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Google Pixel 3a XL im Test: Ein gelungener Schritt in die Mittelklasse?

Im Herbst wurde das Google Pixel 3 (XL) vorgestellt, die dritte Generation der Pixel-Smartphones. Ein halbes Jahr später folgt nun die abgespeckte Variante in Form des Google Pixel 3a XL, das jedoch auch einige Features der Highend-Modelle bieten soll. Ein Beispiel ist da die Kamera, die zwar nur auf einem Sensor basiert, aber sehr mit dem Faktor „Computational Photography“ punkten soll. Welche Hardware im Pixel 3a XL steckt und wie sich das Smartphone gegenüber der Konkurrenz im Mittelklasse-Sektor schlägt, erfahrt ihr in diesem Testbericht!

Übersicht

Google stellt das Pixel 3a sowohl in einer Standard-Variante als auch eine XL-Version vor, ähnlich zum bisherigen Google Pixel 3. Die beiden Modelle unterscheiden sich primär in der Größe und der Akkukapazität, die restliche Ausstattung ist identisch. Preislich startet die Pixel 3a-Serie bei 399 Euro (UVP), zum Test haben wir das Google Pixel 3a XL in der Farbe“Just Black“ erhalten.

Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das Google Pixel 3a XL zeichnet sich durch ein sehr schlichtes Design aus, das besonders auf der Rückseite kaum vom Google Pixel 3 XL zu unterscheiden ist. Der obere Teil im Bereich der Kamera ist glänzend gehalten, während der Rest der Rückseite mit einem „Frosting“, also einer mattschwarzen Beschichtung versehen ist. Das Duo aus Glanz und Matt ist besonders beim schwarzen Modell sehr auffällig, die weiße Variante gibt den Effekt nicht so deutlich wieder.

Google Pixel 3a XL in Just Black

Das Google Pixel 3a XL in „Just Black“

Allerdings zeigt sich beim Design schon die erste Kosteneinsparung, denn das gesamte Gehäuse ist aus einem Polycarbonat-Unibody gefertigt. Der Kunststoff macht einen robusten Eindruck und muss nicht unbedingt minderwertiger als Aluminium bzw. Glas sein, allerdings fühlt sich das neue Pixel nicht so hochwertig an.  Aufgrund des leicht geringen Gewichts und der abgerundeten Ecken auf der Rückseite liegt das Smartphone jedoch gut in der Hand.

Google setzt auf „Dragon Trail“-Glas über dem Display!

Die Front ist komplett in Schwarz gehalten und wird von „Dragon Trail“ geschützt, einem widerstandsfähigen Glas vom japanischen Hersteller Asahi Glass. Ähnlich zu Corning Gorilla Glass soll Dragon Trail das Display gut gegenüber Kratzern und sonstigen Einwirkungen schützen. Über dem Display sitzt ein Lautsprecher, der zusammen mit dem Lautsprecher auf der Unterseite als Stereo-Paar arbeitet. Auf ein vollwertiges Stereo-Design, wie beispielsweise beim Google Pixel 3 XL, wird beim abgespeckten Modell jedoch verzichtet.

Der Powerbutton und die Lautstärkewippe sind auf der rechten Seite zu finden, wodurch die linke Seite komplett blank bleibt und nur den SIM-Kartenslot beherbergt. Der Nutzer kann hier allerdings nur eine nanoSIM-Karte einsetzen, Dual-Sim wird über eine ab Werk integrierte eSIM realisiert. Laut Google wird die eSIM in Deutschland zunächst nur von Vodafone unterstützt. Auf der Oberseite ist ein 3,5 mm Klinkenanschluss und ein Mikrofon platziert. Die Unterseite zeigt sich mit einem USB Typ-C Anschluss und dem zweiten Lautsprecher.

Wird das Handy „gedrückt“, öffnet sich der Google Assistant!

Der Fingerabdrucksensor ist auf der Rückseite platziert und gut erreichbar. Auf einen dedizierten AI-Button verzichtet das Google Pixel 3a, hat aber wie das Pixel 3 die „Active Edge“ mit an Bord. Hierbei wird der Rahmen mit Sensoren ausgestattet, die ein Drücken erkennen und anschließend den Google Assistant aufrufen. Das kann praktisch sein, aber teilweise auch zu ungewollten Assistant-Aufrufen führen.

