.r93619 Anzeige
.r93619 .r93619

Test: LG G6

Zurück zu alter Stärke?
LG Themen

Mit dem LG G6 ist ein weiteres Flaggschiff aus dem Smartphone-Jahrgang 2017 in unserer Redaktion eingetroffen. Wir klären, ob ein nahezu rahmenloser Bildschirm und eine Dual-Kamera mit Weitwinkelfunktion ausreichen, um in diesem Jahr gegenüber der Konkurrenz bestehen zu können.

Übersicht

Das LG G5 wollte mit seiner teilmodularen Bauweise besonders innovativ sein – wohlmöglich zu innovativ für die meisten Nutzer. Denn ein Verkaufserfolg wurde das Smartphone nicht. Beim LG G6 wagt LG daher keine großen Experimente und besinnt sich auf die wesentlichen Funktionen eines Smartphones. Wir haben das Smartphone in der Farbe Platinum getestet.

Technische Daten

Modell LG G6
Prozessor Qualcomm Snapdragon 821, 4x 2,35 GHz
GPU Adreno 530
Arbeitsspeicher 4 GB
Interner Speicher, erweiterbar?
32 GB
Display
5,7 Zoll
Auflösung QHD+, 2.880 x 1.440 Pixel
Konnektivität LTE Cat 11, Wi-Fi 802.11b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, NFC
Karten-Slots nano-SIM, microSD
Kameras Haupt: 13-Megapixel-Dualkamera, Blende F/1.8 und F/2.4
Front: 5 MP, Blende F/2.2
Akku (austauschbar?)
3.300 mAh, fest verbaut
Betriebssystem
Android 7.0
Abmessungen

148,96 x 71,9 x 7,9 mm

Gewicht 163 g
Fringerprintsensor Ja
Quick-/Wireless-Charging
Ja/nein
Anschlüsse USB Typ C, 3,5-mm-Klinke
Farben Weiß, Schwarz, Platinum
Preis
749 Euro

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das LG G6 misst 148,96 x 71,9 x 7,9 mm und ist somit minimal kürzer und schmaler als sein Vorgänger, fällt dafür jedoch 0,2 mm dicker aus. Interessant wird es, wenn man die Abmessungen in Relation zur Bildschirmgröße setzt: Während das LG G5 mit einem 5,3 Zoll großen Bildschirm ausgestattet ist, konnte LG beim G6 ein 5,7 Zoll großen Bildschirm unterbringen – wohlgemerkt bei geringeren Abmessungen!

LG G6 - BildschirmDer Bildschirm nimmt 80 Prozent der Vorderseite ein und punktet mit einer sehr guten Darstellung.

Das gelingt LG unter anderem durch das neue 18:9 Seitenformat, wodurch der Bildschirm etwas länglicher ausfällt. Zudem sind die Ränder ober- und unterhalb des Bildschirms deutlich schmaler geworden. LG konnte somit das Verhältnis von Bildschirm zu Gehäuse von rund 70 Prozent auf 80 Prozent anheben. Diesen Trend kann man unter anderem auch beim Samsung Galaxy S8 (zum Testbericht) erkennen.

Ein Bild wie ein Gemälde

Durch das neue Seitenformat löst das LG G6 mit einer etwas ungewöhnlichen Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixeln auf, was einer Pixeldichte von 564 ppi entspricht. Der Bildschirm kann zudem HDR10 und Dolby Vision Inhalte wiedergeben. Die maximale Helligkeit von 440 cd/m² kann ebenfalls überzeugen. Zudem schützt LG den Bildschirm mit Corning Gorilla Glas 3.

LG G6 - Bildschirm ausDie Alway-On-Funktion informiert uns auch bei ausgeschaltetem Bildschirm über die Uhrzeit und Nachrichten.

Vom Vorgänger hat das LG G6 die Always-On-Funktion übernommen: Wird das Smartphone nicht genutzt, lässt sich auch bei ausgeschaltetem Bildschirm die Uhrzeit ablesen und erkennen, ob in der Zwischenzeit Nachrichten eingegangen sind.

LG G6 - USB AnschlussDer Akku wird über den USB Typ C-Anschluss aufgeladen.

