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Test: Huawei P20 Pro

Das erste Smartphone mit drei Kamera-Linsen - doch hat das wirklich einen Vorteil?
Huawei Themen

Huawei bezeichnet es als die „Renaissance der Smartphone-Fotografie“ und präsentiert mit dem Huawei P20 Pro das erste Smartphone mit drei Linsen auf der Rückseite. Doch sorgen mehr Linsen in der Praxis auch für ein besseres Foto?

Übersicht

Während andere Smartphone-Hersteller häufig verschiedene Konfigurationen anbieten, konzentriert sich Huawei auf eine Variante. Das Huawei P20 Pro kommt mit 6 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher daher. Lediglich bei der Farbe muss der Nutzer noch zwischen Schwarz, Blau und Twilight wählen. Diese spezielle Farbe nutzt einen Farbverlauf von Blau zu Lila, was bisher einzigartig ist. Preislich liegt das Huawei P20 Pro bei 899 Euro (UVP) und reiht sich so bei den Highend-Smartphones ein.

Technische Daten

Modell Huawei P20 Pro
Prozessor HiSilicon Kirin 970
GPU Mali-G72
Arbeitsspeicher 6 GB
Interner Speicher, erweiterbar? 128 GB
Nicht erweiterbar
Display 6,1 Zoll
Auflösung FHD+, 2.140 x 1.080 Pixel
Konnektivität Bluetooth 5.0
WLAN b/g/n/ac, 4×4 MIMO
Karten-Slots Dual-Sim (nano)
Kameras Leica Triple Kamera:
1: 40 MP, mit Light Fusion-Technologie
2: 20 MP, Monochrom
3: 8 MP, Tele mit 3x opt. ZoomFront: 24 MP, mit LightFusion-Technologie
Akku (austauschbar?) 4.000 mAh, fest verbaut
Betriebssystem Android 8.1 Oreo + EMUI 8.1
Abmessungen 155 x 73,9 x 7,8 mm
Gewicht 180 g
Fringerprintsensor Ja (Front)
Quick-/Wireless-Charging Ja/ Nein
Anschlüsse USB Typ C 3.1
Farben Blau, Schwarz, Twilight
Preis 899 Euro (UVP)

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Huawei P20 Pro bietet ein rundliches und symmetrisches Design. Nicht nur die Front, auch auf der Rückseite hat sich Huawei für eine Oberfläche aus Glas entschieden. Ein echter Blickfänger ist dabei die Farbgebung „Twilight“, die einen Farbverlauf von Blau zu Lila darstellt. In der Sonne schimmert die Rückseite und beeindruckt durch schicke Spiegelungen. Der Rahmen besteht aus glänzendem Aluminium und vervollständigt das extravagante Äußere.

In der Farbe Twilight ist das P20 Pro ein echter Blickfänger, der außerdem vor Wasser und Staub geschützt ist.

Auf der Front macht sich das 6,1 Zoll große OLED-Display mit abgerundeten Ecken und einer gegenüber Vergleichsmodellen kleinen Notch am oberen Bildschirmrand bemerkbar. Bei der Auflösung hat sich Huawei erneut für Full HD+ entschieden, damit löst das Display mit 2.240 x 1.080 Pixeln auf und erreicht somit 408 ppi. Die Notch ist übrigens abschaltbar, dadurch wird der kleine Bereich daneben schwarz und das Display effektiv etwas kleiner.

Das 6,1 Zoll große OLED-Display glänzt mit einer sehr guten Bildwiedergabe.

Auffällig ist außerdem der frontseitige Fingerabdruck-Scanner. Während viele Hersteller den Sensor wegen kleinerer Bildschirmränder auf die Rückseite verschieben, setzt Huawei auf einen Sensor auf der Front – und schafft es dennoch, ein Design mit recht dünnen „Bezels“ zu kreieren. Was allerdings fehlt ist ein Klinkenstecker. Zwar sind In-Ear Kopfhörer mit USB Typ-C und ein Adapter mit im Lieferumfang enthalten, jedoch wird dieses Feature sicherlich von vielen Nutzern vermisst werden. Neben dem Finger kann sich der Nutzer auch über „Face Unlock“ verifizieren.