Technik & Features

Im Inneren arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 670 SoC mit acht Kernen und bis zu 2,0 GHz. Der Prozessor ist mit einer Adreno 615 Grafikeinheit ausgestattet und kann auf 4 GB LPDDR4x Arbeitsspeicher zurückgreifen. Mit an Bord ist auch wieder der Chip mit der Bezeichnung „Titan M“, der eine höhere Sicherheit des Smartphones gewährleisten soll. Im Alltag zeigt sich das Pixel 3a XL mit einer flüssigen Bedienung, die vor allem durch das reine Android-Erlebnis ermöglicht wird – doch dazu später mehr beim Thema Software.

Der interne Speicher bietet eine Kapazität von 64 GB und ist leider nicht erweiterbar. Google möchte das jedoch mit unbegrenztem Google Fotos Cloud-Speicher kompensieren. Die RAM- und ROM-Ausstattung gehen soweit in Ordnung, vergleichbare Modelle in diesem Segment bieten da jedoch mehr.

Der direkte Vergleich: Google Pixel 3 XL gegen Google Pixel 3a XL

Der direkte Vergleich: Google Pixel 3 XL gegen Google Pixel 3a XL

Das Google Pixel 3a XL ist mit einem 6,0 Zoll großen OLED-Display ausgestattet, das mit 2.160 x 1.080 Pixeln (FHD+) auflöst und ca. 402 ppi erreicht. Es kommt im modernen 18:9-Format daher und weist keine Notch auf. Gegenüber dem Flaggschiff-Modell hat sich Google bei der abgespeckten Version wohl für ein „älteres“ Smartphone-Design mit dicken Bezels entschieden. Der Rand ist oben nahezu genauso dick wie das Kinn unterhalb des Displays.

Mit an Bord: ein farbenfrohes und kontrastreiches OLED-Display

Durch die OLED-Technik ist das Display sehr kontrastreich und besitzt eine etwas intensivere Farbdarstellung. Mit einem „X-rite i1“ Display-Profiler konnten wir eine maximale Helligkeit von ca. 440 cd/m² bei 20% APL (Average Picture Level) messen. Mit 100% APL haben wir maximal 360 cd/m² erreicht. Das Panel kommt also nicht an die Displays der Highend-Geräte heran, muss das aber auch gar nicht. Für ein Mittelklasse-Gerät sind 440 cd/m² ein Wert, der völlig in Ordnung geht.

Der fest verbaute Akku leistet bis zu 3.700 mAh und bietet somit knapp 300 mAh mehr als das Pixel 3 XL. Geladen wird hier auch wieder mit bis zu 18 Watt, das Google Pixel 3a XL ist nach ca. 90 Minuten vollgeladen. Wireless Charging ist leider nicht mit an Bord. Die Akkukapazität ermöglicht selbst dem Heavy User mit viel Social Media, Fotos knipsen, aktiviertem GPS etc. eine Laufzeit von mindestens einem Tag. Mit einer schonungsvolleren Nutzung sind durchaus auch zwei Tage machbar, das hängt allerdings, wie bereits erwähnt, von der Art und Intensität der Nutzung ab. Der Akku eines Honor View 20 bietet mit 4.000 mAh nochmal ein kleines Stück mehr Kapazität.

Zwar USB Typ-C, aber leider nur mit USB 2.0-Geschwindigkeit!

Der verbaute USB Typ-C Anschluss ist leider nur per USB 2.0 angebunden und somit nicht sehr leistungsfähig. In einem Lese/Schreib-Schnelltest konnten wir mit einem hochwertigen Kabel aus dem Hause Anker bis zu 48 MB/s erreichen. Schade, dass der schnelle USB 3.1 Gen1/2 Standard immer noch nicht flächendeckend zum Einsatz kommt. Viel positiver haben uns da die Lautsprecher gestimmt, die für einen angenehmen Stereo-Sound sorgen. Obwohl der zweite Lautsprecher gegenüber dem Pixel 3 XL von der Front auf die Unterseite gewandert ist, kann der Klang überzeugen. Die Platzierung kann jedoch schnell dazu führen, dass der Speaker beim Halten des Smartphones abgedeckt wird – das übliche Problem.

Weitere Features sind NFC, Google Cast sowie Bluetooth 5.0 (LE) mit AptX und AptX HD. Für schnelle Datenübertragungen ist WiFi 5 (802.11ac) integriert, WiFi 6 bleibt wohl vorerst nur dem Samsung Galaxy S10 überlassen. Im Mobilfunkbereich ist LTE Cat.11 im Downstream und LTE Cat.6 im Upstream dabei. Für eine genaue Standorterkennung unterstützt das Google Pixel 3a XL GPS, GLONASS sowie Galileo.