Das LG G6 hüllt sich in einen robusten Rahmen aus Metall. Kopfhörer können am oben gelegenen Klinkenanschluss angeschlossen werden. Die Lautstärke lässt sich über zwei Knöpfe am linken Rahmen einstellen. Aufgeladen wird das Smartphone über den USB Typ C-Anschluss auf der Unterseite. Rechts von diesem befindet sich der Mono-Lautsprecher.

Glas ersetzt Metall

Anstelle von Metall kommt dieses Jahr Glas beim neusten Modell der G-Reihe zum Einsatz. Unter der Schicht aus Corning Gorilla Glas 5 befindet sich eine Oberfläche in gebürsteter Aluminium-Optik. An den Seiten ist die Rückseite leicht gebogen, was dem Smartphone eine gute Haptik verleiht.

LG G6 - RückseiteDie Rückseite sieht nach gebürstetem Aluminium aus, besteht aber aus Glas.

Die Integration der Dual-Kamera ist LG jetzt deutlich besser gelungen, da die Kamera bündig mit dem Gehäuse abschließt. Der etwas unschöne Buckel des G5 gehört somit der Vergangenheit an. Unterhalb der Kamera befindet sich der Fingerabdrucksensor, der auch als Einschaltknopf dient.

LG G6 - WassertestIm Gegensatz zum Vorgänger ist das LG G6 jetzt auch vor Wasser geschützt.

Insgesamt wirkt das LG G6 deutlich edler als das G5 und ist im Gegensatz zum Vorgänger nach der Schutzart IP68 vor Staub und Wasser geschützt.

Anzeige:

Technik

Für den nötigen Antrieb zeichnet sich der Snapdragon 821 Prozessor verantwortlich. Der flotte Vierkern-Prozessor taktet mit maximal 2,35 GHz und kann auf 4 GB Arbeitsspeicher zurückgreifen.

LG-G6-Wärmebild-2 LG-G6-Wärmebild-1
Beim Spielen wird das Smartphone nicht besonders warm.

Dem Nutzer stehen insgesamt 32 GB interner Speicher zur Verfügung. Von Werk aus sind allerdings bereits 11 GB belegt. Mit einer microSD-Karte kann der Speicher theoretisch um weitere 2 Terabyte aufgestockt werden. Um die Leistungsfähigkeit beurteilen zu können, haben wir das LG G6 durch unseren überarbeiteten Benchmark-Parcours geschickt.

LG G6 GamingAktuelle Android-Spiele stellen kein Problem für das G6 dar.

Wir verzichten auf einen Großteil der synthetischen Benchmarks, da diese für die meisten Leser wenig Aussagekraft hatten. Von den synthetischen Benchmarks verwenden wir fortan nur noch den AnTuTu-Benchmark und den GFX-Benchmark. Letztgenannter spiegelt vor allem die 3D- und somit Spieleleistung von Smartphones wider. Zudem messen wir mit dem GameBench in den Spielen Real Racing 3 und Implosion die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde.

Im AnTuTu-Benchmark erreicht das LG G6 einen guten Wert und kommt auf fast 155.000 Punkte. Hätte LG nicht auf einen etwas älteren Prozessor zurückgegriffen, wären es wahrscheinlich noch stärker auf Augenhöhe mit dem Galaxy S8, das fast 10.000 Punkte mehr erreicht. Im GFX-Benchmark fällt es ebenfalls hinter den Konkurrenten, die Ergebnisse des GameBench zeigen jedoch, dass die Leistung ausreicht, um Spiele flüssig darzustellen. Zwar sind 28 Bilder pro Sekunde nur knapp über der Grenze für ein flüssiges Spielerlebnis, im Spiel merken wir davon jedoch wenig.

Der interne Speicher des LG G6 ist etwas langsamer als der des Samsung Galaxy S8. Lesevorgänge gehen mit bis zu 484 MB/s und Schreibvorgänge mit 127 MB/s vonstatten. Die Lesegeschwindigkeit der SanDisk Extreme Pro microSD-Karte fällt beim G6 mit 80 MB/s am schnellsten aus, bei den Schreibgeschwindigkeiten befinden sich beide Modelle jedoch wieder auf einem Niveau. Kopiervorgänge über die USB-3.1-Schnittstelle beschleunigen auf maximal 36 MB/s.