Die Kamera auf der Rückseite ist vertikal angeordnet und setzt sich aus drei Kameramodulen zusammen.

Das Highlight des Huawei P20 Pro ist die neue Leica-Kamera auf der Rückseite des Smartphones. Huawei verbaut gleich drei Kamera-Module, die untereinander angeordnet sind. Ein Dual-LED-Blitz kann bei schlechten Lichtverhältnissen zum Aufhellen des Motivs genutzt werden.

Der OLED-Bildschirm lässt sich auch im Freien gut ablesen.

Darüber hinaus ist das Huawei P20 Pro IP67 zertifiziert und kann somit für 30 Minuten in 1,5 Meter tiefem Wasser genutzt werden. Die Verarbeitung ist makellos und lässt bei unserem Testgerät keinen Anlass zur Kritik.

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Technik & Benchmarks

Im Inneren werkelt ein HiSilicon Kirin 970 Octa-Core Prozessor, den wir bereits vom Huawei Mate 10 Pro kennen. Somit ist auch die dedizierte NPU-Einheit für AI-Features mit an Bord. Die dafür passenden Software-Features wurden übrigens weiterentwickelt, das macht sich besonders bei der Kamera bemerkbar. Weiterhin sind sechs Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 GB interner Speicher mit an Bord. Für ausreichend Laufzeit besitzt das P20 Pro einen Akku mit 4.000 mAh, aufgeladen wird dieser über die Huawei-eigene Quick-Charge Funktion.

Die Leistungsfähigkeit kann überzeugen: Der Kirin 970 sorgt bereits im Huawei Mate 10 Pro für eine hohe Leistung, zu der er auch dem Huawei P20 Pro verhilft. Zwar teilt es sich ab und zu die Top-Platzierung mit dem Samsung Galaxy S9, viel wichtiger ist jedoch die Geschwindigkeit im Alltag. Und hier kannd as Smartphone mit flüssiger Bedienung und toller Spiele-Performance punkten.

Bei der Übertragungsgeschwindigkeit über die USB-Schnittstelle fällt auf, dass das mitgelieferte USB-Kabel nicht für Höchstleistungen ausgelegt ist. Wir erreichen lediglich 25 MB/s im Lesen und 35 MB/s im Schreiben. Mit einem USB Kabel von Anker erreichen wir dagegen satte 201 MB/s im Lesen und 174 MB/s im Schreiben.

Beim Huawei P20 Pro kommt Android 8.0 mit der EMUI 8.1 Benutzeroberfläche zum Einsatz.

Beim Betriebssystem setzt Huawei auf das neuste Android 8.1 Oreo und stülpt die hauseigene EMUI 8.1 Benutzeroberfläche darüber. Oft kritisieren Nutzer dabei die vorinstallierte Bloatware, die hat sich nun allerdings auf ein Minimum an Apps reduziert. Diese Apps können dann allerdings auch vom Nutzer deinstalliert werden. Das Design der Oberfläche ist weiterhin sehr anpassbar, der Look kann zudem im Design-Shop dem eigenen Geschmack angepasst werden.

Kamera

Beim Huawei P20 Pro liegt der Fokus auf der Triple-Kamera, die wieder in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt wurde. Huawei hat drei Linsen verbaut, die stärkste Kamera bietet dabei satte 40 Megapixel. Dazu gesellen sich eine 8-Megapixel-Telezoom-Linse mit dreifach optischem Zoom und eine 20-Megapixel-Monochrom-Kamera. Die Kameras können zusammen einen fünffachen Hybrid-Zoom nutzen. Außerdem setzt Huawei auf die sogenannte LightFusion-Technologie, die vier Pixel zu einem großen Pixel zusammenfasst. Dadurch werden Bilder zwar mit 10 Megapixel geknipst, allerdings ist die Kamera so im Stande viel mehr Licht und Details aufzunehmen.

Dual-Kameras sind so 2017: Dieses Jahr könnte der Trend weiter Richtung Triple-Kamera gehen.

