). Damit das Pixel XL auch bei vielen gleichzeitig geöffneten Apps nicht in die Knie geht, hat Google ihm vier Gigabyte Arbeitsspeicher spendiert. Vor dem Kauf hat der Kunde die Qual der Wahl: sollen es 32 oder 128 GB Speicherplatz sein? Unser Testmuster verfügt über 32 GB Speicher, von dem werkseitig bereits 8,6 GB belegt waren. Eine Speichererweiterung ist nicht vorgesehen, dafür soll der Nutzer unbegrenzten Speicher über Googles Cloud-Lösung für Fotos und Videos erhalten.

Unser Benchmark-Parcours bescheinigt dem Pixel XL eine durchweg hohe Leistung. Es befindet sich in etwa auf dem Niveau der aktuellen Flaggschiffe und kann sogar dem Samsung Galaxy S7 edge in den 3D-Benchmarks des GFXBenchs Paroli bieten. Was die Benchmarks bereits vermuten lassen, ist auch im Alltag spürbar: Das Smartphone arbeitet flott und geht auch bei vielen gleichzeitig geöffneten Apps nicht in die Knie.

40 Prozent in 40 Minuten

Energie abseits der Steckdose holt sich das Pixel XL vom integrierten 3.450-mAh-Akku. Bei moderater Nutzung kann das Smartphone durchaus zwei Tage ohne Steckdose auskommen. Ist der Akku dann doch einmal leer, kann er in kurzer Zeit wieder aufgeladen werden. Für 20 auf 60 Prozent benötigt das Smartphone rund 40 Minuten und 90 Minuten für einen Ladevorgang von 20 auf 100 Prozent.

Aus Google Now wird Google Assistant

Das Pixel XL wird mit Android 7.1 Nougat ausgeliefert, das im Gegensatz zum Betriebssystem der Nexus-Geräte leicht angepasst wurde. Auf dem Startbildschirm können in einer am unteren Rand befindlichen Leiste bis zu fünf Apps abgelegt werden.

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Auf dem Pixel XL läuft Android 7.1 mit überarbeiteter Google Now-Funktion, die jetzt schlicht Google Assistant heißt.

Mit einem Wisch von unten nach oben wird die Leiste und somit der App-Drawer geöffnet. Zudem hat Google seinen Assistenten Google Now überarbeitet und nennt ihn fortan einfach nur den Google Assistant. Dieser kann jetzt noch etwas mehr.

Gute Kamera lässt einen manuellen Modus missen.

Laut Google besitzt das Pixel XL die derzeit beste Smartphone-Kamera. Als Sensor kommt der Sony IMX378 zum Einsatz, dessen Pixel vergleichsweise große 1,55 Mikrometer messen. Damit auch möglichst viel Licht auf den Sensor gelangt, ist eine f/2.0-Blende verbaut. Google verzichtet auf einen optischen Bildstabilisator und setzt stattdessen auf eine elektrische Alternative. Damit auch Schnappschüsse schnell und korrekt fokussiert werden, kommen sowohl ein Laser- als auch Phasen-Detektion-Autofokus zum Einsatz. Die Kamera-App ist übersichtlich und simpel gehalten, bietet dementsprechend leider auch wenig Einstellungsmöglichkeiten. Am schmerzlichsten vermissen wir einen manuellen Modus. Videos nimmt das Pixel XL auf Wunsch in UHD-Auflösung auf.

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Dem Google Pixel gelingen durchaus gute Aufnahmen, allerdings vermissen wir einen manuellen Modus.

Die Frage, ob das Google Pixel XL die beste Smartphone-Kamera besitzt, vermögen wir nicht zu beantworten. Was wir jedoch sagen können, ist, dass sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen können! Vor allem tagsüber weiß die Kamera des Pixel XL mit lebendigen Farben und einer guten Detailwiedergabe zu glänzen. Auch schlechtere Lichtbedingungen steckt die Kamera gut weg und erzeugt gute Ergebnisse. Wir vermuten, dass uns mit einem manuellen Modus noch bessere Schnappschüsse gelungen wären.

Fazit

Das Google Pixel XL ist ein gelungenes Smartphone, doch der gewisse Aha-Effekt blieb während unseres Tests aus. Es fühlt sich wertig an, doch im Vergleich zu anderen 5,5-Zoll-Smartphones ist es spürbar größer. Das Glaselement auf der Rückseite ist ein netter, allerdings nicht unbedingt gelungener Versuch, sich von der Konkurrenz abzuheben. Hardwareseitig gibt es keinen Anlass zur Kritik: im Pixel XL steckt aktuelle und schnelle Hardware. Wir vermissen lediglich eine Speichererweiterung. Die Kamera konnte uns im Alltagstest ebenfalls überzeugen, wir hätten uns jedoch noch einen manuellen Modus gewünscht, um vor allem bei schlechten Lichtbedingungen bessere Ergebnisse zu erzielen. Von Werk aus läuft auf dem Pixel XL Android 7.1 und ist mit dem neuen Google Assistant ausgestattet. Ein wahres Kaufargument ist dies allerdings nicht. Als größtes Problem sehen wir den Preis für das Google Pixel XL an. In der uns getesteten Variante mit 32 GB Speicher kostet das Smartphone 889 Euro.

Eine kleine Träne weinen wir den Nexus-Geräten nach Abschluss des Tests trotzdem nach - doch wer weiß: Vielleicht trocknen diese dann mit dem Test zu einem möglichen Pixel 2.

Pro Contra
  • gute Verarbeitung...
  • ...mit minimalen Mängeln (Lautstärkewippe)
  • schnelle Hardware
  • keine Speichererweiterung
  • sehr gutes AMOLED-Display
  •  Akku fest verbaut
  • gute Kamera...
  •  ...ohne manuellen Modus
  • schneller Fingerabdruckscanner
 
  • USB Typ C via USB 3.0
 
  • Android in der neusten Version
 

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Niklas Ludwig Niklas Ludwig

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