Kamera

Wie schon beim Pixel 3 XL möchte Google auch beim abgespeckten Ableger der Reihe für hochwertige Fotografien sorgen. Aus diesem Grund – und das ist wirklich ein Highlight – ist der gleiche Sensor verbaut worden. Google setzt dabei auf einen Sony IMX363 mit 12,2 Megapixel, f/1.8 Blende und Dual-Pixel-Technologie (bei 1,4 μm Pixelgröße). Mit dabei sind zudem eine Dual-Pixel-Phasenerkennung sowie eine optische und elektrische Bildstabilisierung. Die Frontkamera löst mit 8 MP auf und bietet eine f/2.0 Blende mit fixiertem Fokus.

Nur noch selten zu sehen: eine Single-Kamera

Nur noch selten zu sehen: eine Single-Kamera

Die Kamera-App bietet einen Automatikmodus (nennt sich „Kamera“) und bietet darüber hinaus noch Modi wie Porträt oder Panorama. Unter „Mehr“ verstecken sich noch die „Nachtsicht“ sowie die „Photo Sphere“ oder der Fotobox-Modus. Auch die Einstellungen der Kamera-App sind hier zu finden und bieten diverse Anpassungsmöglichkeiten. Einen PRO-Modus gibt es leider nicht, allerdings ist das Knipsen mit RAW im Automatik-Modus möglich (muss manuell aktiviert werden).

Auf eine dedizierte AI-Erkennung verzichtet Google, setzt dafür aber auf die „Computational Photography“, die Bilder per Software nachträglich anpasst. Dazu zählt beispielsweise der Porträt-Modus, der ein künstliches Bokeh erzeugt. Es wird also ganz deutlich, dass Google gezielt auf eine Linse setzt und die Bilder dann nachträglich aufwertet – in Zeiten mit Triple- und Quad-Kameras sehr ungewöhnlich!

Beispiel-Bilder mit dem Google Pixel 3a XL

Die Kamera kann insbesondere bei guten Lichtverhältnissen mit gelungenen Bildern punkten. Farben sind ausgewogen und natürlich, kein Bild ist überbelichtet und vor allem das HDR arbeitet sauber. Auch beim Pixel 3a XL kann man also sagen: es ist beeindruckend, was Google mit der passenden Software aus nur einem Sensor zaubert! Die Single-Kamera ist vielleicht nicht so vielfältig wie die Quad-Kamera im Huawei P30 Pro, knipst dafür aber durchwegs gute Fotos.

Google Nightsight ON
Mit Nachtsicht
Google Nightsight OFF
Ohne Nachtsicht

Auch unter Lowlight-Bedingungen kann der Sensor mit Hilfe der Nachtsicht beeindrucken. Ähnlich zum Nachtmodus in Huawei-Smartphones nimmt sich die Kamera ein paar Sekunden Zeit und sammelt so viele Daten wie möglich. Daraus erstellt die Software dann ein scharfes, helles und farblich passendes Bild. Gegenüber dem Huawei P30 Pro sind die Nachtaufnahmen nicht ganz so hell, dafür jedoch auch nicht so überschärft und leicht gesättigter.

Sehr beeindruckend ist auch der nachträgliche Bokeh-Effekt im Porträtmodus, den die Software nachträglich hinzufügt. Egal ob dabei ein Gesicht oder beispielsweise eine Blume fotografiert wurde, der Hintergrund wird mit einer starken Unschärfe belegt. Meiner Meinung nach ist das Bokeh etwas zu stark und bräuchte etwas mehr Natürlichkeit, allerdings kann der Effekt auch nachträglich noch entfernt werden. Google Fotos speichert sowohl das normale Foto als auch das Bild mit Bokeh-Effekt ab.

Mit Portrait-Modus
Ohne Portrait-Modus

Zoom-Aufnahmen sind natürlich auch möglich, allerdings wird dabei nur digital vergrößert. Google setzt allerdings auf den „Super Res Zoom“, der mit Hilfe der Software für ein schärferes Ergebnis sorgen soll. Das klappt auch durchaus gut, auf der höchsten Zoom-Stufe zeigen sich jedoch die Grenzen des Sensors.

Videoaufnahmen schafft das Google Pixel 3a XL mit bis zu 4K UHD (2.160p) mit maximal 30 fps (Bilder pro Sekunde), mit Full HD (1080p) sind bis zu 120 fps möglich. Die Aufnahme wird sowohl von einer elektrischen als auch optischen Bildstabilisierung ruhig gehalten, die auch beim Pixel 3a XL überzeugen kann. Sehr spannend ist übrigens der Modus „Playground“, mit dem AR-Elemente in der realen Welt platziert werden können.