Da stellt sich natürlich die Frage: 40 Megapixel? In einem Smartphone? Bringt das denn etwas? Und in der Tat, es hat seine Vorteile. Diese lassen sich an der hohen Auflösung, der großartigen Schärfe und vielen Details ausmachen. Auch in der Dunkelheit und der Dämmerung kann das Kamera-Trio beeindrucken. Durch die AIO, die Bildstabilisierung mit Unterstützung einer künstlichen Intelligenz, kann das Bild für sechs Sekunden aus der Hand belichtet werden. Dadurch entstehen eindrucksvolle Nachtaufnahmen - aus der Hand geschossen und mit einem Smartphone geknipst.

Neben dem Automatik-Modus stehen dem Nutzer ein Pro-Modus sowie Modi für Nacht, Blende, Portrait und Video zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es noch den Super-Slow-Motion-Modus sowie den Monochrom- und Panorama-Modus und viele weitere Modi. Durch die erneute AI-Szenen-Erkennung der Kamera fallen jedoch viele einzelne Modi wie "Lebensmittel" oder "Tiere" automatisch weg. Die Kamera erkennt die Objekte und die Szene und passt die Kamera-Einstellungen dazu an.

(oben: Blenden-Modus, unten: Panorama)


(oben links: "normal", oben rechts: Blauer-Himmel-Szene)

Die Ergebnisse (hier leider auf Full HD-Auflösung reduziert) können dabei nicht nur mit einer hohen Schärfe und sehr natürlichen Farben überzeugen, auch der sehr schnelle Laser-Fokus sowie die hohe Anzahl an Details können beeindrucken. Nicht nur am Tag, besonders bei Nacht zeigt die Kamera ihr volles Potenzial. Ein Rauschen ist nur noch selten festzustellen. Unsere Bilder wurden größtenteils im Automatik-Modus aufgenommen, wir haben aber auch gelegentlich im Pro-, Panorama- oder Nachtmodus geknipst.

(oben: Nacht-Modus, unten v.l.n.r.: Fokus 1x, 3x, 5x)

Wie schon das Samsung Galaxy S9 kann auch das Huawei P20 Pro eine Super Slow Motion Funktion, die Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 FPS bei HD-Auflösung aufnehmen kann. Drückt man den Auslöser, werden Videos mit 10 Sekunden aufgenommen. Die erste und letzte Sekunde ist dabei nicht verlangsamt, der Bereich dazwischen ist um das 32-fache langsamer. Hier einige Beispiel:

Das Huawei P20 Pro bietet wie das Samsung Galaxy S9 eine Super Slow Motion-Funktion, die Zeitlupenaufnahmen mit bis zu 960 FPS bei HD-Auflösung aufnehmen kann. Drückt man den Auslöser, werden zehn Sekunden lange Videos aufgezeichnet. Die erste und letzte Sekunde ist dabei nicht verlangsamt, der Bereich dazwischen ist um das 32-fache langsamer. Hier einige Beispiele:

Für Video-Enthusiasten bietet das Huawei P20 Pro Aufnahmen in UHD-Auflösung. Zwar sind dabei keine 60 FPS möglich, allerdings ist dabei der Bildstabilisator aktiv! Sollte man die 60 FPS doch präferieren, muss auf Full HD (1080p) heruntergeschaltet werden. Die Frontkamera bietet mit 24 Megapixeln eine sehr stattliche Auflösung. Auch hier kommt wieder die LightFusion-Technik zum Einsatz.

Dolby Atmos Sound

Huawei und die Dolby Laboratories kooperieren beim Huawei P20 und P20 Pro miteinander und verpassen den neuen Geräten Dolby Atmos Sound. Gab es den Sound-Standard bisher eher in Heimkinos oder professionellen Kinos zu bestaunen, so ist er nun auch auf dem Mobilgerät vertreten. Laut Dolby sollen die Klänge aus den Lautsprechern so räumlicher wiedergegeben werden. Die Surround-Technik soll euch mehr Feinheiten darstellen und Dialoge klarer wiedergeben. Auch die maximale Lautstärke soll so ohne Verzerrungen besser ausgegeben werden.

Neben den Lautsprechern soll Dolby Atmos besonders bei Kopfhörern zur Geltung kommen. Neben den beiliegenden USB Typ C-In-Ears wird das vor allem bei hochwertigeren Kopfhörern zu hören sein. Übrigens: Das Huawei P20 und P20 Pro verfügen über die volle Dolby-AC-4 Kompatibilität. Dieser Audio-Codec kann objektbasierte Audiosignale der nächsten Generation verarbeiten und wir sind gespannt, was uns dahingehend noch erwartet.