Update: Die geringen Transfergeschwindigkeiten bei Kopiervorgängen über die USB-Schnittstelle sind wohl dem mitgelieferten Kabel geschuldet gewesen. Mit einem USB C-Kabel von Stilgut erhöht sich die Geschwindigkeit auf maximal 133 MB/s. Wir haben daher auch den entsprechenden Contrapunkt im Fazit angepasst.

Europäer = Smartphone-Nutzer zweiter Klasse?

Durch den größeren Bildschirm benötigt das LG G6 mehr Energie, daher hat LG den Akku von 2.800 mAh (LG G5) auf 3.300 mAh aufgestockt.

Mit dem Akku kamen wir problemlos einen Tag aus, bei mäßiger Nutzung sind auch durchaus längere Laufzeiten möglich. Bei der Wiedergabe von YouTube-Videos mit einer eingestellten Helligkeit von 200 cd/m² hielt das LG G6 etwas mehr als 9 Stunden durch. Neigen sich die Reserven des Akkus dem Ende entgegen, kann er dank der Quick Charge 3.0-Technologie 50 Prozent der Kapazität in 35 Minuten aufladen. Vollständig aufgeladen ist das Smartphone nach rund 100 Minuten.

Kamera

Die beiden Kameras auf der Rückseite wurden hinsichtlich der Auflösung angeglichen und besitzen jetzt beide einen 13-Megapixel-Sensor mit 1,12 μm großen Pixeln. Eine von den beiden Kameras ist jedoch mit einer Weitwinkellinse ausgestattet, die ein Sichtfeld von 125 Grad abdeckt.

LG G6 - KameraDie Dual-Kamera kann ein Sichtfeld von 125 Grad abdecken.

Bei der anderen Kamera sind es lediglich 71 Grad, dafür kann sie mehr Licht einfangen, da sie eine Blende von f/1.8 statt f/2.4 besitzt. Ein optischer sowie elektronischer Bildstabilisator sollen verwackelten Bildern entgegenwirken. Videos können maximal in UHD-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden.

LG G6 Testaufnahme (1) LG G6 Testaufnahme (2) LG G6 Testaufnahme (3) 

Die Qualität der geschossenen Fotos kann sich wirklich sehen lassen! Vor allem bei Tageslicht gelingen dem LG G6 scharfe und detailreiche Aufnahmen. Zum Teil schärft der Bildalgorithmus die Bilder für unseren Geschmack jedoch zu stark nach. Bei schlechteren Lichtbedingungen fangen Fotos für unseren Geschmack etwas zu schnell zu rauschen an. Dem kann jedoch mit dem manuellen Modus entgegengewirkt werden: ISO-Wert runter, etwas länger belichten und schon sehen die Fotos auch in dunklen Umgebungen ansehnlich aus.

Fazit

LG hat mit dem G6 einen sehr guten Nachfolger zum G5 abgeliefert, der dessen Kritikpunkte weitestgehend vergessen macht. Das Gehäuse ist dieses Mal sehr gut verarbeitet, Spaltmaße wie beim teilmodularen G5 suchen wir vergebens. Zudem ist das Gehäuse jetzt auch vor Staub und Wasser geschützt. Der Prozessor mag zwar nicht das neuste Modell sein, ist dafür aber immer noch sehr flott unterwegs. Als Highlights entpuppen sich der Bildschirm und die Kamera mit Weitwinkellinse. Dass der Speicher erweiterbar ist, versteht sich bei einem LG Flaggschiff schon fast von selbst. Der Akku hat mit 3.300 mAh zudem genügend Kapazität, um lange Laufzeiten zu gewährleisten. Äußerst schade ist jedoch, dass LG das kabellose Aufladen dem europäischen Modell vorenthält. Das LG G6 ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 749 Euro im Handel erhältlich, wird im Online-Handel bereits für unter 650 Euro erhältlich.

LG-G6-Award

Pro Contra
  • IP68 zertifiziertes Gehäuse
  • Preis
  • schneller Prozessor...
  • ...nicht das aktuellste Modell
  • sehr guter Bildschirm mit Alway-On-Funktion
  • mitgeliefertes USB-Kabel erlaubt lediglich geringe Transfergeschwindigkeiten
  • Fingerabdrucksensor
 
  • Speicher erweiterbar
 
  • lange Laufzeiten
 

Mit * markierte Links sind Affiliate-Links. Mit dem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Verkaufsprovision, ohne dass du mehr bezahlst.

Niklas Ludwig Niklas Ludwig

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

^