Software

Google stattet das Pixel 3a XL mit Android 9 Pie aus, das in seiner reinsten Form installiert ist. Gegenüber anderen Herstellern ist hier keine Bloatware installiert, lediglich die Google-eigenen Apps sind vorhanden. Wie schon beim Pixel 3 XL ist auch hier die neue Steuerung mit an Bord, die Touch-Buttons mit Gesten kombiniert.

Android 9 Pie Android 9 Pie Android 9 Pie

Die Oberfläche ist sehr sauber gehalten und in ihrer Bedienung sehr flüssig. Kaum ein anderes Android-Smartphone ist womöglich so gut an seine Hardware angepasst, wie die Pixel-Smartphones. Zudem bekommt das Google Pixel 3a XL mindestens 3 Jahre lang Sicherheits- und Android-Updates, ein großer Pluspunkt!

Fazit

Das neue Google Pixel 3a XL zeichnet sich besonders durch die starke Kamera aus. Das Smartphone bietet zwar nicht die Vielfalt einer Kamera mit mehreren Sensoren, spielt dafür jedoch ihre Kompetenzen im Bereich der qualitativ hochwertigen Kamera-Software aus. Dazu zählen nicht nur der Porträt-Modus mit seinem Bokeh-Effekt, auch die natürliche Farbdarstellung im Automatik-Modus sowie der Fotobox-Modus sind beeindruckend.

Der verbaute Prozessor ist auf Mittelklasse-Niveau, sorgt jedoch für eine flüssige Performance. Das Display kann durch sein OLED-Panel mit knackigen Farben und einem hohen Kontrast beeindrucken, könnte jedoch etwas mehr Helligkeit vertragen. Die Verarbeitung ist auf einem hohen Level, allerdings setzt Google leider auf ein Gehäuse aus Kunststoff. Das macht zwar einen robusten Eindruck, allerdings leidet dadurch die Wertigkeit.

Preislich liegt das Google Pixel 3a XL bei 479 Euro, das kleinere Pixel 3a geht für 399 Euro an den Start. Die beiden Modelle rangieren also ganz klar im Bereich der Mittelklasse, sind aber nicht mehr weit vom Google Pixel 3 (XL) entfernt. Die aktuellen Google Top-Modelle sind bereits etwas mehr als ein halbes Jahr auf dem Markt und preislich nur 100-200 Euro entfernt. Da bekommt der Nutzer dann das Upgrade mit einer höheren Display-Auflösung, einem hochwertigen Design aus Metall und Glas sowie den besseren Prozessor. Weitere Konkurrenz gibt es durch das Xiaomi Mi 9 und das Honor View 20 – beide allerdings mit einigen Pluspunkten, aber auch ein paar Abstrichen gegenüber der Google Pixel 3a-Reihe.

Alles in Allem ist das Google Pixel 3a XL ein gelungenes Mittelklasse-Smartphone. Es kann zwar nicht mit der besten Ausstattung punkten, bietet dafür jedoch ein reines Android-Erlebnis, mindestens 3 Jahre Sicherheits- und System-Updates und unbegrenzten Speicher für die Google Fotos Cloud. Das Gesamtpaket ist einfach gelungen und bietet die „Pixel-Erfahrung“ nun etwas günstiger an. Wer etwas mehr Features und Wertigkeit möchte, investiert nochmal ein Stück mehr und greift zum Google Pixel 3 XL. Die neue Smartphone-Reihe ist unter anderem im Google Online-Store erhältlich!

Smartphones
Allround-PC.com Award
05/2019
Google Pixel 3a XL
Empfehlung

Pro

  • kontrastreiches OLED-Display
  • schlichtes, modernes Design
  • hohes Arbeitstempo und flüssige Bedienung
  • schnelle Android-Updates
  • beeindruckende Kamera für Aufnahmen bei Tag und Nacht
  • gute Akkulaufzeit inkl. Fast Charging
  • unbegrenzter Google Fotos Cloud-Speicher
  • Dual-SIM mit integrierter eSIM
  • 3,5 mm Klinkenanschluss

Contra

  • Unibody-Gehäuse aus Kunststoff
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Display könnte heller sein
  • nicht wasserdicht (keine IP-Zertifizierung)

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Leonardo Ziaja Portrait Leonardo Ziaja

... ist vor allem für die Bereiche Smartphones und Mobile zuständig, testet aber auch andere Hardware-Highlights wie Gehäuse, Prozessoren und Mainboards. Darüber hinaus sorgt er für hochwertige Bilder in unseren Testberichten.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher, weiblicher und diverser Sprachformen (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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