Akku und QuickCharging

Der Akku des Huawei P20 Pro verfügt über eine Kapazität von 4.000 mAh und ist fest verbaut. Das Smartphone bietet somit für seine Größe eine sehr beachtliche Akku-Stärke. Das Aufladen dauert dank Huawei SuperCharge lediglich 90 Minuten, dann ist der Akku wieder auf 100 Prozent aufgeladen. Kabelloses Laden unterstützt das Smartphone hingegen nicht.

Unseren Erfahrungen nach hält der Akku mindestens einen Tag durch. Besonders Power-User werden von dem großen Akku profitieren können, ansonsten sollte das Huawei P20 Pro aber auch gut eineinhalb bis zwei Tage durchhalten.

Fazit

Huawei möchte Samsung und Apple weiterhin Marktanteile abjagen, was dem Hersteller mit dem P20 Pro sicherlich gelingen dürfte. Das P20 Pro ist ein vollausgestattetes Smartphone mit vielen Funktionen und spannenden Eigenschaften. Es kommt nicht nur mit einer leistungsfähigen Hardware daher, auch das Äußere kann mit einem schicken und sehr modernen Design punkten. Die Rückseite aus Glas spiegelt zwar sehr, dafür ist die Farbe "Twilight" umso spektakulärer.

Gegenüber der Vorgängermodellreihe P10 hat sich Huawei noch stärker der Fotografie gewidmet. Mit drei Kameras und einem Hauptsensor mit 40 Megapixeln legt Huawei eine ordentliche Schippe oben drauf. In der Kombination mit einem 8-Megapixel-Telezoom-Sensor und einer 20-Megapixel-Monochrom-Kamera zaubert das Smartphone beeindruckende Bilder. Der Fokus ist flott, die Farben natürlich und die Schärfe sehr hoch. Besonders bei Dunkelheit weiß das P20 Pro mit dem Nachtmodus zu überzeugen. Womit wir bei der Beantwortung unserer eingangs erwähnten Frage wären: Ja, die 40 Megapixel und drei Linsen sorgen tatsächlich für bessere Fotoergebnisse.

Im Alltag zeigt sich das Huawei P20 Pro mit einer flüssigen Performance, einer einfachen Bedienung und einer guten Haptik aus. Der Fingerprintsensor arbeitet schnell, als Alternative gibt es darüber hinaus noch die Gesichtserkennung über die Frontkamera. Der Akku hat mit seinen 4.000 mAh eine beachtliche Kapazität, die normale Nutzer durchaus über eine Laufzeit von zwei Tagen bringen können. Das OLED-Display ist hell und farbintensiv. Die Notch mag nicht "Jedermanns Sache" sein, allerdings kann der Einschnitt über eine Software-Einstellung versteckt werden.

Preislich liegt das Huawei P20 Pro bei 899 Euro (UVP) und bietet dafür eine umfangreiche Highend-Ausstattung. Zu erkennen ist auf jeden Fall, dass der Sprung vom Huawei P10 auf das Huawei P20 um einiges größer und sinnvoller ist als wir ihn beispielsweise beim Samsung Galaxy S8 und Galaxy S9 haben. Es lohnt sich einfach mehr, auf die neuen Geräte - speziell das P20 Pro - umzusteigen.

Pro Contra
  • sehr hochwertiges Design mit Glas und Aluminium
  • kein Wireless-Charging
  • großes Display mit OLED-Panel
  • kein 3,5-mm-Klinkenanschluss
  • Fotoqualität (Schärfe, Farben, Details, Nachtaufnahmen)
  • geringe Dateitransfers mit beigelegtem USB-Kabel
  • großartige Akku-Kapazität und -Laufzeit
  • kein Bluetooth 5.0
  • schnelles Quick Charging
  • keine Speichererweiterung über microSD-Karte
  • IP67 zertifiziert (Wasser- und Staubdicht)
  • Tolle Klangqualität (auch Dank Dolby Atmos)
  • schneller Fingerprintsensor + Gesichtserkennung

 

 

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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